60 Jahre Recht auf Nahrung - FIAN Österreich
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• zu Verzögerung von Landreformen (Umverteilung von Land zugunsten<br />
armer Bevölkerungsschichten) <strong>auf</strong>grund von steigenden Grundstückspreisen<br />
und heftigem Widerstand der Agrarelite.<br />
Agrotreibstoffe gefährden die lokale <strong>Nahrung</strong>smittelproduktion und die<br />
Verfügbarkeit von <strong>Nahrung</strong>smitteln.<br />
Die Expansion von Agrotreibstoffen beschneidet den Zugang zu Land und<br />
Wasser für Arme aus ländlichen Gebieten. Bereits ohnehin benachteiligte<br />
und marginalisierte Gruppen wie Landlose, Kleinbauern und –bäuerinnen<br />
sowie Indigene sind besonders betroffen.<br />
Profitieren Kleinbauern und –bäuerinnen von der Produktion von<br />
Agrotreibstoffen?<br />
Fälle in Brasilien zeigen, dass <strong>Nahrung</strong>smittelunsicherheit unter Kleinbauern<br />
und bäuerinnen, die Energiepflanzen anbauen, keine Seltenheit<br />
ist. Es fehlt ihnen an zusätzlichem Land und Arbeitskräften für den Anbau<br />
von <strong>Nahrung</strong>smitteln für den eigenen Bedarf. Gleichzeitig wird oftmals von<br />
Schuldknechtschaft berichtet: die Kleinbauern und –bäuerinnen werden in<br />
nachteilige Vertragsbedingungen gedrängt, haben keinerlei Kontrolle über<br />
die Verk<strong>auf</strong>spreise ihres Produktes, sind aber von dieser einzigen Einnahmequelle<br />
abhängig.<br />
Energiepflanzen können positive Auswirkungen <strong>auf</strong> mittelständische,<br />
finanziell stabile Bauern und Bäuerinnen haben. Für Kleinbauern jedoch,<br />
denen sicherer Zugang und Kontrolle über produktive Ressourcen wie Land,<br />
Wasser und landwirtschaftliche Inputs fehlen, bergen sie enorme Gefahren.<br />
Die Produktion von Agrotreibstoffen erhöht die<br />
<strong>Nahrung</strong>smittelunsicherheit von Kleinbauern und –bäuerinnen.