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Der Ján-Johanides-Preis - Frankfurter Presseclub

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<strong>Der</strong> <strong>Ján</strong>-<strong>Johanides</strong>-<strong>Preis</strong><br />

Ins Leben gerufen wurde der <strong>Ján</strong>-<strong>Johanides</strong>-<strong>Preis</strong> einerseits zu Ehren des<br />

bekannten Schriftstellers, der einen enormen Beitrag zur Entwicklung der<br />

modernen slowakischen Prosa geleistet hat. Andererseits soll dieser <strong>Preis</strong> jene<br />

Autoren unterstützen, die sein Vermächtnis wahren und gegenwärtig durch ihre<br />

Werke relevant zum Erfolg slowakischer Literatur beitragen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Preis</strong> wurde von der Stadt Šaľa, vom LiteraturInformationszentrum Bratislava<br />

und vom Honorarkonsulat der Slowakischen Republik in Hessen ausgeschrieben.<br />

Er wird alle zwei Jahre in Šaľa verliehen, jeweils spätestens am 5. Juni, dem<br />

Todestag von <strong>Ján</strong> <strong>Johanides</strong>. Erhalten können ihn Bürger der Slowakischen<br />

Republik, und zwar für Werke, die in slowakischer Sprache erschienen sind.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Ján</strong>-<strong>Johanides</strong>-<strong>Preis</strong> hat 2 Kategorien:<br />

a) <strong>Ján</strong>-<strong>Johanides</strong>-<strong>Preis</strong> für das beste Prosawerk, das in den letzten zwei Jahren<br />

erschienen ist, auch unter Berücksichtigung des Gesamtwerks des Autors und<br />

des Echos in der Öffentlichkeit;<br />

b) <strong>Ján</strong>-<strong>Johanides</strong>-<strong>Preis</strong> für das beste Prosawerk eines Nachwuchsautors bis 30<br />

Jahre, das im selben Zeitabschnitt erschienen ist.<br />

Erster Jahrgang (2010)<br />

Zum ersten Mal wurde der <strong>Ján</strong>-<strong>Johanides</strong>-<strong>Preis</strong> im Januar 2010 ausgeschrieben<br />

und die Ergebnisse am 3. Juni 2010 in Šaľa feierlich bekanntgegeben.<br />

Die <strong>Preis</strong>träger sind:<br />

In der Kategorie “bestes Prosawerk” Stanislav Rakús für sein Buch<br />

TELEGRAM und<br />

in der Kategorie “bestes Prosawerk eines Nachwuchsautors bis 30 Jahre”<br />

Ivana Dobrakovová für den Erzählband DER ERSTE TOD IN DER FAMILIE<br />

<br />

1


Am 3. Juni 2010 überreichten in Šaľa der Oberbürgermeister der Stadt, Martin<br />

Alföldi, der Direktor des Literaturinformationszentrums Bratislava, Alexander<br />

Halvoník, und der Honorarkonsul der Slowakischen Republik in Hessen, Imrich<br />

Donáth, zusammen mit den Mitgliedern der Fachjury beiden <strong>Preis</strong>trägern den<br />

<strong>Ján</strong>-<strong>Johanides</strong>-<strong>Preis</strong> in der jeweiligen Kategorie.<br />

Die nächste <strong>Preis</strong>verleihung wird am 5. Juni 2012 zum Gedenken an den<br />

4. Todestag von Jan <strong>Johanides</strong> stattfinden.<br />

Wer war <strong>Ján</strong> <strong>Johanides</strong>?<br />

<strong>Johanides</strong>, <strong>Ján</strong> (1934 – 2008)<br />

Geb. am 18. August 1934 in Dolný Kubín. Studierte Geschichte der bildenden Kunst an der<br />

Philosophischen Fakultät der Komenský-Universität in Bratislava. Im dritten Studienjahr<br />

beendete er vorzeitig das Studium. Anschließend hatte er mehrere Beschäftigungen. Zuerst<br />

als Psychologe im Fernsehproduktionsbetrieb in Orava, danach Referent im Verband<br />

slowakischer Schriftsteller in Bratislava. Vorwiegend widmete er sich aber dem literarischen<br />

