28.10.2013 Aufrufe

Genderspezifische Unterschiede bei Asthma und COPD

Genderspezifische Unterschiede bei Asthma und COPD

Genderspezifische Unterschiede bei Asthma und COPD

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10. P-AIR PRESSECLUB<br />

<strong>Genderspezifische</strong><br />

<strong>Unterschiede</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>Asthma</strong> <strong>und</strong> <strong>COPD</strong><br />

Mittwoch, 28. März 2012, 09.30 Uhr, Le Meridien, 1010 Wien<br />

Eine Initiative von AstraZeneca.


10. P-AIR PRESSECLUB<br />

<strong>Genderspezifische</strong><br />

<strong>Unterschiede</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>Asthma</strong> <strong>und</strong> <strong>COPD</strong><br />

INHALT<br />

a PRESSETEXT<br />

a FACTSHEET<br />

a STATEMENTS<br />

Mittwoch, 28. März 2012, 09.30 Uhr, Le Meridien, 1010 Wien<br />

Eine Initiative von AstraZeneca.


SPRECHER<br />

UNIV.-PROF. IN DR. IN ALEXANDRA KAUTZKY-WILLER<br />

Lehrstuhl für Gender Medizin, MedUni Wien<br />

PRIM. DR. NORBERT VETTER<br />

Vorstand der 2. Internen Lungenabteilung, Sozialmedizinisches Zentrum<br />

Baumgartner Höhe, Otto Wagner Spital<br />

UNIV.-DOZ. DR. FELIX WANTKE<br />

Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums<br />

Moderation<br />

UNIV.-PROF. IN DR. IN ANITA RIEDER<br />

Leiterin des Instituts für Sozialmedizin, Zentrum für Public Health,<br />

Medizinische Universität Wien<br />

ID 3437 03/12


10. P-AIR PRESSECLUB:<br />

„<strong>Genderspezifische</strong> <strong>Unterschiede</strong> <strong>bei</strong> <strong>Asthma</strong> <strong>und</strong> <strong>COPD</strong>“<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer unterscheiden sich sowohl auf biologischer als auch psychosozialer<br />

Ebene voneinander. Verschiedenheiten lassen sich da<strong>bei</strong> sowohl <strong>bei</strong>m Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein,<br />

in der Entstehung <strong>und</strong> der Wahrnehmung von <strong>und</strong> im Umgang mit Krankheiten<br />

feststellen. Während die Zahl der männlichen Raucher sinkt, steigt die Zahl der weiblichen<br />

stetig an. Gerade <strong>bei</strong> Lungenerkrankungen sind die geschlechtsabhängigen <strong>Unterschiede</strong><br />

in vielen Bereichen noch zu unbekannt. Im Rahmen des 10. P-AIR Presseclub diskutierten<br />

Experten geschlechtsspezifische Aspekte von <strong>Asthma</strong> <strong>und</strong> <strong>COPD</strong>, ihre Ursachen <strong>und</strong> das<br />

Anliegen einer zukünftig männer- bzw. frauengerechten optimierten Behandlung. +++<br />

(Wien, am 28. März 2012) – Lange Zeit wurde in der Medizin in der Behandlung von Frauen <strong>und</strong><br />

Männern kein Unterschied gemacht. So fand auch die geschlechterspezifische Forschung in der<br />

medizinischen Fachwelt nur wenig Beachtung. Heute rücken die <strong>Unterschiede</strong> im Krankheitsbild<br />

im Zuge einer optimierten Behandlung immer stärker ins Blickfeld des medizinischen Interesses.<br />

„Die Gendermedizin ist ein neuer Forschungsansatz, der sich nicht nur mit körperlichen <strong>Unterschiede</strong>n<br />

zwischen Frau <strong>und</strong> Mann <strong>und</strong> Krankheitsberatung <strong>und</strong> -entstehung beschäftigt, sondern<br />

auch mit Ges<strong>und</strong>heitsverhalten <strong>und</strong> Prävention von Krankheiten. Die Gendermedizin orientiert<br />

sich an biologischen <strong>und</strong> psychosozialen Faktoren <strong>und</strong> an individuellen Bedürfnissen <strong>bei</strong>der Geschlechter<br />

in allen Sparten der Medizin. Das beginnt mit den verschiedenen Zugängen von Frauen<br />

