Schwerter Event Kirschblütenfest - Ergste und Wir im Ruhrtal

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals Mai 2011 Wie entstand die „neue“ Stadt Schwerte? Anmerkungen zu Ihrer Vorgeschichte von Ernst D. Schmerbeck 36 Jahre ist sie nun schon, unsere Stadt, wie sie sich heute darstellt, so neu also auch nicht mehr, Jüngere glauben, sie habe schon seit jeher den heutigen Zuschnitt. Diese „neue„ Stadt entstand aber erst zum 01.01.1975 durch Zusammenschluss (nicht Eingemeindung, wie man mitunter hört und auch liest) der alten Stadt Schwerte/Ruhr und der Gemeinden Ergste, Geisecke, Villigst und Wandhofen sowie Teilen der Stadt Westhofen und der Gemeinden Holzen und Lichtendorf im Rahmen der landesweiten, in den 60iger und 70iger Jahren des vorigen Jahrhunderts schrittweise vollzogenen kommunalen Gebietsreform. Wie sah die kommunale Landschaft unseres Raumes davor aus? Angeknüpft werden soll an eine Zeit, die rd. 200 Jahre zurück liegt. Denn zu jener Zeit war bereits im Zuge der allgemeinen Modernisierung in den deutschen Ländern unter der napoleonischen Herrschaft (Gewerbefreiheit, Bauernbefreiung, Gleichstellung der Juden, Zivilstandsregister, öffentliche Armenfürsorge) auch die überkommene Territorialstruktur verändert worden. Schwerte als Kernstadt wurde 1808 durch Verfügung Napoleons mit dem umliegenden märkischen Amt Schwerte/Westhofen zur Mairie (Bürgermeisterei, so auch die offizielle Bezeichnung nach dem Ende der Franzosenzeit) Schwerte zusammengeschlossen. Zugeordnet wurde die Mairie dem Kanton Hörde im Arrondissement Dortmund. Das vorherige Amt Schwerte/Westhofen umfasste Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf, Syburg, Teile Villigsts – dazu später - , Wandhofen und die Titularstadt Westhofen, nicht aber Ergste. Dieses bildete mit Hennen (ohne Rheinen) und Berchum eine eigene Mairie im Kanton Limburg/Arrondissement Hagen. Ergste war seit 1243 Teil der Grafschaft Limburg (heute Hohenlimburg), zu der neben Limburg, Berchum Hennen, Letmathe und Oestrich gehörten. Die neugeschaffene Mairie entsprach weitgehend der heutigen Stadt Schwerte; zunächst einmal blieb es bei dieser neuen Struktur, obwohl sie unter fremder Herrschaft eingeführt worden war, da wohl einiges für sie sprach. Die Mairie wurde 1817 nach einer neu eingeführten Kreisstruktur in Westfalen dem 46 Landkreise Dortmund zugeordnet (Die alte Reichsstadt Dortmund hatte zu Beginn des 19. Jhdts. ihren Statur als solche verloren und wurde Preußen eingegliedert. Aus der Mairie Ergste wurde mit Hennen (einschl. Rheinen, Kalthof, Drüpplingsen und Leckingsen) und Berchum (einschl. Tiefendorf) das Amt Ergste. das ein staatlicher Amtmann leitete. Ämter – 1975 in Nordrhein-Westfalen abgeschafft - waren Verwaltungsgemeinschaften in die kleinere Gemeinden zusammengefasst wurden, die sich je für allein eine fachlich qualifizierte Verwaltung nicht finanzieren konnten, die aber auch nicht ausgelastet gewesen wäre (heute noch in Niedersachsen – Samtgemeinden), Baden-Württemberg, Bayern und in ostdeutschen Ländern – Verwaltungsgemeinschaften, Ämter). Das Amt Ergste kam wie auch die übrigen Gebiete der untergegangenen Grafschaft Limburg zum neu geschaffenen Landkreis Iserlohn, der bis Ende 1974 Bestand hatte.. zu Hagen zu Dortmund Holzen WESTHOFEN Garenfeld Berchum SCHWERTE Wandhofen Lichtendorf Ergste Wie ging es weiter mit dem erheblich vergrößerten Schwerte? Städten – zu der Zeit noch nicht dem so genannten „platten“ Lande - hatte Preußen nach dem Debakel der verlorenen Schlacht von Jena/Auerstädt im Rahmen weitgehender Reformen den Weg zu einer – wenn auch beschränkten – kommunalen Selbstverwaltung (Stein/Harden-bergsche Reformen) eröffnet. Jede Stadt konnte für sich entscheiden, ob sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen wollte. Das geschah in Schwerte 1837 und brachte eine rechtliche Trennung der Kernstadt vom Umland. Damit brach die in der napoleonischen Zeit geschaffene Stadt nach fast 30 Jahren auseinander; es bestanden im Raume der heutigen Stadt die alte Stadt Schwerte/ Ruhr, das neue wieder erstandene frühere Amt Schwerte/Westhofen, schon bald nur noch Amt Westhofen genannt, und die Gemeinde Ergste im Amte Ergste, die ohne- Villigst Neue Stadt Schwerte Geisecke Hennen ISERLOHN Quelle: Die Kommunale Verwaltungsgliederung 1961 und nach 1975 im Märkischen Kreis Deutscher Planungsatlas NRW, 1982 Iserlohn zugeordnet
