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Bürgers trunkene Liebesphantasie - Leben und Werk des Dichters ...

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sehen Ichs bestimmt werden, versuchte Storm, seine eigene Lyrikkonzeption<br />

durch das Modell einer »reinen« Lyrik zu legitimieren. Er stellte sein<br />

<strong>Werk</strong> dabei bewusst in einen aktuellen Zusammenhang mit der Theorie<br />

<strong>des</strong> poetischen Realismus <strong>und</strong> grenzte seine Poesie deutlich vom traditionellen<br />

System der Rhetorik ab, indem er Allegorisches <strong>und</strong> Tendenziöses<br />

vermeidet, außer in den wenigen Beispielen seiner politischen Lyrik <strong>und</strong><br />

in seinen Balladen. Seine Themen <strong>und</strong> Motive beschränken sich auf die<br />

Erfahrungen seines engeren <strong>Leben</strong>sbereichsj die Wortwahl ist betont einfach,<br />

die Metrik meist frei; es dominiert das paarweise gereimte vierzeilige<br />

Lied, das bis heute gern vertont wird. Bilder, Stimmungen <strong>und</strong> Formen<br />

werden nur wenig variiert, das Unveränderliche, Immergleiche steht im<br />

Yordergr<strong>und</strong>. Das lyrische Ich ist in vielen Gedichten nur ein distanzierter<br />

Beobachter.<br />

In seine erste Anthologie nahm Storm von Bürger folgende Gedichte<br />

auf: ,.Abendphantasie eines Liebenden«, »An das Herz«, ,.Liebeszauber«<br />

<strong>und</strong> ,.Molly's Abschied«. Außerdem hob er die Bedeutung <strong>Bürgers</strong> dadurch<br />

hervor, dass er den Hamburger Illustrator Hans Speckter dazu veranlasste,<br />

ein Porträt <strong>des</strong> <strong>Dichters</strong> zu zeichnen, das als Holzstich der Gedichtauswahl<br />

<strong>Bürgers</strong> vorangestellt wurde.<br />

Holzstich nach einer Zeichnung von Hans Speckter in. Slorms<br />

,.Hausbuch aus deutschen Dichtern«. Erste ülustrirteAusgabe, Leipzig 1875, S. 18.<br />

G.A. Bürger-Archiv<br />

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