Schaffen. Seit 1972 lebte er in Šaľa. Er starb am 5. Juni 2008 in Šaľa.<br />

<strong>Ján</strong> <strong>Johanides</strong> gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten gegenwärtiger slowakischer<br />

Literatur. In seinem Schaffen muß man zwei Perioden unterscheiden. Zu der ersten gehören<br />

die drei Bücher aus den Jahren 1963 – 1966. In diesen ließ er sich von damaligen<br />

literarischen und philosophischen Strömungen inspirieren, z. B. vom Existentialismus (Sartre,<br />

Camus), von der Modeströmung des "neuen Romans", wobei er mit Bauelementen der<br />

absurden Literatur und des Surrealismus arbeitete. Schon mit den ersten Werken bekannte<br />

er sich mit Mut zu Neuerungen in moderner Prosa. Sein Interesse richtet sich auf die<br />

Problematik menschlicher Vereinsamung, Bedrängnisse, der Angst und Schuld, auf Sonden in<br />

das Innere des Menschen.<br />

Das literarische Werk der zweiten Periode demonstriert die Persönlichkeitsreife hinsichtlich<br />

gesellschaftlich wichtiger Themen und Probleme jener Zeit. Durch sachlichen, nüchternen,<br />

aber poetischen und bindenden Stil, mit einer unkonventionellen und unnachahmlichen<br />

Philosophie, durch Sondierung der intimen Sphäre des Menschen, seiner Gefühlsebenen und<br />

durch die Analyse der menschlichen Welt reihte sich <strong>Johanides</strong> unter die kultiviertesten<br />

Autoren der slowakischen Nachkriegsliteratur ein.<br />

Er protestiert gegen Umweltverschmutzung und Amoralität der Verheimlichung tatsächlicher<br />

Wahrheit (Nicht zugegebene Krähen), kritisch rechnet er mit dem aufkommenden<br />

Kleinbürgertum und der konsumorientierten Lebensart ab (Ballade vom Sparbuch), nimmt<br />

eine ablehnende Haltung gegenüber jeglicher Gewalt und Intoleranz in der Vergangenheit<br />

und in der Gegenwart an (Elefanten in Mauthausen). Er entdeckt psychologische<br />

Hintergründe, Motive und Ursachen der schwachen Seiten menschlichen Verhaltens und<br />

Handelns und forscht nach tieferen persönlichen und gesellschaftlichen Wurzeln der<br />

Amoralität und der Angst im Hintergrund verschiedener tragischer und bizarrer Geschichten.<br />

Insbesondere gilt dies für seine literarischen Werke aus den 90. Jahren (Die traurigste<br />

Ballade von Orava, Über die Brücke führen, Verbrechen einer scheuen Lesbierin, Geschrei<br />

der Amseln vorm Schlafen, <strong>Der</strong> Kater und der Wintermensch, Strafendes Verbrechen), mit<br />

denen er bedeutenden Erfolg bei den Lesern, sowie bei der einheimischen und ausländischen<br />

Kritik verzeichnete. Sein neuestes Buch Rembrandt erschien gleichzeitig in der Slowakei und<br />

im Pariser Verlag Flohic Editions.<br />

2


Einige seiner Werke:<br />

Prosa:<br />

Privatleben (Súkromie, 1963), Das Wesen des Steinbruches (Podstata kameňolomu, 1965),<br />

Nein (Nie, 1966), Nicht zugegebene Krähen (Nepriznané vrany, 1978), Ballade vom<br />

Sparbuch (Balada o vkladnej knižke, 1979), Marek der Pferdeknecht und der ungarische<br />

Papst (Marek koniar a uhorský pápež, 1983), Elefanten in Mauthausen (Slony v<br />

Mauthausene, 1985), Begräbnis des Bruders (Pochovávanie brata, 1987), Die traurigste<br />

Ballade von Orava (Najsmutnejšia oravská balada, 1988), Über die Brücke führen (Previesť<br />

cez most, 1991), Verbrechen einer scheuen Lesbierin (Zločin plachej lesbičky, 1992),<br />

Bodenfrost (Holomráz, 1992), Geschrei der Amseln vorm Schlafen (Krik drozdov pred<br />

spaním, 1993), <strong>Der</strong> Kater und der Wintermensch (Kocúr a zimný človek, 1994), Strafendes<br />

