24.10.2012 Aufrufe

Dampfseitiges Oxidationsverhalten austenitischer Kesselrohre

Dampfseitiges Oxidationsverhalten austenitischer Kesselrohre

Dampfseitiges Oxidationsverhalten austenitischer Kesselrohre

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

<strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Gereon Lüdenbach, Peter Körner<br />

VGB Power Tech e.V., Essen<br />

Kurzfassung<br />

Zur Realisierung höherer Dampfparameter werden für die thermisch hochbeanspruchten<br />

Überhitzer und Zwischenüberhitzer austenitische Chrom-Nickel-Stähle eingesetzt, die sowohl eine<br />

hohe Zeitstandfestigkeit als auch eine gute dampfseitige Oxidationsbeständigkeit aufweisen. Beim<br />

ersten Einsatz der relativ „niedriglegierten“ austenitischen Chrom-Nickelstähle mit nur 18% Chrom<br />

wurde ein Abplatzen der dampfseitigen so genannten epitaktischen Teiloxidschicht beobachtet,<br />

das zu Verstopfungen und somit zu einer mangelnden Durchströmung/Kühlung der Rohre führte.<br />

Die Schadensrohre aber auch die übrigen thermisch überbeanspruchten Rohre mussten daraufhin<br />

ausgetauscht werden. Zum Einsatz kommen seitdem Werkstoffe mit einem höheren Chromgehalt<br />

und/oder mit einem feineren Korn (geringere Korngröße) und/oder mit einer speziellen Behandlung<br />

der Rohrinnenoberfläche (shot peening). Durch all diese Maßnahmen gelingt es, deutlich dichtere<br />

werkstoffseitige so genannte topotaktische Teiloxidschichten zu bilden, so dass die Diffusion von<br />

Eisen in die dampfseitige Teiloxidschicht und damit die Gesamtschichtdicke reduziert wird. Sowohl<br />

die Ergebnisse noch laufender Forschungsvorhaben zum dampfseitigen <strong>Oxidationsverhalten</strong> der<br />

so behandelten Werkstoffe als auch die ersten Betriebsergebnisse zeigen, dass die Oxidations-<br />

geschwindigkeit und damit die resultierenden Oxidschichtdicken erfolgreich reduziert werden<br />

konnten. Die Betriebsergebnisse der vergangenen Jahrzehnte zeigen aber auch, dass die<br />

niedriglegierten 18%igen Chromstähle nur noch geringe Mengen an Magnetit (epitaktische<br />

Teilschicht) produzieren, wenn eine gut haftende geschlossene topotaktische Teilschicht<br />

vorhanden ist und die zu Beginn gewachsene epitaktische Teilschicht in der Vergangenheit bereits<br />

abgeplatzt ist. Es bleibt abzuwarten, ob in diesen Systemen zukünftig auch eine Neigung zum<br />

Abplatzen dieser recht dicken topotaktischen Teilschicht auftreten wird. Aber auch bei den<br />

behandelten Stählen (höherer Chromgehalt, feineres Korn, shot peening) sollte das<br />

Oxidschichtwachstum und vor allem ein mögliches Abplatzverhalten der epitaktischen Oxidschicht<br />

weiter untersucht und durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen betriebsbeanspruchter<br />

<strong>Kesselrohre</strong> beobachtet werden.<br />

1


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

1 Einleitung<br />

In Deutschland wurden bereits Ende der 1950er Jahre beheizte <strong>Kesselrohre</strong> aus austenitischen<br />

Chrom-Nickel Stählen verwendet, insbesondere in Kraftwerken der chemischen Industrie. Hierbei<br />

handelte es sich um Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen befeuert wurden und deren Frisch-<br />

dampfparameter 600°C und 300 bar betrugen [1-8]. In den Kraftwerken der Energiewirtschaft<br />

etablierten sich im gleichen Zeitraum für die thermisch hoch beanspruchten Überhitzer und<br />

Zwischenüberhitzer der warmfeste martensitische 12%-Chromstahl X20CrMoV12-1 sowie der<br />

ferritisch-bainitische 2,5%-Chromstahl 10CrMo9-10. Da beide Systeme meist die gleiche<br />

Dampftemperatur produzieren unterliegen auch die beiden Werkstoffe einer vergleichbaren<br />

thermischen Belastung, so dass aufgrund des niedrigeren Chromgehaltes der 10CrMo9-10 nach<br />

der gleichen Betriebszeit deutlich dickere Oxidschichten aufweist der X20. Das Abplatzen von<br />

dampfseitig gewachsenen Oxidschichten wird viel häufiger bei Zwischenüberhitzerrohren aus dem<br />

Werkstoff 10CrMo9-10 beobachtet. Dies hängt einerseits ab von den deutlichen dickeren<br />

Oxidschichten aber auch von der Dimension der Rohre. Während Überhitzerrohre kleine<br />

Durchmesser und große Wanddicken aufweisen, sind die Durchmesser der Zwischenüberhitzer-<br />

rohre eher groß und die Wanddicken etwas geringer. Dies bedeutet, dass die Dehnung in der<br />

Grenze zwischen Oxidschicht und Metall als Folge einer Biegebeanspruchung, wie sie z.B. durch<br />

häufiges An- und Abfahren des Kessels hervorgerufen wird, in Zwischenüberhitzerrohren größer<br />

ist. Grundsätzlich kommt es in Anlagen verstärkt zu Problemen durch Magnetitpartikel, die häufiger<br />

an- und abgefahren werden bzw. häufigen Lastwechseln unterliegen. Die Oxidpartikel finden sich<br />

z.B. in den Entwässerungsleitungen speziell in den Entwässerungsventilen aber auch in den<br />

Turbinenventilen wieder und beeinträchtigen dort die Funktion der Ventile bzw. können zu<br />

abrasivem Materialabtrag führen. Mit der Verwendung <strong>austenitischer</strong> Chrom-Nickel Stähle für<br />

Überhitzer- und Zwischenüberhitzer der „neuen“ Kraftwerksgeneration ist das dampfseitige<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> bzw. Abplatzverhalten dieser Oxidschichten in den Fokus des Interesses<br />

gerückt. Aufgrund des deutlich höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Austenite (18<br />

x 10 -6 K -1 ) gegenüber dem der ferritisch-martensitischen Stähle (12 x 10 -6 K -1 ) entstehen in der<br />

Grenzschicht zwischen Werkstoff und Oxidschicht bzw. innerhalb der Oxidschichten selbst<br />

