16.10.2013 Aufrufe

Nr. 4 Oktober 2008, PDF 956 KB - Winkler & Richard AG

Nr. 4 Oktober 2008, PDF 956 KB - Winkler & Richard AG

Nr. 4 Oktober 2008, PDF 956 KB - Winkler & Richard AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Kundenzeitschrift der <strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong> <strong>AG</strong> <strong>Nr</strong>. 4 <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong><br />

Gartenzeit<br />

Was will ich<br />

eigentlich?<br />

Bevor ein Garten gestaltet<br />

wird, muss man seine<br />

Bedürfnisse kennen. Seite 5<br />

Neue Eco-Magazine<br />

Umweltbewusstsein und<br />

Lifestyle im Verbund. Seite 6<br />

Abschied tut weh<br />

Schneider trauert. Aber<br />

nur ein bisschen. Seite 8<br />

Lebenselixier<br />

Feuchtbiotope bringen Leben in<br />

jeden Garten. Jetzt ist die ideale<br />

Zeit, um sie zu pfl egen. Seite 2/3


Jetzt Teiche und Weiher reinigen!<br />

Im Reich<br />

des Froschkönigs<br />

Wenn sich die Natur<br />

zur Ruhe legt, beginnt die<br />

ideale Zeit für die Pflege<br />

von Feuchtbiotopen.<br />

Lesen Sie hier, was man<br />

dabei beachten sollte.<br />

Text: Gabriela Bonin<br />

Wasser zieht uns an. Wir lieben<br />

es, weil es Leben symbolisiert<br />

und tatsächlich auch Leben<br />

bringt: Ein Feuchtbiotop lockt Libellen<br />

an, Frösche, Vögel und Kleintiere. Es lässt<br />

Wasserlilien, Seerosen und Rohrkolben<br />

gedeihen und ist ein faszinierendes, komplexes<br />

Ökosystem.<br />

Weiher und Schwimmteiche benötigen<br />

ausserdem wenig Pflege, weil sie ihre<br />

Stoffwechselkreisläufe von alleine regeln.<br />

Dennoch kommen die Feutchtbiotope in<br />

einem Garten nicht ganz ohne menschliche<br />

Zuwendung aus. Wer sie auf Dauer<br />

ihrem Schicksal überlässt, riskiert, dass sie<br />

verlanden, dass Schilf und Co. bald alles<br />

überwuchern und der einst zauberhafte<br />

Teich zu einem trüben Tümpel verkommt.<br />

Einmal jährlich sollten sie deshalb gereinigt<br />

werden.<br />

Die günstigste Zeit für diese Arbeit<br />

liegt zwischen November und Ende Februar.<br />

In dieser Periode sind die biologischen<br />

Aktivitäten am geringsten, man<br />

stört also möglichst wenige Lebewesen,<br />

wenn man nun die Reinigung vornimmt.<br />

Die Amphibien haben ja bereits im Frühjahr<br />

gelaicht und sind nun mehrheitlich<br />

inaktiv; ebenso ruht die Pflanzenwelt.<br />

Stark wachsende Pflanzen sollen<br />

nun bei den Weihern zurück geschnitten<br />

werden und vermooste oder begraste<br />

Ränder müssen frei gelegt werden. Eben-<br />

Foto: W&R Archiv<br />

Das Feuchtbiotop lockt<br />

Amphibien, Kleintiere,<br />

Insekten und Vögel an.<br />

so entfernt man Laub und anderes organisches<br />

Material, das sich während des<br />

Jahres im Weiher angesammelt hat. Diese<br />

Arbeiten führt man bei Folienteichen<br />

von Hand aus oder man benutzt leichtes<br />

Werkzeug, wie etwa einen Laubrechen.<br />

Wir nehmen uns jedes Jahr nur einen<br />

Teilbereich des Weihers vor, den Rest<br />

lassen wir unberührt, damit wir Kleinlebewesen,<br />

die dort Schutz gesucht haben,<br />

nicht stören oder gar gefährden.<br />

Nutzen Sie also einen trockenen,<br />

sonnigen Herbsttag, nehmen Sie sich<br />

einige Stunden Zeit für diese beschauliche<br />

Arbeit am Wasser – und schon ist<br />

Ihr Feuchtbiotop wieder in der Lage,<br />

Sie ein weiteres Jahr zu erfreuen. Oder<br />

etwa nicht? Haben Sie trotz regelmässiger<br />

Jahresreinigung Probleme mit Ihrem<br />

Feuchtbiotop? Dann liegen möglicherweise<br />

grundsätzliche Mängel vor,<br />

beispielsweise die falsche Pflanzenwahl<br />

oder Wassertiefe.<br />

Befolgen Sie daher die folgenden<br />

Grundsätze, die bei Gartenweihern zu<br />

beachten sind: In kleinen Weihern oder<br />

bei Wasserbecken sind wuchernde Pflan-<br />

zenarten wie Schilf oder Rohrkolben,<br />

