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I. Die israelitische Eidgenossenschaft und Jahwe. [7]<br />

die charakteristische Sonderstellung der Juden: ihre Pariavolkslage, rituell verankerten.<br />

Man braucht sich, um die Tragweite <strong>dieser</strong> Tat zu ermessen, nur vorzustellen,<br />

was ohne sie eingetreten wäre. Ohne die Uebernahme <strong>des</strong> Alten Testamentes<br />

als heiligen Buches hätte es auf dem Boden <strong>des</strong> Hellenismus zwar pneumatische<br />

Sekten und Mysteriengemeinschaften mit dem Kult <strong>des</strong> Kyrios Christas<br />

gegeben, aber nimmermehr eine christliche Kirche und eine christliche Alltagsethik.<br />

Denn da<strong>für</strong> fehlte dann jede Grundlage. Ohne die Emanzipation von den<br />

rituellen, die kastenartige Absonderung der Juden begründenden Vorschriften der<br />

Thora aber wäre die christliche Gemeinde ganz ebenso wie etwa die Essener und<br />

Therapeuten eine kleine Sekte <strong>des</strong> jüdischen Pariavolks geblieben. Aber gerade in<br />

dem Kern der aus dem selbstgeschaffenen Ghetto befreienden Heilslehre <strong>des</strong><br />

Christentums knüpfte die paulinische Mission an eine jüdische, wennschon halbverschüttete<br />

Lehre an, welche aus der religiösen Erfahrung <strong>des</strong> Exilsvolks stammte.<br />

Denn ohne die höchst besondersartigen Verheißungen <strong>des</strong> unbekannten großen<br />

Schriftstellers der Exilszeit, der die prophetische Theodizee <strong>des</strong> Leidens Jes.<br />

40 - 55 verfaßt hat, insbesondere die Lehre vom lehrenden und schuldlos freiwillig<br />

als Sühnopfer leidenden und sterbenden Knecht Jahwes wäre trotz der späteren<br />

Menschensohn - Esoterik die Entwicklung der christlichen Lehre vom Opfertod<br />

<strong>des</strong> göttlichen Heilands in ihrer Sonderart gegenüber andern äußerlich ähnlichen<br />

Mysterienlehren nicht denkbar gewesen. Auf der anderen <strong>Seite</strong> ist aber das<br />

Judentum ausgesprochenermaßen Anreger und teilweise Vorbild der Verkündigung<br />

Mohammeds geworden. Wir befinden uns also bei Betrachtung seiner Entwicklungsbedingungen,<br />

ganz abgesehen von der Bedeutung <strong>des</strong> jüdischen Pariavolks<br />

selbst innerhalb der Wirtschaft <strong>des</strong> europäischen Mittelalters und der Neuzeit<br />

vor allem aus diesen Gründen der universalhistorischen Wirkung seiner Religion<br />

an einem Angelpunkt der ganzen Kulturentwicklung <strong>des</strong> Occidents und vorderasiatischen<br />

Orients. An geschichtlicher Bedeutung kann ihm nur die Entwicklung<br />

der hellenischen Geisteskultur und, <strong>für</strong> Westeuropa, <strong>des</strong> römischen Rechts<br />

und der auf dem römischen Amtsbegriff fußenden römischen Kirche, dann weiterhin<br />

der mittelalterlich - ständischen Ordnung und schließlich der sie sprengenden,<br />

aber ihre Institutionen fortbildenden Einflüsse, auf religiösem Gebiet, also<br />

<strong>des</strong> Protestantismus, gleichgeordnet werden.

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