<strong>und</strong> Männern zu den Themen Vorsorge, Lebensstil <strong>und</strong> Therapien“, schildert Univ. Prof.in Dr.in<br />

Alexandra Kautzky-Willer, Lehrstuhl für Gender Medizin an der Medizinischen Universität Wien.<br />

Geschlechtsspezifische Ausrichtung von Arzt-Patienten-Gesprächen<br />

Schon in der Diagnosestellung zeigen sich <strong>Unterschiede</strong> zwischen Frau <strong>und</strong> Mann. Meist brauchen<br />

Frauen eine einfühlsame Gesprächsführung, ein wertschätzendes Klima <strong>und</strong> ein gutes Verhältnis<br />

zum Arzt oder der Ärztin, während Männer ihre Beschwerden zielgerichtet schildern. „Arzt-<br />

Patienten-Gespräche müssen zukünftig mehr auf das Geschlecht <strong>und</strong> die jeweiligen individuellen<br />

Bedürfnisse ausgerichtet sein. Ein ungeeigneter Kommunikationsstil kann unter Umständen eine<br />

Ursache für falsche oder mangelhafte Diagnosestellung sein“, so Univ. Prof.in Dr.in Kautzky-Willer.<br />

Lange Zeit gab es zu Frauenges<strong>und</strong>heit außerdem keine entsprechende Datenlage, da der<br />

männliche Körper in der Medizin als Bezugsgröße verwendet <strong>und</strong> Krankheitsbilder in der Regel<br />

anhand von typisch männlichen Symptomen beschrieben wurden. Diese Tatsache lag an der<br />

Befürchtung, durch Studien an Frauen den Kindern von Schwangeren zu schaden.<br />

<strong>COPD</strong> <strong>bei</strong> Frauen im Steigen begriffen<br />

Die Zahl weiblicher Raucher nimmt stetig zu, während die Zahl männlicher laufend sinkt. Die Lunge<br />

<strong>und</strong> die Gefäße von Frauen werden jedoch stärker geschädigt als jene des Mannes. Frauen<br />

sind aufgr<strong>und</strong> ihrer engeren Atemwege <strong>und</strong> des niedrigeren Lungenvolumens früher auf die Gabe<br />

von Sauerstoff angewiesen als männliche Raucher mit <strong>COPD</strong>. Prim. Dr. Norbert Vetter, Vorstand<br />

der 2. Internen Lungenabteilung des Sozialmedizinischen Zentrums Baumgartner Höhe, Otto<br />

Wagner Spital erläuterte, dass <strong>COPD</strong> <strong>bei</strong> Frauen die schon lange rauchen in den letzten Jahren<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

04/12


zugenommen hat. „Die Prävalenz ist <strong>bei</strong> den 40-jährigen Frauen höher: 16 Prozent <strong>bei</strong> Frauen im<br />

Vergleich zu zehn Prozent <strong>bei</strong> Männern. Aufgr<strong>und</strong> des schwereren Krankheitsverlaufs ist <strong>bei</strong> Frauen<br />

häufiger eine Sauerstofftherapie nötig. Da sie <strong>bei</strong> gleicher Lungenfunktionseinschränkung eine<br />

geringere Leistungsfähigkeit haben <strong>und</strong> stärker unter Atemnot leiden, müssen der Langzeittrainingsplan<br />

<strong>und</strong> die Rauchentwöhnung geschlechterspezifisch aufgebaut werden“.<br />

<strong>Asthma</strong> tritt <strong>bei</strong> Buben häufiger auf<br />

Nach heutigen Schätzungen leiden fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung an <strong>Asthma</strong> bronchiale.<br />

Auch Allergien sind in der Bevölkerung relativ weit verbreitet. „Von Allergien sind 25 Prozent der<br />

Frauen <strong>und</strong> 18,9 Prozent der Männer betroffen. An allergischem <strong>Asthma</strong> leiden 3,9 Prozent der<br />