aber auch Seerosen, Igelkolben oder Tannenwedel<br />

fehl am Platz. Wählen Sie stattdessen<br />

besser Wasserschwertlilie, Pfeilkraut,<br />

Froschlöffel, Wasserminze oder<br />

Wasserziest.<br />

Als Faustregel gilt: Wenn vom Weiherrand<br />

eine Linie zum tiefsten Punkt gezogen<br />

wird, sollte die Böschung nicht steiler<br />

als 1:4 sein. Bei kleinen Weihern reichen<br />

Tiefen von 50 bis 80 cm. Wichtig ist, dass<br />

der Weiher mindestens ein Flachufer aufweist,<br />

wo im Frühjahr das Eis bald schmelzen<br />

kann, sonst riskiert man, dass Amphibien<br />

unter dem Eisdeckel ersticken.<br />

Weiter sollte man beachten, dass<br />

Algen für die Wasserqualität von grosser<br />

Bedeutung sind; sie bringen Sauerstoff<br />

in den Weiher und dienen vielen Tieren<br />

als Versteck und Jagdgebiet. Wo Algen<br />

aber überhandnehmen – wenn sie etwa<br />

in dichten Matten auf der Oberfläche<br />

schwimmen – da empfiehlt es sich, sie zu<br />

entfernen: Am besten mit der blossen<br />

Hand, weil auf diese Weise die Wasserpflanzen<br />

geschont und nicht ausgerissen<br />

werden. Man kann Fadenalgen auch um<br />

einen Stock wickeln und ganz vorsichtig<br />

rausziehen. Oder man fängt die Algenwatte<br />

mit einem Netz.<br />

Wer klares Wasser liebt, sollte auf<br />

Fische verzichten, sie führen nämlich zu<br />

trüben Wasser und zu hohen Nährstoff-<br />

gehalten (Moderlieschen oder Elritze bilden<br />

die Ausnahme). Auch sollten Enten<br />

von Badeteichen ferngehalten werden<br />

– ansonsten schwimmt man schon bald<br />

in einer trüben Suppe. Wichtig ist auch<br />

die Ausgestaltung der Randbereiche mit<br />

nährstoffarmem Material. Dadurch verhindert<br />

man, dass zusätzliche Nährstoffe<br />

vom Rand her eingeschwemmt werden.<br />

Für Sie im Dauertest: Der Oloid<br />

Seit Monaten wirbelt ein seltsames<br />

Rührwerk durch den Schwimmteich<br />

des W&R-Inhabers Peter<br />

<strong>Richard</strong>. Das eigenartig Paddelding<br />

heisst Oloid. Es ist bei Peter <strong>Richard</strong><br />

im Dauertest. Dabei geht es ihm um<br />

die Beantwortung der folgenden Fragen:<br />

Wie gut kann der Oloid für eine<br />

bessere Sauerstoffdurchmischung im<br />

Pool sorgen? Kann er helfen, Schwebeteile<br />

zu zersetzen? Beschleunigt<br />

er dadurch biologische Prozesse? Ja!<br />

Bisher scheint er alle Erwartungen<br />

zu erfüllen. Das bisherige Testergebnis<br />

von Peter <strong>Richard</strong>: Ein überzeugtes<br />

«sehr gut!»<br />

Und so funktioniert der Oloid:<br />

Seine Rühr- und Belüftungstechnik<br />

basiert auf einer dreidimensionalen<br />

und impulsartigen Bewegung und<br />

Feuchtbiotope sind faszinierende komplexe Ökosysteme.<br />

Sie benötigen wenig Pflege, weil sie ihre Stoffwechselkreisläufe<br />

weitgehend von alleine regeln.<br />

Deshalb sollte ein Streifen von mindestens<br />

einem Meter um den Weiherrand<br />

mit nährstoffarmem Kiesmaterial ausgestaltet<br />

werden.<br />

Entscheidend ist also, dass ein Feuchtbiotop<br />

fachkundig angelegt wird und ab<br />

und an gepflegt wird. Dann wird es den<br />

Gartenbesitzer über viele Jahre hinweg<br />

erfreuen.<br />

auf der besonderen Formgebung<br />

des Rührkörpers. Er erzeugt eine<br />

spezielle Strömung, die das Wasser<br />

in zwei Wirbelstrassen in gerader<br />

Richtung von der Maschine wegbefördert.<br />

Dadurch wird das Wasservolumen<br />

umgewälzt, es wird gut<br />

durchmischt und es wird zusätzlich<br />

Sauerstoff eingetragen. Dank eines<br />

Niedervolt-Motors braucht er wenig<br />

Strom, demnächst soll er aber auch<br />

mit Sonnenkollektoren betrieben<br />

werden können.<br />

Der Oloid wird von der belgischen<br />

Hortimax produziert. <strong>Winkler</strong> &<br />

<strong>Richard</strong> hat dafür exklusiv die Schweizer<br />

Vertretung. Individuelle Beratung<br />

