Nr. 1 März 2010, PDF 1.07 MB - Winkler & Richard AG
Nr. 1 März 2010, PDF 1.07 MB - Winkler & Richard AG
Nr. 1 März 2010, PDF 1.07 MB - Winkler & Richard AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Kundenzeitschrift der <strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong> <strong>AG</strong> <strong>Nr</strong>. 1 <strong>März</strong> <strong>2010</strong><br />
Gartenzeit<br />
Unsere<br />
Giardina-Gewinner<br />
Seite 6/7<br />
Das lieben Schmetterlinge<br />
Der erste Teil unserer Serie zum<br />
Jahr der Biodiversität. Seite 5<br />
«Grüne» Gentechnologie?<br />
Warum genmanipulierte Pflanzen nicht<br />
halten, was sie versprechen. Seite 6<br />
Ich, der Aikidoka!<br />
Schneider erkennt, dass er<br />
Kampfsportler werden muss. Seite 8<br />
Grosser Auftritt<br />
Die W&R Sonderschau auf der Giardina:<br />
Noch grösser, noch vielfältiger, noch schöner!<br />
Seite 2/3
Editorial<br />
Stetiger Wandel<br />
Der Naturgarten lebt und wir<br />
leben mit ihm. Er bewegt sich<br />
dauernd, verändert sich je nach<br />
Jahreszeit, aber auch durch das<br />
Älterwerden. Als Naturgärtner<br />
suchen wir keine statischen Bilder,<br />
schaffen keine Künstlichkeit. Wir<br />
bauen die Grundlagen, um in der<br />
kommenden Zeit den Garten in<br />
Zusammenarbeit mit der Natur<br />
weiterzuentwickeln. Und dabei<br />
entwickeln wir uns auch selbst<br />
weiter, denn wir sind ein Teil dieses<br />
Prozesses.<br />
Der Naturgarten muss kein arbeitsintensiver<br />
Garten sein – im Gegenteil:<br />
Meist ist Loslassen gefragt, statt<br />
krampfhaftem Ankämpfen gegen<br />
die Natur. Wer so gärtnert, wird<br />
nach und nach spüren, wie schön es<br />
ist, mit der Natur zusammenzuarbeiten<br />
statt gegen sie. Der Garten<br />
ist ein letzter Rückzugsraum, den<br />
wir unter Einbezug der natürlichen<br />
Dynamik nach unseren Vorstellungen<br />
und Wünschen pflegen und<br />
gestalten können. Und obwohl sich<br />
auch die professionellen Naturgärtner<br />
in den letzten Jahren immer<br />
stärker mit der Gestaltung und<br />
dem Formalen des Gartens auseinandergesetzt<br />
haben, ist letztendlich<br />
die Form nur das, was man auf<br />
den ersten Blick sieht. Was zählt<br />
ist, dass wir in diesen Gärten das<br />
Lebendige und damit uns selbst<br />
spüren können.<br />
Herzlich, Ihr Peter <strong>Richard</strong><br />
2 Gartenzeit<br />
Foto: Irja Fortmann<br />
GiardinaZÜRICH <strong>2010</strong><br />
Eine intime Oase der Stille<br />
W&R präsentiert auf der Giardina in Zürich<br />
die elegante Badelandschaft «Wasserzauber»<br />
Von Sonja Bonin<br />
Stundenlang hocken die meisten<br />
von uns tagtäglich am Computer,<br />
per Email und Handy sind wir Tag<br />
und Nacht erreichbar, der Arbeitsweg in<br />
überfüllten Zügen oder auf verstopften<br />
Autobahnen stresst, Sport und Erholung<br />
kommen zu kurz. Kein Wunder, sehnen<br />
sich viele nach einem intimen Rückzugsort,<br />
an dem sie entspannen, Ruhe finden<br />
und die Natur geniessen können.<br />
Eine erholsame Gartenoase zeigt<br />
<strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong> auf der Giardina<br />
<strong>2010</strong> in Zürich. Noch grösser, noch vielfältiger<br />
und noch schöner präsentiert<br />
der Naturgartenpionier in diesem Jahr<br />
Möglichkeiten, den eigenen Garten zum<br />
kleinen Paradies umzugestalten.<br />
Der Weg in die naturbelassene Badelandschaft<br />
führt durch lebende Weidentunnels,<br />
handgeflochten aus Thurgauer<br />