Männer <strong>und</strong> 4,6 Prozent der Frauen. Im Kindesalter sind mehr Buben von <strong>Asthma</strong> betroffen als<br />

Mädchen, während im Erwachsenenalter häufiger Frauen betroffen sind. Zweifellos beeinflussen<br />

die Sexualhormone die Entwicklung allergischer Erkrankungen wie <strong>Asthma</strong> bronchiale. Sobald<br />

Mädchen geschlechtsreif sind <strong>und</strong> sich Östrogen verstärkt entwickelt, steigt die Zahl der <strong>Asthma</strong>tikerinnen.<br />

Eine Monatsblutung vor dem 12. Lebensjahr ist mit einem erhöhten <strong>Asthma</strong>risiko verb<strong>und</strong>en.<br />

Bei Frauen sind <strong>Asthma</strong>anfälle um die Monatsblutung, aber auch um den Eisprung gehäuft.<br />

Das männliche Hormon Testosteron hingegen wirkt antiallergisch“, stellte Univ.-Doz. Dr.<br />

Felix Wantke, Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums fest.<br />

Einbezug <strong>bei</strong>der Geschlechter für maßgeschneiderte Behandlung<br />

Heutzutage müssen Studien auch an Frauen durchgeführt werden, die Medikamente für die spätere<br />

Verordnung an Mann <strong>und</strong> Frau testen. Durch diese Tatsache hat sich das Geschlechterverhältnis<br />

in klinischen Studien verbessert. Die Experten zeigten sich darüber einig, dass eine optimierte<br />

Behandlung <strong>und</strong> Therapie für <strong>bei</strong>de Geschlechter nur durch die Einbeziehung von Mann<br />

<strong>und</strong> Frau mit ihren biologischen <strong>und</strong> psychosozialen Faktoren gelingen kann.<br />

Über P-AIR:<br />

P-AIR ist eine mehrmals pro Jahr stattfindende Presseveranstaltung, die 2008 von AstraZeneca<br />

Österreich ins Leben gerufen wurde. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, das Bewusstsein für die<br />

mittlerweile zur Volkskrankheit avancierten Indikationen <strong>Asthma</strong>, <strong>COPD</strong> <strong>und</strong> Allergien zu steigern.<br />

Thematisiert <strong>und</strong> von renommierten Experten beleuchtet werden verschiedene Aspekte, die mit<br />

diesen Krankheitsbildern in Zusammenhang stehen. Ziel der aktuellen Veranstaltung ist, auf geschlechter-spezifische<br />

Eigenheiten in der Diagnose, im Umgang <strong>und</strong> im Verlauf mit möglichen <strong>und</strong><br />

bereits bestehenden Atemwegs-Erkrankungen aufmerksam zu machen.<br />

HINWEIS FÜR REDAKTIONEN:<br />

Auf www.welldone.at finden Sie die Inhalte der Pressemappe (Pressetext, Statements der Teilnehmer, Pressefotos)<br />

zum kostenfreien Download.<br />

RÜCKFRAGEHINWEIS:<br />

Welldone GmbH, Werbung <strong>und</strong> PR, Mag. Nina Bennett, MA | Mag. (FH) Martina Dick | Public Relations,<br />

Lazarettgasse 19/OG 4, 1090 Wien, Tel.: 01/402 13 41-12, E-Mail: pr@welldone.at<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

05/12


Factsheet<br />

Der kleine Unterschied:<br />

Geschlechterunterschiede von Mann <strong>und</strong> Frau<br />

Lebenserwartung: R<strong>und</strong> zwei drittel der älteren Menschen sind Frauen. Die Lebenserwartung<br />

von Frauen liegt um sechs Jahre über jener von Männern.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein: Frauen sind ges<strong>und</strong>heitsbewusster als Männer. Sie schätzen<br />

ihre Ges<strong>und</strong>heitsrisiken aber oft falsch ein.<br />

Diagnoseverhalten: Frauen gehen häufiger zum Arzt. Da Frauen dazu tendieren, ihre Beschwerden<br />

zu verharmlosen, werden organische Erkrankungen oftmals übersehen oder später<br />

diagnostiziert als <strong>bei</strong> Männern. Während Männer körperlich untersucht werden, erhalten Frauen<br />

oftmals eine psychosomatische Diagnose, weshalb diese in weiterer Folge gar nicht oder erst später<br />

behandelt werden.<br />

Zusammensetzung des Körpers: Der Körper des Mannes besteht zwischen 60 <strong>und</strong> 70<br />