Verbrechen (Trestajúci zločin, 1995), Rembrandt (1995), <strong>Der</strong> Träger des Zaubernashorns<br />

(Nositeľ čarodejného nosorožca, 1997), Schau in die blauen Augen Londons (Dívaj sa do<br />

modrých očí Londýna, 2000), Die kugelsichere Frau (Nepriestrelná žena, 2002), Nebel auf<br />

unserer Geduld (Hmla na našej trpezlivosti, 2005)<br />

Essays:<br />

Identität in der Krise (Identita v kríze, 1996, Essays und Gespräche), Rembrandt, 1996<br />

(parallel in französisch und slowakisch)<br />

Fernseh- und Hörpiele:<br />

Das Kennenlernen (Spoznávanie, 1964), Gewähren des Trostes (Poskytnutie útechy, 1964),<br />

<strong>Der</strong> phantastischste Abend des ruhmreichsten Schauspielers (Najfantastickejší večer<br />

najslávnejšieho herca, 1966)<br />

ÜBERSETZUNGEN SEINER WERKE:<br />

Das Wesen des Steinbruches (1966 deutsch, 1967 ungarisch)<br />

Ballade vom Sparbuch (1981 ungarisch)<br />

Elefanten in Mauthausen (1987 ukrainisch, 1988 ungarisch)<br />

Die traurigste Ballade von Orava (1990 ungarisch)<br />

Bodenfrost (1994 deutsch)<br />

Rembrandt (1995 französisch)<br />

Mit Unterstützung des LiteraturInformationszentrums sind erschienen:<br />

1) <strong>Ján</strong> <strong>Johanides</strong>: Trestajúci zločin – Bunteto gaztett<br />

Verlag: K.T. s.r.o., Komárno, SR, 1998<br />

Übersetzung: Olga G. Lörinczová<br />

ISBN 80-8056-127-3<br />

2) <strong>Ján</strong> <strong>Johanides</strong>: Zločin plachej lesbičky – Prestrplenieto na plachata lesbijka<br />

Verlag: ATON, Sofia, Bulharsko, 2002<br />

Übersetzung: Donka Nejčeva<br />

ISBN<br />

3) <strong>Ján</strong> <strong>Johanides</strong>: Trestajúci zločin (arabisch)<br />

Verlag: Ghias Mousli, Homs, Sýria, 2002<br />

Übersetzung: Ghias Mousli<br />

ISBN arabsky<br />

4) <strong>Ján</strong> <strong>Johanides</strong>: Holomráz – Barfrost<br />

Verlag: Bokvennen Forlag A/S, Oslo, Nórsko, 2003<br />

Übersetzung: Lubo Mauer<br />

ISBN 82-7488-134-6<br />

3


Daniela Kapitáňová<br />

Samko Tále<br />

Buch über den Friedhof<br />

Aus dem Slowakischen übersetzt von Ines Sebesta<br />

195 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 18,80 / sfr 32,80<br />

ISBN 978-3-85129-863-5<br />

<strong>Der</strong> Held des Buches lebt in der an der ungarischen Grenze gelegenen Kleinstadt<br />

Komárno, er misst 152 Zentimeter, heißt Samko und trinkt Kefir. Und er hat<br />

»eine Krankheit, bei der man nicht mehr wächst« und das kleinstädtische Leben<br />

mit den Augen eines 10-jährigen Kindes betrachtet.<br />

Als der alte Gusto Rúhe ihm wahrsagt, er wird ein »Buch über den Friedhof«<br />

schreiben, stürzt Samko sich in die Arbeit. Was dabei herauskommt, ist ein<br />

charmant-komischer Roman, in dem der Held Samko ähnlich seinem<br />

tschechischen Bruder Schwejk viele drastische Geschichten über seine<br />

Mitmenschen erzählt und wer möchte, kann dieses Buch bis zum Ende als<br />

unterhaltsame Kindermund-Lektüre lesen. Doch zu dem auf den ersten Blick so<br />

kauzig-komisch wirkenden kleinen Mann gehören seelische Abgründe …<br />

Samko Tále ist das Pseudonym Daniela Kapitáňovás, mit dem die Autorin<br />

gleichzeitig eine Maske und einen Vermittler erschaffen hat, der ausspricht, was<br />

sonst tabu ist weil es schockieren würde. Denn er, der mental<br />

Retardierte, ist unantastbar, selbst während er hingebungsvoll observiert und<br />

denunziert. <strong>Der</strong> bis zur Grausamkeit Naive ist stets hörig, um nicht selbst<br />