Weidenruten. W&R verwendet Weidenruten<br />
bereits seit einigen Jahren als<br />
lebendiges, grünendes, rankendes «Baumaterial».<br />
Daraus entstehen je nach<br />
Kundenwunsch belaubte Pavillons, lustige<br />
Kinder-Kriechgänge oder lauschige<br />
Schattensitzplätze.<br />
Weiter geht es, vorbei an roh aus dem<br />
Felsen gebrochenen Krustenplatten. Die<br />
eigenwilligen Muster dieses Natursandsteins<br />
sind natürlich entstanden und erzählen<br />
die Geschichte von fünf Millionen<br />
Jahren Evolution.<br />
Im Innern des Schaugartens öffnet sich<br />
eine verborgene Welt der Stille. Hier<br />
begrüsst den Besucher das geheime<br />
Wasserreich. Die Besonderheit: Wie<br />
alle W&R-Naturgartenteiche funktioniert<br />
auch dieser Schwimmteich ohne<br />
Chemie. Für eine gesunde Wasser<br />
regeneration und wunderbar klares, reines<br />
Wasser sorgen die Pflanzen – so wie<br />
in jedem natürlichen Gewässer auch.<br />
Rund um den Naturteich laden elegante<br />
Sitzplätze zum Verweilen ein. Bequem<br />
gebettet, dem leisen Plätschern<br />
der Wasserspiele lauschend, lässt der<br />
Gast seinen Blick schweifen. Das luftiglauschige<br />
Ensemble setzt ganz auf naturbelassene<br />
einheimische Materialen:<br />
ein halbrunder Sandsteinbrunnen, wildgeformte<br />
Bodenmosaikplatten aus San<br />
Bernardino-Quarzit und Trockenmauern<br />
aus Rorschacher Sandstein. Hansjakob<br />
Bärlocher vom Steinbruch Buechen-<br />
Staad (SG) ist bei der Giardina vor Ort,<br />
um die jahrmillionenlange Entstehungsgeschichte<br />
des Rorschacher Sandsteins
zu erläutern, den seine Familie in vierter<br />
Generation abbaut.<br />
Umgürtet ist der elegante W&R-Schwimmteich<br />
von einheimischen Pflanzen, darunter<br />
auch speziellen «Hormonpflanzen» wie<br />
Birken, Buchsbaum und Walderdbeeren.<br />
Diese enthalten besonders viele Pflanzenhormone,<br />
welche den menschlichen<br />
Hormonen ähneln. Ihre Einnahme über<br />
das Essen oder die Haut können unseren<br />
körpereigenen Hormonhaushalt ausbalancieren<br />
und auf ganz natürliche Weise für<br />
mehr Ausgeglichenheit und Wohlbefinden<br />
sorgen, wie die Hormon-Expertin Christine<br />
Rosa Thanner am Stand gern erklärt.<br />
Zu sehen ist im W&R-Schaugarten<br />
ausserdem das neu entwickelte Gartenhaus<br />
SOLANA. Neben der gewohnt<br />
anspruchsvollen Ästhetik der W&R-Gartenausstattung<br />
bietet dieses moderne<br />
Häuschen aus Holz eine Besonderheit:<br />
Dach und Aussenwände sind begrünbar.<br />
Kletterpflanzen wie Rosen, Clematis oder<br />
Geissblatt verwandeln so das funktionale<br />
Gartenhaus in ein blühendes, grünendes<br />
Schneewittchen-Schloss.<br />
GiardinaZÜRICH, 17.-21. <strong>März</strong>; Mi-Do 9-20<br />
Uhr; Fr. 9-22 Uhr; Sa-So 9-18 Uhr; W&R-<br />
Stand «Wasserzauber»: Halle 2, Stand H 10;<br />
weitere Informationen unter www.giardina.ch.<br />
Besuchen Sie uns an<br />
unserem Stand H 10 in<br />
Halle 2 auf der Giardina<br />
in Zürich! Peter <strong>Richard</strong><br />
und Fritz Hilgenstock<br />
sowie unsere Gast-<br />
Experten Hansjakob<br />
Bärlocher und Christine<br />
Rosa Thanner beraten<br />
Sie gerne.<br />
W&R-Highlights auf der Giardina <strong>2010</strong><br />
Sonderschau «Wasserzauber»<br />
in Halle 2 Stand H10<br />
} Natur-Badeteich ganz ohne Chemie<br />
} Weidentunnels aus handgeflochtenen<br />
Thurgauer Weiden<br />
} Krustenplatten aus Rorschacher<br />
Sandstein mit Wasserbildern aus der<br />
Urzeit; Natursteinexperte Hansjakob<br />
