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Fabian Inderbitzin Die Entdeckung hoch über Luzern

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<strong>Die</strong> besten Rezepte<br />

<strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Entdeckung</strong> <strong>hoch</strong><br />

<strong>über</strong> <strong>Luzern</strong><br />

Im 2008 wieder eröffneten Château Gütsch in <strong>Luzern</strong> kocht eines der<br />

grossen Talente der Schweiz. F&B zeigt drei ausgewählte Gerichte des<br />

jungen <strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong> und stellt dessen Philosophie vor.


Einmal abgesehen vom Geschmack,<br />

sind <strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong>s<br />

Kompositionen kleine, klar<br />

in der Linie bestechende Kunstwerke.<br />

Wer ihren Schöpfer nicht kennt, vermutet,<br />

dass nur feingliedrige Hände die<br />

drei hausgeräucherten Wollschweinkarrees<br />

mit Randenmakronen anzurichten<br />

verstehen. In Tat und Wahrheit ist die<br />

Vorspeisenvariation das Werk eines bulligen<br />

Kochs mit ausgesprochenen Bärentatzen.<br />

«Ja», schmunzelt <strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong><br />

verschmitzt,<br />

«manchmal wünschte ich mir,<br />

ich hätte kleinere Hände.»<br />

Seit August 2008 ist der 28-Jährige<br />

Küchenchef im renommierten «Château<br />

Gütsch», das letztes Jahr wieder eröffnet<br />

wurde. Hoch <strong>über</strong> Kapellbrücke und<br />

Vierwaldstättersee ist das Haus mit dem<br />

Restaurant Petit Palais nicht nur das<br />

höchstgelegene, sondern auch ein von<br />

GaultMillau mit 15 Punkten <strong>hoch</strong><br />

gelobtes Restaurant der Stadt.<br />

Als <strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong> vergangenes<br />

Jahr die Stelle des Küchenchefs im<br />

Château Gütsch antrat, hatte ihn der<br />

Restaurantführer bereits seit Längerem<br />

im Auge. 2007 kürte GaultMillau den<br />

gebürtigen Schwyzer zur «<strong>Entdeckung</strong><br />

des Jahres». Damals arbeitete <strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong><br />

noch als Küchenchef im Seehotel<br />

Kastanienbaum bei <strong>Luzern</strong>.<br />

Der junge Koch war also kein unbeschriebenes<br />

Blatt, als er im Sommer<br />

letzten Jahres die Nachfolge des nur für<br />

Château Gütsch. <strong>Luzern</strong>s Wahrzeichen<br />

wird Ende 2010 um- und ausgebaut.<br />

2012 soll auch das Hotel wieder öffnen.<br />

<strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong>s Vorspeisentipp<br />

Hausgeräuchertes Karree<br />

vom Nidwaldner Wollschwein<br />

mit süsssaurer Melone<br />

und Randen-Macarons<br />

36 Food & Beverage 4/2009<br />

Food & Beverage 4/2009 37


38 Food & Beverage 4/2009<br />

<strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong>s Hauptspeisentipp<br />

Duo vom Rebhuhn:<br />

pochierte Brust und glasierter Schenkel<br />

mit Rotweinbirne und<br />

Kartoffel-Pfeffer-Mousseline<br />

die Eröffnung des Restaurants Petit Palais<br />

agierenden Küchenchefs Axel Kirchner<br />

antrat.<br />

<strong>Die</strong> Vorschusslorbeeren haben <strong>Fabian</strong><br />

<strong>Inderbitzin</strong> nicht den Kopf verdreht.<br />

Im Gegenteil. Ruhig und bescheiden ist<br />

er. Einer, der sein Licht gerne unter den<br />

Scheffel stellt. Dabei könnte der eidgenössisch<br />

diplomierte Küchenchef durchaus<br />

mit seinen Fähigkeiten an Wettbewerben<br />

auf den Putz hauen. «Hab ich ja<br />

auch schon», wendet <strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong><br />

