Vielfalt als Gewinn - Diakonie Neumünster

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„Jeder kann süchtig werden!“ FORTBILDUNG ZUM THEMA SUCHTPRÄVENTION Sozialpädagogen treffen in ihrem Berufsfeld immer wieder auf Suchterkrankte, auf Menschen, deren Leben zum Teil fremdbestimmt ist. Zu diesem Thema bot Volker von Kajdacsy, seit 25 Jahren in der Suchtberatung tätig und Dozent an der Fachhochschule Kiel, die Veranstaltung „Suchtprävention“ an. Die sechs teilnehmenden Mitarbeiterinnen hatten ein klares Ziel: Ihnen ging es darum, die eigene Handlungskompetenz mit Teilnehmern zu erweitern, in deren Alltag Süchte prägend sind. Kärtchen zur Sucht Volker von Kajdacsy ließ nach der Vorstellungsrunde und einer kurzer Einleitung Themen und Fragen in Sachen Sucht auf Kärtchen schreiben. Angebracht an der Pinnwand leiteten sie durch den Tag. Sie halfen auch dabei, gezielt auf die aktuellen Nachfragen und speziellen Situationen der Teilnehmerinnen einzugehen. Gemeinsam wurde als weitere Grundlage die große Bandbreite möglicher Süchte und Drogen erarbeitet und vom Fachmann detailliert erläutert. Volker von Kajdacsy verwies im Zusammenhang mit Verhaltenssüchten augenzwinkernd auf die Schuhsammlung seiner Frau. Zudem unterstrich er, dass es zunächst einmal unerheblich ist, ob es sich um legale oder illegale Drogen handelt. Wichtig für die Teilnehmerinnen ist der richtige Umgang mit dem Drogenkonsu- Dozent/innen gesucht! Können Sie auch im Lotussitz noch entspannt plaudern, kennen Sie sich mit Frühlings- und Wintertypen aus oder sind Sie eine Wasserratte? Dann sind Sie genau richtig bei der Ev. Familienbildungsstätte! Die FBS sucht für ihr neues Programm ab August 2013 in Neumünster Dozentinnen und Dozenten für Seniorensport, Entspannungskurse, Yoga, Schminkkurse bzw. Seite 2 Renate Hoffmann: „Fürsorge ist besonders wichtig“. menten, denn alle Drogen wirken auf das zentrale Nervensystem, verändern den Menschen und sein Sozialverhalten. Richtiges Verhalten Ein Problem, auf das auch die Mitarbeiterinnen im Zentrum für Berufliche Bildung (ZBB) immer wieder treffen. Daher verwies Volker von Kajdacsy darauf, „dass Sucht alle Verhaltensweisen überformt.“ Hinzu kommen teilweise offensichtliche Merkmale, wie gerötete Netzhaut nach dem Konsum von Cannabis oder eben die Alkoholfahne. In solchen Aufeinandertreffen gilt es, sich richtig zu verhalten. Genau das nahm auch Renate Hoffmann, Pädagogin im ZBB, als wichtige Erkenntnis mit: „Die Fürsorge für Süchtige ist besonders wichtig, denn in diesem Bereich steht die Diakonie in der Pflicht. Gemeinsam muss die Handhabung bzw. Weiterleitung an die richtige Anlaufstelle besprochen werden. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Teilnehmer ungefährdet nach Hause kommen, dafür wurden wir heute sehr gut sensibilisiert.“ Blicke schärfen „Wir sind alle abhängig – von Wasser, Geld oder Nahrung, deshalb reagieren wir aber nicht gleich süchtig“, erklärte Volker von Kajdacsy. Wie schnell jedoch eine Krise ei- Typberatung, Babyschwimmen und Aqua Fitness. In Bad Bramstedt fehlen noch Kursleiter/innen für Eltern-Kind-Spielgruppen und eine DELFI-Leitung. Wer sein Wissen und seine Fähigkeiten gerne an Kursteilnehmer vermitteln möchte, sollte sich schon jetzt bei der FBS melden, die Kursplanung läuft bereits. Eine Kursleitung ist auch neben einer anderen Tätigkeit bei der Diakonie Altholstein möglich. Nähere Infos gibt es bei Natalie Richter unter 04321 / 250 54 06. < nen Menschen aus der Bahn werfen kann, erleben die Teilnehmerinnen in ihrem Berufsfeld sehr oft. Trotzdem muss der Blick immer wieder neu geschärft werden, „denn jeder Mensch kann süchtig werden“, wie Volker von Kajdacsy zum Ende noch einmal erwähnte. Insgesamt konnten die Mitarbeiterinnen durch diese Fortbildung viel für den eigenen Arbeitsbereich mitnehmen, von den theoretischen Grundlagen bis hin zu einer größeren Handlungssicherheit. Eine Möglichkeit, die allen Mitarbeitern der Diakonie Altholstein offen steht. Das interne Fortbildungsprogramm 2013 bietet viele nützliche Weiterbildungen zur Stärkung der eigenen Handlungskompetenz und zur Vertiefung von Wissen. Sie sollten nach Rücksprache mit der jeweiligen Leitungskraft auf jeden Fall genutzt werden. < Kontakt: Zentrum für Berufliche Bildung Christianstraße 8 - 10 24534 Neumünster Telefon: 04321 / 25 05 70 www.diakonie-altholstein.de MACHEN SIE MIT Senden Sie uns Ihre Beiträge, Leserbriefe, Anregungen oder Ideen! Der Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 10. Mai 2013. Telefon: 04321 / 25 05 31 E-Mail: christine.noack@diakoniealtholstein.de