Bärlocher vom Steinbruch Buechen-<br />
Staad (SG) beantwortet Ihnen am<br />
Stand gerne Ihre Fragen.<br />
} Hormonpflanzen: Christine Rosa<br />
Thanner erklärt am Stand die Bedeutung<br />
von Pflanzenhormonen für einen<br />
ausgewogenen Hormonhaushalt.<br />
} Wasserbecken mit Wasserspeiern<br />
aus Rohstahl<br />
} Mosaikbodenbeläge aus San<br />
Bernardino-Quarzit<br />
} Trockenmauern aus Rorschacher<br />
Sandstein: Geschützte Räume für<br />
Pflanze und Tier<br />
} Das neue, berankbare Gartenhaus<br />
SOLANA von W&R<br />
} Gartenfackeln aus Rohstahl:<br />
pflegeleicht, robust und elegant<br />
} Die beliebte W&R Gartenbank<br />
ROBUR: Unser Klassiker aus Schweizer<br />
Produktion<br />
Fotos: Rainer Sturm/Rosel Eckstein/beide PIXELIO;<br />
W&R; Bärlocher; Syringa<br />
Gartenzeit 3
Foto: Irja Fortmann<br />
Gartenglück Tipps & Tricks für den lustvollen<br />
Für Sie im Büro<br />
Mitarbeiter von W&R<br />
Susan Bosshart (24)<br />
Personal und Rechnungswesen<br />
«Eigentlich war es totaler Zufall,<br />
dass ich bei <strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong><br />
gelandet bin. Als ich vor etwa einem<br />
Jahr meiner Schwester bei der<br />
Jobsuche half, las ich das Inserat im<br />
Internet und dachte sofort: ‹Das ist<br />
genau das, was ich machen will!› Die<br />
Kombination von Rechnungswesen<br />
und Personaladministration finde ich<br />
perfekt für mich, und die Arbeit bei<br />
W&R gefällt mir sehr gut. Von dem,<br />
was unsere Gärtner da draussen<br />
so treiben, verstehe ich allerdings,<br />
ehrlich gesagt, herzlich wenig! Ich<br />
war schon immer eher ein Zahlenmensch.<br />
Auch zuhause bin ich nicht<br />
gerade eine Vorzeigegärtnerin. Im<br />
Grunde lassen mein Freund und ich<br />
alles einfach wuchern wie es kommt.<br />
Das ist toll: Es wimmelt nur so von<br />
Pflanzen, die von ganz alleine wachsen,<br />
und von Bienen und anderen<br />
Insekten. Ich finde das sehr schön.<br />
Mein liebstes Hobby ist das<br />
Sportschiessen. Im Schützenverein<br />
Dussnang-Oberwangen (TG)<br />
trainiere ich als Jungschützenleiterin<br />
die 14- bis 20-Jährigen. Wir schiessen<br />
mit dem Sturmgewehr 90; das ist die<br />
Waffe, die auch im Militär eingesetzt<br />
wird. Und natürlich haben wir auch<br />
einen gesunden Ehrgeiz, wenn es um<br />
die Auszeichnungen geht. Man will<br />
ja schliesslich schon gern vorne mit<br />
dabei sein!» SB<br />
4 Gartenzeit<br />
Vorher<br />
Vorher & Nachher: Der Gartenteich der Corrodis in Neftenbach (ZH)<br />
Vom stressigen Gemüsegarten<br />
zum entspannten Badeparadies<br />
Von Sonja Bonin<br />
Zugegeben: So früh im Jahr springen<br />
bei Monika Rosanna und Andreas<br />
Corrodi nur die wirklich toughen<br />
Saunagäste in den Gartenteich. Aber spätestens<br />
ab Mai gibt es auch für die Hausherren<br />
kein Halten mehr: Dann geniessen<br />
sie bis weit in den Herbst hinein das Baden<br />
im eigenen Schwimmteich.<br />
Vor fünfeinhalb Jahren beschloss das Paar,<br />
seinen Garten im Dorfkern von Neftenbach<br />
(ZH) umzugestalten. Der Architekt und die<br />
Tanz- und Bewegungstherapeutin verbrachten<br />
viel zu viel ihrer knapp bemessenen<br />
Freizeit mit Gartenarbeiten. «Wir hatten<br />
damals schon einen W&R-Naturgarten»,<br />
erzählt Andreas Corrodi. Dazu gehörten<br />
ein Sitzplatz, ein kreisrunder Gemüsegarten,<br />
eine Naturwiese, ein Kräutergärtli entlang<br />
der Hausmauer und ein alter Apfelbaum.<br />
«Das war zwar alles sehr schön, aber immer<br />