Prozent aus Wasser, jener der Frauen nur zu 50 bis 60 Prozent. Das Fettgewebe der Körper der<br />

Frauen macht 27 Prozent, <strong>bei</strong> Männern hingegen nur 15 Prozent aus. Das Körperfett sammelt sich<br />

<strong>bei</strong> Frauen an Bauch, Hüften <strong>und</strong> Po, <strong>bei</strong> Männern am Oberbauch. Im Ruhezustand ist der Kalorienverbrauch<br />

<strong>bei</strong> Männern etwas höher als <strong>bei</strong> Frauen.<br />

Blut: Während Frauen über nur 3,6 Liter Blut verfügen, sind es <strong>bei</strong> Männern 4,5 Liter. Die Anzahl<br />

der roten Blutkörperchen ist <strong>bei</strong> Männern um 20 Prozent größer, der Blutdruck mit 140:88 höher<br />

als <strong>bei</strong> Frauen zu 130:80.<br />

Atmung: Frauen atmen mit durchschnittlich 22 Atmungen pro Minute deutlich häufiger als Männer<br />

mit 16 Atmungen.<br />

Immunsystem: Frauen haben ein besseres Immunsystem als Männer, sie sind weniger oft von<br />

Infektionserkrankungen betroffen.<br />

Nebenwirkungen von Medikamenten: Da sich der männliche <strong>und</strong> weibliche Körper unterscheiden,<br />

wirken sich Medikamente auch anders aus. Unerwünschte Wirkungen oder Überdosierungen<br />

sind <strong>bei</strong> Frauen daher häufiger anzutreffen.<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

06/12


UNIV.-PROF. IN DR. IN ALEXANDRA KAUTZKY-WILLER<br />

Lehrstuhl für Gender Medizin, Medizinische Universität Wien<br />

Lange Zeit fand die gendermedizinische Forschung in der medizinischen Fachwelt kaum Beachtung,<br />

heute legt diese den Gr<strong>und</strong>stein für eine moderne Medizin <strong>und</strong> die optimierte Behandlung<br />

<strong>bei</strong>der Geschlechter. Die Gendermedizin ist ein neuer Forschungsansatz, der sich nicht nur mit<br />

körperlichen <strong>Unterschiede</strong>n zwischen Frau <strong>und</strong> Mann <strong>und</strong> Krankheitsberatung <strong>und</strong> -entstehung<br />

beschäftigt, sondern auch mit Ges<strong>und</strong>heitsverhalten <strong>und</strong> Prävention von Krankheiten. Die Gendermedizin<br />

steht auf zwei großen Pfeilern: dem biologischen <strong>und</strong> dem psychosozialen. Die biologische<br />

Ebene umfasst die Geschlechtsorgane, die Anatomie, die Hormone, die Geschlechtschromosomen.<br />

Sie betrifft das Gefäßsystem, den Stoffwechsel <strong>und</strong> das Immunsystem. Die<br />

psychosozialen Faktoren, betreffen die Kultur, die Umwelt, die Lebenswelten von Frauen <strong>und</strong><br />

Männern. Zudem orientiert sich Gendermedizin an individuellen Bedürfnissen <strong>bei</strong>der Geschlechter<br />

in allen Sparten der Medizin. Das beginnt mit den verschiedenen Zugängen von Frauen <strong>und</strong><br />

Männern zu den Themen Vorsorge, Lebensstil <strong>und</strong> Therapien. Für Frauen ist <strong>bei</strong>spielsweise die<br />

Ernährung ein zentrales Thema, Männer lassen sich stärker zu körperlicher Betätigung motivieren.<br />

Die Gendermedizin gilt für <strong>bei</strong>de Geschlechter, durch ihre Ergebnisse nutzt sie Mann <strong>und</strong><br />

