Schützenzeitung 2013 - Schützenbruderschaft St. Antonius ...
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20. bis 22. Juli <strong>2013</strong> Schützenfest <strong>2013</strong><br />
te, ohne Gefahr gehauen<br />
und herübergezogen werden<br />
sollte.<br />
Der Meister hatte seinen<br />
Plan fertig, mit scharfen<br />
Äxten, mit Seilen und<br />
Erdwinden ging es an die<br />
Arbeit. Hei, wie es dem<br />
dicken <strong>St</strong>amm ans Leben<br />
ging, wie das Beil ins frische<br />
Holz schlug und die<br />
blanken Späne flogen,<br />
dass es eine Lust war, der<br />
Arbeit zuzusehen. Mancher<br />
Schweißtropfen floss<br />
dem unermüdlichen Holzhauer<br />
von der <strong>St</strong>irne, und<br />
mancher Seufzer entquoll<br />
seiner Brust, bis von allen<br />
Seiten dem Baumriesen<br />
soweit zugesetzt war, dass<br />
er anfing in der Krone unruhig<br />
zu werden.<br />
Dann kletterte Ennepeter<br />
an dem Baum herauf,<br />
schlang das Seil um den<br />
<strong>St</strong>amm und legte die Erdwinde<br />
an, um ihn in die<br />
sichere Hand zu bekommen,<br />
wenn das geschehen<br />
war gab es für die alte<br />
Weide kein Zurück mehr<br />
über den Bach, sondern<br />
sie musste dahin fallen,<br />
wo sie der Lenker hin haben<br />
wollte.<br />
Nun gab es ein bedächtiges<br />
Überlegen, Nachbarn<br />
wurden gerufen, um<br />
die Erdwinde zu drehen,<br />
Kinder fortgejagt. Noch<br />
einige gute Axthiebe,<br />
der Baum fing an „zu<br />
sprechen“, aller Augen<br />
waren auf die Krone gerichtet,<br />
die Nerven waren<br />
gespannt, und nun gab es<br />
ein Rauschen und Krachen<br />
und der gewaltige<br />
Riese lag am Boden. Das<br />
gab ein Hallo und es war<br />
eine Freude besonders für<br />
den Meister Ennepeter,<br />
wenn er das Kunststück<br />
fertig gebracht hatte.<br />
Zum Dank und zur erneuten<br />
<strong>St</strong>ärkung wurde Reineken<br />
Onkel sein „Kelleralten“<br />
im frohen Kreise<br />
herum gereicht. Wir Kinder<br />
kletterten in die Wipfel<br />
des in seinen gewaltigen<br />
Zweigen daliegenden,<br />
nunmehr dem Tode und<br />
der Sezierung geweihten<br />
alten Weidenbaumes.<br />
Meister Ennepeter hat<br />
manchen knorrigen und<br />
auch hohen Baum gefällt<br />
in seinem langen Leben.<br />
Er hat frohe und harte Zeiten<br />
durchgemacht in Friedens-<br />
und Kriegsjahren.<br />
Seine Kinder hat er zu<br />
braven Menschen erzogen<br />
und viel Freude an ihnen<br />
gehabt. Friede und Freude<br />
leuchteten aus seinen Augen,<br />
er war ein frommer<br />
Mann und ein Vorbild der<br />
Dorfgemeinschaft. Gott<br />
der Herr hat ihm ein hohes<br />
Alter gegeben, bis auch an<br />
ihn der Sensenmann Tod<br />
herantrat, und ihn fällte,<br />
wie er im Leben so manchen<br />
Baum gefällt hat.<br />
Alle, die den getreuen<br />
Weißelmeister und Holzfäller<br />
Ennepeter gekannt<br />
haben, und sich seiner<br />
erinnern, werden ihn gut<br />
und immer im Gedächtnis<br />
bewahren.“<br />
Impressionen 2012