»reingerissen« zu werden. Seine abgöttische Liebe zur Kommunistischen Partei<br />

bricht ebenso ungebremst aus ihm hervor wie der Hass auf alles Andersartige,<br />

wie auf die vielen Ungarn in Komárno, »die nicht nur unter sich Ungarisch reden«<br />

oder auf die »Zigeunerratte« Angelika Edešová. Was muss sie ihm auch immer<br />

seine Schachteln klauen! Und warum macht seine Schwester Ivana immer so viel<br />

Krach auf dem Klavier und zieht sich »auf den Schallplatten« solche Sachen an,<br />

dass man sich schämen muss?! Dank der Erzählkunst Daniela Kapitáňovás ist in<br />

diesem Roman, dessen Handlung in der Nachwende-Slowakei endet, Witziges nie<br />

nur witzig und Abstoßendes nie nur abstoßend. Und was, wenn in jedem von uns<br />

etwas von Samko Tále steckt? Trinken Sie Kefir?<br />

In Komárno gibt es einen Friedhof. Er ist sehr schön. Er ist groß und geräumig.<br />

Er hat viele Gräber. Die Gräber sind sehr schön. Sie liegen zwischen kleinen<br />

Gassen. Und anderswo. Dort gibt es Grabsteine und Kreuze.<br />

Sie haben Namen.<br />

Auf den Friedhof gehen Leute. Manche Leute gehen vormittags hin und andere<br />

4


nachmittags. Manche haben kleine Harken dabei. Und anderes. <strong>Der</strong> Friedhof hat<br />

zwei Tore. Durch das eine kommen die Leute, durch das andere die Leichen.<br />

Samko Tále, in Wirklichkeit Daniela Kapitáňová, geb. 1956 in Komárno,<br />

studierte Theaterregie in Prag. Lebt in Bratislava. Literaturredakteurin beim<br />

Slowakischen Rundfunk. Publiziert im Feuilleton der Tageszeitungen SME und<br />

Prawda, beschäftigt sich mit den theoretischen Fragen des Detektivromans.<br />

Samko Táles »Buch über den Friedhof« wurde zum Bestseller und ist in mehrere<br />

Sprachen übersetzt:<br />

Kniha o cintoríne – Kniha o hřbitově<br />

Verlag: Host, Brno, Tschechische republik, 2004<br />

Übersetzung: Miroslav Zelinský<br />

ISBN 80-7294-126-7<br />

Kniha o cintoríne – Le Livre du cimetière<br />

Verlag: Éditions CascadeL´Engouletemps, Woippy,<br />

Übersetzung: Frankreich, 2006<br />

Preklad: Barthélemy Müller<br />

ISBN 2-9700444-6-3<br />

Kniha o cintoríne – Boken om kyrkogärden<br />

Verlag: Bokförlaget Skosnöret, Stockholm, Schweden, 2006<br />

Übersetzung: Michal Hudák<br />

ISBN978-91-975563-1-6<br />

Kniha o cintoríne – Al Makbara (arabsky)<br />

Verlag: Dr. Mousli Ghias, Homs, Syrien, 2008<br />

Übersetzung: Dr. Mousli Ghias<br />

ISBN arabisch<br />

Kniha o cintoríne – Buch über den Friedhof<br />

Verlag: Wieser Verlag, Klagenfurt-Celovec, Österreich, 2010<br />

Übersetzung: Ines Sebesta<br />

ISBN 978-3-85129-863-5<br />

5


SLOWAKEI<br />

Aus dem Slowakischen übersetzt von Andrea Koch-Reynolds<br />

Wieser Verlag, Klagenfurt-Celovec, Österreich, 2010<br />

Die Geschichte der Slowakei weist einen seltsamen Umstand auf: obwohl die<br />

Slowaken schon lange Mitglied der europäischen Familie sind, erlangte die<br />

Slowakei erst im zwanzigsten Jahrhundert ihre staatliche Eigenständigkeit.<br />

Dies ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die Slowaken den<br />

vielfältigen kulturellen Reichtum Europas gleichberechtigt mitentwickelt<br />

haben. Im Zusammenleben und durch Wechselbeziehungen, sowohl<br />

untereinander als auch mit anderen Völkern, entstand in der Slowakei ein<br />

kultureller Schatz, der mit den Errungenschaften und Trends der übrigen<br />

europäischen Gesellschaften durchaus vergleichbar ist.<br />

Die Slowakei ist ein Kulturhandbuch zur Slowakei, das in acht Kapiteln Einblick in<br />