zum Oloid sowie Offerte bei W&R,<br />

Tel. 052 378 21 84. Weitere Infos:<br />

www.oloid.ch, www.paul-schatz.ch<br />

Pflegeleichte Biotope<br />

Viele Leute glauben, ein Rasen sei<br />

pflegeleicht. Bedenkt man aber,<br />

dass eine Rasenfläche pro Jahr<br />

rund zwanzig Mal geschnitten, ausserdem<br />

gedüngt, gespritzt und vertikutiert<br />

werden muss, relativiert<br />

sich diese Vorstellung. Ein wirklich<br />

pflegeleichter Garten sieht<br />

anders aus: Er hat Wildhecken mit<br />

heimischen, robusten Sträuchern,<br />

dynamische Pionierstandorte, reich<br />

blühende Wiesen, die nur zweimal<br />

jährlich gemäht werden müssen<br />

und – Wasser! Wer sich ein<br />

Feuchtbiotop anlegt, bekommt einen<br />

der pflegeleichtesten Gartenbereiche<br />

überhaupt. Regelmässige<br />

Pflege ist dennoch wichtig. Jetzt<br />

im Herbst ist der beste Zeitpunkt<br />

dazu. Lesen Sie dazu unsere Tipps,<br />

hier auf Seite 2/3.<br />

Das Entwickeln neuer Garten-<br />

produkte ist eines der Markenzeichen<br />

der W&R. Unser neuester<br />

Wurf heisst «Wooden Home».<br />

Mir gefällt dieses Gartenhaus,<br />

weil es sich von den uniformen<br />

Holzhütten abhebt, die man sonst<br />

in Gärten vorfindet. Wir sind dabei<br />

unserem Prinzip der Natürlichkeit<br />

treu gewesen: Wooden Home<br />

wird regional produziert und ist<br />

umweltfreundlich ausgestattet.<br />

Schauen Sie es auf Seite 6 an!<br />

Noch besser: kommen Sie bei<br />

uns in Wängi vorbei. In unserem<br />

Schaugarten können Sie es in<br />

seiner ganzen Grösse betrachten.<br />

Herzlich, Ihr Peter <strong>Richard</strong><br />

2 Gartenzeit Gartenzeit 3<br />

Foto: W&R Archiv<br />

Editorial<br />

Foto: Irja Fortmann


Foto: Irja Fortmann<br />

Gartenglück Tipps & Tricks für den lustvollen Umgang mit der Natur<br />

«Der höchste Punkt<br />

»<br />

Wege zum<br />

des Gärtners sollte<br />

der Kopf sein, also Traumgarten<br />

ruhig mal aufrichten<br />

und nachdenken. Text: Gabriela Bonin<br />

von Prof. Dr. Henning Bredenbeck,<br />

Fachhochschule Erfurt<br />

Für Sie im Büro<br />

Mitarbeiterin<br />

von W&R<br />

Daniela<br />

Vollenweider<br />

Assistentin,<br />

Sachbearbeiterin,<br />

44 Jahre alt<br />

«Wer bei W&R anruft, stösst in den<br />

meisten Fällen zuerst auf mich. Seit<br />

April bin ich die neue Assistentin<br />

und Sachbearbeiterin von Geschäftsleitung,<br />

Planung und Innendienst. Das<br />

heisst: Ich erledige administrative<br />

Arbeiten, zum Beispiel die Abrechnungen,<br />

aber ich bereite auch mal<br />

einen Apéro vor oder organisiere<br />

unsere Gartenkurse, und als Letztes<br />

konnte ich beim Kinderfest mit anpacken.<br />

Ob im Beruf oder im Privaten:<br />

ich organisiere gerne, das ist eine<br />

meiner Stärken. Lachen tue ich auch<br />

gerne. Wer sein Lachen versprüht,<br />

bekommt viel Lachen geschenkt.<br />

Ich habe zwei Söhne: Robin ist 15,<br />

Dylan 11 Jahre alt. Da ich alleinerziehend<br />

bin, habe ich für meine Söhne<br />

einen Mittagstisch und eine Aufgabenhilfe<br />

organisiert. Das habe ich<br />

sofort in die Wege geleitet – noch<br />

bevor ich zum Bewerbungsgespräch<br />

ging. Es hat sich gelohnt, ich habe<br />

die Stelle bekommen. Für mich ist<br />

das nun ein Traumjob. Meine Freizeit<br />

gehört grösstenteils meinen<br />

Jungs. Zudem male ich mit Acryl und<br />

lese gerne. W&R hat mich bereits<br />

privat inspiriert. Ich möchte meinen<br />

Garten so umgestalten, dass er ein<br />

verträumter, vor Blumen strotzender<br />

Naturgarten wird. » GB<br />

Der Weg zum Traumgarten beginnt<br />

im Kopf. «Darum ist es wichtig, dass<br />

man gleich zu Beginn einer Gartengestaltung<br />

die eigenen Bedürfnisse klärt»,<br />

erklärt Fritz Hilgenstock, Landschaftsarchitekt<br />

der <strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong> <strong>AG</strong>. Zu oft<br />

