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Vogelbeobachtung in den Nordalpen - Der Falke

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Projekt Projekt<br />

Wissenslücken im Gebirge schließen:<br />

186 <strong>Der</strong> <strong>Falke</strong> 60, 2013<br />

<strong>Vogelbeobachtung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Nordalpen</strong><br />

Unsere Alpen s<strong>in</strong>d nicht nur von atemberaubender landschaftlicher Schönheit, sondern ebenso<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Lebensraum für zahlreiche, zum Teil hoch bedrohte Tier- und Pflanzenarten.<br />

Hierzu gehören auch viele Vogelarten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alpen haben<br />

oder <strong>in</strong> Mitteleuropa ausschließlich hier vorkommen. Genaue Kenntnisse über unsere Alpenvögel<br />

s<strong>in</strong>d Voraussetzung, um zielgerichtete und erfolgreiche Schutzmaßnahmen für diese Vogelarten<br />

und ihre Lebensräume durchführen zu können. Und genau hier liegt das Problem ...<br />

Über unsere Vogelwelt wissen<br />

wir mehr als über jede andere<br />

Tiergruppe. Dies spiegelt<br />

auch der aktuelle, vom Dachverband<br />

Deutscher Avifaunisten (DDA) herausgegebene<br />

Atlas deutscher Brutvogelarten<br />

(ADEBAR) wider. Große<br />

Lücken klaffen jedoch noch immer <strong>in</strong><br />

unserem Wissen über die Verbreitung<br />

und Häufigkeit unserer Alpenvögel.<br />

Grund hierfür ist vor allem die zum<br />

Teil schwere Zugänglichkeit im Hochgebirge<br />

(siehe FALKE 2013, H. 2). Systematische<br />

Erhebungen, wie sie im<br />

Tiefland durchgeführt wer<strong>den</strong>, s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Alpen kaum oder nur mit sehr<br />

großem Aufwand möglich. Andererseits<br />

halten sich jedes Jahr viele Tausend<br />

Wanderer <strong>in</strong> <strong>den</strong> bayerischen<br />

Alpen auf. Mit deren Hilfe hoffen<br />

Naturschützer Informationen über<br />

unsere Alpenvögel zu sammeln.<br />

In <strong>den</strong> Alpen leben rund 200 Vogelarten.<br />

Zusätzlich nutzen etwa ebenso<br />

viele Arten die Alpen als Durchzugs-<br />

oder Rastgebiet. Mit <strong>den</strong> Bed<strong>in</strong>gungen<br />

oberhalb von 2000 Meter kommen<br />

nur noch 50 Vogelarten zurecht. Mit<br />

mediterraner, kont<strong>in</strong>entaler und atlantischer<br />

Klimazone treffen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alpen<br />

drei sehr unterschiedliche Klimabereiche<br />

zusammen. Hierdurch können<br />

wir <strong>in</strong> alp<strong>in</strong>en Lebensräumen sowohl<br />

Alpendohlen suchen oft die Nähe von Hütten, wo sie leicht an Nahrung gelangen. Foto: H.-J. Fünfstück. Karwendel, 23.4.2011.


Arten antreffen, die wärmeliebend s<strong>in</strong>d<br />

oder gemäßigtes Klima bevorzugen,<br />

aber auch kälteliebende Arten kommen<br />

hier vor. Dies macht die Alpen zu<br />

e<strong>in</strong>em Hotspot der Biodiversität.<br />

» Vogelarten <strong>in</strong> <strong>den</strong> bayerischen<br />

Alpen<br />

Wer als Wanderer e<strong>in</strong>e Bergtour<br />

macht, durchläuft meist mehrere<br />

Höhenstufen und Lebensräume: Von<br />

<strong>den</strong> meist <strong>in</strong>tensiv genutzten Tallagen<br />

aus wird der Laubwald/Bergmischwald<br />

als Erstes erreicht. Hier<br />

kommen Weißrückenspecht und<br />

Haselhuhn vor, im höher gelegenen<br />

Nadelwald Dreizehenspecht und<br />

Auerhuhn. An der Grenze des Bergwaldes<br />

beg<strong>in</strong>nt die Krummholzzone,<br />

an die sich Zwergsträucher und Gräser<br />

anschließen. In diesem strukturell<br />

eng verzahnten Lebensraumkomplex<br />

s<strong>in</strong>d Birkhuhn, Zitronenzeisig, R<strong>in</strong>gdrossel<br />

