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Interaktionen von Lebensmitteln, Mikronährstoffen und Medikamenten

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<strong>Interaktionen</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Lebensmitteln</strong>,<br />

<strong>Mikronährstoffen</strong> Mikron hrstoffen <strong>und</strong><br />

<strong>Medikamenten</strong><br />

(Änderung nderung der Pharmakokinetik <strong>und</strong><br />

Pharmakodynamik)<br />

Univ.-Doz. Univ. Doz. DDr. Hans Schön, Sch n, MSc<br />

Allgemeinmediziner <strong>und</strong> Facharzt für f r medizinische <strong>und</strong> chemische Labordiagnostik<br />

Ernährungsmediziner<br />

Ern hrungsmediziner<br />

Zentrum für f r Pathophysiologie – Institut für f r Medizinische Chemie – Medizinische Universität Universit t Wien


Entwicklung der Polypharmazie<br />

Verdopplung der mittleren Lebenserwartung (Europa) in den letzten letzten<br />

100<br />

Jahren.<br />

↓<br />

Mehr als 20% der Bevölkerung Bev lkerung sind älter lter als 70 Jahre.<br />

↓<br />

Wachsende Zahl multimorbider Patienten mit ernährungsassoziierten<br />

ern hrungsassoziierten<br />

Erkrankungen.<br />

↓<br />

Multimorbidität Multimorbidit t + Polypharmakotherapie<br />

↓<br />

Bei stationärem station rem Aufenthalt: D: 3 – 6 verschiedene Arzneimittel<br />

USA: 8 – 14 verschiedene Arzneimittel<br />

↓<br />

Exponentieller Anstieg der Neben- Neben <strong>und</strong> Wechselwirkungen<br />

(6,7% schwere Nebenwirkungen, 0,32% tödlich) t dlich)


Eine Vielzahl unerwünschter unerw nschter Arzneimittelwirkungen entwickelt sich auf dem<br />

Boden medikamenteninduzierter Störungen St rungen des Mikronährstoffhaushaltes<br />

Mikron hrstoffhaushaltes<br />

Ein erhöhtes erh htes Risiko für f r Arzneimittel-Mikron<br />

Arzneimittel Mikronährstoff hrstoff-<strong>Interaktionen</strong> <strong>Interaktionen</strong> haben:<br />

● chronisch Kranke, ● Kinder<br />

● Senioren durch altersbedingte physiologische Veränderungen Ver nderungen wie<br />

● Veränderungen Ver nderungen des Zahnstatus<br />

● Hunger-/S Hunger /Sättigungsgef<br />

ttigungsgefühl hl (ZNS)<br />

● Verringerung der Magensäureproduktion<br />

Magens ureproduktion<br />

● eingeschränkte eingeschr nkte Re-/Adsorption,<br />

Re /Adsorption, GI-Motilit GI Motilität (Dyspepsie)<br />

● Darmflora (Dysbiose ( Dysbiose)<br />

● Einschränkung Einschr nkung der Stoffwechselleistungen <strong>von</strong> Leber, Pankreas<br />

<strong>und</strong> Nieren<br />

● eingeschränkte<br />

eingeschr nkte Metabolisierung (Biotransformation,Konjugation<br />

Biotransformation,Konjugation)<br />

● Einschränkungen Einschr nkungen in der Exkretion <strong>und</strong> Rückresorption<br />

R ckresorption<br />

(Harnvolumen)<br />

● hormonelle Störungen St rungen<br />

● Multimorbidität Multimorbidit t bedingt Polypharmakotherapie<br />

Ein besonderes Problem ist die Arzneimittelinteraktion<br />

Ein häufiges h ufiges Problem ist die Compliance des Patienten


Ernährung Ern hrung <strong>und</strong> Arzneimittel<br />

Obwohl die Nahrung naturgemäß<br />

naturgemäß<br />

die häufigste h ufigste Substanz ist, die zusammen<br />

mit Arzneimitteln zugeführt zugef hrt wird, findet die wechselseitige Beeinflussung<br />

zwischen Nahrungsmittel <strong>und</strong> <strong>Medikamenten</strong> noch relativ wenig<br />

Beachtung.