mal wieder musste die Wiese gemäht<br />
werden, und im Obst- und Gemüsegarten<br />
wurde prompt dann alles reif, wenn wir in<br />
den Ferien waren. Wir wollten nicht mehr<br />
so viel Arbeit im Garten, sondern einfach<br />
nur entspannen und relaxen.» Also riefen<br />
sie Peter <strong>Richard</strong> zu Hilfe. «Als Alternativen<br />
Zur Doppelhaushälfte<br />
gehören nur<br />
400 qm<br />
Garten – eine<br />
Herausforderung<br />
für W&R<br />
Andreas Corrodi<br />
geniesst seinen<br />
Badeteich:<br />
«Wir haben es<br />
keinen Moment<br />
bereut.»<br />
blieben scheinbar nur Betonieren oder Wasser»,<br />
scherzt Andreas Corrodi. Da haben sie<br />
sich für das Wasser entschieden.<br />
Die Planung entstand im November<br />
2005; im Februar fiel die Entscheidung und<br />
Ende Mai 2006, rechtzeitig zum fünfzigsten<br />
Geburtstag des Hausherrn, wurde der neue<br />
Naturbadeteich eingeweiht.<br />
Bevor es so weit war, standen die Gartenplaner<br />
von W&R allerdings vor einer echten<br />
Herausforderung: Mit 400 qm ist das<br />
Grundstück der Corrodis nämlich nicht<br />
allzu gross bemessen; die Pflanzenfläche im<br />
Teich ist eigentlich zu klein, um die optimale<br />
Reinigungswirkung zu entfalten.<br />
«Als wir den Kostenvoranschlag sahen,<br />
mussten wir natürlich erst einmal schlucken»,<br />
gesteht Andreas Corrodi heute.<br />
«Aber wir wussten, dass es die Investition<br />
wert sein würde, um so ein perfekt eingebettetes<br />
Ensemble zu erhalten. Es hat uns<br />
bisher noch kein Rappen gereut.»<br />
An ihr circa 25-jähriges Haus, das sie<br />
unter vielen Auflagen den traditionellen<br />
Bauernhäusern in der Nachbarschaft angepasst<br />
haben, schliesst sich nun der 6 x 3,5<br />
m grosse Naturbadeteich an. Ein Holzdeck<br />
aus Schweizer Lärche lädt zum Essen, Lesen<br />
oder Faulenzen ein. Einige der alten Büsche
Umgang mit der Natur<br />
Nachher<br />
wurden in den Sichtschutz zum Nachbargrundstück<br />
integriert. Angrenzend an einen<br />
Veloweg und den Nefbach dahinter,<br />
besitzen die Corrodis nun einen ruhigen<br />
Rückzugsraum zum Träumen und Entspannen,<br />
der sich harmonisch in die ländliche<br />
Umgebung einbettet.<br />
Genau so hatten sie sich das entspannte<br />
Gärtnern vorgestellt: «Der neue Garten hat<br />
unsere Lebensqualität enorm aufgewertet»,<br />
schwärmt Andreas Corrodi. Und nicht nur<br />
das: Auch der Haus- und Grundstückswert<br />
sei beträchtlich gestiegen. Bei den wenigen<br />
Gartenpflegearbeiten, die nun noch anfallen,<br />
lassen sie sich von W&R unterstützen.<br />
R Checkliste<br />
Nicht verschlafen! So wecken Sie Ihren<br />
Schwimmteich aus dem Winterschlaf:<br />
In den Regenerationszonen Pflanzen zurückschneiden.<br />
Laub und Äste aus den Pflanzenflächen entfernen.<br />
Den Schwimmbereich (auf keinen Fall die Pflanzenbereiche!)<br />
mit einem Teichsauger reinigen.<br />
Einstieg und Abdecksteine mit dem Besen oder<br />
Schrubber säubern.<br />
Aussendusche in Betrieb nehmen, Wasser einstellen,<br />
Armaturen montieren; Liegestühle und Sonnenschirm<br />
aus dem Keller holen.<br />
Zur Badesaison-Eröffnungs-Party einladen!<br />
«Wir<br />
wollten<br />
nicht mehr<br />
so viel<br />
Arbeit im<br />
Garten,<br />
sondern<br />
einfach nur<br />
relaxen.»<br />
Fotos: W&R<br />
Serie Biodiversität<br />
Mehr Grün ergibt mehr Bunt!<br />
Eine grosse Artenvielfalt ist für einen<br />
gesunden Lebensraum unerlässlich.<br />
Doch diese Vielfalt ist weltweit bedroht.<br />