Scherspannungen, die zur Delamination bzw. zum Abplatzen der Oxidschicht bzw. Teilen der<br />

Oxidschicht führen. Neben den bereits erwähnten Problemen, die in den nachgeschalteten<br />

Systemen des Dampferzeugers auftreten, ist das Problem der Verstopfung von <strong>Kesselrohre</strong>n<br />

durch die abgeplatzten Magnetitschollen besonders hervorzuheben. Platzen erhebliche Mengen<br />

der Oxidschicht relativ zeitgleich ab und können diese konstruktionsbedingt nicht mit der<br />

Dampfströmung aus der Heizfläche abtransportiert werden, kann es zu zahlreichen Verstopfungen<br />

und als Folge dessen zur thermischen Überbeanspruchung der Rohre und zu Rohrreißern<br />

kommen.<br />

2


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

1.1 <strong>Dampfseitiges</strong> Oxidschichtwachstum<br />

Eisen und Eisenlegierungen bilden auf der mit Heißdampf beaufschlagten Oberfläche<br />

geschlossene Oxidschichten, die in der Regel eine sehr gute Haftfestigkeit aufweisen und<br />

aufgrund der eingeschränkten Diffusionsmöglichkeit für Sauerstoff- und Eisenatomen die weitere<br />

Oxidation mit zunehmender Schichtdicke stark reduzieren. Das <strong>Oxidationsverhalten</strong> von ferritisch-<br />

martensitischen Stählen gegenüber dem von austenitischen Stählen unterscheidet sich nicht<br />

wesentlich. Grundsätzlich kommt es zunächst zur Adsorbtion von Sauerstoffionen an der Bauteil-<br />

oberfläche. Über spezielle Gitterfehlstellen sind die Sauerstoffionen in der Lage, in das<br />

oberflächennahe Werkstoffvolumen einzudringen und dort mit Eisen und bestimmten Legierungs-<br />

elementen Eisen- bzw. Metalloxid zu bilden. Gleichzeitig diffundieren aber auch Eisenionen und<br />

bestimmte Metallionen aus dem oberflächennahen Werkstoffvolumen an die Bauteiloberfläche und<br />

reagieren dort mit Sauerstoff zu Eisenoxid [Magnetit (Fe3O4)] bzw. Metalloxid. Ausgehend von der<br />

ehemaligen Werkstoffoberfläche wächst also die Oxidschicht sowohl in den Werkstoff als auch in<br />

die Dampfphase (Bild 1).<br />

Bild 1: Schematische Darstellung des Oxidschichtwachstums auf Stahloberflächen im Heißdampf<br />

sowie metallografischer Längsschliff durch ein mit Heißdampf beaufschlagtes Kesselrohr<br />

Hierbei wird die in den Werkstoff eingewachsene Schicht als topotaktische Teiloxidschicht und die<br />

auf die Werkstoffoberfläche aufgewachsene Schicht als epitaktische Teiloxidschicht bezeichnet.<br />

Charakteristisch für chromlegierte Stähle ist das Phänomen, dass Chrom sich ausschließlich<br />

innerhalb der topotaktischen Schicht befindet und dort mit dem Eisen ein Eisen-Chrom-Spinell der<br />

Form [(Fe,Cr)3O4] bildet, während es sich bei der epitaktischen Schicht um eine reine<br />

Magnetitschicht (Fe3O4) handelt. Meist befindet sich auf der dampfberührten Oberfläche der<br />

epitaktischen Magnetitschicht noch ein mehr oder weniger geschlossene Schicht aus Hämatit<br />

(Fe2O3). Auch strukturell unterscheiden sich beide Schichten sehr stark. Die topotaktische Schicht<br />

3


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

ist relativ kompakt und homogen aufgebaut und zeigt noch deutlich die Kornstruktur des<br />

Grundwerkstoffs aus dem sie entstanden ist. Die epitaktische Schicht hingegen ist aus<br />

säulenartigen Stengelkristallen aufgebaut, die senkrecht zur Oberfläche in die Dampfphase<br />

gewachsen sind.<br />

1.2 Zusammenhang zwischen Temperatur und Oxidschichtdicke<br />

Wie bereits erwähnt, nimmt die Oxidationsgeschwindigkeit mit zunehmender Oxidschichtdicke<br />

deutlich ab. Dieser Zusammenhang lässt sich mit Hilfe des parabolischen Zeitgesetzes nach<br />

Tamann beschreiben (Bild 2).<br />

Bild 2: Schematische Darstellung des parabolischen Zeitgesetzes nach Tamann, mit der auch die<br />

Oxidation von Stahloberflächen in Heißdampf beschrieben werden kann.<br />

Der hieraus ableitbare zeitliche Zusammenhang ist jedoch auch temperaturabhängig, da mit<br />

zunehmender Temperatur auch die Oxidationsgeschwindigkeit ansteigt. Generell ergibt sich die<br />

Berechnungstemperatur konvektiv beheizter Rohre gemäß TRD 301 aus der jeweiligen<br />

Bezugstemperatur, d.h. der aus der wärmetechnischen Auslegung abgeleiteten Dampftemperatur<br />

und einem Temperaturzuschlag von 35 K. Dieser Temperaturzuschlag trägt sowohl einer<br />

möglichen rauchgasseitigen Schieflage als auch der Rohrwandtemperaturerhöhung durch<br />

dampfseitiges Oxidschichtwachstum Rechnung. D.h. die Rohrwandtemperatur beheizter Rohre<br />

nimmt mit zunehmender Betriebszeit zu, was auf der thermischen Isolation der Schicht beruht. Das<br />

Ausmaß dieser Rohrwandtemperaturerhöhung hängt unter anderem ab von der Wärmeleitfähigkeit<br />

der Oxidschicht, der rauchgasseitigen Wärmestromdichte, der Massenstromdichte des Dampfes<br />

und dem Wärmeübergangskoeffizienten zwischen Dampf und Oxidschicht.<br />

Für die ferritisch-bainitischen und martensitischen Kesselstähle sind in der Literatur<br />

unterschiedliche „temperaturabhängige Zunderkonstanten“ veröffentlicht worden, die entweder auf<br />

den Untersuchungsergebnissen aus kurzzeitigen (wenige hundert bzw. tausend Stunden)<br />

