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Replik - im Freiheitswerk

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<strong>Replik</strong> zur „Kritik an der Freiwirtschaft nach Silvio Gesell“ durch Rah<strong>im</strong> Taghizadegan vom Wiener „Institut für Wertewirtschaft“<br />

Börse gehandelt und es wurden Aktien und Staatspapiere erworben. Gold war<br />

Zahlungsmittel. Meistens jedoch waren Banknoten in Gebrauch, deren nomineller „Wert“<br />

durch Gold gedeckt war. Es bestand „Golddeckung“, außer zur Zeit des 1. Weltkrieges. Just<br />

als das Buch von Gesell in den Druck ging, wurde sie aufgehoben.<br />

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen den Epochen „Gesell“ und „Taghizadegan“ <strong>im</strong><br />

Hinblick auf den Geldumlauf? Dass Geschäftsbanken heutzutage Geld aus dem Nichts<br />

schaffen können? Welche Rolle spielten damals die Geschäftsbanken und das Papiergeld?<br />

Räumten die Geschäftsbanken nicht nach dem gleichen Muster wie heute auch „unsicheren<br />

Kandidaten“ Kredite ein, wenn die Sicherheiten <strong>im</strong> Wert sanken und die „sicheren<br />

Kreditnehmer“ auszubleiben drohten? Die Antwort lautet: Ja!<br />

War die grundlegende Arbeitsteilung zwischen Reichsbank und Geschäftsbanken eine andere<br />

als die zwischen Bundesbank und Geschäftsbanken heute? Bzw. eine wesentlich davon<br />

verschiedene? Die Antwort lautet: Nein! Der einzige wesentliche Unterschied zwischen der<br />

Welt von damals und der heutigen ist, dass sich das Geld heute schneller bewegen kann und<br />

dass mehr Geld <strong>im</strong> Umlauf ist. Die bessere Verfügbarkeit des aktuellen Geldstoffes wirkt sich<br />

positiv für die Abwehr von Deflationen aus, hat sich in punkto Abwehr von Inflationen jedoch<br />

schon oft als Hürde erwiesen. Gold nützt (<strong>im</strong> Allgemeinen und <strong>im</strong> Volksglauben) gegen<br />

Inflation, Papier lange – aber nicht endlos – gegen Deflation. Gold oder Papiergeld? Das<br />

scheint dem Kritiker noch keine abschließend beantwortete ökonomische Frage zu sein.<br />

Dass wir in einer Welt leben, die sich rein äußerlich dramatisch von der unterscheidet, in der<br />

Gesell schrieb, steht außer Zweifel. Doch die inneren Gesetze der Entwicklung unserer<br />

Gesellschaft und auch der Wirtschaft sind noch die gleichen. Dass diese Gesetze – die<br />

Zusammenhänge, die die Existenz der Menschheit und der menschlichen Kultur am meisten<br />

best<strong>im</strong>men – damals wie heute nach Kräften totgeschwiegen werden… selbst das haben<br />

beiden Epochen gemeinsam. Wie sich die Menschen vor hundert Jahren jedoch das Geld<br />

erklärten, welchen inneren Wert sie ihm „be<strong>im</strong>aßen“ und wie sie es bewerteten, ist etwas<br />

ganz anderes! Was jedoch bei Taghizadegan wie Faktenwissen daherkommt, erweist sich<br />

schnell als heiße Luft.<br />

Als Geld fungieren in deutschen Landen Edelmetallmünzen<br />

Dass zu den Zeiten, in denen Gesell schrieb, bereits weltweit Papiergeld in Gebrauch war,<br />

wird von Taghizadegan nicht erwähnt – schließlich würde dies ja seine Behauptung nicht<br />

stützen, dass Gesells Welt und die des Kritikers wenig miteinander zu tun haben.<br />

Besonders schwerwiegende Interventionen richten sich gegen das Silbergeld, das aufgrund<br />

der niedrigeren Kaufkraft das Geld des kleinen Mannes ist.<br />

Silvio Gesell war noch ein Kind, als dem Silber das Prägerecht entzogen wurde. Als er zu<br />

schreiben begann, war das Silbergeld in Deutschland längst Geschichte.<br />

Auch das muss hier wieder berücksichtigt werden, dass unsere heutigen Währungsgesetze<br />

niemanden dagegen schützen, dass nicht morgen auf Betreiben der Beteiligten eine auf<br />

fallende Preise gerichtete Währungspolitik getrieben wird, wie das ja schon einmal 1873<br />

geschehen ist, wo man dem Silber das Prägerecht entzog.<br />

Abschnitt 2.3. NWO S. 69 unten<br />

(http://www.laborartory.de/texte/pdf/Wirtschaftsordnung.pdf)<br />

Jens Frank Kasten (jfk) - 20 - CTS <strong>Freiheitswerk</strong>, 2011

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