Galifa Newsletter August 2010.pdf - Galifa Contactlinsen AG
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GALIFA<br />
AUGEN<br />
BLICK<br />
08/2010<br />
Ausgabe 08/2010 // 1. <strong>August</strong> 2010<br />
Die neuen Laser-Gravuren.<br />
Das monatliche Update für <strong>Contactlinsen</strong>-Profis<br />
PDF dieses Artikels unter www.galifa.ch<br />
<strong>Galifa</strong> <strong>Contactlinsen</strong> <strong>AG</strong><br />
Zürcherstrasse 204e // Postfach 48 // CH-9014 St. Gallen<br />
Telefon +41 71 272 30 00 // Fax +41 71 272 30 10<br />
info@galifa.ch // www.galifa.ch<br />
Nora Bretschneider (*1979).<br />
Studium mit Abschluss als Dipl.-Ing.(FH) Augenoptik an<br />
der Fachhochschule Aalen (Deutschland). Seit Februar 2006<br />
beraterische und praktische Tätigkeit im Professional<br />
Service von <strong>Galifa</strong> in St. Gallen.
Die neuen<br />
Laser-Gravuren.<br />
Text: Nora Bretschneider<br />
Auf den meisten <strong>Contactlinsen</strong> finden<br />
Sie eine Gravur – sei es zur Kontrolle der<br />
Stabilisation von torischen <strong>Contactlinsen</strong>, sei<br />
es zur Unterscheidung zwischen rechter<br />
und linker Contactlinse, sei es der alphanumerische<br />
Code, den jede unserer<br />
<strong>Contactlinsen</strong> trägt, um eindeutig wiedererkennbar<br />
zu sein.<br />
Bisher haben wir unsere <strong>Contactlinsen</strong><br />
mit einem Diamantstichel graviert.<br />
Ab <strong>August</strong> 2010 nehmen wir die Gravur<br />
auf völlig neue Art vor: mit einem<br />
Excimer Laser – einem Kaltverfahren, das<br />
automatisch und ohne jede Berührung<br />
funktioniert. Die Vorteile, die sich daraus<br />
ergeben und die vielfältigen Möglichkeiten,<br />
Ihre <strong>Contactlinsen</strong> gravieren zu lassen,<br />
lesen Sie in diesem Beitrag.<br />
–––<br />
1 Wie wurden unsere <strong>Contactlinsen</strong> bisher graviert ?<br />
Bisher wurden zum Gravieren der <strong>Galifa</strong> <strong>Contactlinsen</strong> zwei<br />
verschiedene Vorrichtungen eingesetzt – eine für die Gravur<br />
des alphanumerischen Codes, eine zweite für die Gravur von<br />
Punktmarkierungen. Beide Gravuren wurden mit einem Diamantstichel<br />
gesetzt (siehe Abb. 1).<br />
Damit die Gravur in einem bestimmten Abstand vom Rand<br />
und in der richtigen Position vorgenommen werden konnte,<br />
musste die Contactlinse exakt ausgerichtet werden. Der alphanumerische<br />
Code wurde automatisch in die <strong>Contactlinsen</strong><br />
geritzt, die Punkte wurden von Hand graviert. Dabei<br />
musste darauf geachtet werden, dass der Diamantstichel<br />
nicht zu tief in die Oberfläche eindrang, damit die Punktgravur<br />
nicht zu gross wurde.<br />
Abb–1: Diamantstichel zum Setzen der Punktgravuren auf<br />
formstabile und weiche <strong>Contactlinsen</strong>.<br />
–––<br />
2 Die neue Gravur<br />
2.1 Der Excimer Laser<br />
Wenn die Contactlinse auf ihrem Produktionsprozess an der<br />
Laser-Station ankommt, wird zunächst ihre Identifikation –<br />
ein Barcode, der sich auf der Kalotte befindet – erfasst bzw.<br />
eingescannt. Damit erhält der Laser alle relevanten Daten<br />
über die jeweiligen Contactlinse.<br />
Zu diesen Daten gehört zum Beispiel der <strong>Contactlinsen</strong>-Typ.<br />
Er definiert, wie viele Gravuren an welchen Positionen gesetzt<br />