und Bergpieper zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Diese Offenlandarten profitieren von<br />

e<strong>in</strong>er extensiven Alpwirtschaft, die<br />

auch unterhalb der natürlichen Waldgrenze<br />

geeignete Offenlandstrukturen<br />

geschaffen hat und erhält. Aber auch<br />

lebensfe<strong>in</strong>dlichere Standorte wer<strong>den</strong><br />

von Vögeln besiedelt: Ste<strong>in</strong>huhn,<br />

Ste<strong>in</strong>rötel und Ste<strong>in</strong>schmätzer s<strong>in</strong>d<br />

wärmeliebende Arten, die Geröllfelder<br />

mit kurzrasigen Bereichen zum<br />

Teil <strong>in</strong> Felsnähe bevorzugen. An steilen<br />

und schwer zugänglichen Felsbereichen<br />

können Mauerläufer und<br />

Schneesperl<strong>in</strong>g angetroffen wer<strong>den</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Schneesperl<strong>in</strong>g hält sich im Sommer<br />

als kälteliebende Art bevorzugt<br />

im Bereich der letzten Schneefelder<br />

auf. Am Schneerand f<strong>in</strong>det er immer<br />

e<strong>in</strong>en reich gedeckten Tisch vor, <strong>den</strong>n<br />

Schnakenlarven s<strong>in</strong>d hier verstärkt<br />

zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Das Alpenschneehuhn<br />

vollzieht im Laufe des Jahres e<strong>in</strong>e<br />

Höhenwanderung: Im W<strong>in</strong>ter wer<strong>den</strong><br />

frei gewehte Rasen und Kare nahe der<br />

Baumgrenze aufgesucht, im Laufe des<br />

Sommers nähert sich das Schneehuhn<br />

der alp<strong>in</strong>en Gipfelregion mit Schnee<br />

und Eis. Im Bereich der Gipfel können<br />

wir Alpenbraunelle und Alpendohle<br />

beobachten, die nicht selten die<br />

Nähe des Menschen bevorzugen und<br />

somit leichte Nahrungsquellen nutzen<br />

können. Im Luftraum der Alpen<br />

s<strong>in</strong>d Ste<strong>in</strong>adler, Kolkrabe, Wanderfalke<br />

und (sehr selten) Bartgeier und<br />

Gänsegeier zu sehen.<br />

<strong>Der</strong> Ste<strong>in</strong>rötel ist durch se<strong>in</strong>e rostrote Unterseite unverwechselbar. Er zählt zu <strong>den</strong> seltenen Arten der<br />

Hochlagen. Foto: C. Mon<strong>in</strong>g. Rappenalptal, 3.7.2010.<br />

» Ursprung <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Großräumen<br />

Die Besiedlung der Alpen durch<br />

Vögel erfolgte aus verschie<strong>den</strong>en<br />

Richtungen. Kälteliebende Arten<br />

stammen aus der Arktis oder borealen<br />

Nadelwaldzone. Das Alpenschneehuhn<br />

beispielsweise wurde mit<br />

<strong>den</strong> großen Vergletscherungen Nordeuropas<br />

nach Sü<strong>den</strong> verdrängt und<br />

fand <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alpen als „Eiszeitrelikt“<br />

vergleichbare Klimabed<strong>in</strong>gungen.<br />

Ähnliches galt für Birkhuhn und<br />

R<strong>in</strong>gdrossel.<br />

Aus asiatischen Kältesteppen und<br />

Hochgebirgen s<strong>in</strong>d Arten wie Schneesperl<strong>in</strong>g,<br />