Frau gleichermaßen. Gender ist letztlich ein Faktor in einem großen Ganzen, das man immer<br />

bedenken muss.<br />

Der Mann – lange Zeit die „Norm“ in der Medizin<br />

Dass das Geschlecht auch in der Medizin eine Rolle spielt, wurde relativ spät erkannt. In der Medizin<br />

wurde lange Zeit einzig der männliche Körper als Bezugsgröße verwendet <strong>und</strong> Krankheitsbilder<br />

wurden in der Regel anhand von typisch männlichen Symptomen beschrieben. Die Richtlinien<br />

für Medikamentendosierung <strong>und</strong> -nebenwirkungen orientieren sich prinzipiell an den<br />

Reaktionen des männlichen Körpers. Der Gr<strong>und</strong> dafür, liegt in der Geschichte der Medizin: Früher<br />

wurden primär am Mann Untersuchungen durchgeführt, Frauen wurden aus Studien ausgeschlossen,<br />

denn gerade <strong>bei</strong> Medikamentenstudien an schwangeren Frauen bestand die Angst, dass das<br />

Kind geschädigt werden könnte. So gab es zu Frauenges<strong>und</strong>heit lange Zeit keine entsprechende<br />

Datenlage.<br />

Gelungene Arzt-Patienten-Gespräche<br />

Durch die Gendermedizin wurde erkannt, dass Männer <strong>und</strong> Frauen <strong>bei</strong> Krankheiten <strong>und</strong> auf Therapien<br />

unterschiedlich reagieren. Schon in der Diagnosestellung sind die beträchtlichen <strong>Unterschiede</strong><br />

zwischen Frauen <strong>und</strong> Männern ersichtlich: Männer schildern zielgerichtet ihre Beschwerden,<br />

Frauen hingegen brauchen meist mehr Zeit, um ihre individuelle Situation zu beschreiben.<br />

Zudem neigen sie dazu, ihre Beschwerden zu verharmlosen – so werden viele Erkrankungen <strong>bei</strong><br />

ihnen übersehen oder erst später richtig diagnostiziert. Männer hingegen interessieren sich weniger<br />

für Vorsorge <strong>und</strong> kommen deswegen oft in späteren Erkrankungsstadien erstmals zur ärztlichen<br />

Untersuchung. Ärztliche Gespräche orientieren sich oft am männlichen Gesprächsstil – eine<br />

ausführliche <strong>und</strong> einfühlsame Gesprächsführung <strong>und</strong> wertschätzendes Klima kommt meist zu<br />

kurz. Die Beziehung zum Arzt/zur Ärztin ist für Frauen wichtiger als für Männer. Sie legen Wert auf<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

07/12


gute Betreuung <strong>und</strong> eine gewisse emotionale, zwischenmenschliche Tiefe. Umgekehrt nehmen<br />

sich Ärztinnen mehr Zeit für ihre Patientinnen <strong>und</strong> Patienten, setzen sich mehr mit Details auseinander<br />

<strong>und</strong> gehen auf das psychische Umfeld ein. Ein ungeeigneter Kommunikationsstil kann unter<br />

Umständen eine Ursache für falsche oder mangelhafte Diagnosestellung sein.<br />

Diagnostik typisch weiblicher Symptome<br />

Zudem unterscheiden sich Frauen <strong>und</strong> Männer häufig <strong>bei</strong> Krankheitssymptomen. Beim Herzinfarkt<br />

ist <strong>bei</strong>spielsweise die Annahme weit verbreitet, dass Schmerzen in der Brust <strong>und</strong> im linken<br />

Arm auf einen akuten Anfall hindeuten. Wenig bekannt ist hingegen, dass der weibliche Herzinfarkt<br />

oft mit Symptomen wie Kiefer- <strong>und</strong> Rückenschmerzen, Atemnot oder starker Abgeschlagenheit<br />

einhergeht. Das Übersehen weiblicher Symptome, kann sich die Dauer bis zur richtigen Behandlung<br />

erheblich verlängern.<br />

Maßgeschneiderte Medikation <strong>und</strong> Therapie<br />

Obwohl Frauen <strong>bei</strong> den meisten Medikamenten fast doppelt so viele Nebenwirkungen haben wie<br />

