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pdf-file: 09.01.2005 - Friedenskirche Göttingen

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Veränderungsprozesse steuern, - auch seine eigenen, privaten-, dazu ist es wichtig, die<br />

verschiedenen Phasen zu kennen und sie einzuhalten, wie die einzelnen Stationen bei der<br />

Überquerung eines Meeres. Die erste Frage, ohne die die ganze Mission schief gehen wird, ist:<br />

Unter welcher Flagge segeln wir? Was ist die Vision, welches Bild treibt uns an?<br />

Die Macht der inneren Bilder, so hat es der Göttinger Neurobiologe Gerald Hüther genannt,<br />

welche Muster haben wir im Gehirn abgespeichert, die uns steuern, die Visionen von dem,<br />

was wir erreichen wollen. Da mag Jesus immer wieder für uns beten, dass wir von guten,<br />

hilfreichen Bildern bestimmt sind, vom Licht und nicht von der Finsternis, vom lebendigen<br />

Brot des Lebens, von Shalom und Friede auf Erden. Bilder der Bibel, Bilder der Erfüllung<br />

(Eugen Drewermann) und, so die Hoffnung von Hüther am Ende seines Buches, von<br />

„Zuversicht“.<br />

Mit Zuversicht beginnen, und dann die Betroffenen zu Beteiligten machen, was uns bewegt,<br />

einbringen, die bisherigen Erfahrungen schildern. Diese zweite Station verlangt Zuhören, ja,<br />

anderen zuhören, sie zu Wort kommen lassen, und sich selber auch, das eigene Herz<br />

ausschütten, mit allen Ängsten, Verletzungen, Schrammen, Altlasten.<br />

Aber immer auch: Von den gelingenden Erfahrungen, vom Wissen, von den Weisheiten, die<br />

sich angesammelt haben. Wer sich auf die Reise begibt, muß Klarheit haben über das Gepäck,<br />

das er da mitschleppt.<br />

Veränderungsmanagement in einer Kirchengemeinde beginnt immer zuerst mit einer<br />

Vorstellung, einem Bild, wo wir mit Gottes Hilfe in 5 Jahren sein wollen, nimmt dann als<br />

zweites das Potential und die Erfahrungen der Menschen mit ins Boot, und diskutiert als<br />

drittes, was wir wie und wo verändern wollen, die Suche nach dem richtigen Weg: Wie kann<br />

es gelingen, die Attraktivität des Hagenbergs zu steigern, jungen Familien den Zuzug<br />

erleichtern, das Gemeinwesen zu stärken? Was müssen wir als Kirchengemeinde<br />

sinnvollerweise verändern, im Angebot der Gottesdienste, in den Kreisen und Gruppen, im<br />

Kindergarten, in der Ausstrahlungskraft unserer Mitglieder.<br />

An dieser Stelle werden viele innerlich mitgehen, aufblühen, und andere etwas<br />

zusammenzucken, Angst bekommen. Deshalb hier noch einmal der Sinn von Veränderung:<br />

Immer ist unser Leben auf dem Weg, so wie das Volk Gottes schon bei Mose von Station zu<br />

Station zog, so wie Jesus ein wandernder Gottessohn war, so wie Martin Luther die<br />

Reformation wiederentdeckt hat, das ständige Reformieren, so wie wir heute neu sehen: Wenn<br />

wir uns nicht aktiv verändern und mitgestalten, so werden wir verändert und gestaltet durch<br />

andere.<br />

Es ist die Kraft des Glaubens, die uns hier ganz behutsam nach vorne trägt und ohne Scheu<br />

mitwirken lässt, - Salz der Erde und Licht der Welt sein. Es ist gut zu hören, wie Jesus für uns<br />

sagt: Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre, dass du dein Leben immer<br />

wieder neu gestaltest.<br />

Dass wir als Kirche uns immer wieder auf den Weg machen. „Wer glaubt, denkt weiter“, so<br />

ist das in meinem Studium in Hamburg formuliert worden.<br />

Und dann, nach einem offenen und freien Hin und Her aller Beteiligten, muß eine<br />

Entscheidung getroffen werden: das sind unsere Ziele für die nächsten Jahre, darauf legen wir<br />

uns jetzt fest, bekennen uns dazu, unterschreiben alle, als Zeichen, wir stehen dahinter.<br />

Bekenntnis bringt Klarheit, - auch dies müssen wir wohl neu lernen, die Unverbindlichkeit<br />

verwirrt und bringt nichts zustande -, Klarheit für uns, wohin die Reise gehen soll, damit wir<br />

nicht jeden Morgen neu überlegen müssen, welche Schuhe wir uns anziehen sollen und was

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