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22<br />
Fortsetzungsgeschichte<br />
Ich mache die Augen auf, aber es bleibt dunkel.<br />
Ich schließe sie, drücke die Lider ganz fest<br />
aufeinander und mache die Augen noch einmal<br />
auf. Es ist noch immer schwarz. Also gut. Ich<br />
atme durch. Ich strecke meine Arme nach den<br />
Seiten aus und bemerke, dass ich in keiner Kiste<br />
irgendwo gefangen bin. Erleichterung durströmt<br />
mich. Aber Bett ist es keines, auf dem ich liege.<br />
Auch ist es furchtbar kalt an dem Ort, an dem ich<br />
mich befinde. Unter mir ist es hart, ich klatsche auf<br />
den Boden. Es fühlt sich nach Asphalt an. Nassem<br />
Asphalt. Unwillkürlich ziehe ich die Augenbrauen<br />
nach oben und frage mich, wo zum Teufel ich bin.<br />
<strong>Das</strong> letzte was ich weiß ist … Ich fühle mich, als<br />
wäre ich an eine Laterne gerannt. In meinem Kopf<br />
taucht das Bild meines Germanistik-Professors<br />
auf, der mich charmant lächelnd ansieht und auf<br />
ein kritisierendes Kommentar meiner Wenigkeit<br />
antwortet. Aber schon in der nächsten Sekunde<br />
ist gähnende Leere in meinem Kopf. Ich frage<br />
mich, ob ich gerade nur schlecht träume und mir<br />
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mein Studentenwohnheim-Bett nur als Asphalt-<br />
Bett umschreibe oder ich in einem dieser Splatter-<br />
Filme gelandet bin. Ich höre Wasser rauschen,<br />
eine Hitzewelle durchfährt meinen Körper. Aus<br />
reinem Impuls schreit mein Mund mit einem Mal<br />
aus voller Kehle: „HAALLLOOOO“ und mein Kopf<br />
stellt fest, dass das keine gute Idee war. Meine<br />
Hand bewegt sich zum Hinterkopf und kommt<br />
nass wieder zurück. Ich hoffe inständig, dass<br />
es nur Wasser ist, doch es riecht und schmeckt<br />
metallisch. Auf einmal kommt Angst meinen<br />
Rücken herauf gekrochen. Leise wimmere ich.<br />
Stephanie Tastel<br />
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