Verstärkung Verst rkung oder<br />

Verringerung der<br />

Bioverfügbarkeit Bioverf gbarkeit <strong>und</strong><br />

Wirkung eines<br />

Arzneistoffes durch<br />

gleichzeitige<br />

Nahrungsaufnahme.<br />

Nahrung <strong>und</strong><br />

Nahrungsbestandteile<br />

können nnen die Verfügbarkeit<br />

Verf gbarkeit<br />

des Arzneistoffes<br />

verändern ver ndern


Einfluss der Nahrung auf die Wirksamkeit des Arzneimittels ist abh abhängig<br />

ngig <strong>von</strong>:<br />

● chemischer Struktur des Arzneistoffes<br />

● Dosis<br />

● galenische Form des Arzneistoffes<br />

● Menge, Konsistenz, Zusammensetzung der Nahrung<br />

● zeitlicher Abstand zwischen Arzneimittel <strong>und</strong> Nahrungszufuhr


Die Nahrung beeinflusst die Resorption <strong>und</strong> Elimination <strong>von</strong> Arzneistoffen<br />

Arzneistoffen<br />

durch:<br />

● Änderung nderung der gastrointestinalen Motilität Motilit t (Magenentleerung)<br />

● gesteigerte Gallensekretion<br />

● pH-Wertverschiebung<br />

pH Wertverschiebung im Magen-Darm<br />

Magen Darm-Trakt Trakt<br />

● Bildung schwerlöslicher schwerl slicher Komplexe<br />

● First-pass First pass-Effekt Effekt, , Biotransformation (Inhibierung <strong>von</strong> CYP3A4 durch<br />

Grapefruitsaft, Induktion <strong>von</strong> CYP3A4 durch Johanniskraut Extrakt) Extrakt<br />

● pH-Änderung<br />

pH nderung des Urins


Änderung nderung der gastrointestinalen Motilität Motilit<br />

● keine nennenswerte Resorption <strong>von</strong> Arzneistoffen im Magen<br />

● Dauer der Magenpassage bestimmt jedoch das Erreichen des<br />

resorptionsaktiven Bereichs im Dünndarm D nndarm<br />

● Verzögerung Verz gerung der Magenpassage durch: fettreiche, große, gro e, heiße hei e<br />

Mahlzeiten<br />

● verzögerte verz gerte Magenentleerung verschlechtert Resorption (Isoniazid ( Isoniazid) ) oder<br />

Wirkung (Paracetamol<br />

( Paracetamol) ) mancher Arzneimittel.(s. Arzneimittel.(s.<br />

Tab.)<br />

● Steigerung der Resorptionsrate bei lipophilen Betablockern (Metoprolol<br />

( Metoprolol, ,<br />

Propanolol),<br />

Propanolol),<br />

Antimykotikum (Griseofulvin<br />

Griseofulvin) ) bei gleichzeitiger<br />

Nahrungszufuhr<br />

● Verringerung der Resorptionsrate bei hydrophilen Betablockern<br />

(Atenolol Atenolol, , Celiprolol) Celiprolol)<br />

bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme<br />

● Nahrungsfette stimulieren die Gallensekretion, Gallensäure Gallens ure fördern f rdern die<br />

Löslichkeit slichkeit schwerlöslicher schwerl slicher Arzneimittel (z.B. Spironolacton –<br />

kaliumsparendes Diuretikum)


Veränderung Ver nderung des pH-Werts pH Werts im Magen<br />

● pH-Wert pH Wert Erhöhung Erh hung 60-90 60 90 min nach Nahrungsaufnahme (<strong>von</strong> 1,6 auf 3-6) 3 6)<br />

● pH-Wert pH Wertänderung nderung beeinträchtigt beeintr chtigt Freisetzungskinetik magensaftresistenter<br />

Arzneimittel<br />

● magensaftresistente Arzneimittel verlassen bei Nüchterneinahme<br />

chterneinahme den<br />

Magen spätestens sp testens nach 2 St<strong>und</strong>en, daher<br />

● -> > Verlangsamung durch kohlenhydratreiche (Limonaden) <strong>und</strong><br />

proteinreiche Getränke Getr nke (Milch), daher<br />

● -> > bei Einnahme nach dem Essen Verzögerung Verz gerung auf bis zu 11 St<strong>und</strong>en<br />

● der magensaftresistenter Überzug berzug kann dadurch zerstört zerst rt werden<br />