4


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Laborversuchen basieren oder aus der Untersuchung langzeitig (mehrere zehntausend bzw.<br />

hunderttausend Stunden) betriebener <strong>Kesselrohre</strong> abgeleitet wurden. Beide Vorgehensweisen<br />

sind aber mit Unsicherheiten behaftet. Treten Wachstumsstörungen, wie z.B. Delaminationen oder<br />

Abplatzungen größere Bereiche der Schicht ab, ist der Zusammenhang zwischen Betriebszeit,<br />

Oxidschichtdicke und Rohrwandtemperatur nicht mehr ausreichend sicher abzuschätzen (Bild 3).<br />

Bild 3: Beispielhafte Darstellung einer Oxidschicht von der dampfberührten Rohrinnenoberfläche<br />

eines Zwischenüberhitzerrohres aus dem Werkstoff 10CrMo9-10, die im Laufe der Betriebszeit<br />

mehrfach delaminierte, wobei die entstandenen Spalte erneut mit Oxid gefüllt wurden.<br />

1.3 Abplatzverhalten der Oxidschicht<br />

Wie bereits angedeutet wurde, neigen die beheizten <strong>Kesselrohre</strong> aus den austenitischen Stählen<br />

aufgrund ihres größeren thermischen Ausdehnungsverhaltens in besonderem Maße zum<br />

Abplatzen der Oxidschicht, insbesondere der epitaktischen Teiloxidschicht. Ein Abplatzen der<br />

gesamten Schicht wird nicht bzw. nur in seltenen Fällen beobachtet. Aus der Untersuchung der<br />

<strong>Kesselrohre</strong> aus den relativ „niedriglegierten“ austenitischen Chrom-Nickel-Stählen mit nur 18%<br />

Chrom (z.B. der 1.4910, TP 347 HF) kann abgeleitet werden, dass das erstmalige Abplatzen der<br />

epitaktischen Magnetitschicht erst ab einer gewissen Oxidschichtdicke auftritt. In konkreten Fällen<br />

wurde schon ein umfangreiches Abplatzen von 30µm dicken Teilschichten beobachtet. Da jedoch<br />

das Abplatzen außer von der Oxidschichtdicke auch in erheblichem Maße von der mechanischen<br />

Scherspannung abhängt, die sich im Interface zwischen der topotaktischen und der epitaktischen<br />

Schicht bei entsprechender äußerer mechanischer aber auch thermischer Beanspruchung<br />

ausbildet, wird es nicht möglich sein, eine kritische Oxidschichtdicke zu definieren um, den<br />

Zeitpunkt des Abplatzens vorherzusagen zu können.<br />

Aus den Erfahrungsberichten der ersten austenitischen Kraftwerke [1-8] ist nicht ersichtlich, dass<br />

Schäden oder Beeinträchtigungen des Betriebsablaufs durch abgeplatzte Magnetitschichten<br />

aufgetreten sind. Sehr wohl zeigen aber die Untersuchungen von ausgebauten Rohren nach<br />

langjähriger Betriebsbeanspruchung, dass die Oxidschichten nicht mehr den sonst üblichen<br />

5


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

zweischichtigen Aufbau aufweisen, sondern das auf der gesamten Rohrinnenoberfläche die<br />

epitaktische Teiloxidschicht vollständig abgeplatzt ist (Bild 4).<br />

Bild 4: Metallografischer Querschliff eines Zwischenüberhitzerrohres aus dem Werkstoff 1.4910<br />

nach einer Betriebszeit von ca. 45.000 Bh (Dampftemperatur ca. 550°C).<br />

Im linken Teilbild sind die Reste der noch anhaftenden oder Bereiche der bereits neu<br />

gebildeten epitaktischen Teiloxidschicht rot markiert.<br />

Üblicherweise finden sich relativ gleichmäßig dicke und gut haftende topotaktische<br />

Teiloxidschichten auf der Rohrinnenoberfläche, auf denen sich nur geringe Mengen an<br />

Magnetitinseln befinden. Hierbei handelt es sich entweder um Reste der alten oder bereits<br />

Bereiche einer sich neu bildenden epitaktischen Magnetitschicht. Nachdem jedoch die epitaktische<br />

Teilschicht erstmalig abgeplatzt ist, verläuft die Bildung einer neuen epitaktischen Teilschicht<br />

aufgrund der sehr wirksamen Diffusionsbarriere der Eisenatome durch die ja noch vorhandene<br />

topotaktische Schicht mit stark reduzierter Geschwindigkeit. Gleichzeitig wächst die topotaktische<br />

Schicht mit etwas schneller, da die Diffusionsbarriere der abgeplatzten Schicht fehlt. Es werden<br />

dann im weiteren Betrieb nur noch relativ dünne neue epitaktische Schichten gebildet, so dass in<br />

der weiteren Betriebszeit kaum noch nennenswerte Mengen an Magnetitpartikel anfallen (Bild 5).<br />

Vermutlich ist auch die Haftfestigkeit der sich immer wieder neu bildenden Schichten (Bild 5b+c)<br />

deutlich schlechter als die der sich zu Beginn gebildeten Schicht (Bild 5a), so dass sich keine<br />

geschlossenen Schichten mehr ausbilden und nur noch inselartige Reste verbleiben.<br />

6


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Bild 5: Schematische Darstellung des dampfseitigen Oxidschichtwachstums bei <strong>Kesselrohre</strong>n aus<br />

austenitischem Chrom-Nickel-Stahl mit Chromgehalten von ca. 17-18%<br />

2 Schadensbeispiele<br />

2.1 Esbjergværket und Skærbækværket<br />

Mit dem Abplatzen von dampfseitigen Oxidschichten in austenitischen Endüberhitzer- und<br />

Zwischenüberfitzerrohren sind in 1998 im Esbjergværket, Block 3 der damaligen ELSAM<br />

umfangreiche Erfahrungen gemacht worden, die auch in den VGB-Gremien (Fachausschuss<br />

Werkstoffe & Qualitätssicherung) intensiv diskutiert und auch veröffentlicht wurden [9]. Die<br />

Dampfparameter des überkritischen Dampferzeugers mit einer Leistung von 400 MW betragen<br />

250 bar und 560 °C. Während der Eintrittsbereich des Endüberhitzers mit dem martensitischen<br />

12%igen Chromstahl EM12 ausgeführt ist, schließt sich hieran der Austrittsbereich mit Rohren aus<br />

dem austenitischen 18%igen Chromstahl TP347HFG an (Bild 6).<br />

Bild 6: Zeichnungen der Überhitzer aus den Kraftwerken Esbjergværket (a) und Skærbækværket<br />