schon hat er Gartenanlagen gesehen, die<br />

ein Sammelsurium verschiedenster Gartenelemente<br />

darstellen und so alles andere als<br />

harmonisch wirken. Daher sein Rat: «Finden<br />

Sie heraus, was Sie wollen!»<br />

Zwei, die sich fundiert Gedanken gemacht<br />

haben, sind der Zürcher Unternehmer Bruno<br />

Raschle und seine Frau, die Künstlerin<br />

Marcella Lassen. Laut Hilgenstock sind sie<br />

beispielhaft für eine durchdachte Planung.<br />

Nachdem sie sich ein ehemaliges Restaurant<br />

mit Garten erstanden hatten, waren sie noch<br />

«nicht aufeinander abgestimmt», so Raschle.<br />

Sie wussten nicht, was für einen Garten sie<br />

wollten, fragten sich, was er austrahlen und<br />

welche Empfi ndungen er auslösen sollte.<br />

So wie ihnen geht es vielen. Daher ist es<br />

wichtig, einen Gartengestalter zu fi nden, der<br />

herauskristallisieren kann, worum es dem<br />

Kunden wirklich geht. Meistens fi ndet man<br />

diesen dank Empfehlungen sowie durch persönliche<br />

Begegnungen. Hilgenstock rät: «Erstellen<br />

Sie einen Fragenkatalog, treffen Sie<br />

den Gärtner und achten Sie auf Folgendes:<br />

Geht er auf Ihre Überlegungen ein? Hört er<br />

zu? Ist er sympathisch? Falls nein: gehen Sie<br />

zu einem anderen. Es lohnt sich, Zeit in die<br />

Suche nach dem Gärtner seines Vertrauens<br />

zu investieren. Und: Schauen Sie Anlagen an,<br />

die er gestaltet hat; nicht jeder gute Gärtner<br />

ist auch ein guter Gestalter.»<br />

Raschle und Lassen setzten auf ein noch<br />

fundierteres Auswahlverfahren und schrieben<br />

einen Wettbewerb aus. Ihr wichtigstes<br />

Anliegen: Der einst öffentliche Restaurantgarten<br />

hat künftig privaten Bedürfnissen zu<br />

dienen. Er soll schöne Aussichtsplätze auf<br />

das Alpsteinmassiv und den Bodensee bieten,<br />

«Ruhe ausstrahlen, grosszügig, elegant und<br />

zugleich natürlich sein». Sie wünschen sich<br />

eine grosse, möglichst einheimische Blumen-,<br />

Arten-, Singvögel- und Farbenvielfalt. Der<br />

Garten soll nebst anderen Vorgaben auch<br />

Zeichnung: Ewa Malinowska<br />

Feuchtbiotope aufweisen, Orte für stille und<br />

beschauliche Stunden aufweisen, aber auch<br />

gesellschaftlichen Anlässen Raum bieten.<br />

Schliesslich lud das Paar vier Gartenbauer<br />

ein, verlangte genau vordefi nierte Dokumente,<br />

gewährte eine Frage- und Antwortstunden<br />

sowie zum Schluss eine 90-minütige<br />

Präsentation. «Wir erhielten vier komplett<br />

unterschiedliche Vorschläge. Alle besassen<br />

ihren Reiz!», so Raschle.<br />

Die Freunde des Paares schmunzelten<br />

schon, als die beiden die vier Vorschläge<br />

nun auch noch systematisch am Computer<br />

auswerteten. «Das W&R-Projekt erhielt die<br />

meisten Punkte. Ein abschliessendes ‹Stresstesting›<br />

bestätigte unsere gefühlsmässige<br />

Einschätzung», so Raschle, und ein Besuch<br />

an der Giardina, wo ihnen der W&R-Stand<br />

schon von weitem ins Auge stach, überzeugte<br />

sie davon, dass sie mit W&R «nicht nur ein<br />

gutes technisches Projekt erhalten, sondern<br />

auch die für uns stimmende Erlebniswelt.»<br />

Seither ist W&R mit der Gestaltung dieses<br />

Gartens beschäftigt. Dank den Fragen,<br />

die durch den Wettbewerb geklärt wurden,<br />

kommen die Arbeiten «schneller, billiger und<br />

unter Schonung aller am Projekt beteiligten<br />

Nerven voran», ist Raschle überzeugt, «zudem<br />

kennen wir unsere Gefühlswelt heute<br />

viel besser.» Laut Hilgenstock klärt ein guter<br />

Gartengestalter eben nicht nur äusserliche<br />

Faktoren ab. Um einem Kunden gerecht zu<br />

werden, muss er auch dessen Wesen erfassen.<br />

Raschle fühlt sich in guten Händen: «Intuition<br />

und Meinung werden fortlaufend sicht- und<br />

diskutierbar gemacht. Wir wissen, dass wir mit<br />

W&R das bekommen, was wir uns immer gewünscht<br />

haben: Erlebnis und Ruhe zugleich.»<br />

Checkliste<br />

Nicht verpassen! Das sollten<br />

Sie jetzt im Garten tun.<br />

Lauben, aber nur auf Rasen.<br />

An fast allen anderen Orten<br />

dient Laub als organisches<br />

