Juni - S&D-Verlag GmbH
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atgeber gesundheit<br />
Chili –<br />
Klein, scharf,<br />
bekömmlich<br />
Ein weiteres Gewürz mit Heilwirkung<br />
ist der Chili.Bereits die<br />
amerikanischen Ureinwohner<br />
nutzten Paprika als Heilmittel,<br />
unter anderem gegen Zahnschmerzen<br />
oder Arthrose.<br />
Scharfe Gewürze wirken verdauungsfördernd.<br />
Besonders fettreiche Speisen können<br />
besser verdaut werden. Außerdem<br />
wirkt Chili antibakteriell, so dass krankmachende<br />
Mikroorganismen im Darm keine<br />
Chance mehr haben. Magen-Darm-Infektionen<br />
sowie Durchfall wird vorgebeugt. Im<br />
10 | Naturheilkunde & Gesundheit | 06 | 10<br />
Mund wird der Speichelfluss angeregt,<br />
wodurch Mund und Zähne besser von Nahrungsresten<br />
gereinigt werden.<br />
Die scharfen Anteile der Gewürze erhöhen<br />
das Geschmacksempfinden, hierdurch werden<br />
die eigentlichen Geschmacksrichtungen<br />
süß, sauer, bitter, salzig oder umami<br />
besser wahrgenommen. Der Chilischärfe<br />
wird auch nachgesagt, dass sie glücklich<br />
macht, denn durch den Schmerzreiz werden<br />
Endorphine ausgeschüttet, die eine euphorische<br />
Wirkung haben. Durch die antibakterielle<br />
Wirkung lassen sich Speisen in wärme-<br />
ren Ländern besser aufbewahren, denn das<br />
Wachstum von Mikroorganismen und Krankheitserregern,<br />
welches durch das Klima<br />
besonders begünstigt ist, wird somit gehemmt.<br />
Capsaicin ist appetitanregend und<br />
aktiviert den Stoffwechsel sowie den Kreislauf.<br />
Koreanische Wissenschaftler stellten<br />
in einer Studie mit 100 Frauen fest, dass ein<br />
erhöhter Konsum an scharfen Paprika das<br />
Körperfett reduzieren kann.<br />
Lecker auf der Zunge, hilfreich im Darm<br />
Gewürze bringen nicht nur Abwechslung in<br />
die Küche, sie machen unser Essen auch bekömmlicher.<br />
Das haben Wissenschaftler der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
und der Technischen Universität München<br />
nachgewiesen.<br />
Die Forscher entdeckten, dass die Rezeptoren<br />
für Thymol und Eugenol, den Aromastoffen<br />
des Thymians und der Gewürznelken,<br />
nicht nur in der Nase vorkommen,<br />
sondern auch in den sogenannten Sensorzellen<br />
der Schleimhaut im Magen-Darm-<br />
Trakt. In ihren Experimenten konnten die<br />
Forscher zeigen, dass die Gewürze sowohl<br />
die Muskelbewegung des Darms als auch die<br />
Produktion und Freisetzung von Verdauungssäften<br />
fördern.<br />
Die Erkenntnisse der Wissenschaftler ermöglichen<br />
völlig neue Ansätze bei der Behandlung<br />
von Verdauungsbeschwerden.<br />
Demnach könnten Aromastoffe geeignet<br />
sein, Verstopfung, Durchfall oder Darmentzündungen<br />
positiv zu beeinflussen.<br />
Gewürznelken sind zum Beispiel in den verschiedenen<br />
Curry-Mischungen enthalten<br />
und Thymian ist in den provenzalischen<br />
Kräutern (Herbes de Provence) enthalten.<br />
Mit diesen Gewürzmischungen lässt sich<br />
auch Grillfleisch hervorragend würzen und<br />
sie sorgen für eine gute Verdauung.<br />
Foto: © Wikipedia<br />
Foto: © Wikipedia