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I. Die israelitische Eidgenossenschaft und Jahwe. [23]<br />

Kriegs<strong>für</strong>st durch Werbung einer persönlichen Gefolgschaft oder einer besoldeten,<br />

oft fremdbürtigen, jedenfalls nur von ihm abhängigen Leibgarde, durch Rekrutierung<br />

ihm persönlich ergebener Beamter (sarim) aus jenen Gefolgsleuten<br />

oder auch aus Sklaven, Freigelassenen, politisch rechtlosen Unterklassen, es dahin<br />

brachte, sich als Stadtherr von der Aristokratie der Aeltesten unabhängig zu<br />

machen. Stützte er seine Herrschaft gänzlich auf diese Machtquellen, so entstand<br />

jene Form <strong>des</strong> Fürstentums, welche die königsfeindliche Auffassung später mit<br />

dem Begriff „Königtum“ verband. Der alte legitime erbcharismatische „Fürst“<br />

war <strong>für</strong> sie ein Mann, der auf dem Esel reitet: auf diesem Reittier der vorsalomonischen<br />

Zeit soll nach ihrer Ansicht daher auch der messianische Fürst der Zukunft<br />

dereinst wiederkommen. Ein „König“ dagegen ist ihr ein Mann, der Rosse<br />

und Kriegswagen hält nach Art <strong>des</strong> Pharao. Mit seinem Hort, seinen Magazinen,<br />

seinen Eunuchen und vor allem mit der in seiner Manage befindlichen Garde beherrscht<br />

er von seinen Burgen aus die Stadt und die abhängige Landschaft, setzt<br />

seine Vögte über sie, gibt seinen Gefolgsleuten, Offizieren und Beamten Lehen,<br />

vor allem wohl Burglehen - wie sie vermutlich die „Leute von der Burg (millo)“<br />

in Sichem hatten (Jud. 9, 6. 20), legt Fronden auf und erweitert dadurch den Ertrag<br />

seines eigenen Grundbesitzes. In Sichem hat König Abimelech seinen Burgvogt<br />

sitzen ( Jud. 9, 26 - 30), dem die alte erbcharismatische Autorität der bne<br />

Chamor hat weichen müssen. Die altisraelitische Tradition sieht solche persönliche<br />

Militärherrschaft eines Einzelnen als „Tyrannis“ an. Das Gleichnis von der<br />

Herrschaft <strong>des</strong> Dornbuschs und der Fluch: daß Feuer vom König Abimelech auf<br />

die Patrizier von Sichem und ebenso von diesen auf jenen ausgehen möge, kennzeichnet<br />

den Gegensatz zwischen charismatischer Tyrannis und erbcharismatischem<br />

Patriziat. Der „Tyrann“ stützt sich eben, wie in Athen Peisistratos, auf geworbene<br />

„arme Leute“ (rekim) und das sind „Taugenichtse“ (phichasim“ Jud. 9,<br />

4): - wir werden von ihrer sozialen Herkunft noch zu sprechen haben. Der Uebergang<br />

zwischen Fürstentum und Stadtkönigtum war aber in Wahrheit natürlich<br />

durchaus flüssig. Denn in der ganzen israelitischen Antike blieben die großen<br />

grundsässigen Sippen und ihre Aeltesten in aller Regel ein auch von dem mächtigsten<br />

König auf die Dauer nicht zu ignorieren<strong>des</strong> Element. Wie es <strong>für</strong> die ältere<br />

Zeit die seltene Ausnahme ist, wenn von einem „Huren-

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