22.10.2013 Aufrufe

Gesunde Fische in unseren Fliessgewässern: 10 ... - BAFU - CH

Gesunde Fische in unseren Fliessgewässern: 10 ... - BAFU - CH

Gesunde Fische in unseren Fliessgewässern: 10 ... - BAFU - CH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4<br />

12<br />

Fischverträgliche<br />

Wasserkraftnutzung<br />

Wasserkraftnutzung soll so fischverträglich wie möglich erfolgen. Dazu gehören ausreichende Restwassermengen,<br />

das Verm<strong>in</strong>dern von Bee<strong>in</strong>trächtigungen durch Schwall und Sunk, e<strong>in</strong> ausgeglichener<br />

Geschiebehaushalt und der Bau funktionierender Umgehungsger<strong>in</strong>ne für den Fischaufstieg.<br />

Essentiell für e<strong>in</strong>e nachhaltige Wasserkraftnutzung s<strong>in</strong>d die Gewährleistung von<br />

angemessenen Restwassermengen während des ganzen Jahres sowie die Beibehaltung<br />

e<strong>in</strong>es möglichst naturnahen Geschiebetriebs.<br />

Von den ca. 500 Kraftwerkszentralen der Schweiz mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>stallierten Leistung<br />

> 300 kW erzeugen ca. 25% schwallartige Abfluss-Schwankungen und bee<strong>in</strong>flussen<br />

damit die Lebensgeme<strong>in</strong>schaften im und am Wasser. Mit vermehrter Produktion<br />

von Spitzenenergie durch die Wasserkraftwerke verschärft sich die<br />

Problematik. Durch bauliche Massnahmen (z.B. Rückhaltebecken), betriebliche<br />

Massnahmen (z.B. Abflussregulierung) oder e<strong>in</strong>e Verbesserung der Gewässermorphologie<br />

können die Auswirkungen von Schwall und Sunk verm<strong>in</strong>dert werden.<br />

Besonders zu beachten ist dabei, dass während der Sunkphase ke<strong>in</strong>e Bereiche<br />

entstehen, <strong>in</strong> denen Jungfische trockenfallen können. In Restwasserstrecken soll –<br />

gegebenenfalls künstlich ausgelöst – periodisch Hochwasser stattf<strong>in</strong>den, damit die<br />

Flusssohle «gere<strong>in</strong>igt» wird und wieder Hohlräume im Kies entstehen. Auf diese<br />

Weise soll e<strong>in</strong>er Kolmation (Verfestigung und Abdichtung) der Sohle vorgebeugt<br />

werden.<br />

Um Staustufen passierbar zu machen, sollten folgende Punkte beachtet werden:<br />

> Die beste Möglichkeit, um Staustufen fischgängig zu machen, ist das Entfernen<br />

von nicht mehr benötigten Wehren (Ersatz durch Sohlrampen). Ist das nicht möglich,<br />

sollen naturnahe Umgehungsgewässer gebaut werden oder Fischtreppen,<br />

wenn der Platz für e<strong>in</strong> Umgehungsgewässer fehlt.<br />

> Damit Fischtreppen wirkungsvoll arbeiten, ist die Beachtung der technischen<br />

M<strong>in</strong>destanforderungen, wie ausreichende Lockströmung und richtige Positionierung<br />

im Fluss, zw<strong>in</strong>gend erforderlich (siehe «Weiterlesen»: Handbuch Querbauwerke).<br />

> Ihrem natürlichen Lebenszyklus folgend müssen die <strong>Fische</strong> Staustufen von Kraftwerken<br />

nicht nur stromaufwärts, sondern auch stromabwärts passieren. Das ist<br />

<strong>in</strong>sbesondere für Aale e<strong>in</strong> grosses Problem. Damit <strong>Fische</strong> <strong>in</strong> den Turb<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong>en<br />

Schaden nehmen, ist für entsprechende Absperrungen zu sorgen (Rechen mit maximal<br />

20 mm Stababstand), und e<strong>in</strong> Überfall an der Stauanlage soll die Abwanderung<br />

der <strong>Fische</strong> sicherstellen. Wenn das nicht möglich ist, sollen die Turb<strong>in</strong>en für die<br />

Fischdurchwanderung optimiert werden.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Fische</strong> <strong>in</strong> <strong>unseren</strong> <strong>Fliessgewässern</strong><br />

> Optimierung von Stauraumspülungen: Stauraumspülungen dürfen nur mit<br />

e<strong>in</strong>er Bewilligung der kantonalen Behörde vorgenommen werden, welche Zeitpunkt<br />

und Art der Durchführung festlegt. Der hierbei maximal vertretbare Anteil<br />

an Festsubstanzen im Wasser sollte durch die jeweilige <strong>Fische</strong>reifachstelle <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit der lokalen Gegebenheiten festgelegt werden. Weiter ist es günstig,<br />

Spülungen <strong>in</strong> Perioden mit natürlicherweise erhöhtem Abfluss und erhöhter<br />

Trübung vorzunehmen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!