Bodenverbesserungsmittel.<br />

Laub mit trockenen Ästen in<br />

einer Gartenecke aufschichten,<br />

das gibt ein Winternest für Igel.<br />

Zum letzten Mal Grillen, vom<br />

Sommer Abschied nehmen!<br />

Samenstände der wilden Karde<br />

stehen lassen: Stieglitze lieben<br />

die Samen als Winterfutter.<br />

Gartenmöbel, Werkzeuge<br />

und Spielzeug verräumen. Ein<br />

Sitzkissen in Griffnähe behalten<br />

- damit man jederzeit spontan<br />

die Wintersonne geniessen kann.<br />

Blick aufs Alpsteinmassiv,<br />

Orte für stille Stunden und<br />

solche für gesellschaftliche<br />

Anlässe: W&R zeigt auf<br />

dieser Zeichnung, wie sie die<br />

Wünsche ihres Kunden in<br />

Realität verwandeln will.<br />

«Wir<br />

bekommen<br />

von W&R<br />

nicht nur<br />

ein gutes<br />

technisches<br />

Projekt,<br />

sondern auch<br />

die für uns<br />

stimmige<br />

Erlebniswelt.»<br />

von Bruno Raschle<br />

Es wird Zeit für ein<br />

warmes Nest!<br />

Wehe den Salamandern, Wildbienen<br />

und Bergmolchen! Wer von<br />

ihnen bis jetzt noch kein Winterquartier<br />

gefunden hat, riskiert sein Leben.<br />

Glücklich sind jene, die in einer Trockenmauer<br />

hausen können. Spinnen,<br />

Insekten, Reptilien und Kleinsäuger<br />

fi nden hier Unterschlupf. Wenn man<br />

am Mauerfuss einzelne breitere Fugen<br />

lässt und dahinter eine kleine Höhle<br />

gestaltet, entsteht ein solch gesuchtes<br />

Winterquartier. Amphibien, die<br />

derzeit das Wasser verlassen, haben<br />

solche Räume besonders nötig.<br />

Wollen Sie ein Winterquartier schaffen?<br />

Die Fachbücher von Peter <strong>Richard</strong><br />

oder von Fritz Hilgenstock geben Ihnen<br />

hilfreiche Tipps dazu. Oder besuchen Sie<br />

einen der W&R-Trockenmauerkurse. Der<br />

nächste fi ndet am 8./9. Mai 2009 statt.<br />

Siehe unter www.gartenland.ch.<br />

Grüner Daumen<br />

Himbeeren jetzt schneiden<br />

Hmm! Grad eben haben wir sie uns noch<br />

frisch ab der Rute in den Mund geschoben<br />

oder vielleicht sogar feine Konfi türe davon<br />

gemacht. Himbeeren sind<br />

beinahe in jedem Garten<br />

zu fi nden und bei Gross<br />

und Klein sehr beliebt.<br />

Sorgen wir also dafür,<br />

dass die Ernte der süssen<br />

Vitaminbomben auch im<br />

nächsten Jahr reichlich<br />

ausfällt. Deshalb sollten<br />

alle abgeernteten Ruten<br />

nun abgeschnitten werden.<br />

Wichtig ist, dass von<br />

den alten Ruten keine<br />

Stummel stehen bleiben,<br />

weil sie als Infektionsquellen<br />

für das soge- Begehrte Früchtchen:<br />

nannte Rutensterben, Die Ruten der Himbeer-<br />

eine gefährliche Pilzsträucher<br />

sollen nun<br />

abgeschnitten werden.<br />

krankheit der Himbeere,<br />

sind. Bei der Himbeere<br />

wird zwischen zwei Arten unterschieden:<br />

Sommer- und Herbsthimbeeren (remontierende<br />

Sorten). Die remontierenden Sorten<br />

fruchten mehrmals jährlich.<br />

4 Gartenzeit Gartenzeit 5<br />

<br />

Eine Trockenmauer gewährt nicht nur<br />

Igeln Schutz, auch Reptilien, Amphibien<br />

und Insekten fi nden hier Unterschlupf.<br />

Illustration: Heidi Hartmann Foto: Steffi Pelz/Pixelio


Produkte & Neuheiten Neues er lernen, erkennen, erstehen<br />

Mit Ihnen gefeiert<br />

Kinder, war das schön!<br />

Die Fotos zeigen es: Das diesjährige<br />

Kinderfest der W&R hat erneut viel<br />

Freude gemacht. Auf bald wieder!<br />

Für Sie im Angebot<br />

Doppelt gutes Geschenk<br />

Guter Rat muss nicht<br />

teuer sein, Weihnachten<br />

auch nicht. Wer<br />

die reich illustrierten<br />

Fachbücher von<br />

W&R-Inhaber Peter<br />

<strong>Richard</strong> zu Weihnachten<br />

verschenken<br />

will, der bekommt sie<br />

derzeit im Sonderangebot.<br />

Bis Ende Jahr sind «Gartenglück<br />

- die Kunst des<br />

Entspannten Gärtnerns»<br />

(<strong>2008</strong>) sowie «Lebendige Naturgärten»<br />

(2002) im Doppelpack für Fr.<br />

96.- erhältlich. Einzeln kosten sie Fr.<br />

68.- («Gartenglück») beziehungsweise<br />

Fr. 49.90. Man spart also Fr.<br />

21.90 (Alle Preise zzgl. Portokosten,<br />

inkl. Mwst). Zu bestellen bei W&R,<br />