Mauerläufer und Alpendohle<br />

(ebenso wie beispielsweise Gämse,<br />

Ste<strong>in</strong>bock, Murmeltier und Edelweiß)<br />

e<strong>in</strong>gewandert.<br />

Die wärmelieben<strong>den</strong> Arten Ste<strong>in</strong>rötel<br />

und Ste<strong>in</strong>huhn haben ihr Verbreitungsgebiet<br />

von Südeuropa nach<br />

Nor<strong>den</strong> ausgeweitet und können <strong>in</strong><br />

Zukunft vermutlich regelmäßiger <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> bayerischen Alpen beobachtet<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Endemische Arten (= die weltweit<br />

nur hier vorkommen), also „echte<br />

Europäer“, gibt es <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alpen nicht.<br />

<strong>Der</strong> Zitronenzeisig jedoch ist mitteleuropäischen<br />

Ursprungs. Die mit dem<br />

Auf Dreizehenspechte wird man oft aufmerksam, wenn<br />

man das Hämmern der Vögel am Baumstamm hört.<br />

Foto: H.-J. Fünfstück. Krün, 7.6.2012.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Falke</strong> 60, 2013 187


Projekt<br />

Kanarienvogel verwandte Art kommt<br />

heute schwerpunktmäßig <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Alpen vor. Somit ist unsere Verantwortung<br />

für die Erhaltung des Zitronenzeisigs<br />

groß.<br />

Die Alpen wur<strong>den</strong> aber auch als<br />

Rückzugsgebiet vor Verfolgung<br />

genutzt, beispielsweise wur<strong>den</strong> Ste<strong>in</strong>adler<br />

und Kolkrabe bis zu Beg<strong>in</strong>n des<br />

20. Jahrhunderts (und leider lokal<br />

noch heute) <strong>in</strong>tensiv verfolgt. Sie<br />

konnten nur überleben, weil sie <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Alpen unzugängliche Rückzugsgebiete<br />

fan<strong>den</strong>, wo sie vor menschlicher<br />

Verfolgung sicher waren.<br />

188 <strong>Der</strong> <strong>Falke</strong> 60, 2013<br />

Gebietsbetreuung <strong>in</strong> Bayern<br />

» Projekt Fasz<strong>in</strong>ation Alpenvögel<br />

– Wandern und Alpenvögel<br />

beobachten<br />

Auch aus dem aktuellen Atlas der<br />

bayerischen Brutvögel geht hervor,<br />

wie wenig über die Verbreitung der<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> bayerischen Alpen brüten<strong>den</strong><br />

Vogelarten bekannt ist – und das,<br />

obwohl jährlich Millionen von Menschen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> bayerischen Alpen leben<br />

und noch viele mehr dort Urlaub<br />

machen. Hier setzt das Projekt „Fasz<strong>in</strong>ation<br />

Alpenvögel“ des Landesbund<br />

für Vogelschutz <strong>in</strong> Bayern (LBV) an:<br />

In Bayern engagieren sich aktuell 35 Gebietsbetreuer, die von verschie<strong>den</strong>en<br />

Trägern f<strong>in</strong>anziert wer<strong>den</strong>, für <strong>den</strong> Erhalt schutzwürdiger Landschaften. In<br />

<strong>den</strong> Alpen s<strong>in</strong>d drei Gebietsbetreuer aktiv, zwei davon für <strong>den</strong> Landesbund<br />

für Vogelschutz e. V. Henn<strong>in</strong>g Werth ist für die Allgäuer Hochalpen und<br />

Michael Schödl für die Obere Isar und das Karwendel zuständig. Zudem betreut<br />

