25.10.2013 Aufrufe

17.000 hungrige fans - Hotellerie et Gastronomie Verlag

17.000 hungrige fans - Hotellerie et Gastronomie Verlag

17.000 hungrige fans - Hotellerie et Gastronomie Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 titel<br />

LuzerN, den 18. April 2012<br />

LuzerN, den 18. April 2012<br />

titel<br />

5<br />

Das Catering in der Swissporarena b<strong>et</strong>reibt<br />

die Migros Luzern (Catering Services). Nach<br />

der AFG-Arena in St. Gallen ist dies bereits die<br />

zweite Restauration in einem modernen Fussballstadion,<br />

welche die Migros übernommen<br />

hat. Der Vorteil: Sie konnten von den gesammelten<br />

Erfahrungen in der Ostschweiz profitieren.<br />

Eines ist auf den ersten Blick klar: Der B<strong>et</strong>rieb<br />

eines Caterings in einem Fussballstadion ist<br />

immer eine Herausforderung: An einem Matchtag<br />

müssen Tausende innert kürzester Zeit verpflegt<br />

werden. Zudem wechselt die Zahl der<br />

Zuschauer von Match zu Match. In der Swissporarena<br />

des FC Luzern sind im Schnitt gegen<br />

15.000 Personen zugegen. Um eine solche Masse<br />

zufriedenzustellen, arbeiten dafür jeweils bis<br />

zu 250 Personen (siehe Kasten) –die meisten<br />

davon als Aushilfen.<br />

Fest angestellt sind, neben dem Leiter Catering<br />

Services Beat Thalmann sowie einer Administratorin,<br />

der Küchenchef Daniel Hruska<br />

und drei weitere Mitarbeitende. Luis Ronzoni<br />

ist Leiter Restauration und hat noch zwei Mitarbeitende<br />

im Service und zwei in der Werterhaltung.<br />

Zudem ist Sandro Germann fürs Public<br />

Catering zuständig. Die Herausforderungen<br />

sind also gegeben. «Zum Glück haben wir gute<br />

Teilzeitangestellte», sagt Küchenchef Daniel<br />

Hruska, «sonst würde wohl nicht alles so reibungslos<br />

klappen.» In der Swissporarena ist<br />

H <strong>et</strong> GZ N o 12<br />

Von der Business Lounge aus kann man ein Fussballspiel bequem verfolgen. Wenn es kalt ist, machen das die 650 Gäste zum Teil auch.<br />

Aber wenn sie Fussball hautnah erleben möchten, stehen ihnen auf der Haupttribüne zusätzlich Komfortsitze zur Verfügung.<br />

catering für <strong>17.000</strong> Personen<br />

In einem Fussballstadion ist das Catering eine herausforderungsreiche Angelegenheit. Innert kürzester Zeit sind<br />

Tausende zufriedenstellend zu verpflegen. Zudem schwanken die Zuschauerzahlen. Die Hotel & Gastro Union, Region<br />

Luzern, liess sich die Swissporarena, die Restaurationsräume und die verschiedenen Küchen zeigen.<br />