Fast 60 Prozent aller Ökosysteme<br />
sind gefährdet. Ein Drittel aller<br />
Amphibien, ein Viertel aller Säugetiere<br />
und jede achte Vogelart sind vom<br />
Aussterben bedroht. Aufgrund dieser<br />
dramatischen Situation hat die UNO<br />
das Jahr <strong>2010</strong> zum «Jahr der Biodiversität»<br />
erklärt. Wir zeigen Ihnen<br />
Sorgen Sie für aus-<br />
in einer vierteiligen Serie, was Sie in reichendSchmetter- Ihrem eigenen Garten für die Artenlings-Nahrung!vielfalt tun können.<br />
So fördern Sie gezielt Schmetterlinge in<br />
Ihrem Garten:<br />
} Verzichten Sie auf Dünger – Schmetterlinge bevorzugen<br />
magere Standorte.<br />
} Mähen Sie nie die gesamte Wiesen- oder Rasenfläche<br />
auf einmal, sondern nur sektorenweise.<br />
} Wandeln Sie Rasenflächen in Blumenwiesen um.<br />
} Verbannen Sie Neophyten wie Sommerflieder,<br />
Kanadische Goldrute, Robinie oder den Japan-<br />
Knöterich konsequent aus Ihrem Garten. Nur<br />
einheimische Pflanzen bieten einheimischen Faltern<br />
und ihren Larven Schutz und Nahrung.<br />
}Keine Pestizide! Diese schaden den «Nützlingen»<br />
ebenso wie den «Schädlingen». Das Gift durchwandert<br />
die Nahrungskette und erreicht so auch Vögel,<br />
Haustiere und Ihren eigenen Teller.<br />
} Legen Sie Kleinbiotope aus Steinen oder Asthaufen<br />
an und erlauben Sie im Garten die ein oder andere<br />
«unaufgeräumte» Ecke.<br />
} Lassen Sie Brennnesseln ruhig wachsen. Sie sind bei<br />
Schmetterlingslarven sehr beliebt.<br />
} Sorgen Sie für eine möglichst grosse Vielfalt an heimischen<br />
Pflanzen. Entsprechend viele verschiedene<br />
Schmetterlingsarten werden sich einfinden.<br />
} Ersetzen Sie Betonmauern durch Trockenmauern.<br />
In den Fugen und Ritzen fühlen sich neben Schmetterlingen<br />
auch andere Insekten, Spinnen, Eidechsen<br />
und Amphibien wohl.<br />
} Begrünen Sie Flachdächer und lassen Sie Mauern<br />
mit Farnen und Moos bewachsen.<br />
Weitere Infos zum Jahr der Biodiversität unter<br />
www.biodiversitaet<strong>2010</strong>.ch oder www.birdlife.ch.<br />
Foto: © Sarah Jung/PIXELIO<br />
Gartenzeit 5
Foto: hydroplant<br />
Foto: DVA<br />
Foto: W&R<br />
Produkte & Neuheiten Fürs Gärt<br />
Für Sie gelesen<br />
Kreative Gärtnerinnen<br />
Die hier porträtierten Frauen aus<br />
dem deutschsprachigen Raum<br />
gärtnern mit Fleiss und Ausdauer,<br />
mit Fantasie und<br />
Leidenschaft, mit<br />
Know-how und<br />
Experimentierfreude.<br />
Heraus<br />
kommen einzigartige<br />
Gärten voller<br />
Sinnlichkeit, Gärten<br />
voller Seele.<br />
Eine farbenfrohe Hommage an unsere<br />
heimliche Heldin: Die Gärtnerin von<br />
nebenan. Cordula Hamann: «Gärtnerinnen»;<br />
DVA, 2008, ISBN 978-3-421-<br />
03675-9; ca. Fr.49.90 (UVP)<br />
Für Sie entdeckt<br />
Grüne Bilder<br />
Kunst gehört<br />
an die Wand<br />
und Blumen in<br />
den Garten,<br />
richtig? Falsch!<br />
Die Zürcher<br />
Hochschule<br />
für angewandte Wissenschaften und<br />
hydroplant © haben lebende Pflanzen-<br />
Kunstwerke entwickelt. Ein «Bild» in<br />
Standardgrösse (120 x 50 cm; Rahmendicke<br />
7 cm) wiegt circa 32 kg und<br />
kostet Fr. 3100.– Massanfertigungen<br />
in anderen Grössen sind möglich.<br />
Für Sie getestet<br />
Tiefe Gruben<br />
W&R arbeitet seit<br />
Jahren mit der<br />
Pflanzschaufel «True<br />
Tremper». Sie ist<br />
eigens für Pflanzungen<br />
konzipiert. Durch ihre<br />
spezielle Form eignet<br />
sie sich ideal für das<br />
Ausheben von Pflanzgruben<br />