Marco Müller das Mangfallgebirge für das Landratsamt Miesbach. E<strong>in</strong>e<br />

Kof<strong>in</strong>anzierung erfolgt über die Europäische Union aus dem Europäischen<br />

Sozialfonds und dem Bayerischen Naturschutzfond.<br />

Hauptaufgaben der Gebietsbetreuung s<strong>in</strong>d:<br />

• Information und Aufklärung über die Gebiete,<br />

• Monitor<strong>in</strong>g wertgebender Arten und der Nutzungen im Gebiet,<br />

• Besucherlenkung,<br />

• Mitwirkung an und Initiierung von Projekten und Erfolgskontrollen,<br />

• grenz- und landkreisübergreifende Zusammenarbeit.<br />

Dabei stehen Kooperation und Beratung im Vordergrund. Gebietsbetreuer<br />

s<strong>in</strong>d Anlaufstellen für alle und vermitteln zwischen verschie<strong>den</strong>en Interessensgruppen.<br />

Weitere Informationen: www.stmug.bayern.de/umwelt/naturschutz/baynetznatur/<br />

gebietsbetreuer.htm.<br />

Zu <strong>den</strong> seltensten Arten der bayerischen<br />

Alpen zählt das Ste<strong>in</strong>huhn, das <strong>in</strong> Höhen<br />

von 1600 bis 2200 Metern vorkommt.<br />

Foto: H.-J. Fünfstück. Alpenzoo Innsbruck, 28.3.2008.<br />

In <strong>den</strong> Pilotgebieten Allgäuer Hochalpen<br />

und Karwendel sollen im Jahr<br />

2013 Wanderer und Besucher aufgefordert<br />

wer<strong>den</strong>, etwas genauer<br />

h<strong>in</strong>zusehen und ihre Beobachtungen<br />

ausgewählter Alpenvögel zu mel<strong>den</strong>.<br />

Für diesen Zweck wurde Informationsmaterial<br />

zu Alpenvögeln zusammengestellt.<br />

Beobachtungen von 21<br />

ausgewählten Alpenvogelarten können<br />

Wanderer direkt mit e<strong>in</strong>er Nummer<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e auf Faltblättern abgebildete<br />

Karte e<strong>in</strong>tragen. In e<strong>in</strong>er Tabelle<br />

neben der Karte kann man die jeweilige<br />

Nummer mit Artname und weiteren<br />

Informationen zur jeweiligen<br />

Beobachtung ausführen. Generell<br />

gilt es, möglichst viele Informationen<br />

(„trägt Nistmaterial“ oder „Jungvogel“)<br />

festzuhalten, aber Art, Anzahl<br />

und Datum alle<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d schon sehr<br />

hilfreich. Die Faltblätter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ausgewählten<br />

DAV-Hütten sowie bei <strong>den</strong><br />

Gäste<strong>in</strong>formationen Bad H<strong>in</strong>delang,<br />

Oberstdorf, der Alpenwelt Karwendel<br />

(Krün, Mittenwald, Wallgau), an<br />

der Karwendelbahn und beim LBV<br />

erhältlich. Auch die LBV-Gebietsbetreuer<br />

Henn<strong>in</strong>g Werth für die All-<br />

gäuer Hochalpen und Michael Schödl<br />

für das bayerische Karwendelgebirge<br />

geben gerne Auskunft. Zusätzlich ist<br />

e<strong>in</strong> kostenloser Alpenvogelführer im<br />

Taschenformat verfügbar. Auf <strong>den</strong><br />

DAV-Hütten im Projektgebiet wird<br />

e<strong>in</strong> Poster über die ausgewählten<br />

Alpenvögel <strong>in</strong>formieren. Wanderer,<br />

die ihre <strong>Vogelbeobachtung</strong>en per<br />

Faltblatt oder auch digital über die<br />

Projekthomepage (www.lbv.de/alpenvoegel)<br />

mel<strong>den</strong>, nehmen automatisch an<br />

e<strong>in</strong>em Gew<strong>in</strong>nspiel mit attraktiven<br />

Preisen teil.<br />

» <strong>Vogelbeobachtung</strong> leicht<br />

gemacht<br />

Die Gesamtanzahl von Vogelarten,<br />

zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> <strong>den</strong> höheren Lagen im<br />