(b), in denen Rohrreißer als Folge von Verstopfungen durch abgeplatzte und abgelagerte<br />

Magnetitpartikel aufgetreten sind [9].<br />

7


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Nach 45.000 Betriebsstunden ereignete sich ein Rohrreißer in der martensitischen Berohrung,<br />

wohingegen die austenitischen Rohre im Austrittsbereich nur aufgeweitet wurden. Der Schaden<br />

konnte auf Verstopfungen im Bereich der Rohrbögen durch Magnetitpartikel zurückgeführt werden.<br />

Die Magnetitpartikel wurden intensiv untersucht und es wurde festgestellt, dass es sich hierbei um<br />

die dampfseitige (epitaktische) Teiloxidschicht der austenitischen Rohre handelt, bei denen diese<br />

Schicht gänzlich fehlte. Offensichtlich sind die Schichten während des Betriebes abgeplatzt und<br />

während der Revision mit Hilfe der durchgeführten Wasserdruckprüfung in den Eintrittsbereich<br />

(Sammler und Rohre) geschwemmt worden. Beim Wiederanfahren der Anlage war die<br />

Dampfströmung nicht in der Lage, die Partikel aus dem System auszutragen, so dass es<br />

insbesondere in den Rohrbögen vor dem senkrechten Teil der Heizfläche zu einer Ansammlung<br />

der Partikel und letztendlich zu den Verstopfungen kam.<br />

Ein weiterer vergleichbarer Schaden ereignete sich auch im Block 3 der Skærbækværket,<br />

ebenfalls im waggerechten Eintrittsbereich des Endüberhitzers. Hierbei handelte es sich auch um<br />

den austenitischen 18%igen Chromstahl TP347, der in dem überkritischen gasgefeuerten 400 MW<br />

Block (290 bar/580°C) zum Einsatz kam.<br />

2.1.1 BoA I in Niederaußem<br />

Im Jahre 2003 kam es ca. vier Wochen nach der Inbetriebnahme des 1.000 MW-Blockes in<br />

Niederaußem zu einem ersten Rohrreißer im Endüberhitzer ÜH5 [10]. Der Schaden konnte auf<br />

eine thermische Überhitzung als Folge einer mangelnden Durchströmung des Rohres<br />

zurückgeführt werden. Die Ursache für die mangelnde Durchströmung war eine Verstopfung des<br />

Rohres durch Magnetitpartikel, die von der Rohrinnenoberfläche der austenitischen<br />

Heizflächenrohre abgeplatzt waren. In den Überhitzern ÜH2, ÜH4 und ÜH5 sowie in dem<br />

Zwischenüberhitzer ZÜ3 ist der austenitische Chrom-Nickel-Stahl 1.4910 (X3CrNiMoN1713)<br />

eingesetzt. Umfangreiche Untersuchungen mit Hilfe der Durchstrahlungsprüfung an Rohrbögen<br />

konnten weitere Verstopfungen durch Magnetitschichtpartikel festgestellt werden (Bild 7). Im Laufe<br />

der durchgeführten Schadensanalyse wurde festgestellt, dass auch in diesem Falle die<br />

durchgeführte Wasserdruckprüfung dazu geführt hat, dass sich große Mengen der Magnetitpartikel<br />

in den unteren Rohrbögen sammeln konnten. Dies erklärt jedoch nicht das plötzliche Auftreten<br />

derart großer Mengen an Magnetit. Unterschiedliche Ursachen hierfür wurden diskutiert, wie z.B.<br />

mechanisch induziertes Abplatzen durch Reinigung der Rohraußenoberfläche, die<br />

Wasserdruckprüfung selbst, schnelle Temperaturwechsel oder eine Aufkonzentration der Partikel<br />

vor der Umkehrung, wenn die Partikel nicht mit der Dampfströmung abtransportiert wurden. Gegen<br />

letzteres spricht jedoch die Tatsache, dass auch bei Altanlagen Magnetit abplatzt, die problemlos<br />

mit der Dampfströmung abtransportiert werden (sonst würden sie nicht die oben beschriebenen<br />

Probleme in den nachgeschalteten Systemen verursachen).<br />

8


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Bild 7: Ergebnis der Untersuchungen an ausgebauten Rohren aus dem Überhitzer 5 [10]<br />

Als Konsequenz aus diesen Schäden sind die Rohre in den betroffenen Überhitzern und<br />

Zwischenüberhitzern gegen einen Werkstoff (DMV310N) ausgetauscht worden, der aufgrund<br />

seines höheren Chromanteils (>22%) eine wesentlich bessere Oxidationsbeständigkeit aufweist<br />

und dadurch deutlich geringere Oxidschichtdicken bildet. Die Ergebnisse an Rohrabschnitten, die<br />

nach ca. 40.000 Bh ausgebaut wurden, weisen eine Gesamtschichtdicke in der Größenordnung<br />

von ca. 25µm auf, wobei noch kein Abplatzen der epitaktischen Teiloxidschicht beobachtet wurde.<br />

Mit zunehmender Gesamtschichtdicke sollte die Neigung zum Abplatzen der epitaktischen<br />

Teilschicht zunehmen, so dass die Gefahr eines kollektiven Aplatzens bei Vorliegen<br />

entsprechender Randbedingungen (Reinigungsmaßnahmen der Rohraußenoberfläche, Wasser-<br />

druckprüfung, schnelle Temperaturwechsel usw.) grundsätzlich gegeben ist.<br />

2.1.2 Tusimice<br />

In 2010 traten ebenfalls vergleichbare Schäden in einem tschechischen Braunkohlekraftwerk mit<br />

einer Leistung von 200MW auf. In Bild 8 ist der hängende Endüberhitzer mit den in den unteren<br />

Rohrbögen gefundenen Magnetitschichten dargestellt. Die Untersuchung der Schichtpartikel im<br />

Rasterelektronenmikroskop ergab eine mittlere Schichtdicke von ca. 55µm mit einer relativ<br />

geringen Streuung. Dies zeigt, dass die Schichten alle relativ zeitgleich abgeplatzt sind. Es<br />

handelte sich ausschließlich um reine Magnetit(Fe3O4)-Schichten, d.h. um die dampfseitig<br />

gewachsenen epitaktischen Teilschichten der Überhitzerrohre.<br />

9


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Bild 8: Zeichnung des hängenden Überhitzers, in denen die Rohrreißer aufgetreten sind und in<br />

denen in den Rohrbögen große Mengen an Magnetitpartikel gefunden wurden (rechtes<br />

unteres Teilbild. Die rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der Bruchfläche eines<br />

solchen Partikels (linkes obere Teilbild) weist eine stengelige Bruchstruktur und eine<br />