für Sträucher, Rosen, Kletterpflanzen<br />
und Bäume. Der Stiel ist<br />
aus sozial- und umweltverträglichem<br />
FSC-Holz gefertigt. Bestellen unter<br />
www.gartenland.ch. Preis: Fr. 61.– zzgl.<br />
Fr. 26.– Sperrgut-Versandkosten.<br />
6 Gartenzeit<br />
Die schönsten Herbst-Gartenfotos von unseren Lesern<br />
Sie haben gewonnen!<br />
Wir gratulieren den Gewinnern unseres Wettbewerbs zu<br />
je zwei Gratiseintritten für das Giardina-Gala-Opening<br />
Liebe Leserinnen und Leser der Gartenzeit!<br />
Wunderschöne Stimmungsbilder<br />
aus Ihren herbstlichen Gärten erreichten<br />
unsere Redaktion. Wir danken allen Teilnehmern<br />
und gratulieren den Gewinnern zu jeweils<br />
zwei Gratis-Eintrittskarten zur exklusiven<br />
Giardina-Opening-Gala am 16. <strong>März</strong><br />
<strong>2010</strong> in der Messe in Zürich-Oerlikon.<br />
(<br />
Small Talk<br />
Auch wenn Sie nicht zu den glücklichen<br />
Gewinnern gehören, sollten Sie uns unbedingt<br />
vom 17.–19. <strong>März</strong> auf der Giardina<br />
besuchen (www.giardina.ch). Die W&R-Sonderschau<br />
am Stand H 10 in Halle 2 ist in<br />
diesem Jahr noch grösser und noch schöner<br />
und entführt Sie in eine zauberhafte<br />
Garten- und Badelandschaft.<br />
Gentech-Pflanzen brauchen mehr Pestizide<br />
Die Gentechnologie weckte einst die Hoffnung, die weltweite Nahrungskrise<br />
überwinden zu können. Ausserdem, so versprachen die Befürworter, könnte durch<br />
gezielte, genmanipulierte Züchtung der Verbrauch von Pflanzenschutzmitteln deutlich<br />
gesenkt werden. Mehr Ertrag bei geringerem Einsatz von giftigen Schädlings-<br />
und Unkrautvernichtungsmitteln also – eine vielversprechende Vision.<br />
Nur scheint die Rechnung nicht aufzugehen, wie mehrere internationale Studien<br />
belegen. Seit in den USA Gentech-Pflanzen kommerziell angebaut werden, sind<br />
demnach 145 Millionen Kilogramm mehr Pestizide ausgebracht worden als zuvor.<br />
Sogar das Vietnam-Gift Agent Orange wird vermehrt als Pflanzenschutzmittel<br />
eingesetzt. Kritiker der Gentechnologie fühlen sich durch diese Ergebnisse bestätigt.<br />
Statt auf Gentech-Pflanzen sollte Europa besser auf den Biolandbau setzen, fordert<br />
zum Beispiel die österreichische Umweltschutzorganisation «Global 2000».
nern, Schmökern und Geniessen<br />
«Es herbschtelet … » schrieb uns Gewinnerin<br />
Silvia Zollikofer aus Ossingen (ZH). Wir wünschen ihr und<br />
ihrer Begleitperson einen wunderbaren Abend an der<br />
Giardina-Eröffnung in Zürich!<br />
«Der Herbst lockt mich immer mit der Kamera<br />
in den Garten», schrieb Rolf Heusser aus Oppikon (TG). «Dieses<br />
Jahr haben es mir die Brombeeren und Himbeeren besonders angetan.»<br />
Wir gratulieren zum wunderschönen Foto und wünschen viel Vergnügen<br />
beim Gala-Opening!<br />
Romy und Peter Niederer aus Oetwil a. L. (ZH) hatten im vergangenen<br />
Herbst viel Freude an der Farbenvielfalt der Blätter in<br />
ihrem Garten. Wir fanden: Das Foto ist ein Sieger!<br />
»<br />
«Die Blumen des Frühlings sind<br />
die Träume des Winters.<br />
Khalil Gibran, libanesisch-amerikanischer<br />
Dichter und Philosoph (1883 – 1931)<br />
Agenda <strong>März</strong> – Mai <strong>2010</strong><br />
Mittwoch, 17. <strong>März</strong>, bis Sonntag, 21. <strong>März</strong>:<br />
Giardina <strong>2010</strong> in der Messe Zürich. W&R Sonderschau<br />
«Wasserzauber»; Halle 2, Stand H 10. Weitere<br />
Informationen: www.giardina.ch<br />
Samstag, 24. April: Gartenpflegeseminar:<br />