die Geschichte des Landes und seiner historischen Gebiete sowie in verschiedene<br />

Bereiche der Kultur gewährt und den Leser auch über das Leben der Slowaken<br />

jenseits der Grenzen des Landes informiert. Einem grundlegenden Abriss der<br />

Geschichte von der Urzeit bis zur Gegenwart folgen die Kapitel Theater, Musik,<br />

Sprache, Literatur, Volkskultur, Bildende Kunst, Slowaken im Ausland<br />

sowie ein abschliessendes Kapitel Film.<br />

Die Kapitel sind übersichtlich gestaltet und thematisch nochmals untergliedert.<br />

Im Unterschied zu bisher erschienenen Reiseführern, Bildbänden und anderem<br />

Informationsmaterial zur Slowakei haben wir hier ein komplexes Werk vorliegen,<br />

das sowohl gelegentlichen Besuchern und Touristen als auch Slawisten und<br />

anderen Lesern, die sich intensiver mit der Slowakei befassen wollen, zum<br />

Nachlesen und Nachschlagen und als Anregung für weitere Studien hilfreich sein<br />

wird.<br />

Die verschiedenen Kapitel wurden von namhaften slowakischen Fachleuten der<br />

jeweiligen Bereiche verfasst. Sie haben sich um einen populärwissenschaftlich<br />

ansprechenden Stil bemüht und doch auch sehr viel akademisches Fachwissen<br />

einbezogen. Da die Fachbereiche historisch parallel, doch von einem Kollegium<br />

verschiedener Autoren bearbeitet wurden, kommt es zu interessanten, sich<br />

überschneidenden Referenzen, die das Bild der Slowakei verdichten und stets<br />

einen etwas anderen Blick auf einen bestimmten Sachverhalt gewähren.<br />

6


Die Slowakei und ihre historischen Gebiete sind und waren stets eingebettet in<br />

den mitteleuropäischen Kulturraum, die Geschichte und die kulturelle Entwicklung<br />

müssen im Rahmen dieses Kontextes betrachtet und beschrieben werden. Dies<br />

ist in der Vergangenheit auch öfter schon getan worden, allerdings meist aus<br />

dem Blickwinkel zum Beispiel der<br />

deutschen, der österreichischen, der tschechischen, der ungarischen und anderer<br />

Geschichtsschreibungen. Das uns hier vorliegende Handbuch Die Slowakei ist nun<br />

eine bedeutende Stellungnahme der Slowaken zum mitteleuropäischen Kontext<br />

des Landes und der Region, die bei künftigen Bewertungen der Entwicklungen in<br />

der Region berücksichtigt werden sollte.<br />

Attraktiv an der Gestaltung des Buches ist die enorme Anzahl von Abbildungen,<br />

die die jeweiligen Sachverhalte illustrieren und inhaltlich ergänzen sowie den Text<br />

auflockern. Namen von Personen und Titel von Publikationen sind im Text<br />

graphisch hervorgehoben. Im Anhang finden wir eine Liste mit weiterführender<br />

Literatur, und es ist ein Register angefügt. Dies erleichtert die Handhabung und<br />

verleiht dem Buch auch den Charakter eines Nachschlagewerkes.<br />

Im Rahmen der deutschen Übersetzung wurde Wert darauf gelegt, die aktuellen<br />

Gegebenheiten der Slowakei zu respektieren, indem zum Beispiel Ortsnamen<br />

nicht in ihrer zum Teil historisch gebrauchten eingedeutschten Form erscheinen,<br />

sondern unter ihrer heute im Lande üblichen slowakischen Bezeichnung<br />

angeführt werden.<br />

7

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