Eingeschränkte Eingeschr nkte Säureproduktion S ureproduktion des Magens<br />

● durch Langzeitmedikation (H2-Blocker, (H2 Blocker, PPI)<br />

● -> > verursachen Alkalisierung des Dünndarmmilieus<br />

D nndarmmilieus<br />

● Folge: bakterielle Überwucherung berwucherung des oberen GI (H2-Atemtest)<br />

(H2 Atemtest) mit<br />

● -> > Störung St rung der Bioverfügbarkeit Bioverf gbarkeit <strong>von</strong> Vitamin B12 aus der Nahrung durch<br />

● Clostridien,<br />

Clostridien,<br />

Campylobacter,<br />

Campylobacter,<br />

Yersinien (aus wirksamen Cobalamin -> ><br />

unwirksame Cobalamide<br />

● besonders betroffen sind: Ältere ltere mit chronisch-atrophischer chronisch atrophischer Gastritis<br />

(erhöhtes (erh htes MagenCA-Risiko<br />

MagenCA Risiko!!) !!)


Komplexbildung zwischen Nahrungsbestandteilen <strong>und</strong> Arzneimitteln<br />

● Adsorption <strong>und</strong> Bildung schwerlöslicher schwerl slicher Komplexe bei gleichzeitiger<br />

Nahrungs- Nahrungs <strong>und</strong> Arzneimittelaufnahme:<br />

● Tetrazykline,<br />

Tetrazykline,<br />

Gyrasehemmer <strong>und</strong> Kalzium (Milchprodukte), Magnesium,<br />

Eisen, Zink – Therapieversager, vollständiger vollst ndiger Wirkungsverlust<br />

● orale Bioverfügbarkeit Bioverf gbarkeit <strong>von</strong> α-Lipons Liponsäure ure nimmt bei Einnahme zum Essen<br />

oder kurz danach erheblich ab<br />

● Bisphosphonate (Osteoporosetherapie) <strong>und</strong> Kalzium (Milchprodukte) –<br />

erhebliche Einschränkung Einschr nkung der therapeutischen Wirksamkeit<br />

● Phytate, Phytate,<br />

Oxalate, Oxalate,<br />

Phosphate (kohlenhydratreiche Kost) senken<br />

Eisenaufnahme<br />

● Gerbstoffe (schwarzer Tee, Kaffee) senken Bioverfügbarkeit Bioverf gbarkeit <strong>von</strong><br />

basischen, stickstoffhaltigen Andidepressiva (auch 5-HTA, 5 HTA, GABA),<br />

Neuroleptika, Neuroleptika,<br />

Eisensalzen<br />

● Vitamin C haltige Getränke Getr nke (Orangensaft) verbessern die<br />

Bioverfügbarkeit Bioverf gbarkeit <strong>von</strong> Eisen<br />

● Ballaststoffe senken Bioverfügbarkeit Bioverf gbarkeit <strong>von</strong> Andidepressiva,<br />

Andidepressiva,<br />

Statinen, Statinen,<br />

L-<br />

Thyroxin, Thyroxin,<br />

Digoxin


Veränderung Ver nderung <strong>von</strong> Transport <strong>und</strong> Ausscheidung<br />

● proteinreiche Mahlzeiten <strong>und</strong> L-Dopa Dopa (Antiparkinsonmittel<br />

Antiparkinsonmittel): ): kompetitive<br />

Konkurrenz der verzweigtkettigen Aminosäuren Aminos uren um das aktive<br />

Transportsystem (verantwortlich für f r Resorption <strong>und</strong> Überwindung berwindung der Blut- Blut<br />

Hirn-Schranke)<br />

Hirn Schranke)<br />

● Eisen <strong>und</strong> L-Dopa Dopa: Komplexbildung, Fe2+ erniedrigt die maximale<br />

Plasmakonzentration um 30-50%. 30 50%.<br />

● Ansäuerung Ans uerung des Harns durch eiweißreiche eiwei reiche Ernährung,<br />

Ern hrung, -><br />

● -> > Folgen: basische Arzneimittel (Chloroquin<br />

( Chloroquin, , Imipramin,<br />

Imipramin,<br />

Chinidin) Chinidin)<br />

werden verstärkt verst rkt ausgeschieden (Überf ( berführung hrung in wasserlösliche wasserl sliche Salzform)<br />

● L-Methionin Methionin: Verlängerung Verl ngerung der Halbwertszeit <strong>von</strong> sauren Arzneimitteln<br />