Schichtdicke von ca. 55µm auf.<br />

Durch weitere Untersuchungen an heraus geschnittenen Rohren konnte nachgewiesen werden,<br />

dass auf der Rohrinnenoberfläche nur noch die topotaktische Teilschicht vorhanden war.<br />

Überraschenderweise zeigten Untersuchungen an Rohren aus dem Zwischenüberhitzer (ebenfalls<br />

X6CrNiMo17-13), der mit der gleichen Dampftemperatur beaufschlagt wird aber im<br />

Rauchgasstrom dem Endüberhitzer nachgeschaltet ist, keine Abplatzungen. Ob die etwas<br />

geringere Schichtdicke (ca. 70µm Gesamtschichtdicke) oder die naturgemäß geringere Wärme-<br />

belastung/Temperaturänderungsgeschwindigkeiten ein Abplatzen der Schicht bisher verhindert<br />

hat, kann noch nicht abschließend abgeleitet werden. Generell ist jedoch die Gefahr im<br />

Endüberhitzer zunächst gebannt, da nahezu die gesamte epitaktische Teilschicht in den Rohren<br />

fehlt. Im Zwischenüberhitzer dagegen besteht die Gefahr, dass es wie bereits im Überhitzer<br />

geschehen, ebenfalls zum Abplatzen mit den bekannten Folgeerscheinungen kommt.<br />

10


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

3 Diskussion und Fazit<br />

Es konnte gezeigt werden, dass einerseits langjährige gute Betriebserfahrungen mit dem Einsatz<br />

von austenitischen Chrom-Nickel-Stählen in Kraftwerksanlagen vorliegen. Bei diesen Stählen<br />

handelt es sich ausnahmslos um die „niedriglegierten“ Stähle mit weniger als 18% Chrom, bei<br />

denen nach längerer Betriebszeit auf der Rohrinnenoberfläche nur noch die werkstoffnahe<br />

topotaktische Teiloxidschicht vorhanden ist, auf der wiederum dampfseitig nur eine geringe Menge<br />

an nachgewachsener epitaktischer Teilschicht haftet. Dass es in diesen Kraftwerken offensichtlich<br />

zu keiner Beeinträchtigung durch die abgeplatzten Schichtbereiche gekommen ist, lässt sich auf<br />

einen kontinuierlichen Abplatzvorgang mit entsprechendem Abtransport der Partikel mit der<br />

Dampfströmung erklären. Die dann verbleibende topotaktische Teilschicht besitzt offensichtlich<br />

eine gute Haftfestigkeit zum metallischen Grundwerkstoff und neigt unter moderaten<br />

Beanspruchungen nicht zum Abplatzen. Darüber hinaus reicht offensichtlich die Diffusions-<br />

hemmung der Eisenatome aus, um die Geschwindigkeit der nachwachsenden epitaktischen<br />

Teilschicht und somit deren Menge wirkungsvoll zu reduzieren. Die Schäden in der jüngeren<br />

Vergangenheit haben aber auch gezeigt, dass die Austenite mit weniger als 18% Chrom aufgrund<br />

ihrer geringeren Oxidationsbeständigkeit sehr schnell relativ dicke Gesamtoxidschichten bilden, so<br />

dass eine große Menge der dampfseitigen epitaktischen Teilschicht abplatzen kann. Dies kann zu<br />

Verstopfungen führen, wenn zusätzlich noch weitere Randbedingungen erfüllt sind, wie z.B.<br />

� ein Ereignis, dass das Abplatzen großer Mengen in einem kurzen Zeitraum verursacht<br />

� Betriebszustände, die den Abtransport der Partikel mit der Dampfströmung verhindert bzw.<br />

Ereignisse, die zu einer Anhäufung dieser Partikel in kritischen Bereichen (Rohrbögen) der<br />

Heizflächenrohre führt<br />

Die seit den Schäden umgesetzten Maßnahmen zur Reduzierung der dampfseitiegn Oxidation<br />

<strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong> lassen sich im Wesentlichen auf die Modifikation der topotaktischen<br />

Teilschicht zurückführen, die im Wesentlichen durch mehr Anteile an Chromoxid (Cr2O3) die<br />

Diffusion der Eisenatome behindert und somit die Wachstumsgeschwindigkeit und damit auch die<br />

Dicke der epitaktischen Teilschicht reduziert. Dies gelingt durch:<br />

� Erhöhung des Chromgehaltes<br />

� Verringerung der Korngröße zur Verbesserung der Chromdiffusion<br />

� Einbringen von Versetzungen in die oberflächennahe Schicht durch plastische Gefüge-<br />

deformation („shot peening“)<br />

4 Ausblick<br />

In den Anlagen, in denen noch die „niedriglegierten“ Austenite mit weniger als 18%Cr eingesetzt<br />

wurden und in denen es bereits zum großflächigen Abplatzen der epitaktischen Schicht gekommen<br />

11


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

ist, ist zukünftig nicht mit weiteren Problemen zu rechnen. Dennoch wird in diesen Fällen<br />

empfohlen, dass weitere <strong>Oxidationsverhalten</strong> durch regelmäßige Rohrprobenuntersuchungen zu<br />

kontrollieren. Die Heizflächen, in denen es nachweisbar noch nicht zum Abplatzen gekommen ist,<br />

sind für zukünftige Abplatzungen besonders gefährdet, insbesondere wenn die<br />

Gesamtschichtdicke bereits zwischen 50 und 100µm beträgt. In beiden Fällen empfehlen wir, nach<br />

besonderen Ereignissen, wie z.B. einer durchgeführten Wasserdruckprüfung stichprobenweise<br />

kritische Bereiche (Rohrbögen im unteren Bereich der Heizflächen von Rohren, die in der 6°°-<br />

Position vom Sammler abgehen) mit Hilfe der Durchstrahlungsprüfung auf Verstopfungen zu<br />

kontrollieren.<br />

In den Anlagen, in denen Austenite eingesetzt werden, die aufgrund ihres angehobenen<br />