ein und listet Teilnahmen in den vergangenen<br />

Jahren auf. So habe er 2003 als<br />

Commis seine Sporen am Chaîne-des-<br />

Rôtisseurs-Wettbewerb abverdient und<br />

sogar die nationale Ausscheidung gewonnen.<br />

Als Lohn durfte er damals nach<br />

Singapur ans internationale Finale. Wenig<br />

später sammelte er Erfahrungen als<br />

Einzelaussteller an der ZAGG. 2006<br />

schaffte er es ins Finale des Goldenen<br />

Kochs von Kadi.<br />

Heute sagt er von sich, dass er solche<br />

Herausforderungen nicht mehr unbedingt<br />

suche. «Ich pröble gerne für<br />

mich selbst und richte Speisen schön<br />

an.» Mit «Bastelei», wie sie an kalten<br />

Shows immer noch gefragt ist, hat er<br />

nichts mehr am Hut.<br />

Gleichwohl unterstützt er jene, die<br />

sich internationalen Kochwettkämpfen<br />

stellen. Drei aus seinem Gütsch-Kochteam<br />

gehören dazu. Pâtissier Michel Erpen<br />

kocht in der neuen Mannschaft der<br />

Gilde etablierter Köche. Köchin Danielle<br />

Rothe gehört der Juniorenkochnati<br />

Restaurant Petit Palais. Speisen in eleganter,<br />

gediegener Atmosphäre.<br />

Food & Beverage 4/2009 39


an. Pascal Hurni zählt zum Team der<br />

Regionalequipe des <strong>Luzern</strong>er Cercles.<br />

Alle acht Köche im Gütsch-Team tragen<br />

die Philosophie ihres jungen Bosses<br />

mit. <strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong> setzt auf die klassisch-französische<br />

