studia germanica gedanensia gdańsk 2007, nr. 15 Liliana Górska Filologiczne Studium Doktoranckie UMK Toruń Funeralkultur in Danzig. Vom frühneuzeitlichen Übergang ins Jenseits Mit der Kultur der Frühen Neuzeit, und besonders des 17. Jahrhunderts, befassten sich schon viele, die sie unter verschiedenen Gesichtspunkten mehr oder weniger umfassend analysiert haben. Das Ziel des vorliegenden Artikels ist, einen Teil dieser geistigen Erbschaft darzustellen, der noch nicht in den Erwägungen der Wissenschaftler seinen Platz gefunden hat und einer grundlegenden Analyse unterzogen werden will. Darum war die Absicht, ihn hier nicht ausschöpfend zu ergründen, sondern vielmehr theoretisch darauf hinzuweisen, was auf diesem literaturwissenschaftlichen Gebiet der Danziger Funeralkultur noch zu untersuchen ist. Zu dem oben erwähnten Begriff gehören unumstritten verschiedene Erlasse des Stadtrates, Akta der Begräbnisse, sowie Libri Mortuorum und die Kirchenordnungen. Der Artikel ist jedoch absichtlich an die Literaturgeschichte orientiert und beruft sich auf zwei literarische Gattungen, nämlich auf das Gelegenheitsgedicht und auf die Leichenpredigt. Nach einer allgemeinen Einführung werden sie beide in Bezug auf die Literaturgeschichte ganz Europas besprochen. Danach wird der Forschungsstand erörtert und somit das, was in diesem Bereich schon erreicht wurde. Anschließend wird an die Todes- und Trauergedichte und die Leichsermone Danzigs angeknüpft und von den Beständen der Bibliotheken in Danzig und Thorn berichtet. Man soll sich jedoch dessen bewusst sein, dass dies nur ein kleiner Teil von dem ist, was man zu diesem Thema sagen könnte. Der vorliegende Artikel fängt eine Reihe von Publikationen an, die die Frage der frühneuzeitlichen Kultur Danzigs und Thorns aufnehmen und mit der Dissertation 1 abgeschlossen werden sollen. 1 Das Thema meiner Dissertation, die an der Philologischen Fakultät der Nikolaus Kopernikus Universität in Thorn entsteht, lautet: Die Furcht vor der Pest in Danzig 1709.
18 Liliana Górska Die Existenz jedes einzelnen Menschen wird in der Regel durch ein paar wichtige Ereignisse konstituiert: durch die Geburt und die Taufe, die Auswahl des Lebenspartners und die Heirat, und schließlich durch das Todesereignis, das in allen Kulturen in der Geschichte von großer Bedeutung war. Der Tod 2 galt im 17. Jahrhundert einerseits als das verheerende Ende von allem, was man zu tun vermag, als Feind der Menschen. Andererseits – und hier tritt vor allem das Religiöse in den Vordergrund – wurde er als Anfang aller Neuheit des Lebens ad dexteram Dei, also als Tor zur Glückseligkeit aufgefasst. Er forderte den Menschen auf, die Erinnerung an sein ganzes Leben und seine Taten wachzurufen, um zu überprüfen, ob er alle Gebote Gottes sowie alle kirchlichen Vorschriften und Regeln befolgt hatte. Das Todesereignis wurde in der Geschichte unterschiedlich definiert: Nach F.G. Klopstock war er „ein kurzer, schneller, geflügelter augenblick“, und nach Ch.D. Grabbe „vernichtung unsres daseins“. Dabei unterstrichen die Poeten und Schriftsteller den zeitlichen Charakter des menschlichen Lebens und die