Lernen Sie von Peter <strong>Richard</strong> und Fritz Hilgenstock<br />
die Grundlagen des entspannten Gärtnerns. Ort:<br />
W&R, Frauenfelderstrasse 27, 9545 Wängi (TG); Zeit:<br />
9.00–17.00 Uhr; Kosten: Fr. 160.– (ohne Mittagessen);<br />
Anmeldung: W&R, Frauenfelderstrasse 27, 9545 Wängi<br />
(TG), Tel. 052 378 21 84, info@gartenland.ch<br />
Freitag/Samstag, 7.+8. Mai: Trockenmauerkurs<br />
Die Teilnehmer errichten gemeinsam eine Trockenmauer.<br />
Dabei lernen sie die richtige Statik und Steinbearbeitung<br />
und erhalten Einblicke in die Artenvielfalt,<br />
die in solchen mörtelfreien Mauern gedeiht. Ort: Steht<br />
noch nicht fest; Zeit: jeweils 8.30–17.00 Uhr, Kosten:<br />
Fr. 290.–. Mitzubringen: Sonnen- oder Regenschutz,<br />
witterungsadäquate Kleidung, gutes Schuhwerk<br />
(Wanderschuhe oder Stiefel), ggf. Arbeitshandschuhe.<br />
Anmeldung bei <strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong> <strong>AG</strong>, Frauenfelder-<br />
strasse 27, 9545 Wängi (TG) , Telefon 052 378 21 84,<br />
info@gartenland.ch<br />
Samstag, 29. Mai: W&R-Gartenexkursion für<br />
Neukunden. Erleben Sie verschiedene Naturgärten<br />
live! Der Rundgang führt durch moderne, wildromantische<br />
neue und alte Naturgartenperlen. Ein Erlebnis<br />
nicht nur für Naturgartenneulinge. Schlussapéro im<br />
W&R-Schaugarten. Ort: W&R, Frauenfelderstrasse<br />
27, 9545 Wängi (TG); Zeit: 14.00–ca. 19.00 Uhr,<br />
Kosten: Fr. 80.–. Mitzubringen: Regen- oder Sonnenschutz,<br />
witterungsadäquate Kleidung, gute Schuhe.<br />
Weitere künftige W&R-Anlässe:<br />
Samstag, 26. 6. <strong>2010</strong>: Schwimmteichexkursion<br />
Samstag, 6. 11. <strong>2010</strong>: SNS-Rosenkurs bei W&R<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong> <strong>AG</strong> Naturgärten, Frauenfelderstrasse 27,<br />
CH-9545 Wängi, Tel. 052 378 21 84, Fax 052 378 21 86, www.gartenland.ch<br />
Redaktion: Sonja Bonin/wwww.sonjabonin.com (redaktionelle Leitung),<br />
Peter <strong>Richard</strong>, Fritz Hilgenstock Grafik: Martina Mayer Müller Fotos: Irja<br />
Fortmann; Sybil Schreiber; Bärlocher: DVA; Pixelio; Syringa; W&R. Cover: Marco<br />
Barnebek/PIXELIO; Druck: Genius Media <strong>AG</strong>. Gedruckt auf Papier mit dem<br />
Blauen Engel; Erscheinungsweise: vier Mal jährlich, Auflage: 10‘000<br />
Gratis-Abonnemente: Redaktion Gartenzeit, Frauenfelderstrasse 27, 9545<br />
Wängi, Tel. 052 378 21 84, Fax 052 378 21 86, Email: info@gartenland.ch<br />
Gartenzeit 7
8 Gartenzeit<br />
Schneiders Garten<br />
Für seinen neuen Garten würde Steven Schneider ja glatt zum Kampfkünstler. Wenn er nur wüsste, wie?<br />
Ich, der Aikidoka!<br />
Steven Schneider erkennt, dass er aus Liebe zu seinem<br />
Naturgarten japanischer Kampfsportler werden muss.<br />
Ich bin kein Schläger, und wenn ich mich<br />
richtig erinnere, hatte ich nur etwa<br />
zehn Prügeleien in meinem Leben. Seit<br />
ich 14 bin, gar keine mehr. Dabei bin ich<br />
gar nicht gegen eine kernige Schlägerei,<br />
aber in meinen Lebensumständen treten<br />
sie nur selten bis gar nie auf. Ich<br />
habe in meiner Jugend deshalb keine<br />
fernöstlichen Kampfsportarten ausprobiert,<br />
weder einen Karate- noch einen<br />
Kung Fu-Lehrgang belegt, wie das damals<br />
Mode war. Wozu auch? Die Frauen, die<br />
mir gefielen, standen auf anderes, das aus<br />
Fernost kam. Also las ich mehrmals Hermann<br />
Hesses «Siddharta», später auch<br />
Bücher mit Titeln wie: «Lass das Tao in<br />
dein Leben», eine Dalai Lama-Biografie<br />
