Zusatzmaterialien zur - Funkkolleg Musik
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Kreativität aufweisen. Dies kann durch empirische Alltagspsychologie begründet<br />
werden, da das stereotype Männerbild mit Eigenschaften wie Dominanz,<br />
Unabhängigkeit, Ehrgeiz, Selbstsicherheit, Zielstrebigkeit, Rationalität und<br />
Willensstärke assoziiert wird. Das stereotype Frauenbild hingegen mit Abhängigkeit,<br />
Verständnis, Emotionalität und Warmherzigkeit. Somit bestehen in den kreativen<br />
Eigenschaften mehr Überlappungen mit den gesellschaftlich zugewiesenen<br />
Eigenschaften des Mannes. Da vom Stereotyp auf das Wesen der Frau geschlossen<br />
wird, kommen kreative Eigenschaften im Bereich der weiblichen Geschlechterrolle<br />
nicht vor, weshalb Frauen aus dem Diskurs der Kreativität entfernt wurden. In ihrem<br />
dritten Kapitel beschäftigt sich Kämmerer mit dem Kreativen Prozess und nimmt<br />
unter anderem Bezug auf die Phasenmodelle von Wallas [1926] und Guilford [1950]<br />
(siehe Sendung 5 „Wie entsteht <strong>Musik</strong>? Komponist – Interpret – Hörer“) und<br />
bemängelt, dass diese Rahmenmodelle sich ausschließlich auf die intrapsychologischen<br />
und kognitiven Anteile des kreativen Prozesse stützten. Laut Kämmerer<br />
muss ebenfalls der Lebenskontext berücksichtig werden, der eine Erklärung für die<br />
Unterrepräsentation der Frau in kreativen Bereichen liefert. Frauen müssen sich an<br />
einem bestimmten Punkt zwischen Beruf und Familie entscheiden. Ihre familiären<br />
Verpflichtungen lassen kaum Raum für Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen, die<br />
im Rahmen eines kreativen Prozesses unabdingbar sind. In ihrem letzten Kapitel<br />
zum kreativen Produkt konstatiert sich den weiblichen Körper als Ort der weiblichen<br />
Kreativität und nennt in diesem Zusammenhang unter anderem das Herstellen von<br />
Textilien. Abschließend kommt Kämmerer zu dem Schluss, dass Frau kreativ sein<br />
darf, solange gesellschaftliche Vorstellung von Kreativität und Geschlechterhierarchien<br />
eingehalten werden.<br />
<strong>Musik</strong>alität und Geschlechtshormone<br />
Online-Artikel, Quelle: Wagner Beatrice (2011). Ist <strong>Musik</strong>alität vom Geschlecht<br />
abhängig? Warum androgyne Menschen kreativer sind. Internet-Plattform von<br />
Beatrice Wagner (http://www.beatrice-wagner.de)<br />
Bezug zum Manuskript: S. 16; Zeitmarke: 25'00''<br />
http://www.beatrice-wagner.de/uploads/media/<strong>Musik</strong>er_androgyn_PH_201104.pdf<br />
[Zugriff: 09.02.2012]<br />
Inhalt: Beatrice Wagner gibt eine mögliche Antwort auf die Frage, warum<br />
überwiegend Männer komponieren. Sie bezieht sich hierbei auf den<br />
<strong>Musik</strong>physiologen und Neurowissenschaftler Eckart Altenmüller und die Psychologin<br />
Marianne Hassler, die die Androgynie-Hormon-Hypothese der <strong>Musik</strong>alität formulierte.<br />
Androgynität ist demnach für das Komponieren von Vorteil. Welche Rolle<br />
möglicherweise das männliche Geschlechtshormon Testosteron hierbei spielt, wird in<br />
ihrem Artikel ebenfalls behandelt.