Gebirge, ist relativ niedrig und viele<br />

Arten s<strong>in</strong>d auch für Laien relativ leicht<br />

zu kennen. Auch ist es nicht erforderlich,<br />

alle Alpenvögel zu erkennen,<br />

um an diesem Projekt teilzunehmen.<br />

Selbst E<strong>in</strong>zelbeobachtungen s<strong>in</strong>d von<br />

großer Bedeutung. Hierdurch ist die


Teilnahme auch für „<strong>Vogelbeobachtung</strong>s-Anfänger“<br />

ke<strong>in</strong> Problem. Jede<br />

Beobachtung beispielsweise e<strong>in</strong>es<br />

Ste<strong>in</strong>adlers, e<strong>in</strong>er R<strong>in</strong>gdrossel oder<br />

e<strong>in</strong>er Alpenbraunelle trägt zur Erweiterung<br />

unseres Wissens über unsere<br />

Alpenvogelwelt bei. Wichtig ist es <strong>in</strong><br />

jedem Fall, auf ausgewiesenen Wanderwegen<br />

zu bleiben und generell<br />

alp<strong>in</strong>e Gefahren zu beachten – Sicherheit<br />

beim Tritt und bei der Orientierung<br />

haben höchste Priorität!<br />

Meist ist man beim Wandern sehr<br />

auf <strong>den</strong> vor e<strong>in</strong>em liegen<strong>den</strong> Weg<br />

konzentriert, sodass <strong>Vogelbeobachtung</strong>en<br />

oft nur möglich s<strong>in</strong>d, wenn<br />

man se<strong>in</strong>e Wanderung unterbricht.<br />

Bei häufigerem Anhalten, Rasten und<br />

Hüttenaufenthalten kann man jedoch<br />

schöne Beobachtungen der Alpenvogelwelt<br />

erleben.<br />

In ausgewählten DAV-Hütten wer<strong>den</strong><br />

Exkursionen, stationäre Betreuung<br />

mit Fernrohr und Vorträge<br />

angeboten. Die Term<strong>in</strong>e und aktuelle<br />

Informationen s<strong>in</strong>d auf der Projekthomepage<br />

zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Dort können<br />

auch Meldeflyer, Alpenvogelbroschüre<br />

und ergänzende wie aktuelle<br />

Informationen abgerufen wer<strong>den</strong>.<br />

Mit etwas Glück kann man <strong>in</strong> unseren<br />

Alpen sogar e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Bartgeier,<br />

e<strong>in</strong> Schneehuhn oder e<strong>in</strong>en<br />

Mauerläufer f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Genauer h<strong>in</strong>schauen<br />

lohnt sich <strong>in</strong> jedem Fall!<br />

Norbert Schäffer, Michael Schödl,<br />

Henn<strong>in</strong>g Werth<br />

Informationen zum Thema:<br />

Dröschmseister R 2013: Monitor<strong>in</strong>g<br />

häufiger Brutvögel <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alpen –<br />