und Seelen-Entrümpelung auf Feng Shui-<br />
Basis. In unseren Kreisen war jede Philosophie<br />
willkommen, Hauptsache, sie kam<br />
von weit, weit weg her. Als der eine oder<br />
andere Bekannte sich dann fünf Mal am<br />
Tag unter eine Pyramide aus Holzlatten<br />
setzte, um zu meditieren, wandte ich<br />
mich wieder unserer westlichen Welt zu,<br />
wurde Lehrer, Redaktor, Journalist und<br />
Kleinunternehmer, und während einige<br />
meiner Bekannten noch immer unter ihrer<br />
Pyramide sitzen, habe ich ein richtiges<br />
Dach überm Kopf, eine Frau, zwei Kinder<br />
– und einen Garten. «Was machst du?»<br />
«Ich blicke in unseren Garten», antwortete<br />
ich meiner Frau. «Du siehst aus, als<br />
würdest du mit offenen Augen schlafen.»<br />
«Ich war in Gedanken unterwegs.» «Und<br />
was für ein Buch hast du da vor dir?» Ich<br />
«Ich habe Angst, dass mir<br />
der Garten über den<br />
Kopf wächst.»<br />
von Steven Schneider<br />
Foto: Juttaschnecke/PIXELIO<br />
Foto: Sybil Schreiber<br />
zeigte es ihr: «Die Kunst des entspannten<br />
Gärtnerns». Sie kniff die Augen zusammen,<br />
nickte, dann sagte sie: «Das ist das<br />
Buch, das unser Gärtner geschrieben hat,<br />
oder?» «Ich lese es als Vorbereitung auf<br />
das neue Gartenjahr.» «Und was steht<br />
drin?» «Dass ich Aikidoka werden muss.<br />
«Aiki… was?» «Aikidoka. Das ist jemand,<br />
der die Selbstverteidigungskunst des Aikido<br />
beherrscht.» «So bereitest du dich auf<br />
das neue Gartenjahr vor? Wäre es nicht<br />
besser, wenn du stattdessen das Gartenhäuschen<br />
aufräumen würdest?» Das wäre<br />
natürlich ein guter Anfang, das musste ich<br />
zugeben. Es würde auch nichts schaden,<br />
das Werkzeug zu putzen und einzufetten.<br />
«Was macht denn ein Aikidoman?» «Aikidoka.»<br />
«Japanische Gärten?» «Wenn der<br />
Wind weht, biegt sich die geschmeidige<br />
Trauerweide. Die starke Eiche bricht.»<br />
«Wir haben keine Eichen im Garten.»<br />
«Aikido – so steht es eben in diesem<br />
Gartenbuch – ist die Kunst, die Kraft des<br />
Gegners umzulenken und für sich selbst<br />
zu nutzen.» «Und warum schreibt unser<br />
Gärtner darüber?» «Weil man mit dem<br />
Garten genauso umgehen kann. Nicht<br />
gegen wuchernde Kräuter ankämpfen,<br />
keine Schnecken verfolgen, sondern die<br />
natürlichen Energien auffangen, umleiten<br />
oder ins Leere laufen lassen. Auf diese<br />
Weise gelingt es, Zitat aus dem Buch: ‹mit<br />
dem Lebensraum Garten liebevoll und<br />
gelassen umzugehen›.» «Das kann ich<br />
auch ohne Aikido.» «Du schon. Ich nicht.<br />
Wenn im Mai alles in die Höhe schiesst<br />
und explodiert, habe ich Angst, dass der<br />
Garten mir über den Kopf wächst. Damit<br />
das nicht mehr geschieht, lese ich das<br />
Buch.» Meine Frau begann plötzlich zu lächeln.<br />
«Aha. Meine wundervollen ostasiatischen<br />
Forsythien und Magnolien konnte<br />
ich nur mit Ach und Krach behalten, weil<br />
sie nicht in das ausgeklügelte Konzept<br />
der Naturgartenphilosophie passten –<br />
und nun kommst du mit ostasiatischen<br />
Kampfkünsten, damit du mit einem richtigen<br />
Schweizer Garten überhaupt umgehen<br />
kannst?»<br />
Darauf fiel mir keine Entgegnung ein,<br />
also schwieg ich und überlegte, wie ich<br />
die Kraft des Gegners umlenken und für<br />
mich nutzen konnte.<br />
Freuen Sie sich: Am 1. Juni kommt<br />
die nächste Gartenzeit! Hier können<br />
Sie das Heft gratis abonnieren: Telefon:<br />
052 378 21 84, www.gartenland.ch.