Tel. 052 378 21 84 oder via www.gartenland.ch.<br />

Auf dieser Website fi nden<br />

Sie in der Rubrik «Shop» auch genaue<br />

Beschreibungen zu den Büchern.<br />

Die Kunst des entspannten Gärtnerns<br />

Gartenglück<br />

von Peter <strong>Richard</strong><br />

ins_128x150_4f.indd 1 2.10.2007 13:45:19 Uhr<br />

Foto: Fritz Hilgenstock<br />

«Green Lifestyle»-Magazine<br />

Neues,<br />

grünes<br />

Lesefutter<br />

ecolife<br />

Agenda Okt. <strong>2008</strong> - Juni 2009<br />

Achtung: Der Kurs «Baumspektakel-Winterschnitt»<br />

vom Samstag 22. November <strong>2008</strong> wird aufgrund der<br />

Absage eines Partners nicht durchgeführt.<br />

Samstag 29. November <strong>2008</strong>, 9.30 - 16.00<br />

Uhr, Rosengärten im Einklang mit der Natur:<br />

Rosen sind wunderbar, haben in der Pfl ege aber<br />

so ihre Tücken. Einfach und eindringlich lernen Sie<br />

in diesem Kurs den richtigen Umgang mit Rosen.<br />

Diese Themen werden behandelt: Rosengärten mit<br />

robusten Sorten und Arten planen, Pfl anzenbeispiele,<br />

Rosen- und Bodenpfl ege, Schnitt von Strauch- und<br />

Kletterrosen. Auch wird ein Rosengarten besichtigt.<br />

Ort: Unterstammheim ZH, Leitung: Peter <strong>Richard</strong>,<br />

Naturgartengestalter, Kosten: Fr. 100.- für VNG-<br />

Mitglieder, Fr. 140.- für Nichtmitglieder.<br />

Genuss und Umweltbewusstsein<br />

verbinden sich; Lifestyle und grüne<br />

Ideen gehen einher: Für diese<br />

neue Bewegung haben Marketingleute das<br />

Modewort «LOHAS» kreiert. Es steht für<br />

«Lifestyle of Health and Sustainability», für<br />

einen gesunden, nachhaltigen Lebensstil,<br />

dem gemäss Marktforschung bereits jeder<br />

dritte Schweizer Konsument zugehörig ist.<br />

Ganz neu ist das nicht. Die W&R beweist<br />

mit ihren Naturgärten und gewonnenen<br />

September; «SI GRUEN» wird Ende <strong>Oktober</strong><br />

der «Schweizer Illustrierten» beiliegen; und<br />

der «Beobachter» entwickelt ein Natur-und-<br />

Frisch ab Presse:<br />

Die neuen Öko-<br />

Lifestyle-Magazine,<br />

anderen Publikumszeitschriften bei.<br />

«SI GRUEN» verspricht «100% Öko und<br />

100 % Lifestyle, ohne Mahn- und Drohfi nger».<br />

Anmeldung für den Rosengartenkurs:<br />

Bioterra, Dubsstr. 33, 8003 Zürich, Tel. 044 454 48 48,<br />

Fax 044 454 48 41, www.bioterra.ch<br />

Giardina-Awards schon längst, dass «Bio<br />

& Öko» ihr Kupfer-Wolle-Bast-Image<br />

abgelegt haben und in einem genuss- und<br />

stilvollen Umfeld überzeugen können.<br />

Nun aber kommt ein neuer Schub in die<br />

Umwelt-Magazin, das in wenigen Monaten<br />

erscheinen soll.<br />

Das sind die inhaltlichen Konzepte:<br />

«ecoLife» aus dem Wetzikoner Verlag Profi le<br />

Publishing erscheint in einer Aufl age von<br />

die den aktuellen<br />

Trend zu einem<br />

gesunden, nachhaltigen<br />

Lebensstil aufgreifen.<br />

Ähnlich wie bei der Schweizer Illustrierten<br />

wird es einen grossem Bildanteil, viel Service<br />

und zahlreiche Promis bringen. Aufl age:<br />

225‘000. Das neue Heft des Beobachters<br />

hingegen will sich, so wie man es sich bereits<br />

Mittwoch, 18. bis Sonntag 22. März 2009,<br />

Lifestyle- & Gartenmesse Giardina09:<br />

W&R wird Sie wie jedes Jahr mit einem Stand voller<br />

Überraschungen und Trends erwarten.<br />

LOHAS-Gemeinde. Was die W&R in ihrer<br />

Kundenzeitschrift «Gartenzeit» im Kleinen<br />

tut, kommt gross in Mode: Man kreiert<br />

16‘000 Exemplaren und verbindet Umwelt-,<br />

Wirtschafts- und Gesellschaftsthemen mit<br />

Nachhaltigkeit und modernem Lifestyle.<br />

vom Mutterblatt gewohnt ist, durch eine<br />

«nachhaltige journalistische Ausrichtung und<br />

beobachtertypischen Nutzwert» profi lieren.<br />

Weitere künftige Anlässe der W&R:<br />

(Details dazu folgen unter www.gartenland.ch)<br />

für die grüne Zielgruppe die passenden «verde» will den Trend nach gesundem, ge-<br />

So darf man gespannt sein, was die<br />

Samstag, 25. April 2009: Gartenpfl ege-Seminar<br />

Magazine. Gleich vier neue Hefte buhlen in rechtem und genussvollem Konsum aufneh-<br />