Männer, werden Arzneimittel oft unvorsichtig eingenommen. Auch das liegt zu wenigen klinischen<br />

Ergebnissen von Arzneimittelstudien <strong>bei</strong> Frauen zugr<strong>und</strong>e. Mittlerweile ist der Einschluss von<br />

Frauen in jeder Studie, die Medikamente für die spätere Verordnung an Mann <strong>und</strong> Frau testet,<br />

festgelegt, dadurch hat sich das Geschlechterverhältnis in klinischen Studien verbessert. Die Behandlung<br />

muss – wenn Wirkunterschiede vorliegen – an den weiblichen Körper angepasst sein.<br />

Erst <strong>bei</strong> einer getrennten Analyse von Frauen <strong>und</strong> Männern sowie nach ihrem Alter, lassen sich<br />

allerdings genauere Aussagen zur Wirksamkeit der jeweiligen Medikation treffen. Zudem wird hier<br />

ein besseres Monitoring der Medikation notwendig sein.<br />

Änderung <strong>und</strong> Beratung des Lebensstils<br />

Auch die Prävention spielt <strong>bei</strong> Gendermedizin eine Rolle. Erkrankungen, die auf Frauen häufiger<br />

zutreffen, sind häufig auf einen typisch weiblichen Lebensstil zurückzuführen, der sich durch<br />

Mehrfachbelastung <strong>und</strong> vollen Einsatz auszeichnet. Spezifische Lebensstilschulungen können<br />

hier Abhilfe schaffen.<br />

Lungenkrankheiten <strong>bei</strong> Frauen im Vormarsch<br />

Während die Zahl der männlichen Raucher laufend sinkt, steigt die Zahl der weiblichen kontinuierlich<br />

an. Rauchen aber schädigt die Lunge <strong>und</strong> Gefäße der Frau stärker als jene des Mannes.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der engeren Atemwege <strong>und</strong> des niedrigeren Lungenvolumens von Frauen sind diese<br />

früher auf die Gabe von Sauerstoff angewiesen als männliche Raucher mit <strong>COPD</strong>. Die Zahl der<br />

Frauen mit <strong>COPD</strong> steigt kontinuierlich <strong>und</strong> sie haben in verschiedenen Studien mehr Exazerbationen<br />

<strong>und</strong> geben eine schlechtere Lebensqualität an. Schwere frühe Verläufe betreffen sogar<br />

mehr Frauen <strong>und</strong> da<strong>bei</strong> scheinen auch mütterliche Faktoren wichtig zu sein. <strong>Asthma</strong> betrifft mehr<br />

Knaben als Mädchen, doch mit der Pubertät ändert sich das Muster <strong>und</strong> Frauen sind dann häufiger<br />

betroffen mit schwereren Symptomen. Die Sexualhormone dürften hier eine Rolle spielen <strong>und</strong><br />

so wird auch eine Verschlechterung der Erkrankung in der Schwangerschaft beobachtet. Auch<br />

<strong>bei</strong>m Lungenkrebs sind Frauen, durch den zunehmenden Zigarettenkonsum, da<strong>bei</strong>, zu den Männern<br />

aufzuschließen.<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

08/12


PRIM. DR. NORBERT VETTER<br />

Vorstand der 2. Internen Lungenabteilung, Sozialmedizinisches Zentrum<br />

Baumgartner Höhe, Otto Wagner Spital<br />

Rauchen als Hauptursache für <strong>COPD</strong><br />

Bei der Chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (<strong>COPD</strong>) handelt es sich um eine chronische,<br />

nicht heilbare Erkrankung. Neben dem Rauchen <strong>und</strong> Passivrauchen sind Luftverschmutzung <strong>und</strong><br />

Hausbrand Risikofaktoren für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Das Fortschreiten der<br />

Krankheit <strong>und</strong> der Verlust der Lungenfunktion kann nur durch eine möglichst frühe Therapie <strong>und</strong><br />

eine Änderung des Lebensstils – insbesondere durch das Aufgeben des Rauchens – verhindert<br />

werden.<br />

Frauen holen auf – <strong>COPD</strong> spielt in Zukunft eine größere Rolle<br />

