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Schützenzeitung 2013 - Schützenbruderschaft St. Antonius ...

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Schützenfest <strong>2013</strong><br />

Leckeres zum Schützenfest<br />

Ganz alte Rezepte aus „Tommes Mamas Sonntagsküche“<br />

Walburga Schröder, geborene<br />

Plaßmann, habe<br />

ich als liebenswürdige,<br />

aufgeschlossene, sehr humorvolle<br />

Frau kennengelernt,<br />

die auch nicht auf<br />

den Mund gefallen war.<br />

Manchmal spricht man<br />

von „Originalen“, die im<br />

Wirbel hektischer Zeiten<br />

leider auf der <strong>St</strong>recke<br />

bleiben oder ihre Talente<br />

gar nicht mehr entwickeln<br />

können. Sie sind<br />

kaum noch zu finden.<br />

In der Erinnerung, Walburga<br />

Schröder ist vor einigen<br />

Jahren verstorben,<br />

würde ich ihr die Marke<br />

„Original“ geben und sie<br />

damit in besonderer Weise<br />

auszeichnen wollen.<br />

Walburga Schröder war<br />

über viele Jahre meine erste<br />

Anlaufstelle, wenn ich<br />

wieder einmal nach Informationen<br />

über historische<br />

Begebenheiten des Dorfes<br />

fahndete, wenn es galt, die<br />

Personen auf einem alten<br />

Foto zu identifizieren.<br />

Diese Hilfestellung gab sie<br />

mit Leidenschaft und ruhte<br />

nicht eher, bevor nicht<br />

alle Personen benannt<br />

worden waren, die es zu<br />

erforschen galt.<br />

Walburga Schröder war<br />

auch eine gute Köchin,<br />

die auf einen reichlichen<br />

Erfahrungsschatz und<br />

den Tipps ihrer großen<br />

Familie zurückgreifen<br />

konnte. „Tommes Tantes<br />

Werktagsspeisezettel und<br />

Walburga Schröder (l.) mit Töchtern Sibylle und<br />

Walburga und Freundin Agnes Pieper.<br />

Tommes Mamas Sonntags-<br />

und Festmenue“<br />

nannte sie ihre Aufzeichnungen,<br />

die sie ihrer Familie<br />

(die man im Dorf<br />

Tommes nannte), aber<br />

auch den Bettinghauser<br />

Schützen vermachte. Auch<br />

der Hinweis „Herausgegeben<br />

vom hauswirtschaftlichen<br />

Beratungsdienst für<br />

althergebrachte Speisen<br />

und Spezialitäten, Schröder,<br />

Kolpingweg“ macht<br />

deutlich, dass sie mit beiden<br />

Beinen fest im Leben<br />

stand.<br />

Die Rezeptsammlung<br />

stammt aus einer Zeit, in<br />

der Selbstversorgung dominierte<br />

und Essen nicht<br />

chic sein musste, sondern<br />

sättigen sollte. Einfache<br />

Rezepte mit den Dingen,<br />

die im Garten wachsen,<br />

die im <strong>St</strong>all bis zu ihrer<br />

Bestimmung ein schönes<br />

Leben führen durften.<br />

Also viel zu schade, um sie<br />

im Bücherschrank aufzubewahren<br />

und so lecker,<br />

dass man sie unbedingt<br />

nachkochen sollte.<br />

In den Genuss der alten<br />

Rezepte sollen aber auch<br />

die Bettinghauser kommen,<br />

denen ich fortan im<br />

Schützenfestheft einen<br />

kleinen Blick in die alte<br />

Küche bieten möchte.<br />

Natürlich beginnen<br />

wir mit einem Festessen:<br />

Schweinebraten mit<br />

Sonntagsgemüse. In der<br />

nächsten Ausgabe gibt es<br />

die Suppe und den „deutschen<br />

Pudding“ dazu.<br />

Schweinebraten<br />

Schweinefleisch setzt man<br />

stets mit Wasser auf, gibt<br />

Salz, Pfeffer, ein „Niägelken“,<br />

(eine Nelke) und ein<br />

kleines Loorbeerblatt hinzu<br />

und lässt alles kochen.<br />

Natürlich darf eine große<br />

20. bis 22. Juli <strong>2013</strong><br />

Zwiebel auch nicht fehlen.<br />

Wenn die Flüssigkeit verkocht<br />

ist, beginnt man mit<br />

dem Anbraten. Der Bratenfond<br />

wird angedickt,<br />

so dass eine schöne braune<br />

Soße entsteht.<br />

Sonntagsgemüse<br />

Zum Sonntagsgemüse gehörten<br />

Erbsen mit Möhren,<br />

Blumenkohl, Rotkohl,<br />

Kohlraben, Schwarzwurzeln,<br />

Rosenkohl, grüner<br />

Salat, Bohnensalat von gelben<br />

Bohnen, Schnitt- und<br />

Pflücksalat. Wir entscheiden<br />

uns heute für Erbsen<br />

und Möhren: Beide Gemüsesorten<br />

in wenig Wasser<br />

aufsetzen und garen.<br />

Bei einer großen Familie<br />

wie bei uns, dickten wir<br />

die Brühe an, man kann<br />

sie aber auch abschütten<br />

und die Erbsen und Möhren<br />

in Butter schwenken,<br />

anschließend feingehackte<br />

Petersilie darüber streuen:<br />

Vorsicht: nicht zu sehr<br />

salzen, es handelt sich um<br />

ein feines Gemüse.<br />

Sonntagskartoffeln<br />

Am Sonntag gab es die so<br />

genannten „Sonntagskartöffelchen“,<br />

das waren die<br />

ganz kleinen Speisekartoffeln.<br />

Festtagskartoffeln<br />

waren die so genannten<br />

Mausekartoffeln, kleine<br />

längliche Kartoffeln.<br />

Viel Spaß beim Nachkochen<br />

und guten Appetit.<br />

Reinhold Häken

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