LOHAS-Blätter bringen werden. Intelligen- Freitag 8. und Samstag 9. Mai: Tockenmauerkurs<br />

der Schweiz derzeit um die Aufmerksammen. Es ist gratis, erscheint in drei Sprachen,<br />

ten «Lifestyle für eine bessere Welt»? Oder Samstag, 23. Mai: Gartenexkursion für Neukunden<br />

keit der LOHAS-Konsumenten: «ecoLife» in der potenten Aufl age von 3,3 Millionen und<br />

bloss kurzlebige Ego-Stimulation für hellgrüne Samstag, 27. Juni: Schwimmteich-Exkursion<br />

wurde im August lanciert, «verde» im liegt vier mal jährlich der Coopzeitung sowie<br />

Spasskonsumenten? GB<br />

Small Talk Cleveres Freiluft-Häuschen<br />

Produkte kaufen, Kurse<br />

buchen, die Gartenzeit<br />

Grossverteiler geht mit<br />

gutem Beispiel voran<br />

Dürfen wir vorstellen: «Wooden Home»<br />

ist sein Name, Spaltholzwände und Stahl<br />

bestimmen seine Form, schlichte Robustheit<br />

mit einer Dichtungsfolie<br />

ausgelegt und mit<br />

Kupferblechen fachge-<br />

Bestellen?<br />

gratis abonnieren? Benutzen<br />

Sie unsere Bestellkarte, die<br />

in der Regel diesem Heft<br />

Exotische Pfl anzen wie etwa sein Wesen. Eben war es noch ein Prototyp,<br />

recht abgeschlossen.<br />

beliegt. Oder Sie bestellen<br />

der rot blühende Essigbaum<br />

nun hat das neue Gartenhaus der W&R die<br />

Wooden Home ist<br />

unter Tel. 052 378 21 84 oder<br />

mögen toll aussehen, doch viele hohen Anforderungen der Naturgärtner<br />

ein durch und durch<br />

via www.gartenland.ch.<br />

dieser «invasiven Neophyten»<br />

bestanden und wird einer breiteren Öffent-<br />

wackerer Schweizer:<br />

verdrängen heimische Pfl anzen<br />

und Kleintiere, konkurrenzieren<br />

Nutzpfl anzen und schaden der<br />

Gesundheit. Grosses Lob daher für<br />

«Coop Bau + Hobby», die kürzlich<br />

diverse Neophyten aus ihrem Sortiment<br />

gestrichen haben und erst<br />

noch eine kleine Info-Broschüre<br />

zum Thema abgeben. Mehr Infos zu<br />

Neophyten: www.cps-skew.ch.<br />

lichkeit zugänglich gemacht.<br />

Wooden Home dient als trockener, luftiger,<br />

natürlich beleuchteter Abstell- oder Arbeitsraum.<br />

Etwas abgeändert bietet es sich auch<br />

als lauschiger gedeckter Gartensitzplatz oder<br />

als Badehaus an. In der Regel wird es auf ein<br />

Betonfundament (Streifenfundament) versetzt.<br />

Aber es steht ebenso solide auf einem<br />

Recycling-, Naturstein- oder Klinkerbelag.<br />

Sein begrüntes Flachdach besteht aus einer<br />

Seine Holzscheite<br />

stammen aus St. Galler<br />

Wäldern und werden von Menschen mit einer<br />

Behinderung verarbeitet, der Stahlrahmen wird<br />

ebenfalls in der Schweiz gefertigt.<br />

Wooden Home kann jederzeit im W&R-Schaugarten<br />

besichtigt werden. Es kostet Fr. 9‘800.- inkl. MwSt.,<br />

abgeholt in Wängi. Flyer mit weiteren Informationen<br />

und mit Preisen für diverse Bodenbeläge sowie<br />

Offerte für Lieferung und Montage erhältlich unter<br />

Kann individuell<br />

angepasst werden<br />

und auch als<br />

Badehaus oder<br />

Gartensitzplatz<br />

dienen: Das neue<br />

W&R-Gartenhaus.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Winkler</strong> & <strong>Richard</strong> <strong>AG</strong>, Naturgärten, Frauenfelderstr. 27,<br />

CH-9545 Wängi, Tel. 052 378 21 84, Fax 052 378 21 86, www.gartenland.ch<br />

Redaktion: Gabriela Bonin/wwww.gabrielabonin.com (redaktionelle Leitung),<br />

Peter <strong>Richard</strong>, Fritz Hilgenstock<br />

Grafi k: Martina Mayer Müller<br />

Fotos: Irja Fortmann, W&R-Bildarchiv<br />

Druck: Genius Media <strong>AG</strong>. Gedruckt auf Papier mit dem Blauen Engel<br />

Erscheinungsweise: vier Mal jährlich, Aufl age: 5‘000<br />

Gartis-Abonnemente: Redaktion Gartenzeit, Frauenfelderstr. 27, 9545<br />

stabilen Holzkonstruktion. Die Dachfl äche ist Tel. 052 378 21 84 oder info@gartenland.ch.<br />