In Österreich sind r<strong>und</strong> 400.000 Menschen von <strong>COPD</strong> betroffen, r<strong>und</strong> 6.000 davon sterben pro<br />

Jahr daran. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Krankheit insgesamt stark zugenommen. Vor<br />

allem unter Frauen, die seit Langem rauchen. Rauchen schädigt die Lunge der Frau noch in wesentlich<br />

stärkerem Maße als die des Mannes. Da<strong>bei</strong> steht einer sinkenden Anzahl männlicher<br />

Raucher, eine seit mehreren Jahren steigende Zahl von Raucherinnen gegenüber. Ab 40 Jahren<br />

leiden Frauen da<strong>bei</strong> wesentlich häufiger an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung als Männer.<br />

Die BOLD (Burden of Lung Disease)-Studie zeigt, dass 16% der 40- bis 50-Jährigen, bereits 30%<br />

der 50- bis 60-Jährigen <strong>und</strong> 72% der über 70-Jährigen eine <strong>COPD</strong> entwickelt haben. Die Prävalenz<br />

ist <strong>bei</strong> den 40-jährigen Frauen höher (16% vs. 10% <strong>bei</strong> Männern), in höherem Alter annähernd<br />

gleich (über 70 Jahre: 77% <strong>bei</strong> Frauen vs. 71% <strong>bei</strong> Männern).<br />

<strong>Unterschiede</strong> in der Diagnose <strong>und</strong> im Krankheitsverlauf<br />

<strong>COPD</strong> ist <strong>bei</strong> Frauen deutlich unterdiagnostiziert, denn symptomatische Frauen werden eher der<br />

Diagnose <strong>Asthma</strong> zugeordnet <strong>und</strong> erhalten keine oder verspätet eine adäquate Therapie. Die<br />

Frauen in der <strong>COPD</strong> Patientenpopulation sind jünger als die betroffenen Männer, mit einem<br />

schlechteren Lungenfunktionsverlauf. Das bedeutet, dass Frauen in jüngeren Jahren schwerer<br />

erkranken als Männer mit <strong>COPD</strong> <strong>und</strong> pro Jahr häufiger eine Exazerbation* (ges<strong>und</strong>heitliche Verschlechterungen)<br />

erleiden. Das könnte zum einen an den engeren Atemwegen liegen. Andererseits<br />

auch der unter Östrogeneinfluss stärkeren Zytochrom-P450-Aktivität mit verstärkter Metabolisierung<br />

von Rauch-bestandteilen die zu oxidativem Stress in den Atemwegen führen. Der<br />

verstärkte Einsatz von Spirometrie zur Diagnosestellung kann Abhilfe schaffen <strong>und</strong> <strong>COPD</strong> genau<br />

diagnostizieren.<br />

* Eine Exazerbation der <strong>COPD</strong> ist eine Verschlechterung der Erkrankung innerhalb eines kurzen Zeitraums, <strong>bei</strong> der sich die Symptomatik verstärkt.<br />

Typische Anzeichen sind zunehmende Atemnot, stärkerer Husten <strong>und</strong> eine zunehmende Menge des Auswurfs. Der Schleim wird zäher<br />

<strong>und</strong> ändert seine Farbe hin zu grünlich gelb. Zusätzlich können allgemeine Symptome wie Fieber <strong>und</strong> Abgeschlagenheit hinzukommen.<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

09/12


<strong>COPD</strong>-Therapie<br />

Im Bezug auf geschlechterspezifische <strong>Unterschiede</strong> in der Behandlung von <strong>COPD</strong>-Patienten gibt<br />

es keine Daten. Männer <strong>und</strong> Frauen sprechen auf die Medikamente gleichermaßen an. Aufgr<strong>und</strong><br />

des schwereren Krankheitsverlaufs ist <strong>bei</strong> Frauen häufiger eine Sauerstofftherapie nötig. Da Frauen<br />

