Ausgabe 01/2013 - Golfclub Fontana

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playing Golf-Begriffe Zurück zu den Longnoses & Niblicks: Apfel, Birne, Buche & ähnlich hartes Holz waren die beliebtesten Werkstoffe der Clubmaker dieser Zeit. Und pro Woche konnten sie gerade Mal ein Set fertig stellen. Natürlich war es um die Haltbarkeit der Schläger nicht sonderlich gut bestellt, zumal die Verbindung zwischen Schaft und Schlägerkopf aus Draht und Lederstreifen bestand. Zumindest bei den Longnoses und Niblicks gab es ein bis zwei Reparaturfälle pro Runde. Das, in Kombination mit der von Grund auf schon recht teuren Anschaffung von Schlägern und Bällen, hat Golf von Anfang an zum Sport der Oberklasse werden lassen. Weil das Streben nach Besser, Weiter und Höher dem Menschen innewohnt, haben die Clubmaker fleißig experimentiert: Knochen wurden in die Schlagfläche eingearbeitet, Leder und immer wieder auch Metall. 1750 schließlich wurden die ersten Niblicks mit einem geschmiedeten Eisenkopf gesichtet. Die zweite Generation Mit der Ausbreitung des Golfsports rund um den Globus – natürlich unter britischer Flagge und mit ein bisserl Kolonialismus – kamen auch immer wieder neue Materialien ins Spiel, die es in Schottland nicht gab: Hickory-Schäfte waren plötzlich der letzte Schrei, das Holz ein Importschlager der Clubmaker-Stars aus St. Andrews: Old Tom Morris, Willie Park und der schon erwähnte Allan Robertson entwickelten eine handwerkliche Perfektion und Präzision im Schlägerbau wie sie sonst nur den Schweizer Uhrmachern nachgesagt wird. Die Schläger und Bälle erlebten ob ihrer Qualität eine enorme Nachfrage und wurden in die ganze Welt exportiert. Für die Clubmaker-Szene in St. Andrews entwickelte sich daraus ein mehr als lukratives Geschäft. Um 1900 herum löste dann Persimmon mehr und mehr Apfel, Birne und Buche 8 1/2<strong>01</strong>3 Königliches Edikt: Dank Prince Edward wurden Stahlschäfte legalisiert. als Basismaterial für den Schlägerkopf ab. Und wenngleich Hufschmiede bereits feine Eisenköpfe, mittlerweile auch schon mit Grooves herstellen konnten, auf Stahlschäfte mussten die Golferinnen und Golfer noch ein wenig warten: Diese legalisierte der Gralshüter aller Golfreglen, der R&A in St. Andrews, erst 1929. Und das auch nur, weil der damalige Prince of Wales mit solchen Schäften am Old Course zugange war. Bereits zwei Jahre später gab es den ersten Major- Sieg für Stahlschäfte, gespielt von Billy Burke bei den US Open 1931. Der erste Major-Sieger mit Stahlschäften: Billy Burke (re.). Das war auch die Zeit, während der langsam die alten Bezeichnungen für die Schläger verschwanden und der Ideenreichtum der Clubmaker immer buntere Blüten trieb. Grund genug für die beiden „Gouverning Bodies“ des Golfsports Persimmon – der Anfang des modernen Drivers. diesem Treiben Einhalt zu gebieten: Die USGA und der R&A St. Andrews gaben immer striktere Normen für Golfschläger und Bälle vor. So musste etwa einer der Stars dieser Zeit, Walter Hagen, auf seine geliebten, recht eigensinnig gebauten Niblicks verzichten, mit deren Hilfe er einige Turniere gewinnen konnte. Parallel dazu entwickelte kein Geringerer als Gene Sarazen eine neue Art des Niblicks – das Sand Wegde. Seine Prototypen schickte Sarazen zur Firma Wilson, die damit das moderne Wedge designte, das heute noch seine Gültigkeit hat. Der Erfinder des Sand Wegdes: Gene Sarazen Für Sarazen bedeutete das den längsten Ausrüstervertrag in der Geschichte des Sports: 75 Jahre lang war Sarazen bei Wilson unter Vertrag – bis zu seinem Tod im Jahr 1999. Sarazen starb mit 97. Die Geschichte des Golfballs 17. Jahrhundert: Bälle aus Holz. 18. bis 19. Jahrhundert: Featherie – Bälle mit einer Lederhülle, gefüllt mit Gänse- oder Hühnerfedern. 1848: Erfindung des „Gutta-Percha“-Ball von Dr. Robert Paterson. 1898: Der „moderne“ Golfball wird von Coburn Haskell erfunden – durch Zufall! 1905: Der erste Golfball mit einem Dimple-Design kommt auf den Markt. 1970 bis heute: Das deutlich widerstandsfähigere Urethan löst das Balata als Hülle ab, das Innenleben wird immer komplexer. Golfball-Norm: Der Ball darf im Durchmesser nicht kleiner als 42,67 Millimeter, und nicht schwerer als 45,93 Gramm sein.
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