(Ampicillin Ampicillin, , Sulfonamide)<br />

● Alkalisierung des Harns durch vegetarische Kost, Zitrussäfte<br />

Zitruss fte, , -><br />

● -> > Folgen: beschleunigte Elimination saurer Arzneistoffe (ASS,<br />

Phenobarbital, Phenobarbital,<br />

Sulfonamide)<br />

● Natriumhydrogencarbonate (Basenpulver): vermíndert<br />

verm ndert tubuläre tubul re<br />

Rückresorption ckresorption <strong>von</strong> Salicylaten -><br />

● -> > Folgen: verkürzte verk rzte Wirkdauer


Substrate, Inhibitoren <strong>und</strong> Induktoren <strong>von</strong> Enzymen<br />

Cytochrom P-450 P 450 Enzyme:<br />

● 60 CYP-450 CYP 450 Gene bekannt<br />

● mikrosomale Enzyme (Oxidoreduktasen<br />

( Oxidoreduktasen)<br />

● hauptsächlich haupts chlich in Leber <strong>und</strong> Dünndarmepithel<br />

nndarmepithel<br />

● metabolisieren durch oxidativen Abbau zahlreicher körpereigene k rpereigene u.<br />

körperfremder rperfremder Substanzen (Xenobiotika<br />

( Xenobiotika: : Arzneistoffe, Farbstoffe,<br />

Konservierungsmittel, Pestizide)<br />

Die Redoxäquivalente<br />

Redox quivalente werden <strong>von</strong> NADPH <strong>und</strong> FADH2 bereitgestellt.<br />

Beitrag an wichtigen Synthesen der Steroidhormone <strong>und</strong> Vitamin-D3<br />

Vitamin D3<br />

● Hämproteine mproteine (Eisen als Zentralatom im katalytischen Zentrum)<br />

● Hemmung durch Kohlenmonoxid, CN, Nitrat<br />

● wichtig für f r Arzneistoffmetabolismus:<br />

Arzneistoffmetabolismus<br />

● CYP1A2, ● CYP2C, ● CYP2D6, ● CYP3A4


Cytochrom P-450 P 450 Enzyme für f r Arzneistoffmetabolismus:<br />

Arzneistoffmetabolismus<br />

● CYP1A2, ● CYP3A4<br />

CYP1A2 Abbau <strong>von</strong> Duloxitin (Cymbalta Cymbalta, , sSNRI) sSNRI)<br />

zu pharmakologisch inaktiven<br />

Metaboliten.<br />

Metaboliten<br />

Starke CYP1A2 - Inhib.: Inhib.:<br />

Fluochinolone oder Fluvoxamin (Floxifral Floxifral, , sSNRI). sSNRI).<br />

Diese können k nnen bei gleichzeitiger Einnahme zu erhöhtem erh htem Plasmaspiegel <strong>von</strong><br />

Duloxetin führen. hren.<br />

Cyp3A4 Abbau lipophiler Arzneistoffe: Amiodaron,<br />

Amiodaron,<br />

Ciclosporin,<br />

Ciclosporin,<br />

Diazepam, Diazepam,<br />

Lidocain, Lidocain,<br />

Warfarin, Warfarin,<br />

Cerivastatin,<br />

Cerivastatin,<br />

Phenytoin,<br />

Phenytoin,<br />

Efavirenz, Efavirenz,<br />

Loratadin. Loratadin<br />

CYP3A4 - Inhib.: Inhib.:<br />

(z. z. B. . Clarithromycin,<br />

Clarithromycin,<br />

Grapefruitsaft,<br />

Grapefruitsaft,<br />

Ketoconazol,<br />

Ketoconazol,<br />

Cimetidin, Cimetidin,<br />

Erythromycin,<br />

Erythromycin,<br />

Verapamil,<br />

Verapamil,<br />

Diltiazem) Diltiazem)<br />

<strong>und</strong> Arzneistoffe, die über ber dieses<br />

Enzymsystem abgebaut werden <strong>und</strong> somit um die gleiche Bindungsstelle Bindungsstelle<br />

am<br />

Enzym konkurrieren, kann deren Abbau verlangsamt <strong>und</strong> damit Wirkungen Wirkungen<br />