Der große Trubel ist mittlerweile vorbei, doch der war Veljko Tomovic nie wichtig. Dabei wurde der 17-Jährige im Dezember 2012 von Lesern der Kieler Nachrichten, der Ostsee-Zeitung, der Hannoverschen Allgemeinen, des Hamburger Abendblattes und den Hörern von NDR Info zum „Held des Nordens“ gewählt. Ein „Held“ will er gar nicht sein. Für den jungen Mann zählt allein die Reichweite der Botschaft: Ehrenamt ist ausgezeichnet. Ehrenämter hat er einige – unter anderem bei der Bahnhofsmission in Kiel – und dafür wurde er geehrt. „Ich freue mich, dass das Engagement junger Leute gewürdigt wird“, blickt Veljko Tomovic zurück. Mühsamer Beginn Sein Start als Ehrenamtlicher war nicht leicht. Mit 13 Jahren schob man versicherungstechnische Gründe vor, doch Veljko Held des Nordens Veljko Tomovic Tomovic gab nicht auf. Eigene Erfahrungen beim wöchentlichen Besuch einer älteren Dame motivierten ihn dranzubleiben. „Zeit zu spenden, um einem anderen Menschen den Alltag zu verschönern und die große Dankbarkeit – das war ein tolles Gefühl“, erkannte er. Voller Motivation und unterstützt von seiner Familie klapperte er mit seinem Vater karitative Organisationen ab. Er wollte ein Ehrenamt und zugleich zeigen, dass junge Menschen das Recht haben, in entsprechenden Einrichtungen zu helfen. Nach und nach fand er, was er suchte: Er gibt Nachhilfe für Kinder, die sich diese nicht leisten können, hilft im Weltladen und ist seit Februar 2011 für die Bahnhofsmission tätig. Die Erfahrungen im Kieler Hauptbahnhof prägen Veljko immer wieder aufs Neue. „Man kommt mit ganz anderen Menschen als sonst in Kontakt. Ich bin Ansprechpartner und Zuhörer für Obdachlose und andere ➜ Neue Impulse für den Arbeitstag Veranstaltung für Kindertagespflegepersonen Am 23. Februar 2013 trafen sich 31 Frauen und ein Mann zu einer Impulsveranstaltung für Kindertagespflegepersonen, zu der die Volkshochschule Neumünster sowie das Zentrum für Berufliche Bildung (ZBB) der Diakonie Altholstein eingeladen hatten. Alle Teilnehmenden sind oder werden Tagesmütter bzw. Tagesväter. Nicole Rönnspieß und Susanne Harder vom ZBB informierten zunächst über aktuelle Entwicklungen in der Kindertagespflege, die Situation der Familien in Neumüns- ter und über den neuen Arbeitsbereich der Kindernotfallbetreuung. Marion Harms von der VHS Neumünster rief die Teilnehmenden anschließend zu kleinen Workshops zusammen, um das Gehörte zu vertiefen. Danach führten die Teilnehmenden und die Dozentinnen rege Fachgespräche, immer auf der Suche nach neuen, interessanten und alltagstauglichen Ideen für die Kindertagespflege. Zentrale Erkenntnisse: Jede/r ist gefordert, sich auf dem Stand der Fachdiskus- Blockausbildung Kindertagespflege von April bis Juni 2013 Da die Nachfrage nach qualifizierten Kindertagespflegepersonen immens gestiegen ist, wird es in Neumünster im ZBB im Parkcenter, Christianstraße 8 - 10, ab dem 12. April 2013 eine zusätzliche Ausbildung geben. Sie findet bis zu den Sommerferien vormittags als Blockunterricht statt und beinhaltet ein dreiwöchiges Praktikum, ebenfalls in Blockform. Die Ausbildung kostet insgesamt 592 Euro. Ermäßigungen und Zuschüsse können über den Bildungsgutschein über die Jobcenter und über die Bildungsprämie beantragt werden. Die Kommunen und Kreise bezuschussen die Teilnehmerbeiträge ebenfalls. < hilfsbedürftige Menschen, die sich auch mal einfach nur bei einem Kaffee aufwärmen. Dieser Austausch bringt einen zum Nachdenken.“ Außerschulisches Lernen Zugegeben: Die Arbeit bei der Bahnhofsmission und die vielen weiteren Ehrenämter kosten viel Zeit. Vorbereitungen für die Schule schiebt er schon mal auf die Abendstunden. „Meine Lehrer sind natürlich nicht so begeistert, wenn ich morgens müde bin. Dank der Auszeichnung ist vielen jedoch noch einmal bewusst geworden, woher das kommt. Zudem habe ich dadurch etliche Dinge gelernt – ganz außerhalb der Schule.“ Trotzdem reduziert er die ehrenamtliche Arbeit zum neuen Schuljahr etwas, denn ab Jahrgang 12 steht das Abitur an. Dem soll ein Studium im Bereich International Management, Jura oder Politik folgen, um später eventuell für eine Nichtregierungsorganisation zu arbeiten. Beharrlichkeit, Engagement für andere, Türöffner – Veljko Tomovic ist mit seinem Einsatz für das Ehrenamt zu Recht „Held des Nordens“. Ein Held, der zwar keiner sein will, aber viele begeistert. < sionen zu halten. Gleichzeitig ist es wichtig, in der Öffentlichkeit die Professionalität der Arbeit zu verdeutlichen. Für diese Doppelaufgabe sind strukturierte Inputs und kollegialer Austausch wie auf der Impulsveranstaltung große Hilfen. < Die Teilnehmer zeigen ihre Workshoppräsentationen. Birgit Kasimir, Vorsitzende des Kindertagespflegevereins QuaKi aus Neumünster, referiert. Kontakt: Zentrum für Berufliche Bildung Christianstraße 8 - 10, 24534 Neumünster Telefon: 04321 / 25 05 70 Seite 3
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