werden sollen. Auch der Durchmesser, die Dicke und die Lage<br />
der Contactlinse werden erkannt. Somit können die Gravuren<br />
exakt an der definierten Position aufgebracht werden.<br />
Innerhalb des Lasergehäuses befindet sich ein Roboterarm,<br />
der die <strong>Contactlinsen</strong> abholt, zum Gravieren bringt und nach<br />
dem Gravieren für den weiteren Prozess vorsortiert. Weiche<br />
<strong>Contactlinsen</strong> unterliegen zum Beispiel – abhängig vom Material<br />
– unterschiedlichen Abkittverfahren. Nach der Laser-<br />
Station sind sie automatisch vorsortiert und nehmen so den<br />
schnellsten Weg zur nächsten Arbeitsstation.<br />
Abb–2: Der Excimer Laser.<br />
2.2 Vorteile des neuen Verfahrens<br />
Das neue Verfahren bringt eine ganze Reihe von Vorteile<br />
mit sich:<br />
– Die Punktmarkierungen und der alphanumerische<br />
Code können mit Hilfe einer Kamera äusserst genau<br />
positioniert werden. Dadurch entsteht eine deutlich
verbesserte Reproduzierbarkeit im Vergleich zur bisherigen<br />
Gravur, und die Lesbarkeit des alphanumerischen<br />
Codes ist erhöht (vgl. Abb. 3).<br />
– Die Gravur besteht aus einzelnen Laserpunkten (vgl.<br />
Abb. 5). Dadurch ist die Grösse der Gravur (Kreis oder<br />
Zahlen bzw. Buchstaben) unabhängig vom Quell-<br />
faktor des <strong>Contactlinsen</strong>-Materials und somit immer<br />
gleich gross.<br />
– Es entsteht kein Grat wie beim Ritzen mit dem Dia-<br />
mantstichel (vgl. Abb. 4 und Abb. 5). Dadurch ist die<br />
Ablagerungsneigung an dieser Stelle deutlich reduziert.<br />
– Der Laserprozess findet vollautomatisch statt, und nach<br />
dem Gravieren werden die <strong>Contactlinsen</strong> automatisch<br />
vorsortiert. Diese Automatisierung ermöglicht in Zukunft<br />
kürzere Lieferzeiten.<br />
Abb–3: Wenn die alte Gravur zu weit an den Rand gesetzt wurde –<br />
wie in diesem Beispiel –, ist sie fast nicht mehr lesbar.<br />
Abb–4: Bei der alten Gravur einer formstabilen oder weichen Contactlinse<br />
entstand an den Rändern jeweils ein feiner Grat. Ausserdem<br />
ist die Oberfläche innerhalb einer Punktgravur nicht glatt. Dadurch war<br />
die Ablagerungsneigung an diesen Stellen deutlich höher.<br />
Abb–4: Bei der alten Gravur einer formstabilen oder weichen Contactlinse<br />
entstand an den Rändern jeweils ein feiner Grat. Ausserdem<br />
ist die Oberfläche innerhalb einer Punktgravur nicht glatt.<br />
Dadurch war die Ablagerungsneigung an diesen Stellen deutlich<br />
höher.<br />
Abb–5: Die neue Gravur formstabiler und weicher <strong>Contactlinsen</strong><br />
setzt sich aus einzelnen feinen Punkten zusammen, die mit dem Laser<br />
aufgebracht werden. Die Oberfläche ist an der Stelle der neuen<br />
Gravur viel glatter.<br />
–––<br />
3 Die Gravuren<br />
3.1 Warum werden <strong>Contactlinsen</strong> graviert?<br />
3.1.1 Alphanumerischer Code<br />
Jede <strong>Galifa</strong> Contactlinse bekommt – sobald sie in Produktion<br />
geht – eine eigene Seriennummer (SN). Damit kann eine<br />
Contactlinse immer eindeutig identifiziert werden. Die SN ist<br />
mittlerweile eine 7-stellige Nummer. Würde man sie auf die<br />
Contactlinse gravieren, nähme das zu viel Platz ein. Aus diesem<br />
Grund wird für jede Contactlinse zusätzlich zur Serien-<br />
