28907 Seiten - Museen in Bayern
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FOTOGRAFIE 35<br />
Kosten werden wohl dazu führen, dass die Anwendung<br />
dieses Verfahrens auf den Bestand des Deutschen<br />
Museums beschränkt bleiben wird.<br />
Digitale Duplizierung<br />
Die rasante Entwicklung bei der Erfassung, Erschließung<br />
und Speicherung digitaler Bilddaten <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
ließ <strong>in</strong>zwischen jedoch neue Wege zu. So stand 1994 bei<br />
Projektbeg<strong>in</strong>n im Deutschen Museum trotz der beachtlichen<br />
Projektmittel noch ke<strong>in</strong> h<strong>in</strong>reichend großes, bezahlbares<br />
Speichermedium zur Verfügung, was für die Überlegungen<br />
e<strong>in</strong>er eventuell digitalen Duplizierung damals<br />
das Aus bedeutete. Inzwischen (Frühjahr 2002) werden<br />
Laptops der unteren Preiskategorie mit 20 Gigabyte<br />
fassenden Speicherplatten ausgeliefert. Das erlaubt die<br />
Daten von etwa 28.500 Bildern <strong>in</strong> der Qualität e<strong>in</strong>es guten<br />
Kle<strong>in</strong>bildabzuges der Größe 13 x18 cm speichern –<br />
und die Entwicklung immer mächtigerer Datenspeicher<br />
geht rasch weiter voran. Mit den heute büroüblichen<br />
Computern und T<strong>in</strong>tenstrahldruckern lassen sich aus diesen<br />
Daten durchaus qualitätvolle Ausdrucke und damit<br />
„Abzüge“ etwa von digital erfassten Glasplatten-Negativen<br />
herstellen, die den Vergleich mit e<strong>in</strong>er Ausbelichtung<br />
auf Fotopapier (selbst dem professionellen Abzug) nicht<br />
mehr zu scheuen brauchen.<br />
Bisher wurde „Flachware“ wie Glasplatten zumeist <strong>in</strong><br />
Flachbettscannern digitalisiert. Die Glasplatten wurden <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Durchlicht-Schublade e<strong>in</strong>gelegt, wo e<strong>in</strong>e „lichterzeugende“<br />
und e<strong>in</strong>e „lichtmessende“ Zeile das Bild zeilenweise<br />
abtastet. Hierbei wird e<strong>in</strong>e digitale Bilddatei erzeugt,<br />
die <strong>in</strong> gewisser Farbtiefe, Größe und Auflösung<br />
und e<strong>in</strong>em bestimmten Farbraum das e<strong>in</strong>gescannte Bild<br />
mehr oder weniger orig<strong>in</strong>algetreu am Bildschirm oder<br />
auch im Ausdruck wiederzugeben <strong>in</strong> der Lage ist. Solche<br />
Flachbettscanner mit Durchlichte<strong>in</strong>heit – ähnlich den sogenannten<br />
Scanbacks (also an Stelle der Filmkassette an<br />
e<strong>in</strong>er Mittel- oder Großformatkamera e<strong>in</strong>zusetzende Digitalisierungsrückteile)<br />
– brauchen jedoch je nach Vorlagengröße<br />
und Auflösungsgüte bis zu 10 M<strong>in</strong>uten für e<strong>in</strong>e<br />
Aufnahme, womit bei größeren zu digitalisierenden Mengen<br />
der Faktor Zeit und damit die Personalkosten e<strong>in</strong>e<br />
entscheidende Rolle spielen. Von der Verwendung<br />
büroüblicher Scanner bei der Digitalisierung von Glasplatten-Negativen<br />
ist abzuraten, e<strong>in</strong>erseits wegen der<br />
hierbei verwendeten Lichtstärken, vor allem aber wegen<br />
der entstehenden Temperaturen, welche die Fotoschicht<br />
der Glasplatten auf Kollodium- oder Gelat<strong>in</strong>ebasis schädigen.<br />
Die Kaltlichtquellen <strong>in</strong> büroüblichen Scannern erreichen<br />
zwar nur etwa 30 Grad, jedoch strahlen die Transformatoren<br />
<strong>in</strong> den Geräten bis zu 80 Grad C. ab, was bei<br />
e<strong>in</strong>em Dauerbetrieb zu erheblicher Hitzebildung <strong>in</strong> den<br />
Geräten führt – die dünne Fotoschicht wird im Scanprozess<br />
quasi e<strong>in</strong>mal durchgebacken. Zu Bedenken ist auch,<br />
dass die Mechanik büroüblicher Scangeräte nicht für den<br />
Dauerbetrieb ausgelegt ist – im Gegensatz zu professionellen<br />
Scangeräten, die zudem mittels raff<strong>in</strong>ierter Lichtführung<br />
möglichst jede Wärmebelastung von der e<strong>in</strong>zuscannenden<br />
Vorlage fernzuhalten suchen.<br />
Zur Entwicklung digitaler Fotografie und Bildbearbeitung<br />
Die vor wenigen Jahren noch als technische – und zugleich<br />
sehr teure – Spielerei angesehene digitale Fotografie<br />
hat <strong>in</strong> den vergangen zwei Jahren e<strong>in</strong>e erstaunliche<br />
Entwicklung erlebt. Man muss ke<strong>in</strong> Prophet se<strong>in</strong> um vorherzusagen,<br />
dass <strong>in</strong> wenigen Jahren die analoge Fotografie<br />
nur mehr e<strong>in</strong>e Nischenfunktion <strong>in</strong> wenigen professionellen<br />
Bereichen, wie etwa bei bestimmten Großfor-<br />
Mit Kartonmaske abgedeckter Kaltnormlicht-Leuchttisch mit<br />
Digitalkamera zur fotografischen Duplizierung von Glasplattennegativen