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Schützenzeitung 2013 - Schützenbruderschaft St. Antonius ...

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20. bis 22. Juli <strong>2013</strong><br />

ist. Im Mittelalter war das<br />

Pfund als Gewichtsmaß<br />

in ganz Europa verbreitet,<br />

sein Gewicht wich jedoch<br />

von <strong>St</strong>adt zu <strong>St</strong>adt ab. Hatte<br />

das Pfund in Nürnberg<br />

gut 510 Gramm, so waren<br />

es in Berlin nur etwa 467<br />

Gramm.<br />

Als „Krämergewicht“,<br />

also als Maßeinheit des<br />

Kaufmanns, war 1 Pfund<br />

gleich 16 Unzen, gleich<br />

32 Lot , gleich 128 Quentchen,<br />

gleich 512 Pfenniggewichte,<br />

gleich 1024<br />

Hellergewichte. Ganz<br />

schön kompliziert also,<br />

das gilt aber auch für andere<br />

Maßeinheiten. Eine<br />

Ackerfläche wird auch<br />

heute noch in „Morgen“<br />

berechnet. Ein Morgen<br />

(Mg) ist ein altes, bis etwa<br />

1900 verwendetes Flächenmaß.<br />

Ursprünglich<br />

war es jene Fläche, die mit<br />

einem einscharigen Pferde-<br />

oder Ochsenpflug an<br />

einem Vormittag pflügbar<br />

ist. Da die Bodenverhältnisse<br />

höchst unterschiedlich<br />

sein können, waren<br />

es auch die Größenzuordnungen:<br />

Seit dem späten<br />

19. Jahrhundert entsprachen<br />

im Deutschen Reich<br />

einem Hektar exakt vier<br />

Morgen, ein Morgen war<br />

also 2.500 Quadratmeter.<br />

Ein Dutzend (12), ein<br />

Halbdutzend (6) und ein<br />

Schock (60) wie auch ein<br />

Gros (144), diese Bezeichnungen<br />

geisterten, verbunden<br />

mit der magischen<br />

Zahl 12, immer noch<br />

durch das Leben unserer<br />

Schützenfest <strong>2013</strong><br />

Großeltern und Eltern. Sie<br />

mussten sich zumindest in<br />

der Schule auch noch mit<br />

Lot (17 Gramm), Unze (2<br />

Lot), Rute (3,76 Meter),<br />

Elle (67 cm) und Meile<br />

(7,5 km), mit Klafter (6<br />

Fuß), Fuß zu 12 Zoll und<br />

Zoll zu 2,61 cm befassen,<br />

obwohl diese historischen<br />

Gewichte und Maße seit<br />

1873 nach Verordnung<br />

des Reichkanzlers Otto<br />

von Bismarck in ganz<br />

Deutschland offiziell abgeschafft<br />

waren.<br />

Wie schnell sich die Zeiten<br />

ändern, lässt sich an<br />

alten Rechnungen festmachen:<br />

Den Frühschoppen<br />

am <strong>Antonius</strong>tag ließen<br />

sich die Schützen vor 60<br />

Jahren nicht entgehen:<br />

Zwei Liter Korn tauchen<br />

in der sorgfältig abgehefteten<br />

Belegsammlung<br />

zum Kassenbuch der Bruderschaft<br />

als „Verzehr“ an<br />

diesem Festtag auf. Lieferant<br />

war die Gaststätte<br />

Linkamp, der offensichtliche<br />

Wechsel zwischen den<br />

beiden Lokalitäten des<br />

Dorfes bescherten dem<br />

Gasthof Vogt das Geschäft<br />

bei nächster Gelegenheit.<br />

Die gab es bei einer Beerdigung,<br />

bei der die<br />

„Rechnungslage“ deutlich<br />

macht, dass eine Menge<br />

Wasser durch die Ahse geflossen<br />

ist. Das Glas Bier<br />

wurde mit 35 Pfennigen<br />

berechnet, drei Bier gab<br />

es für eine Mark, 30 Pfennig<br />

kostete auch der Korn,<br />

für 40 Pfennige gab es einen<br />

Apfelsaft, doch von<br />

dem findet sich auf der<br />

Rechnung nur ein einziges<br />

Glas. Die Beerdigung<br />

wurde noch von der Blasmusik<br />

begleitet, 60 Mark<br />

wurden fällig, offenbar<br />

war auch eine Beköstigung<br />

der Musiker vereinbart,<br />

acht Kotelett und<br />

acht Schachteln Zigaretten<br />

wurden in Rechnung<br />

gestellt, das Kotelett für<br />

1.30 Mark, Zigaretten für<br />

eine Mark die Schachtel.<br />

Zehn Kilogramm Bonbons<br />

stellte „Kolonialist“<br />

Peter Drebber für die<br />

Kinderbelustigung beim<br />

Schützenfest in Rechnung,<br />

30 Mark kosteten<br />

diese Köstlichkeiten.<br />

Dorfydille in Bettinghausen: Die heutige Lange <strong>St</strong>raße (hier in Richtung Bad<br />

Sassendorf) trug bis vor 45 Jahren die Bezeichnung „Dorfstraße“

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