<strong>und</strong><br />

Nebenwirkungen verstärkt verst rkt werden.<br />

CYP3A4 – Induktoren wie Carbamazepin,<br />

Carbamazepin,<br />

Phenytoin,<br />

Phenytoin,<br />

Rifampicin, Rifampicin,<br />

Barbiturate,<br />

Johanniskraut-Extrakte<br />

Johanniskraut Extrakte beschleunigen den Abbau dieser Arzneistoffe.<br />

Verminderung bis hin zum Verlust der erwünschten erw nschten Wirkung<br />

Die empfängnisverh<br />

empf ngnisverhütende tende Wirkung <strong>von</strong> Kontrazeptiva durch eine Induktion<br />

<strong>von</strong> CYP3A4 eingeschränkt<br />

eingeschr nkt


Cytochrom P-450 P 450 Enzyme für f r Arzneistoffmetabolismus:<br />

Arzneistoffmetabolismus<br />

● CYP2D6<br />

Eines der wichtigsten Enzyme für f r den Arzneistoffmetabolismus:<br />

Arzneistoffmetabolismus:<br />

ßSL: SL:<br />

Metoprolol,<br />

Metoprolol,<br />

Carvedilol, Carvedilol,<br />

AD: Imipramin,<br />

Imipramin,<br />

Amitryptilin,<br />

Amitryptilin,<br />

Duloxetin, Duloxetin,<br />

AR: Lidocain, Lidocain,<br />

Flecainid. Flecainid.<br />

Besonders bei CYP2D6 gibt es individuell große gro e Unterschiede in der<br />

Enzymaktivität Enzymaktivit t durch Gen-Polymorphismen<br />

Gen Polymorphismen <strong>und</strong> Isoenzymmuster (Einflu Einfluß auf<br />

Verträglichkeit Vertr glichkeit <strong>und</strong> Wirksamkeit <strong>von</strong> Arzneistoffen)<br />

Phänotypen:<br />

Ph notypen:<br />

extensive Metabolisierer haben eine normale CYP2D6-Aktivit<br />

CYP2D6 Aktivität. t.<br />

intermediäre<br />

intermedi re Metabolisierer haben eine reduzierte CYP2D6-Aktivit<br />

CYP2D6 Aktivität. t.<br />

schlechte Metabolisierer haben keine CYP2D6-Aktivit<br />

CYP2D6 Aktivität. t.<br />

ultraschnelle Metabolisierer – besitzen mehrere genetische Kopien des Enzyms<br />

mit erhöhter erh hter bis hoher Aktivität Aktivit t des Enzyms CYP2D6.


Grapefruitsaft: CYP1A2 <strong>und</strong> CYP3A4-Inhibitor<br />

CYP3A4 Inhibitor<br />

(Grapefruitsafteffekt)<br />

● CYP3A4 metabolsisiert 50-70% 50 70% aller Arzneimittel<br />

● Grapefruitsaft hemmt Oxygenase CYP3A4 im Dünndarm D nndarm <strong>und</strong> Leber<br />

● reduz.P-Glykoprotein<br />

reduz.P Glykoprotein in den Dünndarmepithelien<br />

nndarmepithelien (Efflux Efflux-Transporter<br />

Transporter)<br />

● Naringenin (Fla<strong>von</strong>oid Fla<strong>von</strong>oid) ) (Dihydroxy)<br />

( Dihydroxy)-Bergamottin<br />

Bergamottin (Furanocumarinderivat<br />

Furanocumarinderivat)<br />

reversibel od. irreversible Verringerung des CYP3A4-vermittelten<br />

CYP3A4 vermittelten<br />

intestinalen First-Pass First Pass-Effekts Effekts<br />

● Anstieg der resorbierten Menge als auch des Plasmaspiegels des<br />

Arzneistoffes mit dem Risiko toxisch relevanter Nebenwirkungen<br />

Steigerung der Wirkung <strong>und</strong> Wirkdauer da der Abbau verzögert verz gert wird<br />

Dextrometorphan,<br />

Dextrometorphan,<br />

Simvastatin,<br />

Simvastatin,<br />

Terfenadin,<br />

Terfenadin,<br />

Felodipin, Felodipin,<br />

Nifedipin, Nifedipin,<br />

Verapamil,<br />

Verapamil,<br />

Estradiol, Estradiol,<br />

Midazolam, Midazolam,<br />

Koffein, Tacrolimus,<br />

Tacrolimus,<br />

Ivabradin, Ivabradin,<br />

CyclosporinA.<br />

CyclosporinA<br />

Johanniskraut-Extrakte: Johanniskraut Extrakte: CYP3A4-Induktor<br />

CYP3A4 Induktor<br />

● Hochregulation der Aktivität Aktivit <strong>von</strong> CYP3A4 <strong>und</strong> P-Glykoprotein<br />