nummer automatisch ein individueller alphanumerischer<br />
Code generiert. Er ist 5-stellig und wird anstelle der 7-stelligen<br />
Seriennummer auf die Contactlinse graviert.<br />
Abb–6: Auf dem Etikett sind Seriennummer und alphanumerischer<br />
Code unter dem Barcode zu finden. In diesem Beispiel:<br />
SN 1811875/ 2735R. Graviert wird das Kürzel für den Linsentyp, in<br />
diesem Fall «A» für Modula A und der alphanumerische Code «2735R».<br />
3.1.2 Stabilisationspunkte<br />
Torische weiche und formstabile <strong>Contactlinsen</strong> müssen auf<br />
dem Auge in einer bestimmten Richtung stabilisieren. Um<br />
diese Stabilisationsrichtung zu messen und um zu beurteilen,<br />
ob die Contactlinse stabil in dieser Richtung bleibt,<br />
werden alle torischen <strong>Contactlinsen</strong> mit Stabilisationspunkten<br />
versehen. Abhängig vom <strong>Contactlinsen</strong>-Typ befinden<br />
sie sich immer an einer ganz bestimmten Stelle. In Abb. 8<br />
und Abb. 9 ist die Position der Gravuren abhängig vom <strong>Contactlinsen</strong>-Typ<br />
dargestellt.<br />
Abb–7: Beurteilung der Stabilisation einer Individual TP mit<br />
der neuen Lasergravur.<br />
3.1.3 Zusätzliche Punktgravuren zur Unterscheidung<br />
zwischen rechter und linker Contactlinse<br />
Es passiert doch schnell, dass der Kunde die <strong>Contactlinsen</strong><br />
miteinander vertauscht – besonders, wenn sie sich in der<br />
Korrektur nur minimal unterscheiden. In der Praxis ist es<br />
deshalb oft sinnvoll, die <strong>Contactlinsen</strong> für das rechte und<br />
linke Auge unterschiedlich zu kennzeichnen, damit der Kunde<br />
sie im Zweifel auseinanderhalten kann.<br />
Eine Möglichkeit wäre, die rechte Contactlinse in einer anderen<br />
Farbe zu bestellen als die linke, z.B. rechts grün und links<br />
blau. Eine andere Variante besteht darin, die rechte Contactlinse<br />
mit einer zusätzlichen Punktgravur zu versehen, so<br />
dass sie zum Bespiel drei anstelle von zwei Punktgravuren<br />
aufweist. Auch dann kann der Kunde – wenn er die Contactlinse<br />
gegen das Licht anschaut – erkennen, ob er die rechte<br />
oder linke Contactlinse in der Hand hält.<br />
Für uns als Anpasser ist es ebenfalls ein wertvolles Hilfsmittel:<br />
Wir sehen mit der Spaltlampe auf den ersten Blick, ob<br />
der Kunde ggf. die <strong>Contactlinsen</strong> vertauscht hat.<br />
3.2 Position der Gravuren in Abhängigkeit vom<br />
<strong>Contactlinsen</strong>-Typ<br />
Um deutlich zu machen, an welchen Stellen sich die Punktgravuren<br />
und der alphanumerische Code auf den <strong>Contactlinsen</strong><br />
befinden, sind sie in den folgenden Abbildungen ver-
grössert dargestellt. Der grüne Punkt zeigt die Position der<br />
zusätzlichen Punkgravur an.<br />
3.2.1 Weiche <strong>Contactlinsen</strong><br />
Individual Individual TP Individual TD<br />
Abb–8: Die Position der Gravuren auf weichen<br />
individuellen <strong>Galifa</strong> <strong>Contactlinsen</strong>.<br />
3.2.2 Formstabile <strong>Contactlinsen</strong><br />
Bei formstabilen <strong>Contactlinsen</strong> wird an den Anfang des<br />
alphanumerischen Codes zusätzlich der <strong>Contactlinsen</strong>-Typ<br />
graviert. Die unterschiedlichen Typen werden wie folgt<br />
gekennzeichnet:<br />
A Modula A<br />