Küche, getragen<br />

durch regionale Produkte, verfeinert<br />

durch asiatische Elemente. Auf die Frage,<br />

wen er denn selbst als Vorbild sieht,<br />

nennt er drei Namen: Andreas Caminada,<br />

Philippe Rochat und Franz Wiget. Bei<br />

Letzterem bewundere er vor allem den<br />

Kochstil. «Einfaches, wie beispielsweise<br />

Geschmortes, versteht Franz Wiget<br />

wunderbar, modern zu interpretieren.»<br />

joerg.ruppelt@gastronews.ch<br />

Fotos: René Frauenfelder<br />

<strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong>s<br />

Karrierestationen<br />

● 1998 bis 2001 Lehre bei Toni<br />

Schmidig im «Rigiblick» in Lauerz<br />

● 2001 bis 2004 Chef de partie und<br />

Sous-chef im «Rigiblick» in Lauerz<br />

● 2005 Chef saucier im «Arabella Sheraton<br />

Vitznauerhof» in Vitznau<br />

● 2006 Chef saucier im Hotel Waldheim<br />

in Risch<br />

● 2006 bis 2008 Sous-chef, später<br />

Küchenchef im Seehotel Kastanienbaum<br />

● Seit August 2008 Küchenchef im<br />

«Château Gütsch» in <strong>Luzern</strong><br />

Eingespieltes Team. Gütsch-Geschäftsführer<br />

Dominic Zurbrügg (l.) und <strong>Fabian</strong><br />

<strong>Inderbitzin</strong>.<br />

<strong>Fabian</strong> <strong>Inderbitzin</strong>s Desserttipp<br />

Variation von der<br />

«Cru Sauvage»-Schokolade<br />

aus Bolivien mit<br />

exotischen Früchten<br />

40 Food & Beverage 4/2009<br />

Food & Beverage 4/2009 41


Zutaten (für 10 Personen):<br />

Hausgeräuchertes Karree<br />

vom Wollschwein<br />

100 g Zucker<br />

100 g Pökelsalz<br />

200 g Meersalz<br />

50 g Pfeffer, geschrotet<br />

(schwarzer Pfeffer,<br />

zum Beispiel Madagaskar)<br />

60 g Rauchsalz<br />

20 g Quatre-épices (Ingo Holland,<br />

sonst Lebkuchengewürz)<br />

Alle Zutaten mischen. <strong>Die</strong>se Marinade hält<br />

sich gut verpackt <strong>über</strong> mehrere Monate.<br />

750 g Wollschweinkarree<br />

38 g Marinade<br />

Zubereitung:<br />

Das Wollschweinkarree mit der Marinade<br />

würzen und leicht gepresst im Kühlschrank<br />

zirka eine Woche marinieren.<br />

Anschliessend bei zirka 35 bis 40 °C<br />

24 Stunden räuchern. Wenn kein Räucherofen<br />

vorhanden ist, geht es auch in einem<br />

guten Kombisteamer. Wichtig ist dabei,<br />

dass die Feuchtigkeit abziehen kann<br />

(Dampfabzug offen).<br />

Zutaten (für 10 Personen):<br />

Rebhuhn<br />

5 St. Rebhühner<br />

300 g Entenstopfleber<br />

100 g Geflügelfarce mit Kräutern<br />

10 Scheiben Lardo<br />

www.ruocco.ch<br />

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Süden – täglich frisch produziert im Seeland<br />

