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Zur Neuregulierung des Bankensektors nach der Finanzkrise ...

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tionen für die Finanzprodukte entwickelt werden, die <strong>der</strong> durchschnittliche Kunde von Finanzinstituten<br />

regelmäßig erwirbt. Beispielsweise wird ein Indikator angeregt, <strong>der</strong> Werte von eins bis sechs<br />

annehmen kann und ein Maß für das Risiko <strong>des</strong> erworbenen Produkts darstellt. Verbraucherschutz<br />

fällt in <strong>der</strong> EU allerdings in die Zuständigkeit <strong>der</strong> Einzelstaaten. Deshalb ist auch künftig davon<br />

auszugehen, dass die Regelungen zwischen den Mitgliedsstaaten stark variieren werden. Die Kommission<br />

regt die nationalen Regulierungsbehörden aber an, beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf sogenannte<br />

„verantwortungsvolle Kreditvergabe“ zu legen. Hier wird insbeson<strong>der</strong>e die Vermarktung von Kreditprodukten<br />

angesprochen, welche den Konsumenten auch potenzielle Risiken nicht verschweigen<br />

darf.<br />

5 Bewertung <strong>der</strong> Reformvorhaben<br />

5.1 Bewertung <strong>der</strong> wichtigsten Reformschritte<br />

Grundsätzlich sind die Reformvorhaben <strong>der</strong> Europäischen Union als positiv und notwendig zu<br />

bewerten. Es ergeben sich allerdings einige Probleme, die im Folgenden näher erörtert werden.<br />

Durch die Einführung <strong>der</strong> Regulierungsbehörden auf <strong>der</strong> europäischen Ebene bleiben die Kompetenzen<br />

<strong>der</strong> nationalen Regulierungsbehörden zunächst weitestgehend unangetastet. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Hinblick auf die Regulierung grenzüberschreiten<strong>der</strong> Finanzinstitute könnte diese Lösung unbefriedigend<br />

sein, da die Vermittlung zwischen nationalen Regulierungsbehörden durch die europäische<br />

Ebene teilweise schwierig sein könnte. An<strong>der</strong>erseits trägt die Ansiedlung von Kompetenzen auf <strong>der</strong><br />

nationalstaatlichen Ebene eventuell dazu bei, den Systemwettbewerb zu stimulieren und im Wettbewerb<br />

um bestmögliche Regulierungsregimes möglichst optimale Lösungen zu erzielen.<br />

Weitere Probleme lassen sich in Bezug auf die Gremien zur Identifikation systemischer Risiken<br />

identifizieren. Solche Institutionen sind ohne Zweifel sinnvoll und sollten dem<strong>nach</strong> eingerichtet<br />

werden. Allerdings besteht bei <strong>der</strong> gewählten Ausgestaltungsform das Problem, dass die hohe Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

<strong>der</strong> Gremien (etwa 30) zu einer schwierigen Entscheidungsfindung führen kann. Darüber<br />

hinaus besitzen diese Gremien keinerlei konkrete Handlungs- bzw. Regulierungsbefugnis. Sie können<br />

nur Warnungen vor systemischen Risiken sowie Handlungsempfehlungen abgeben. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass generell Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zentralbank auch Mitglie<strong>der</strong> dieser Gremien sind<br />

und infolge<strong>des</strong>sen Interessenskonflikte zwischen den Institutionen entstehen können. Man denke in<br />

diesem Zusammenhang nur an die „lockere“ Geldpolitik <strong>der</strong> amerikanischen Notenbank in den vor<br />

<strong>der</strong> <strong>Finanzkrise</strong>, welche in einigen Fällen sicherlich den Auffassungen eines Gremiums zur Identifikation<br />

systemischer Risiken sowie ihrer Abmil<strong>der</strong>ung diametral entgegenstehen.<br />

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