Lokalität –<br />

Kapazität –<br />

angebot<br />

Infos zum CaterIng<br />

Business Lounge:<br />

2. OG,<br />

504Sitzplätze,<br />

96 Stehplätze<br />

(Business Light),<br />

am Buff<strong>et</strong> 3-Gang-<br />

Menü in<br />

Selbstbedienung<br />

President’s Club:<br />

3. OG,<br />

120 Sitzplätze,<br />

4-Gang-Menü<br />

serviert<br />

Logen:<br />

3. OG ,<br />

7 x 10 Personen,<br />

4-Gang-Menü<br />

serviert<br />

Blue Box:<br />

3. OG,<br />

56 Sitzplätze,<br />

4-Gang-Menü<br />

serviert<br />

Personelles –<br />

Lokalität<br />

Verantwortlich:<br />

Beat Thalmann,<br />

Leiter Catering<br />

Services Migros<br />

Mitarbeitende:<br />

Business Lounge:<br />

35 Personen<br />

President’s Club:<br />

15 Personen<br />

Logen:<br />

12 Personen<br />

Blue Box:<br />

4 Personen<br />

Küche, Logistik,<br />

Administration<br />

Reinigung:<br />

30 Personen<br />

Foodboxen:<br />

170 Personen<br />

Total:<br />

246 Personen<br />

das Catering in zwei Aufgabengebi<strong>et</strong>e gegliedert.<br />

Die zehn Foodboxen (Public Catering) im<br />

Stadionumgang bedienen den Grossteil der Zuschauer,<br />

die Restauration bewirtschaft<strong>et</strong> alle<br />

Bereiche in der Haupttribüne. Diese ist zudem<br />

wieder aufg<strong>et</strong>eilt in die Business Lounge (Buff<strong>et</strong>b<strong>et</strong>rieb)<br />

und den President’s Club, in dem<br />

Drei- oder Viergang-Menüs kredenzt werden.<br />

Die Restauration<br />

Eine Variable beim B<strong>et</strong>rieb eines solchen Unternehmens<br />

sind die Zuschauerzahlen. Läuft’s<br />

gut, ist das Stadion voll. Läuft’s schlecht, kommen<br />

weniger Zuschauer. Da stellt sich also die<br />

Frage: Wie viele Personen genau kommen zum<br />

nächsten Spiel, und wie viele Lebensmittel müssen<br />

dazu beschafft werden? Bei der Restauration<br />

in der Swissporarena ist das aber relativ<br />

simpel. Der FCL hat nämlich im VIP-Bereich<br />

alle 900 Plätze für die ganze Saison verkauft.<br />

«Wir wissen also, dass immer rund 900 Personen<br />

kommen», sagt Luis Ronzoni: «Und wir wissen<br />

in <strong>et</strong>wa auch, wie viel Essen wir für die Verpflegung<br />

in der Restauration brauchen. Nämlich<br />

rund ein Kilogramm pro Person.» Durch die Anwesenden<br />

geht ein Raunen, als Ronzoni diese<br />

Zahl auf der Führung beziffert. Niemand hat<br />

mit einer solchen Menge gerechn<strong>et</strong> – nicht einmal<br />

annähernd.<br />

Preise für Tick<strong>et</strong> und Essen<br />

Bilder HerBertZimmermann<br />

In der Business Lounge kost<strong>et</strong> das Buff<strong>et</strong>essen<br />