M Modula M<br />
R Rose K<br />
L Luna<br />
Q Modula Q<br />
E EX<br />
S SAS<br />
Des Weiteren bestehen Unterschiede in der Gravur zwischen<br />
einer Anpass- bzw. Satzlinse und einer Rezeptlinse. Auf<br />
Anpass- bzw. Satzlinsen wird zusätzlich zum <strong>Contactlinsen</strong>-<br />
Typ und zum alphanumerischen Code die Basiskurve<br />
graviert. Dies zeigen folgende Beispiele:<br />
– Rezeptlinse Modula A VP 7.80 plan 9.80 0.40<br />
A 2735R<br />
– Anpasslinse Modula A VP 7.80 plan 9.80 0.40<br />
A 78 19H21<br />
– Anpasslinse Modula A RT 7.70/ 7.10 plan 9.80 0.40<br />
A 77 71 1L20C<br />
Rotationssymmetrische Contactlinse<br />
VP / VPT<br />
– Standard 2 Punkte in 0° und 180°<br />
– Zusätzlicher Punkt in 0°<br />
– Alphanumerischer Code bei 90°<br />
Q / Rose K2 ACT<br />
RT / BT / DUE / SAS<br />
– Standard 2 Punkte in 0° und 180°.<br />
Diese markieren den flachen<br />
Rückflächen-Meridian.<br />
– Zusätzliche Punktgravur bei 0°<br />
– Alphanumerischer Code bei 90°<br />
Q / Rose K2 ACT<br />
– Standard 3 Punkte bei 0°, 180° und 270°<br />
– Zusätzliche Punktgravur bei 0°<br />
– Alphanumerischer Code bei 90°<br />
Abb–9: Die Position der Gravuren auf formstabilen<br />
<strong>Galifa</strong> <strong>Contactlinsen</strong>.<br />
3.3 Gravuren – Ihre Bestelloptionen<br />
Sie können sowohl die Punktgravuren als auch den alphanumerischen<br />
Code abweichend vom Standard bestellen.<br />
Welche Möglichkeiten Sie zukünftig haben, ist in den<br />
folgenden Tabellen dargestellt.<br />
3.3.1 Textoption<br />
Standard Der alphanumerischer Code (siehe Etikett) und bei<br />
formstabilen <strong>Contactlinsen</strong> das Kürzel für den<br />
<strong>Contactlinsen</strong>-Typ werden graviert – vgl. Kapitel 3.2.<br />
Kein Text Die Contactlinse wird ohne alphanumerischen<br />
Code geliefert.<br />
Ersatztext Anstelle des alphanumerischen Codes wird<br />
ein beliebiger Text graviert, z.B. R/L, Datum etc.<br />
Zusätzlicher Text Zusätzlich zum alphanumerischen Code<br />
wird ein beliebiger Text graviert, z.B. R/L,<br />
Datum etc.<br />
3.3.2 Markierung<br />
Standard Es wird die normale Punktgravur, abhängig vom<br />
<strong>Contactlinsen</strong>-Typ, graviert, zum Beispiel<br />
Individual: ohne Gravur, Individual TP: 2 Punktgravuren<br />
in 0° und 180° etc. – vgl. Kapitel 3.2.<br />
Keine Die Contactlinse wird ohne Punktgravuren gefertigt.<br />
Zusätzliche Die Contactlinse bekommt zusätzlich zur<br />
Standardgravur einen Punkt graviert. Die zusätzliche<br />
Punktgravur ist abhängig vom <strong>Contactlinsen</strong>-Typ<br />
an einer festgelegten Stelle, vgl. Abb. 8<br />
und Abb. 9 (Kapitel 3.2).<br />
3.3.3 Zentrierkreis bei Individual Vario<br />
und Modula Multi<br />
Individual Vario und Modula Multi sind konzentrisch aufgebaute<br />
Mehrstärkenlinsen. Sie haben die Möglichkeit,<br />
die zentrale Zone dieser <strong>Contactlinsen</strong> durch eine feine<br />
Gravur sichtbar zu machen, um somit die Lage vor der<br />
Pupille exakt beurteilen zu können. Dies ist ein wertvolles<br />
Hilfsmittel bei der Anpassung (vgl. <strong>Galifa</strong> Augenblick<br />
02/08). Bitte geben Sie bei der Bestellung einfach an,<br />
wenn Sie die Contactlinse mit Zentrierkreis möchten.<br />
In Zukunft wird der Zentrierkreis ebenfalls mit dem Laser<br />
aufgebracht._//