Chromgehaltes (>20%) und/oder einer shot-peening-Behandlung und/oder einer Kornfeinung eine<br />

wesentliche Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit erfahren haben, besteht aus unserer Sicht<br />

derzeit keine Gefährdung durch abplatzende Magnetitschichten. In jedem Falle empfehlen wir aber<br />

auch hier, das <strong>Oxidationsverhalten</strong> durch regelmäßige Rohrprobenuntersuchungen zu<br />

kontrollieren. Wenn sich in diesen Rohren Gesamtschichtdicken zwischen 50 und 100µm ergeben<br />

sollten und es noch nicht zum Abplatzen der epitaktischen Magnetitschicht gekommen ist, besteht<br />

ebenfalls die Gefahr, dass durch ein besonderes Ereignis große Mengen abplatzen und<br />

entsprechende Schäden verursachen.<br />

5 Literatur<br />

[1] G. Noetlin: „Das neue Kraftwerk Hüls- eine Anlage mit 300at/600°C Frischdampfzustand“<br />

Mitteilungen der Vereinigung der Grosskesselbesitzer. Heft 55, August 1958<br />

[2] A. Engl: „Der Einsatz <strong>austenitischer</strong> Stähle im neuen Kraftwerk Hüls“ Mitteilungen der<br />

Vereinigung der Grosskesselbesitzer. Heft 55, August 1958<br />

[3] I. Claas: „Neuere Beobachtungen und Erkenntnisse über das Verhalten von ferritischen und<br />

austenitischen Kesselstählen“ Mitteilungen der VGB, Heft 80, Oktober 1962<br />

[4] M. Hinrich, W. Ruttmann, H.R. Kautz, H. Gerlach: „Untersuchung <strong>austenitischer</strong><br />

Überhitzerrohre nach mehrjährigem Kesselbetrieb“ Mitteilungen der VGB, Heft 93,<br />

Dezember 1964<br />

[5] K. Baumann, J. Schulte, G. Waltenberger: „Betriebserfahrungen mit<br />

Hochtemperaturanlagen im Hinblick auf die Lebensdauererwartung“ VGB Kraftwerkstechnik<br />

58, Heft 10, Oktober 1978<br />

[6] G. Waltenberger: „30 Jahre Betrieb der ersten 600°C-<br />

HochtemperaturanlagenDampfkesselanlage“ VGB Kraftwerkstechnik 63, Heft 8, August<br />

1983<br />

[7] G. Waltenberger, P. Mattern: „Einsatz <strong>austenitischer</strong> Werkstoffe in Dampfkesseln“ VGB<br />

Kraftwerkstechnik 1, 1990, S. 68-76<br />

[8] G. Waltenberger, P. Mattern: „Einsatz <strong>austenitischer</strong> Werkstoffe in Dampfkesseln“ VGB<br />

Kraftwerkstechnik 1, 1990, S. 68-76<br />

12


G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

[9] O. H. Larson, R.B. Frandsen & R. Blum: „Exfoilation of steam side oxides from austenitic<br />

superheaters“ VGB-Konferenz “Werkstoffe im Kraftwerk”, Dortmund 2004<br />

[10] R. Uerlings : „Wasserdampfseitige Oxidabplatzungen am 1.4910 (X3CrMoN17-13)<br />

Vorgetragen auf dem VGB-Workshop „Wasser im Kraftwerk“ am 14. Juni 2010 in Erfurt<br />

13


Folie 1<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

<strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong><br />

Kraftwerke im Wettbewerb<br />

30./31. März 2011, Karlsruhe<br />

<strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

G. Lüdenbach, P. Körner<br />

VGB Power Tech e.V


Gliederung<br />

Folie 2<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

� <strong>Dampfseitiges</strong> Oxidschichtwachstum (schematisch)<br />

� Parabolisches Zeitgesetz der Oxidation<br />

� Abplatzverhalten der Oxidschicht<br />

� Beispiele<br />

� Diskussion / Schlussfolgerungen<br />

� Ausblick


Folie 3<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

<strong>Dampfseitiges</strong> Oxidschichtwachstum / 9%iger Chromstahl<br />

Rohrwand<br />

Heißdampf<br />

H 2O<br />

topotaktisch<br />

e - Fe 2+ / Fe 3+ O 2-<br />

epitaktisch<br />

Die Dicke der Hämatitschicht<br />

kann deutlich variieren<br />

Magnetit<br />

(Fe 3O 4)<br />

Hämatit<br />

(Fe 2O 3)<br />

Beispiel: Kesselrohr<br />

„schwarz-weiß-Verbindung“<br />

Längsschliff<br />

martensitischer<br />

Rohrwerkstoff<br />

Heißdampf<br />

Ni-SG


Schichtdicke<br />

Folie 4<br />

T = const.<br />

dTop � kD<br />

Betriebszeit<br />

�t<br />

d Top = Dicke der topotaktischen Oxidschicht<br />

k D = Zunderkonstante in Dampf<br />

t = Betriebszeit<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Oxidschichtaufbau: „Tamann´sches“ Zundergesetz<br />

Magnetitbildungsreaktion<br />

3 Fe + 4 H 2 O -> Fe 3 O 4 + 4 H 2<br />

(� < 570°C)<br />

!<br />

��k<br />

*<br />

kD D<br />

�<br />

d<br />

2<br />

Top<br />

t<br />

� f �exp<br />

0<br />

� Q<br />

R�T<br />

Zunderkonstante ist<br />

temperaturabhängig !


Oxidschichtaufbau: „Elementverteilung“<br />

BSE-Bild<br />

Folie 5<br />

Rohrwand<br />

topotaktisch<br />

epitaktisch<br />

Dampf<br />

Eisen<br />

Das Element Chrom diffundiert nicht aus dem Werkstoff,<br />

sondern verbleibt in der topotaktischen Teiloxidschicht<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Sauerstoff Chrom


„Zustandsuntersuchung“<br />

… betriebsbeanspruchter ZÜ-Schottenrohre<br />

aus X8CrNiTi18-10 (1.4941) nach<br />

ca. 180.000 Bh (äØ 57,0 mm x 4 mm Wd / 48 bar)<br />

Metall<br />

Oxid<br />

Dampf<br />

Folie 6<br />

angeströmt<br />

abgeströmt<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

900-950°C<br />

540-545 °C<br />

Die meisten Proben wiesen sowohl auf<br />

der an- als auch abgeströmten Seite<br />

vergleichbare Rohrinnenbeläge auf


„Zustandsuntersuchung“<br />

Oxidschichtaufbau / „Elementverteilung“<br />

angeströmt<br />

Folie 7<br />

100µm<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Metall (Rohrwand)<br />