Glykoprotein<br />

● Abfall der Plasmaspiegel <strong>von</strong> CYP3A4-Substraten CYP3A4 Substraten + resorb. resorb.<br />

Menge<br />

● Schmierblutungen, Schmierblutungen,<br />

Beeinträchtigung Beeintr chtigung der kontrazeptiven<br />

Wirkung oraler Kontrazeptiva!<br />

Kontrazeptiva


Beschleunigter Abbau <strong>von</strong> Theophyllin<br />

(Methylxanthine<br />

Methylxanthine) ) durch Enzyminduktion:<br />

● polyzyklische aromatische KW (durch das in die<br />

Glut tropfende Fett beim Grillen) senken durch<br />

Enzyminduktion (CYP1A2) den Wirkspiegel <strong>von</strong><br />

Theophyllin<br />

● beschleunigter Abbau des Theophyllin auch<br />

durch Johanniskrautextrakten (Induktor Induktor der<br />

CYP3A4) <strong>und</strong> Tabakrauch (Induktor Induktor <strong>von</strong> CYP1A2)<br />

(COPD, Asthma bronchiale, Anfallsprophylaxe,<br />

chron. chron.<br />

Spast. Spast.<br />

Bronchitis)<br />

Aktivierung <strong>von</strong> Mineralkortikoidrezeptoren bei<br />

hohem Lakritzenkonsum<br />

● Süß üßholzwurzel<br />

holzwurzel Glycyrrhiza glabra<br />

● Hemmung der 11β-OH 11 OH-Steroid Steroid-Dehydrogenase<br />

Dehydrogenase durch<br />

Glycyrrhetinsäure<br />

Glycyrrhetins ure <strong>und</strong> Glycyrrhetinsäure<br />

Glycyrrhetins ure-Monoglucuronid<br />

Monoglucuronid<br />

● Folgen: Blockade der Cortisoloxidation zu Cortison in der<br />

Nebenniere -> > Mineralkorikoide Wirkung <strong>von</strong> Cortisol: Cortisol:<br />

renale Na- Na <strong>und</strong> H2O-Retention,<br />

H2O Retention, renale Ausscheidung <strong>von</strong> K,<br />

H, Mg, Stimulation:<br />

Stimulation:<br />

ic. ic.<br />

K-Aufnahme, K Aufnahme, TGFß TGF <strong>und</strong> PAI-1. PAI 1.


Tyraminreiche Nahrungsmittel <strong>und</strong> Serotonin-Syndrom<br />

Serotonin Syndrom:<br />

● MAO-Hemmer<br />

MAO Hemmer (Bsp.: Antidepressivum Aurorix) Aurorix)<br />

blockieren den oxidativen<br />

Abbau <strong>von</strong> Monoaminen (biogene Amine, A, NA, 5-HTA, 5 HTA, Dopamin, Dopamin,<br />

Histamin)<br />

● -> > Zunahme der synaptischen NT-Konzentration NT Konzentration <strong>von</strong> Adrenalin, Dopamin, Dopamin,<br />

Noradrenalin,<br />

Noradrenalin,<br />

Serotonin im ZNS<br />

● tyraminreiche Nahrungsmittel (Käse, (K se, Rotwein, Schokolade, Hefe) hemmen<br />

ebenfalls den Abbau der Monoamine<br />

● Folgen: Serotonin-Syndrom<br />

Serotonin Syndrom (potenzierte serotoninerge Stimulation) mit<br />

lebensbedrohlichen Blutdruckkrisen, PLT-Aggregation<br />

PLT Aggregation, , Flush-Syndrom<br />

Flush Syndrom, ,<br />

Diarrhoe<br />

● Tyramin: vasokonstriktorisch wirkendes indirektes Sympathomimetikum<br />

DAO-Hemmer<br />

DAO Hemmer <strong>und</strong><br />

Histaminintoleranz<br />

Histamin <strong>und</strong> 5-HTA 5 HTA führen f hren zu einer<br />

erhöhten erh hten Sekretion <strong>von</strong> CRH <strong>und</strong> ACTH<br />

mit Stimulation der Nebennieren<br />

hormone (Cortisol Cortisol, , Aldosteron)<br />

Aldosteron


Einfluss <strong>von</strong> Arzneimitteln auf die Nahrungsaufnahme<br />

Zytostatika:<br />

● emetischer Effekt, Induktion d. Appetitlosigkeit -> > reduzierte<br />

Nahrungsaufnahme<br />

● zusätzliche zus tzliche Schädigung Sch digung schnell proliferierendes Gewebe = Wechselgewebe<br />

d.s.Schleimhäute<br />

d.s.Schleimh ute des GI-Traktes GI Traktes<br />

● Folgen: erhöhte erh hte Permeabilität Permeabilit t für f r pathogene Keime, Dysbiose, Dysbiose,<br />