Nur für Geübte! <strong>Falke</strong> 60: 105-109.<br />

Rödl T, Rudolph B-U, Geiersberger<br />

I, Weixler K, Görgen A 2012: Atlas<br />

der Brutvögel <strong>in</strong> Bayern – Verbreitung<br />

von 2005 bis 2009. Verlag<br />

Eugen Ulmer, Stattgart.<br />

www.ornitho.de<br />

Michael Schödl ist Biologe<br />

und beschäftigt sich schwerpunktmäßig<br />

mit Vögeln und<br />

Heuschrecken an Alpenflüssen,<br />

im Bergwald, auf Almen<br />

und <strong>in</strong> Mooren. Seit 2008 ist<br />

er Gebietsbetreuer für die Obere Isar und<br />

das Karwendel.<br />

Henn<strong>in</strong>g Werth arbeitet seit<br />

2003 als Diplom-Biologe<br />

und Gebietsbetreuer des Naturschutzgebietes<br />

Allgäuer<br />

Hochalpen.<br />

Bo<strong>den</strong>see<br />

lIechten-<br />

steIn<br />

schweIz<br />

Bregenz<br />

Kempten<br />

Füssen<br />

Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

Oberstorf Giebelhaus<br />

Karwendelgrube<br />

ÖsterreIch<br />

Innsbruck<br />

ItalIen<br />

München<br />

Das Projekt „Fasz<strong>in</strong>ation Alpenvögel“ wird zunächst <strong>in</strong> <strong>den</strong> Pilotgebieten Allgäuer<br />

Hochalpen und Karwendel durchgeführt (grün). Rote Punkte markieren die besten Beobachtungsmöglichkeiten<br />

für Ste<strong>in</strong>adler am Giebelhaus und Alpenschneehuhn <strong>in</strong> der<br />

Karwendelgrube.<br />

Das Projekt „Fasz<strong>in</strong>ation Alpenvögel – Wandern und Alpenvögel beobachten“<br />

ist e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt des Landesbundes für Vogelschutz <strong>in</strong> Bayern<br />

(LBV; www.lbv.de), des Deutschen Alpenvere<strong>in</strong>s (DAV; www.alpenvere<strong>in</strong>.de) und<br />

des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA; www.dda-web.de). Es wird<br />

f<strong>in</strong>anziell unterstützt vom Bayerischen Naturschutzfonds und der GlücksSpirale.<br />

Nähere Informationen: www.lbv.de/alpenvoegel.<br />

Tipps zur <strong>Vogelbeobachtung</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alpen<br />

• Greifvögel lassen sich abhängig von der Thermik <strong>den</strong> ganzen Tag über<br />

sehen.<br />

• Balzende Birkhähne s<strong>in</strong>d, je nach W<strong>in</strong>drichtung und Gelände, über<br />

mehrere hundert Meter zu hören. Bitte unbed<strong>in</strong>gt auf dem Wanderweg<br />

bleiben und e<strong>in</strong>e Annäherung und damit verbun<strong>den</strong>e mögliche Störung<br />

vermei<strong>den</strong>. Ke<strong>in</strong>esfalls gezielt aufsuchen!<br />

• Beim Anblick von Raufußhühnern sollte man verharren, um die Vögel<br />

nicht zu verscheuchen, und warten, bis die Tiere ohne Flucht die Wegnähe<br />

verlassen haben.<br />

• Dreizehenspechte s<strong>in</strong>d oft wenig scheu und halten sich am Wegrand auf,<br />

leicht ist das Picken am Baumstamm zu vernehmen.<br />

• Beim Übergang von Lebensräumen, zum Beispiel Wald <strong>in</strong> Offenland,<br />

Wiesen <strong>in</strong> Felsregion, gilt es besonders, vorab das Gelände abzusuchen<br />

und Augen und Ohren aufzuhalten. Hier ist die Chance besonders groß,<br />

auf <strong>in</strong>teressante Vogelarten zu treffen.<br />

• Auf größeren alp<strong>in</strong>en Rasenflächen lohnt es sich oft, E<strong>in</strong>zelbüsche oder<br />

Felsblöcke per Fernglas abzusuchen, die manchen Alpenvögeln als S<strong>in</strong>gwarten<br />

dienen.<br />

• Murmeltiere warnen mit e<strong>in</strong>em Pfiff beim Auftauchen e<strong>in</strong>es Ste<strong>in</strong>adlers<br />

im Luftraum.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Falke</strong> 60, 2013 189

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