an einem Tisch inklusive Tick<strong>et</strong> 425 Franken<br />

für einen Match oder 6.000 bis 7.500 Franken<br />

für eine Saisonkarte. Etwas billiger wird’s<br />

für jene 96 Personen, die ihr Essen an einem<br />

Stehtisch einnehmen. Sie bezahlen für ein Spiel<br />

300 und für die Saison 4.500 Franken. Etwas<br />

teurer wird es dafür für jene, die ein Dreigangmenü<br />

in der so genannten Blue Box serviert bekommen.<br />

Sie bezahlen 500 Franken pro Spiel<br />

(8.500 Franken für die Saison). Am teuersten,<br />

nämlich 575 Franken (10.000 Franken für die<br />

Saison), ist das Viergangmenü im President’s<br />

Club. Bei den Angeboten Blue Box, President’s<br />

Club und den Logen ist ein Komfortsitz in einem<br />

vorgelagerten Balkon inbegriffen, bei Business-Lounge-Gästen<br />

ein bequemer Sitz auf der<br />

Haupttribüne.<br />

Vom Buff<strong>et</strong> bis zum Viergangmenü<br />

«Zwei Stunden vor dem Match treffen die ersten<br />

VIP-Gäste ein», erzählt Luis Ronzoni. Ab diesem<br />

Zeitpunkt müssen Essen und G<strong>et</strong>ränke bereit<br />

sein. Für 650 Personen steht in der Business<br />

Lounge ein Dreigangbuff<strong>et</strong> bereit. Wein, Bier<br />

und Mineral sind im Preis inbegriffen. Prosecco<br />

oder teurere Weine gibt es gegen einen Aufpreis.<br />

ZaHlen<br />

und<br />

fakten<br />

zum Stadion<br />

Zuschauerkapazität<br />

national:<br />

total <strong>17.000</strong><br />

davon<br />

14.000 Sitzplätze<br />

und 3.000 Stehplätze<br />

International:<br />

16.000 Sitzplätze<br />

32 Rollstuhlplätze<br />

70 Medienplätze<br />

846 VIP-Plätze<br />

15 Tick<strong>et</strong>schalter<br />

120 m² Fanshop<br />

10 Foodboxen<br />

8 Kabinen<br />

(2 Profifussball,<br />

6 Nachwuchs)<br />

2 Aufwärmräume<br />

je 100 m²<br />

Spielfeld<br />

Naturrasen 105 x 68 m<br />

Stadionstandard A+<br />

(höchste<br />

internationale<br />

Anforderung)<br />

Gesamtkosten<br />

CHF 79,6 Mio.<br />

Die 250 bis 270 Gäste im President’s Club, in der<br />

Blue Boxund den Logenerhalten einDrei- oder<br />

Viergangmenü serviert. «Wir verwenden ausschliesslich<br />

selbst zubereit<strong>et</strong>e<br />

Produkte», erklärt Küchenchef<br />

Hruska nicht ohne<br />

Stolz. Drei Gänge werden vor<br />

dem Spiel serviert. Das Dessert<br />

gibt’s in der Halbzeit –<br />

und das für alle 900 Gäste im<br />

Hospitality-Bereich. Bis dahin<br />

muss alles benützte Geschirr<br />

abgeräumt und das Dessert<br />

aufg<strong>et</strong>ischt sein. Es muss in<br />

der Pause bereitstehen, damit die Gäste<br />

überhaupt Zeit zum Essen haben. «Das<br />

sind die kürzesten 45 Minuten», sagt<br />

Hruska. «Bei Spielbeginn denke ich<br />

jedes Mal, so j<strong>et</strong>zt haben wir <strong>et</strong>was Zeit<br />

Das<br />

Luzerner<br />

staDion<br />

ist mit <strong>17.000</strong><br />

Plätzen klein<br />

aber fein.<br />

und schon ertönt das Signal zur Halbzeit.» Nach<br />

dem Match gibt es am so genannten Penaltystand<br />

beispielsweise noch Fleischkäse, Wurstwaren<br />

oder Schinken im Teig. Um all dies möglich<br />

zu machen, arbeiten an einem Match-tag<br />

rund 100 Personen für die Restauration.<br />

Die Foodboxen<br />

Dazu kommen noch 170 Personen für die zehn<br />

Foodboxen im Publikumsbereich des Stadions.<br />

In der Swissporarena wird ausschliesslich bargeldlos<br />

bezahlt mit der so genannten Cash Card,<br />

einer Migros-Geschenkkarte.<br />

«Die Besucher erhalten<br />

die G<strong>et</strong>ränke und Speisen<br />

viel schneller als bei Barzahlung<br />

– gerade in Stosszeiten.<br />

Die Wartezeit an den Foodboxen<br />

wird deutlich verkürzt,<br />