Mukositis, Ulzeration,<br />

Ulzeration,<br />

Abdominalschmerzen, Abdominalschmerzen,<br />

Nährstoffverluste,<br />

N hrstoffverluste,<br />

gestörte gest rte Nährstoffresorption N hrstoffresorption <strong>und</strong> –utilisation utilisation, , Gewichtsverlust,<br />

Mangelernährung, Mangelern hrung, erworbene NM-Intoleranzen<br />

NM Intoleranzen<br />

Psychopharmaka:<br />

● interagieren mit dem Stoffwechsel zentralwirksamer Neurotransmitter<br />

Neurotransmitter<br />

● Folgen: Veränderung Ver nderung des Appetits <strong>und</strong> der Nahrungsaufnahme,<br />

Blockade <strong>von</strong> Dopamin-, Dopamin , Serotonin-, Serotonin , Histaminrezeptoren<br />

(Appetitsteigerung, Gewichtszunahme, gestörter gest rter Schlaf- Schlaf<br />

Wachrhythmus)


Orthomolekulare Nährstoffe N hrstoffe in der Neurologie<br />

Die präventive<br />

pr ventive Mikronähstoffgabe<br />

Mikron hstoffgabe soll das Risiko an einer neurodegenerativen<br />

Erkrankung oder einer vegetativen Dystonie zu erkranken reduzieren<br />

reduzieren<br />

Der Verlauf neurologischer, psychovegetativer oder psychiatrischer<br />

psychiatrischer<br />

Erkrankungen kann durch eine adjuvante Mikronähstofftherapie<br />

Mikron hstofftherapie günstig nstig<br />

beeinflußt beeinflu werden.<br />

Die Basis für f r eine erfolgreiche Mikronähstofftherapie<br />

Mikron hstofftherapie in der Neurologie <strong>und</strong><br />

Psychiatrie bildet die Kenntnis der biochemischen Reaktionen vom<br />

Wechselspiel der Mikronähstoffe<br />

Mikron hstoffe<br />

Die Zufuhr <strong>von</strong> Mikronähstoffen<br />

Mikron hstoffen soll optimale molekulare Voraussetzungen für f r<br />

die neurophysiologischen Mechanismen schaffen, insbesondere durch durch<br />

die<br />

Optimierung der Konzentrationen der normal im Körper K rper vorhandenen<br />

Mikronähstoffe<br />

Mikron hstoffe.<br />

Die Mikronähstoffgabe<br />

Mikron hstoffgabe kann kausal eingesetzt in vielen Fällen F llen die Dosis eines<br />

Pharmakons reduzieren oder dieses ersetzen.


Orthomolekulare Neurologie Orthomolekulare Psychiatrie<br />

● Restless-legs<br />

Restless legs-Syndrom Syndrom<br />

● Morbus Parkinson<br />

● Epilepsie<br />

● Migräne Migr ne<br />

● Morbus Alzheimer<br />

● Chronic-fatigue<br />

Chronic fatigue Syndrom<br />

● Schmerztherapie<br />

● Multiple Sklerose<br />

● Psychische <strong>und</strong> psychosomatische<br />

Störungen St rungen<br />

● Psychische Veränderungen Ver nderungen durch<br />

Mikronährstoffmangel<br />

Mikron hrstoffmangel<br />

● "Biotypen Schizophrene Psychosen ":<br />

● Histapenie - niedriger Histaminspiegel<br />

mit Kupferüberschuss Kupfer berschuss im Blut<br />

● Histadelie - hoher Histaminspiegel mit<br />

niedrigen Kupferwerten im Blut<br />

● Pyrrolurie: Pyrrolurie:<br />

ein familiärer famili rer<br />

Zweifachmangel an Zink <strong>und</strong> Vitamin B6


Basics zur Mikronährstoffsubstitution<br />

Mikron hrstoffsubstitution<br />

Reduktion des oxidativen Zellstress durch Zufuhr schnellwirksamer<br />

schnellwirksamer<br />

Antioxidantien als Redox-Puffer<br />

Redox Puffer <strong>und</strong> Aufrechterhaltung des sog. antioxidativen<br />