Sauerstoff Eisen Chrom<br />

topotaktische Oxidschicht (Fe,Cr,) 3O 4<br />

epitaktische Oxidschicht Fe 3O 4


„Zustandsuntersuchung“<br />

Oxidschichtaufbau / „Elementverteilung“<br />

abgeströmt<br />

Folie 8<br />

100µm<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Metall (Rohrwand)<br />

Sauerstoff Eisen Chrom<br />

topotaktische Oxidschicht (Fe,Cr,) 3O 4<br />

epitaktische Oxidschicht Fe 3O 4


„Zustandsuntersuchung“<br />

Oxidschichtaufbau / „Elementverteilung“<br />

Folie 9<br />

angeströmt<br />

abgeströmt<br />

100µm<br />

Betriebszeit: 180.000 Bh<br />

Dampftemp.: 540°C<br />

Rohrwandt.: +35°C = 575°C<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

100µm<br />

Schichtdicke [µm]<br />

angeströmt abgeströmt<br />

gesamt 130 100<br />

topotaktisch 120 50<br />

epitaktisch 10 50<br />

Bei der Interpretation der Oxidschichtdicken muss die verfahrensbedingt<br />

höhere Rohrwandtemperatur der abgeströmten Seite mit berücksichtigt werden


Folie 10<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

„DAMPFSEITIGE OXIDATION AUSTENITISCHER STÄHLE “<br />

mit ca. 17% Chrom<br />

ursprüngliche<br />

Metalloberfläche<br />

� thermischer Ausdehnungskoeffizient von Austenit ist höher als von Ferrit<br />

und viel höher als von Magnetit<br />

(Ferrit = 12*10 -6 ; Nickel = 15*10 -6 ; Austenit = 18*10 -6 ) [mm/mm*K -1 ]<br />

� gute Haftung der topotaktischen Teilschicht zum Metall<br />

� Scherspannungen zwischen topotaktischer u. epitaktischer „Teilschicht“<br />

führen zum Abplatzen der epitaktischen Schicht<br />

epitaktisch Fe 3O 4<br />

topotaktisch (Fe,Cr) 3O 4<br />

<strong>austenitischer</strong> Chrom-Nickel-Stahl


nach X.000 h nach weiteren<br />

X.000 h<br />

Folie 11<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

„DAMPFSEITIGE OXIDATION AUSTENITISCHER STÄHLE “<br />

� Generelles „Abplatzverhalten“<br />

nach weiteren<br />

X.000 h<br />

� bis zum ersten Abplatzen sind beide Teilschichten gleich dick<br />

nach weiteren<br />

X.000 h<br />

� die Oxidschicht behindert die Diffusion und bestimmt die Wachstumsgeschwindigkeit<br />

� mit zunehmender Schichtdicke nimmt die Neigung zum Abplatzen ebenfalls zu<br />

� Nach dem Abplatzen der epitaktischen Teilschicht<br />

wachsen beide Teilschichten etwas schneller als vor dem Abplatzen<br />

� die nachwachsenden epitaktischen Teilschichten besitzen eine geringe Haftfestigkeit<br />

� die Schichtdicken des jeweils „nachwachsenden“ Magnetits werden stetig kleiner


Schadensbeispiel: Dänische Kraftwerke<br />

Esbjergværket<br />

Dampf: 250 bar / 560 °C<br />

Betriebszeit: 45.000 bar<br />

Rohrreißer im Eintrittsbereich<br />

� Geradrohre vor den Rohrbögen<br />

� jeweils in den Rohren, die in der<br />

6°°-Position im Austrittssammler<br />

abgehen<br />

Folie 12<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Skærbækværket / Nordjyllandsværket<br />

Dampf: 290 bar / 580°C<br />

Betriebszeit: ca. 30.000 Bh<br />

Rohrreißer im Eintrittsbereich<br />

O.H. Larson, R.B. Frandsen u. R. Blum:<br />

„Exfoliation of steam side oxides from austenitic superheaters“<br />

VGB-Konferenz, 2004 „Werkstoffe und Schweißen im Kraftwerk“


Folie 13<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Schadensbeispiel: KW Niederaußem, Bl. K (BoA I)<br />

R. Uerlings:<br />

„Wasserdampfseitige Oxidabplatzungen am 1.4910 (X3CrMoN17-13)“<br />

VGB-Workshop „Wasser im Kraftwerk“ am 14. Juni 2010 in Erfurt “


Schadensbeispiel: KW Tusimice<br />

HD-Druck: 181 bar<br />

HD-Dampftemperatur: 575°C<br />

HZÜ-Druck: 36 bar<br />

HZÜ-Dampftemperatur: 580°C<br />

Betriebszeit: ca. 8.000h<br />

Verstopfungen der unteren Rohrbögen<br />

durch abgeplatzte Magnetitpartikel<br />

Folie 14<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

X10CrMoVNb9-1<br />

(T91)<br />

X6CrNiMo17-13<br />

(1.4910)


Schadensbeispiel: KW Tusimice<br />

Folie 15<br />

XRD:<br />

Mineralphasen-<br />

bestimmung<br />

REM / EDS:<br />

Bruchstruktur und<br />

chemische Zusammensetzung<br />

Fe 3O 4 (ca. 85%)<br />

(Fe,Cr) 3O 4<br />

Fe 2O 3 (ca. 15%)<br />

2-Theta [°]<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

50 µm<br />

chem. Zusammensetzung<br />

23% Sauerstoff<br />

75% Eisen<br />

2% Dampfinhaltsstoffe<br />

und weitere Leg.-elemente<br />

(Al, Si, S, Ca, Cr)


Schadensbeispiel: KW Tusimice<br />

Überhitzer<br />

großflächige Abplatzungen<br />

der epitaktischen Oxidschicht<br />

in allen untersuchten Rohren<br />

Folie 16<br />

Überhitzer<br />

1.4910<br />

T D = 575°C<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Zwischen-<br />

überhitzer<br />

1.4910<br />

T D = 580°C<br />

keine Abplatzungen bisher aufgetreten.<br />

Gesamte Oxidschicht ist noch vorhanden


Schadensbeispiel: KW Tusimice<br />

Folie 17<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Überhitzer, angeströmt Zwischenüberhitzer, angeströmt<br />