Wängi, 052 378 21 84, Fax 052 378 21 86, mail: info@gartenland.ch<br />

Kontrastprogramm zur<br />

Globalisierung auf dem Teller<br />

Denn das Gute liegt<br />

so nah!<br />

6 Gartenzeit Gartenzeit 7<br />

bewusst schön leben<br />

Biomodisch<br />

Green Fashion:<br />

Fair und stylish<br />

Interview:<br />

Das gute Geld<br />

Smart wohnen:<br />

Wenn der Computer<br />

im Haus mitdenkt<br />

Persönlich:<br />

Paola Ghillani<br />

.–<br />

www.eco-life.info<br />

Foto: Irja Fortmann


Schneiders Garten<br />

Abschied<br />

tut weh<br />

Steven Schneider begreift<br />

schmerzlich, dass sein alter<br />

Garten wohlgelitten war.<br />

Zwei Augen schielten traurig zu<br />

mir hoch. «Papi, ich will keinen<br />

neuen Garten.» Es war der letzte<br />

Nachmittag in unserem selbst gebauten<br />

Garten. Am anderen Morgen würden<br />

die Bagger auffahren. In einigen Wochen<br />

wäre nichts mehr zu sehen von unserem<br />

Beeren-Naschpfad, von der grosszügigen<br />

Rasenfläche, vom mit Holzstämmen<br />

eingefassten Kräuterbeet. Sattdessen<br />

würde alsbald ein sorgfältig konzipierter<br />

Naturgarten um unser Haus erblühen.<br />

«Papi, der Beerenweg, der ist so toll!<br />

Geht der kaputt?» Ich vermied ihren Blick,<br />

schaute von der Veranda zu den Johannis-,<br />

Heidel- und Stachelbeersträuchern und<br />

schluckte. Wann immer die Freundinnen<br />

meiner Tochter zu Besuch kamen, rannten<br />

sie freudig über den gewundenen,<br />

weichen, mit Rindenschnitzeln bestreuten<br />

Pfad. Meine Frau bewunderte mich<br />

um meine Gartenideen, sie fand meinen<br />

unkonventionellen Beerengenuss-Weg<br />

ein köstliches Kunstwerk: «Du bist mein<br />

Gartenzauberer», sagte sie oft.<br />

Das hörte ich natürlich gerne, denn<br />

ich hatte viel Schweiss vergossen, eine<br />

enge Beziehung zu unserer schweren<br />

Lehmerde aufgebaut, meiner Frau ein<br />

Gemüsebeet mit Schneckenzaun geschenkt,<br />

Regenwürmer gerettet, einen<br />

Weidenzaun gebaut. Meine Wochenend-Projekte<br />

kamen gut an bei meiner<br />

Familie. Gleichzeitig war mir immer bewusster<br />

geworden, dass mir eines Tages<br />

meine kurzfristig angelegten, kreativen<br />

und komplett unprofessionellen Gartenprojekt-Provisorien<br />

über den Kopf<br />

wachsen würden, wenn ich nicht irgendwann<br />

einen Profi beiziehen würde.<br />

«Papi, wo binde ich dann mein Rössli<br />

an? Haben wir dann noch eine Wiese für<br />

die Pferdeweide?» – «Sicher», antwortete<br />

ich und verschwieg, wie lange es<br />

8 Gartenzeit<br />

Ade, du geliebter Beeren-Naschpfad! Bald werden hier die Bagger auffahren. Ob das so seine Richtigkeit hat?<br />

«Sie bewunderte meine<br />

Ideen und nannte mich<br />

Gartenzauberer.»<br />

von Steven Schneider<br />

dauern würde, bis ihr Plüschpferd einen<br />

Huf auf die Blumenwiese setzen könnte.<br />

«Papi, und warum muss der Sandkasten<br />

weg?» – «Wir verschieben ihn nur», antwortete<br />

ich, nahm sie an der Hand und<br />

ging mit ihr zur Buchenhecke. «Siehst du,<br />

hier kommt er hin.» – «Warum, Papi?»<br />

Warum? Weil der Gartenprofi das<br />

eben vorgeschlagen hatte und ich das<br />

sinnvoll fand. «Es wird dir gefallen», antwortete<br />

ich. Meine Tochter fragte vorerst<br />

nichts mehr, ich war erleichtert.<br />

Wir spazierten am Gemüsebeet vorbei,<br />

sahen eine Schnecke, sie hob sie auf und<br />

streichelte ihr Haus. «Ich bringe sie in<br />

Sicherheit», sagte sie. Dann fragte sie:<br />

«Wo ist eigentlich die Mami?» Hatte<br />

ich mich auch schon gefragt. Und als ob<br />

sie uns zugehört hätte, bog sie um die<br />

Hausecke, den Fotoapparat in der Hand.<br />

«Was machst du da?», fragte ich.<br />

Sie blickte mit wässrigen Augen –<br />

oder bildete ich mir das ein? – und sagte:<br />

«Ich fotografiere unseren schönen Garten.<br />

Damit wir ihn nie vergessen.»<br />

In diesem Augenblick fragte ich mich<br />

zum ersten Mal ganz ernsthaft, ob es ein<br />

nicht Fehler war, den Garten radikal umzugestalten.<br />

Winterschlaf: Gartenzeit macht<br />

Pause. Das nächste Heft erscheint im<br />

März 2009. Hier können Sie es gratis<br />

abonnieren: Tel. 052 378 21 84.<br />

Foto: Sybil Schreiber

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!