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals Mai 2011 hin nicht zu dem vergrößerten Schwerte gehört hatte.. Der Schwerter Bürgermeister mit seiner Mitarbeitern verwaltete zunächst die ländlichen Umlandgemeinden in Personalunion mit. Das nahmen die Menschen in den Bauerschaften (Gemeinden), insbesondere in Westhofen, nur begrenzte Zeit hin, sie fühlten sich fremd beherrscht. Ein Amtmann (hauptberuflich) wurde durch die preußische Regierung für das Umland eingesetzt und wirkte zunächst für eine Reihe von Jahren im Hause Ruhr für die Gemeinden des nunmehrigen Amtes Westhofen (Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendort, Syburg, Villigst, Wandhofen und die amtsangehörige (Titular)-Stadt Westhofen, bis er seinen Sitz in Westhofen nahm. Dort verblieb die Verwaltung bis zum 31.12.1974. Es vergingen viele Jahrzehnte ohne Änderung des territorialen Zuschnitts. Eine kommunale Gebietsreform Ende der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts brache zwei Veränderungen: Große Eingemeindungen der Ruhrgebietsstädte führten für diesen Raum zur Auflösung des Landkreises Hörde, hervorgegangen 1887 aus dem Landkreis Dortmund, damals wurde Dortmund kreisfrei, und, das war schmerzlich, zur Ausgliederung der Gemeinde Syburg aus dem Verbund des Amtes Westhofen. Syburg wurde nach Dortmund eingemeindet (1929). Dortmund gewann damit einen Zugang zur Ruhr, das Amt Westhofen verlor seine „Krone“. Außerdem fand eine Bereinigung im Raume Villigst/Hennen statt. Der heutige Ortsteil Villigst bestand bis etwa zum Beckhausweg reichend, aus der Gemeinde Villigst/Amt Westhofen – und der Bauerschaft Villigst, die vom Beckhausweg weiter nach Süden reichenden Gebietsteile umfassend; sie gehörte zur Gemeinde Hennen und damit zum Amt Ergste. Gleichwohl wurde wegen des engen baulichen Zusammenhangs im 19. Jahrhundert eine gemeinsame Villigster Volksschule am Standort der heutigen Grundschule errichtet und finanziell von beiden Gemeinden (Villigst und Hennen) getragen. Die beiden Ortsteile waren zwischenzeitlich mehr und mehr zusammengewachsen, auch im Vereinswesen, so dass man sie 1929 zur neuen Gemeinde Villigst zusammenschloss, die im Amte Westhofen verblieb. Gleichzeitig wurde der Landkreis Hörde aufgelöst und weitgehend der Stadt Dortmund zugeordnet. Übrig blieben „jenseits der Berge“ die Stadt Schwerte und das Amt Westhofen. Sie wurden dem Landkreis Iserlohn zugeordnet. 50 Jahre blieb zunächst alles beim Alten Die nach dem 2. Weltkrieg einsetzende allgemeine siedlungsmäßige, wirtschaftliche, schulische und kulturelle Entwicklung auch in diesem Raume, die damit Hand in Hand gehenden funktionalen Überlagerungen MR_Anzeige_04_A4_RZ.indd 1 23.04.10 17:27 Günter und André Koch bringen Holz in Form für ihre Kunden. seit 1975 Anzeige Tischlerei Koch OHG ! ! Haben Sie Probleme in Sachen Holz, ob alt oder neu? Dann wenden Sie sich an den Fachmann. Fenster, Türen, Haustüren-Holz, Kunststoff, Alu sowie Innentüren, Rollladen neu und Reparaturservice. Möbelbau, Treppen, Innenausbau, Verlegung von Kork, Laminat und Fertigparkett. NEU: Markisenlieferung und Montage Wir beraten Sie gerne! Heinrich-Möller-Weg 5 • Schwerte-Ergste Tel.: 0 23 04/7 48 11 · Fax 0 23 04/99 07 54 Werkstatt: Letmather Str. 81 47
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