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I. Die israelitische Eidgenossenschaft und Jahwe. [37]<br />

dingungen: die Militärorganisation <strong>des</strong> antiken Hopliten- oder <strong>des</strong> mittelalterlichen<br />

Bürgerheeres, welche die Grundlage der politischen Macht der occidentalen<br />

Plebejer wurde.<br />

Die faktische soziale und ökonomische Situation war, trotz jener Aenderung<br />

der Rechtslage, auch nach dem Exil im Prinzip der vorexilischen ähnlich. Die reichen<br />

Landbesitzer residierten meist in Jerusalem und verzehrten dort ihre Renten.<br />

Zwar gab es auch jetzt mächtige Geschlechter, die nicht in Jerusalem selbst ansässig<br />

waren. Auch sie aber galten normalerweise als in einer Stadt eingebürgert.<br />

Das Geschlecht der Hasmonäer heißt, obwohl ihr Mausoleum auf einem Berge<br />

nahe dem Meeresgestade aufragte, doch das vornehmste in der Stadt Modin (I.<br />

Makk. 2, 17). Die n i c h t in Jerusalem zusammengesiedelten vornehmen weltlichen<br />

Sippen waren in aller Regel Gegner der rituell korrekten Judengemeinde,<br />

wovon die frommen Hasmonäer, <strong>für</strong> die priesterliche Abstammung in Anspruch<br />

genommen wird, eben eine Ausnahme machten 1 ). Und die ökonomisch und politisch<br />

mächtigen Geschlechter innerhalb der Städte, namentlich auch innerhalb Jerusalems,<br />

bedrückten damals die Plebejer ganz ebenso durch Wucher und Beugung<br />

<strong>des</strong> Rechts wie dereinst jene „Großen“ gegen welche die vorexilischen Propheten<br />

sich gewendet hatten. Furchtbar hallen namentlich die Klagen und das Rachegeschrei<br />

der Psalmisten gegen diese Reichen oder, wie sie bezeichnend genannt<br />

werden, „Fetten“, die also auch im Namen ganz dem „popolo grasso“ der<br />

mittelalterlichen italienischen Terminologie entsprachen. Und wie nach der Tradition<br />

einst schon um Abimelech und dann um David, so scharen sich jetzt um Judas<br />

Makkabäus die Unterdrückten und zwar vor allem: die Schuldsklaven, als<br />

seine Gefolgschaft und schlachten mit ihm die Gott-<br />

Pheniciens“ Jew. Quart. R. N. S. 4 (1913) p. 302 ff.) die Analogie der `am Zor, 'am Zidon und<br />

'am Karthach<strong>des</strong>choth auf lyrischen, sidonischen und karthagischen Münzen angeführt und die<br />

nach dem Beginn der Herrschaft der `am rechnenden Aeren. Die am sind in diesen Fällen Familienhäupter,<br />

wohl zweifellos aber Vertreter nur der stadtsässigen patrizischen Sippen. Wie in<br />

Jerusalem nach Nehem. 10 die Unterzeichner <strong>des</strong> religiösen Bun<strong>des</strong>, bildeten sie anscheinend<br />

eine geschlossene Zahl, was da<strong>für</strong> spricht, daß es sich um einen oligarchischen Wehrverband<br />

handelt, wie er in hellenischen Städten vor der Zeit der Demokratie ebenfalls vorkommt.<br />

1 ) Rituell betrachtet verhalten sich freilich die hasmonäischen Heroen von Anfang an ziemlich<br />

inkorrekt. Im Gegensatz zu dem frommen Volk, welches (I. Makk. 2, 29) in die Wüste flieht<br />

und sich am Sabbat abschlachten läßt (Vers 38), beschließt Matthatias mit seiner Gefolgschaft,<br />

auch am Sabbat zu kämpfen (Vers 41), Sehr schnell nach der Befreiung galten die Hasmonäer<br />

den eigentlich Frommen als verwerfliche Hellenisten.

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