das zeitaufwändige Geldzäh-<br />

len entfällt», erklärt Thalmann.<br />

Probleme gibt es auch<br />

beim Bierausschank keine<br />

mehr. «Beim ersten Spiel hat das Kühlsystem<br />

nicht einwandfrei funktioniert.<br />

Nach einer gewissen Zeit sei das Eis<br />

wegen der hohen Umgebungstemperaturen<br />

geschmolzen, was warmes Bier<br />

H <strong>et</strong> GZ N o 12<br />

Einblick in eine der sieben Logen. Die Stehtische in der Business Lounge.<br />

keystone<br />

anZeige<br />

zur Folge hatte. «Ein Problem, das ausschliesslich<br />

rund um das Eröffnungspiel auftrat, ist<br />

nun gelöst», sagt Sandro Germann, Leiter Publikumsgastronomie,<br />

schmunzelnd – was den<br />

Zuhörenden ein Lachen entlockt –, zeigte das<br />

Thermom<strong>et</strong>er doch während des Stadionbesuches<br />

null Grad.<br />

An den Foodboxen herrscht an den Spieltagen<br />

Hochb<strong>et</strong>rieb. Je nach Zuschauerzahl<br />

müssen bis zu <strong>17.000</strong> Fussball<strong>fans</strong> verpflegt<br />

werden. Und je nach W<strong>et</strong>ter ist der Konsum unterschiedlich<br />

gross. Die Hauptherausforderung<br />

ist die viertelstündige Pause während des Matches.<br />

Da wollen alle auf einmal <strong>et</strong>was essen und<br />

trinken. Pro Spiel werden zwischen 5.000 und<br />

10.000 Liter Bier ausgeschenkt. Dazu kommen<br />

1.000 bis 2.000 Liter Mineralwasser und Süssg<strong>et</strong>ränke.<br />

Im Schnitt verzehren die Gäste pro<br />

Match 3.500 FCL-Würste (Kalbsbratwürste).<br />

Weiter im Angebot sind noch Hamburger,<br />

Schüblig, Snacks und Pizza-Schiffli.<br />

Die Küche<br />

21<br />

f<br />

ü<br />

r<br />

Forum<br />

der Köche und<br />

restauration<br />

cheFsache<br />

alps<br />

Das Essen für die rund 900 VIP-Gäste wird im<br />

Stadion zubereit<strong>et</strong>. «Wir haben hier neueste Apparaturen»,<br />

erklärt Küchenchef Daniel Hruska<br />

und meint abschliessend: «Uns fehlt es an<br />

nichts.» Stolz zeigt Hruska den Besuchern die-<br />

www.hotellerie-<strong>et</strong>-gastronomie.ch/kombitick<strong>et</strong><br />

KombiticK<strong>et</strong> bestellen<br />

* für Mitglieder / für Lernende CHF 120.-<br />

ser speziellen Stadionführung auch die Geschirrspülmaschine<br />

– ein Riesengerät. An<br />

einem Spieltag werden bis zu 12.000 Stück Geschirr<br />

gereinigt. Das klappe alles gut, nur müsse<br />

man die Gläser jeweils am Anfang reinigen.<br />

Schiebe man sie zwischendurch hinein, würden<br />

sie einfach nicht richtig glänzen. Von dieser<br />

Hauptküche aus geht das Essen in zwei Satellitenküchen,<br />

eine steht auf dem Stockwerk<br />

der Business Lounge und eine im obersten Stock<br />

beim President’s Club und den Logen. Apropos<br />

Logen: Von diesen gibt es sieben Stück mit<br />

je zehn Plätzen. Sie sind von Firmen jeweils für<br />

drei Jahre gemi<strong>et</strong><strong>et</strong>. Der Preis für drei Saisons:<br />

450.000 Franken. Dafür können die Firmen<br />

ihre Loge während 24 Stunden an 365 Tagen<br />

pro Jahr nutzen.<br />

Feste aller Art feiern<br />

Die Räume der Business Lounge, Blue Box und<br />

dem President’s Club können für Events gemi<strong>et</strong><strong>et</strong><br />

werden. «Von der Eröffnung im Juni bis<br />

Mitte Dezember realisierten wir über 300 Bank<strong>et</strong>te,<br />

Seminare und andere Events», blickt<br />

Thomas Schmidt, Leiter Event Swissporarena<br />

Events AG, zufrieden auf den Start zurück. In<br />

der Regel sind diese Veranstaltungen mit Essen<br />

verbunden. MarioGsell<br />

Nur<br />

CHF<br />

200.-<br />

*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!