Notwendigkeit des Sterbens. Und so sprach A. Gryphius von der „Eitelkeit auf Erden“, von „Asch und Bein“, „Nichtigkeit, Schatten, Staub und Wind“. H. Sachs drückte dies folgendermaßen aus: „nieman mac dem tode entrinnen einen tac. keiner ist dem tod entgangen“, und J. Schlegel: „der tod, das schicksal aller, kommt, 2 Die Begriffe des Todes und der Vergänglichkeit werden u.a. auch in der folgenden Literatur besprochen: P. Ariès, Człowiek i śmierć, Warszawa 1989. L. Boros, Mysterium mortis: człowiek w obliczu ostatecznej decyzji, Warszawa 1977. J. Bowler, Sens śmierci, Warszawa 1996. B. Bürki, Im Herrn entschlafen. Eine historisch pastoraltheologische Studie zur Liturgie des Sterbens und des Begräbnisses, Heidelberg 1969. C. Chabanis, Śmierć, kres czy początek?, Warszawa 1987. F. Geissler, Trostbuch für Alle, die über den Tod nachdenken: eine wissenschaftliche Bekämpfung der Todesfurcht, Leipzig 1893. H. Gundolf, Totenkult und Jenseitsglaube, Mödling b. Wien 1967. P.M. Gy, Der Tod des Christen, in: Martimort: Handbuch II, S. 155–168. T. Kielanowski, Rozmyślania o przemijaniu, Warszawa 1976. A.E. Imhof, Ars moriendi. Die Kunst des Sterbens einst und heute, Wien–Köln 1991. H. Lübbe, Anfang und Ende des Lebens als normatives Problem, Stuttgart 1988. M. Maeterlinck, Śmierć, Warszawa 1993. D. Rosenthal, Tod. Semantische, stilistische und wortgeographische Untersuchungen auf Grund germanischer Evangelien- und Rechtstexte, Göteborg 1974. R. Rudolf, Ars moriendi. Von der Kunst des heilsamen Lebens und Sterbens, Köln–Graz 1957. A.J. Toynbee, Człowiek wobec śmierci, Warszawa 1973. Zum Tod in den einzelnen Epochen: S. Wollgast, Zum Tod im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, Berlin 1992. E. Döring-Hirsch, Tod und Jenseits im Spätmittelalter, Berlin 1927. F. Adler, Bilder zur Geschichte des Todes, München–Wien 1984. Śmierć w dawnej Europie, M. Derwich (Hrsg.), Wrocław 1997. N. Ohler, Sterben und Tod im Mittelalter, München 1990. Die grundlegende Literatur für Polen und Danzig: E. Kizik, Śmierć w mieście hanzeatyckim w XVI–XVIII wieku. Studium z nowożytnej kultury funeralnej, Gdańsk 1998. E. Kizik, Wesele, kilka chrztów i pogrzebów. Uroczystości rodzinne w mieście hanzeatyckim od XVI do XVIII wieku, Gdańsk 2001. E. Kizik, Uczeń, nauczyciel i Śmierć. Pogrzeb w życiu codziennym szkoły w mieście hanzeatyckim (XVI–XVIII w.), „Kw. HKM” XLIV (1996) 3, S. 271–289. M. Bogucka, Śmierć niezamożnego mieszkańca miasta u progu ery nowożytnej, in: Czas – przestrzeń – praca w dawnych miastach. Studia ofiarowane H. Samsonowiczowi w sześćdziesiątą rocznicę urodzin, Warszawa 1991, S. 285–289. M. Bogucka, Tod und Begräbnis der Armen. Ein Beitrag zu Danzigs Alltagsleben im 17. Jhs., „Zeitschrift für Ostforschung” 41 (1992) 3, S. 321–333. H. Biegelewicz, Śmierć w obrzędach, zwyczajach i wierzeniach ludu polskiego, Warszawa 1930. B. Rok, Człowiek wobec śmierci w kulturze staropolskiej, Wrocław 1995. B. Meyer, Sterbebräuche und Totenehrung im Danziger Land, „Weichselland. Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins“ 38 (1939) 3, S. 51–60.
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