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Dieter Lehmann 16 portfolio plattform: Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage Juni 2013 ich gut und was ich nicht gut finde. Und ich habe mir auch von einem gewissen Aufwand berichten lassen, den man als Mitglied betreiben muss. Wie sind ihre Erfahrungen als un-pri-unterzeichner? Dittrich: Wir haben im letzten Jahr die UN PRI unterzeichnet. Uns steht die erste Runde des Fragebogenausfüllens noch bevor. Uns ist versprochen worden, dass alles sehr gestrafft würde und einfacher zu handeln sein soll als in der Vergangenheit. Die Initiative an sich ist begrüßenswert. Quast: Ich muss gestehen, dass wir von der ersten Grace Period Gebrauch gemacht haben, nachdem mir ein 88 Seiten langer Fragebogen vorlag. Ich vermute aber auch, dass es relativ viel Arbeit wird. Wir fühlen uns sehr gut unterstützt durch die UN PRI. Wir erleben das Korsett nicht ganz so intensiv wie Herr Lehmann. Welche Erfahrungen haben Sie von der asset-manager-Seite gemacht? Sommer: Wir waren einer der ersten deutschen Asset Manager, der die PRI unterzeichnet hat. Wir begrüßen die Initiative und empfinden es für uns als klaren Mehrwert, dass wir da mit dabei sind. Zum einen sind wir in den PRI-Foren und Gremien sehr aktiv, zum Beispiel in der Arbeitsgruppe zu Staatsanleihen. Das ist sehr interessant, weil man voneinander sehr viel lernen kann, gerade durch die globale Vernetzung. Und das andere ist die interne Weiterentwicklung: Der PRI-Standard gilt für die gesamten Anlagen von Union Investment. Das hat natürlich auch interne Weiterentwicklungen ausgelöst: Wie definieren wir verantwortliches Investieren? Wie hängt man das intern auf? Wer ist dafür verantwortlich? Wie kommen wir aus der Nische Nachhaltigkeit in den Mainstream? Insofern war es für uns auf jeden Fall von Vorteil, dass wir da mitgemacht haben. mosel: Wir betreiben das in der Tat schon ziemlich lange. Bei uns ist es irgendwann in den genetischen Code übergegangen. Es kommt auch eine Routine rein, wenn man das x-te Mal den Fragebogen ausgefüllt hat. Für uns ist es mittlerweile Normalität, aber es ist Aufwand. Es ist nicht so, dass man schaut, wie man die Häkchen beim letzten Mal gesetzt hat. Ich glaube, wenn ich mich in die Lage einer Stiftung versetze und mich frage, was will ich damit erreichen, dann komme ich vielleicht auch zu dem Schluss: Kann ich nicht über die Satzung meine eigenen Gedanken einfließen lassen und unterwerfe mich meinen eigenen Maximen? Das ist genauso legitim. Das muss jeder für sich entscheiden. Bei uns war es eine andere Gemütslage vor vielen Jahren. Zum abschluss: ist es nachhaltig, nicht nachhaltige unter nehmen zu shorten? Quast: Das ist natürlich nicht nachhaltig, weil wenn Sie durch ein Short gehen, automatisch jemanden auf der anderen Seite dazu animieren, long zu gehen. Zweitens stellen Sie dem Markt Liquidität in diesem Titel zur Ver- fügung, das macht ihn handelbarer und attraktiver für weitere Investoren. Güldner: Die Frage ist: Bringt man das Thema nachhaltiges Investment damit voran? Das glaube ich nicht. Es gibt aber immer mehr Angebote am Markt zum Thema Nachhaltigkeits-Overlay, das gezielt diese Strategien in das Portfolio implementiert. Der Nachhaltigkeits-Overlay-Markt ist in seiner Entwicklung noch am Anfang. Wir nutzen so eine Systematik in der Stiftung nicht, betrachten aber die Marktentwicklungen diesbezüglich sehr genau in ihrer Wirkungsweise. Vielen Dank für diese aufschlussreiche und anregende Diskussion. festzuhalten bleibt wohl, dass es keinen Königsweg gibt, um nachhaltigkeit in der Kapitalanlage umzusetzen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Im Bild zu sehen von links nach rechts: Christian Mosel, Bank Sarasin Dieter Lehmann, VolkswagenStiftung Florian Sommer, Union Investment AnnGrit Schulze, Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ Michael Dittrich, Deutsche Bundesstiftung Umwelt Clemens Quast, SpardaBank München Jens Güldner, Evangelisches Johannesstift Kerstin Bendix, portfolio Verlagsgesellschaft portfolio plattform: Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage Juni 2013 17
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Seite 25 und 26: Der Weg des Evangelischen Johanness
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