HD-Druck: 181 bar<br />

HD-Dampftemperatur: 575°C<br />

HZÜ-Druck: 36 bar<br />

HZÜ-Dampftemperatur: 580°C<br />

Betriebszeit: ca. 8.000h<br />

Schichtdicke [µm]<br />

HD HZÜ<br />

gesamt 90 70<br />

topotaktisch 80 30<br />

epitaktisch 10 40


Erfahrungen: KW Marl (1958)<br />

Weder von Abplatzungen noch von Problemen<br />

mit abgeplatzten Partikeln wird berichtet<br />

G. Noetlin: „Das neue Kraftwerk Hüls- eine Anlage mit 600at/600°C Frischdampfzustand“<br />

Mitteilungen der Vereinigung der Grosskesselbesitzer. Heft 55, August 1958<br />

Folie 18<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

300 bar / 600°C


Erfahrungen: KW Lippendorf (2004)<br />

Folie 19<br />

200µm<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Daten<br />

Bezeichnung: Zwischenüberhitzer<br />

Werkstoff: X3 CrNiMoN 17-134<br />

(1.4910)<br />

Abmessungen: 57 äØ x 4 mm Wd<br />

Dampftemperatur: 581°C<br />

Betriebsdruck: 66,7 bar<br />

Betriebszeit: 34.000 Bh<br />

Ergebnisse der routinemäßigen Untersuchung<br />

� nur noch die „topotaktische“ Teiloxidschicht vorhanden<br />

� stellenweise die Reste noch anhaftender „epitaktischer“ Schicht<br />

oder bereits inselartige neue „epitaktische“ Schichtbereiche<br />

Schichtdicke [µm]<br />

angeströmt abgeströmt<br />

gesamt 130-140 -<br />

topotaktisch 130 -<br />

epitaktisch ca. 10 -<br />

Weder von Abplatzungen noch<br />

von Problemen mit abgeplatzten<br />

Partikeln wird berichtet


Schadensursache(n)<br />

1. Zeitgleiches Abplatzen großer Magnetitmengen<br />

Folie 20<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

2. Unzureichender Abtransport mit der Dampfströmung<br />

3. „Aufkonzentration“ der Partikel in bevorzugten Rohren<br />

und bevorzugten Positionen<br />

1. mechanische Beanspruchung<br />

(Vibrationen, Biegebeanspruchung)<br />

thermomechanische Beanspruchung<br />

(hohe Wärmebelastung => Gradienten)<br />

2. konstruktiv bedingte Höhendifferenz ???<br />

3. Wasserdruckprobe


Schadensursache(n)<br />

nach einer Wasserdruckprobe sind besonders<br />

die Rohre betroffen, die in der 6°°-Position<br />

abgehen<br />

Offensichtlich sammeln sich die Magnetitpartikel<br />

im Austrittssammler und werden beim Ablassen<br />

des Wassers nach der Wasserdruckprobe<br />

in bevorzugte Heizflächenrohre abgeführt<br />

Folie 21<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong>


Folie 22<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Maßnahmen zu Verbesserung der dampfseitigen Oxidations-<br />

beständigkeit <strong>austenitischer</strong> Cr-Ni-Stähle durch …<br />

1. Erhöhung des Chromgehaltes<br />

• höherer Chromgehalt => erhöhte Chromdiffusion in die Reaktionszone<br />

=> Bildung von Chromoxid [Cr 2O 3]<br />

• Chromoxid => höhere Diffusionsbehinderung der Eisendiffusion an die Oberfläche<br />

=> verringerte Magnetitbildung => geringere Abplatzmenge<br />

Cr 2O 3<br />

nur lokale Cr2O3-Ausscheidungen im Bereich von ehemaligen<br />

Korngrenzen<br />

geschlossene Cr2O3-Schicht z.B. beim AC66 (32%Cr)<br />

• 1.4910 (17% Cr) Chromgehalt


Folie 23<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Maßnahmen zu Verbesserung der dampfseitigen Oxidations-<br />

beständigkeit <strong>austenitischer</strong> Cr-Ni-Stähle durch …<br />

1. Erhöhung des Chromgehaltes und<br />

2. Verringerung der Korngröße<br />

epitaktisch Fe 3O 4<br />

topotaktisch (Fe,Cr) 3O 4<br />

Chromoxid [Cr 2O 3]<br />

<strong>austenitischer</strong> Chrom-Nickel-Stahl<br />

geringer Korngröße<br />

Geringere Korngröße => mehr Körner => Erhöhung der Korngrenzenflächen<br />

=> Verbesserung der Chromdiffusion => geschlossene Chromoxidschicht


Folie 24<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Maßnahmen zu Verbesserung der dampfseitigen Oxidations-<br />

beständigkeit <strong>austenitischer</strong> Cr-Ni-Stähle durch …<br />

1. Erhöhung des Chromgehaltes und/oder<br />

2. Verringerung der Korngröße und/oder<br />

3. Erhöhung der Defektdichte in den oberflächennahen Körnern durch<br />

„Shot Peening“<br />

Stahlpartikel<br />

höhere Defektdichte (Versetzungen)<br />

=> Verbesserung der Chromdiffusion<br />

…. usw.


Diskussion / Schlussfolgerungen<br />

Folie 25<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit<br />

<strong>austenitischer</strong> Cr-Ni-Stähle sind…<br />

� Erhöhung des Chromgehaltes<br />

� Verringerung der Korngröße<br />

� Erhöhung der Defektdichte in der Oberfläche (Shot Peening)<br />

Diese Maßnahmen führen zu dünnen Gesamtschichtdicken.<br />

Wenn jedoch Gesamtschichtdicken von ca. 100 bis 150µm erreicht werden<br />

und beide Teilschichten (topotaktische und epitaktische) in gleichen<br />

Mengenverhältnissen vorhanden sind, können Abplatzungen auftreten.


Diskussion / Schlussfolgerungen / Ausblick<br />

Folie 26<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Trotz der etwas größeren Gesamtschichtdicke weist der Zustand „links“ eine<br />

geringere Gefährdung auf als der Zustand „rechts“<br />

Empfehlung: „regelmäßige“ (alle 5 bis 10 Jahre) Rohrprobenuntersuchungen


Folie 27<br />

<strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Vielen Dank<br />

für Ihre<br />

Aufmerksamkeit<br />

die Folien sind erhältlich unter<br />

www.vgb.org<br />

-> operative Dienste<br />

-> Werkstofflabor

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!