Hausgeräuchertes Karree vom Nidwaldner Wollschwein<br />

mit süsssaurer Melone und Randen-Macarons<br />

Süsssaure Melone<br />

3 St. Zuckermelonen, z. B. Cavaillon<br />

180 g brauner Zucker<br />

10 g englisches Senfpulver<br />

100 ml Wasser<br />

100 ml weisser Balsamico<br />

200 ml Weisswein<br />

etwas Sternanis, Fenchelsamen, langer<br />

Pfeffer, Vanille und Ingwer zum Abschmecken<br />

Zubereitung:<br />

Melonen schälen, entkernen und in Stücke<br />

schneiden. Restliche Zutaten aufkochen,<br />

etwas einreduzieren (zirka ein Viertel) und<br />

<strong>über</strong> die Melonen giessen. 24 Stunden im<br />

Kühlschrank marinieren.<br />

Randengelee<br />

500 g Randensaft<br />

10 g Agazoom (Agar-Agar)<br />

Salz und Pfeffer zum<br />

Abschmecken<br />

Zubereitung:<br />

Randensaft mit Agazoom mischen,<br />

aufkochen und in einen flachen Behälter<br />

giessen. Kühl stellen und in gewünschte<br />

Form schneiden.<br />

Randen-Macarons<br />

120 ml Randensaft<br />

2 EL Rotweinessig<br />

30 g Eiweisspulver<br />

2 EL Zucker<br />

20 g Puderzucker<br />

Zubereitung:<br />

Randensaft, Essig und Eiweisspulver zu<br />

Schnee schlagen. Zucker und Puderzucker<br />

langsam beigeben und weiterschlagen.<br />

Bei 80 °C zwei Stunden im Ofen<br />

trocknen.<br />

Füllung:<br />

100 g saurer Halbrahm<br />

½ Bl. Gelatine<br />

Dill, Kerbel, Fleur de Sel, Pfeffer<br />

und etwas Zitronenabrieb<br />

Gelatine einweichen und in den leicht<br />

gewärmten sauren Halbrahm geben.<br />

Mit den restlichen Zutaten abschmecken,<br />

kalt stellen und die Macarons damit füllen.<br />

Duo vom Rebhuhn:<br />

pochierte Brust und glasierter Schenkel mit Rotweinbirne<br />

und Kartoffel-Pfeffer-Mousseline<br />

Zubereitung:<br />

Rebhühner küchenfertig vorbereiten,<br />

Brüste auslösen, enthäuten und leicht<br />

plattieren.<br />

Mit der Kräuterfarce und Entenleber füllen,<br />

mit Salz und Pfeffer würzen und in Lardo<br />

einpacken. Mit Frischhaltefolie gut<br />

IGEHO BASEL 21.-25.11.<br />

Halle Halle 1.1 1.1 1.1 / / Stand Stand C53<br />

C53<br />

einpacken und in Fond pochieren.<br />

Oberschenkelknochen auslösen mit Salz<br />

und Pfeffer würzen, binden und langsam<br />

schmoren (normaler Schmoransatz mit<br />

braunem Geflügelfond usw.).<br />

Rotweinbirne<br />

15 St. kleine Birnen<br />

2 dl Portwein<br />

4 dl Rotwein<br />

1 St. Sternanis<br />

½ St. Vanilleschote<br />

1 Prise Lebkuchengewürz<br />

Zubereitung:<br />

Birnen schälen. Restliche Zutaten<br />

aufkochen und die Birnen beigeben<br />

und weich kochen<br />

Birnengebäck<br />

5 St. fertige Rotweinbirnen<br />

in Würfel geschnitten<br />

100 g Dörrbirnenpüree<br />

(gekauft oder selbst gemacht)<br />

42 Food & Beverage 4/2009<br />

Zutaten (für 10 Personen):<br />

Schokoladenküchlein<br />

250 g Butter (weich)<br />

200 g Zucker<br />

75 g Mehl (gesiebt)<br />

75 g Kakao<br />

2 St. Orangen (Saft)<br />

6 St. Eier<br />

300 g Couverture «Cru Sauvage»<br />

von Felchlin (flüssig)<br />

Zubereitung:<br />

Butter und Zucker schaumig schlagen.<br />

Mehl und Kakao unterrühren. Eier nach<br />

und nach unterrühren. Couverture<br />

beigeben, abfüllen und bei 190 °C zirka<br />

zehn Minuten backen.<br />

Zubereitung:<br />

Birnen- und Dörrbirnenpüree mischen und zwischen<br />

zwei Brioche-Scheiben streichen. In Butter goldgelb<br />

braten und in gewünschte Form schneiden.<br />

Brioche<br />

100 g Mehl<br />

27 g Hefe<br />

300 g Mehl<br />

8 g Salz<br />

8 g Zucker<br />

250 g Vollei<br />

300 g Butter<br />

etwas Cognac<br />

Zubereitung:<br />

<strong>Die</strong> 100 g Mehl und 27 Gramm Hefe mit etwas<br />

Wasser zu einem Vorteig verarbeiten und eine<br />

Stunde gehen lassen. Sollte Konsistenz eines<br />

Spätzliteigs haben. Mit den restlichen Zutaten<br />

zu einem Teig verarbeiten, in die gewünschten<br />

Förmchen abfüllen und bei 180 °C backen.<br />

Kartoffel-Pfeffer-Mousseline<br />

400 g Kartoffelstock (normal zubereitet)<br />

100 g Schlagrahm<br />

geschroteter Pfeffer,<br />

zum Beispiel Kubeben<br />

Zubereitung:<br />

Schlagrahm in den heissen Kartoffelstock<br />

geben und mit dem Pfeffer abschmecken.<br />

Variation von der «Cru Sauvage»-Schokolade<br />

aus Bolivien mit exotischen Früchten<br />

Schokoladenmousse<br />

100 g Vollei<br />

10 g Zucker<br />

125 g Couverture «Cru Sauvage»<br />

von Felchlin (flüssig)<br />

250 g Schlagrahm<br />

Zubereitung:<br />

Vollei und Zucker schaumig schlagen.<br />

Couverture beigeben. Schlagrahm vorsichtig<br />

unterheben.<br />

Schokoladenganache<br />

50 g Rahm<br />

75 g Milch<br />

125 g Couverture «Cru Sauvage»<br />

von Felchlin<br />

40 g Olivenöl<br />

10 g Grand Marnier<br />

Zubereitung:<br />

Rahm und Milch wärmen. Schokolade<br />

beigeben. Olivenöl und Grand Marnier<br />

beigeben. Alles glatt rühren, in gewünschte<br />

Form abfüllen und kühl stellen.<br />

415.—<br />

Exotische Früchte<br />

½ St. Vanillestängel<br />

1 Bd. Basilikum<br />

100 g Rohzucker<br />

50 g Zitronengras, geschnitten<br />

50 g Ingwer, geschnitten<br />

etwas Chili<br />

200 g Litchipulpe<br />

20 g Passionsfruchtpulpe<br />

100 g Wasser<br />

5 g Pektin zum Binden<br />

exotische Früchte in Würfel geschnitten<br />

Zubereitung:<br />

Alle Zutaten ausser Zucker, Pektin und<br />

Basilikum aufkochen. Zucker mit dem<br />

Pektin mischen und unterrühren.<br />

Basilikum beigeben und kurz ziehen<br />

lassen. Passieren und die exotischen<br />

Früchte damit marinieren.<br />

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Food & Beverage 4/2009 43

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