Langzeitpuffers in Form der antioxidativen Enzymsysteme <strong>und</strong> lipophilen lipophilen<br />

Redox-Puffersysteme<br />

Redox Puffersysteme (alpha alpha-Lipons Liponsäure ure, , Ubi(hydro)chinon, Ubi(hydro)chinon,<br />

PUVA, sek<strong>und</strong>äre sek<strong>und</strong> re<br />

Pflanzenstoffe)<br />

D3-Hormon<br />

D3 Hormon-Substitution Substitution bis zu einem D-25 D 25-Hormonwert Hormonwert <strong>von</strong> > 40 ng/ml Serum<br />

(Vergleich 25 ng/l zu >40 ng/l – 62% niedrigeres Risiko für f r MS)<br />

B-Vitamine: Vitamine: Thiamin (TPP), Pyridoxal (PALP), Nikotinsäureamid<br />

Nikotins ureamid<br />

(NADH/NADPH), Riboflavin (Migräne), (Migr ne), B5/Panthotens<br />

B5/ Panthotensäure ure (Coenzym Coenzym A), Biotin, Biotin,<br />

Folsäure Fols ure<br />

Mineralstoffe <strong>und</strong> Spurenelemente: Cu (MAO, Monoaminoxygenase, Monoaminoxygenase,<br />

DAO), Mn,<br />

Zn (SOD, DAO), Ca, Mg, Mo, Se (GPX)<br />

PUVA: Omega-3-FA<br />

Omega FA<br />

Sek<strong>und</strong>äre Sek<strong>und</strong> re Pflanzenstoffe: Resveratrol, Resveratrol,<br />

OPC, Lycopine, Lycopine,<br />

Rutin <strong>und</strong> Quercetin,<br />

Quercetin,<br />

Epigallocatechin<br />

Redox-Puffer<br />

Redox Puffer: : Met, Lys, Lys,<br />

Glu, Glu,<br />

Cys, Cys,<br />

Gly, Gly,<br />

alpha-Lipons<br />

alpha Liponsäure ure


Antioxidantien Antioxidantien Antioxidantien Antioxidantien Regeneration<br />

Regeneration<br />

Regeneration<br />

Regeneration


Vom Vom<br />

Vom<br />

Vom Clinically Clinically<br />

Clinically<br />

Clinically isolated isolated<br />

isolated<br />

isolated Syndrome Syndrome Syndrome Syndrome (CIS) (CIS) (CIS) (CIS) zur zur zur zur Multiplen Multiplen Multiplen Multiplen Sklerose Sklerose Sklerose Sklerose (MS)<br />

(MS)<br />

(MS)<br />

(MS)<br />

Entzündlich Entz ndlich-entmarkende<br />

entmarkende Schädigung Sch digung<br />

im ZNS durch<br />

autoreaktive T-Zellen T Zellen <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

antimyelin-Antik<br />

antimyelin Antikörper rper durch<br />

autoreaktive B-Zellen. B Zellen.<br />

Therapie:<br />

Vitamin D 2000 E tgl.<br />

Antioxidativ Power 2-0-2<br />

Omega-3-FA<br />

Omega FA 2 Kps<br />

L-Carnitin Carnitin 2x500mg<br />

Olivenblattextrakt 2x3 EL<br />

Ernährungsempfehlung:<br />

Ern hrungsempfehlung:<br />

Tierische Fette, arachidonsäurehaltige<br />

arachidons urehaltige<br />

Nahrungsmittel,Nahrungsmittelintole<br />

Nahrungsmittel Nahrungsmittelintole-<br />

ranzen, ranzen,<br />

Alkohol, Zucker meiden<br />

Kaltgepresste Öle: le: Olivenöl, Oliven l, Leinöl, Lein l,<br />

Rapsöl Raps<br />

Fette Fische<br />

Komplexe KH: Vollkorn, Naturreis,<br />

rohes Obst, Gemüse Gem se<br />

Kein Nikotin<br />

Pralle Sonne meiden<br />

Moderates Muskelaufbautraining

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