<strong>bei</strong> gleicher Lungenfunktionseinschränkung eine geringere Leistungsfähigkeit haben <strong>und</strong> stärker<br />

unter Atemnot leiden, müssen der Langzeittrainingsplan <strong>und</strong> die Rauchentwöhnung geschlechterspezifisch<br />

aufgebaut werden.<br />

Entwicklung einer <strong>COPD</strong><br />

Die <strong>COPD</strong> entwickelt sich meist sehr langsam über einige Jahrzehnte hinweg. Die Flimmerhärchen<br />

der Bronchien werden gelähmt, die Lunge produziert da<strong>bei</strong> übermäßig viel Schleim. Wird in<br />

diesem Stadium die Ursache, etwa das Rauchen eingestellt, können sich die Veränderungen<br />

noch zurückbilden. Ansonsten entwickelt sich etwa aus der chronischen Bronchitis eine chronisch<br />

obstruktive Bronchitis: Die Flimmerhärchen werden zerstört, die entzündete Bronchialschleimhaut<br />

verdickt sich <strong>und</strong> verengt die Luftwege. Im nächsten Stadium der Erkrankung bildet sich die Bronchialschleimhaut<br />

zurück. Die nun dünne Wand der Lungenbläschen wird dadurch instabil <strong>bei</strong>m<br />

Ausatmen, sie fallen in sich zusammen. Das führt zu Atemnot <strong>und</strong> Leistungsschwäche. Im weiteren<br />

Verlauf können die Wände der Lungenbläschen völlig zerstört werden.<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

10/12


UNIV.-DOZ. DR. FELIX WANTKE<br />

Facharzt für Lungenheilk<strong>und</strong>e, Floridsdorfer Allergieambulatorium<br />

<strong>Asthma</strong> bronchiale: Ursachen, Symptome <strong>und</strong><br />

Behandlungsmöglichkeiten in Hinblick auf das Geschlecht<br />

Geschlecht, Hormone <strong>und</strong> <strong>Asthma</strong> bronchiale<br />

Das Geschlecht <strong>und</strong> die Sexualhormone beeinflussen die Entwicklung von allergischen Erkrankungen<br />

wie <strong>Asthma</strong> bronchiale. Buben haben häufiger <strong>Asthma</strong> als Mädchen. Möglicherweise erklärt sich<br />

dieses Phänomen durch die relativ zur Lungengröße kleineren Atemwege. Sobald Mädchen geschlechtsreif<br />

sind <strong>und</strong> Östrogen verstärkt gebildet wird, steigt die Zahl der <strong>Asthma</strong>tikerinnen. Eine<br />

Monatsblutung vor dem 12. Lebensjahr ist mit einem erhöhten <strong>Asthma</strong>risiko verb<strong>und</strong>en. Bei Frauen<br />

sind <strong>Asthma</strong>anfälle um die Monatsblutung, aber auch um den Eisprung gehäuft. Das männliche Hormon<br />

Testosteron wirkt antiallergisch. Auch eine postmenopausale Hormontherapie kann zur Entstehung<br />

von <strong>Asthma</strong> bronchiale führen. Dies wurde sowohl in der „nurses health study“ 2004 als auch<br />

2010 in einer französischen Studie gef<strong>und</strong>en. Insbesondere schlanke Damen mit einem BMI (Body<br />

Mass Index) von unter 25, Atopikerinnen <strong>und</strong> Nichtraucherinnen waren mehr gefährdet.<br />

70 Prozent der <strong>Asthma</strong>tiker sind Allergiker<br />

<strong>Asthma</strong> bronchiale ist einen multifaktorielle Erkrankung. Unter den Auslösern steht die Allergie mit<br />

70 Prozent an der Spitze. Typische Allergene sind die Hausstaubmilben oder die Katze. Allergische<br />

Kinder, die frühzeitig einer hohen Exposition zu diesen Allergenen ausgesetzt sind, haben<br />

ein bis zu 40-fach erhöhtes Risiko, an <strong>Asthma</strong> bronchiale zu erkranken.<br />

Erst kürzlich wurde <strong>bei</strong> <strong>Asthma</strong>tikern ein Epitheldefekt beschrieben, welcher das Eindringen von<br />

potenziellen Allergenen <strong>und</strong> somit die Sensibilisierung erleichtert. Zusätzlich können eiweißspaltende<br />

Substanzen (Proteasen) von Allergenen oder Umweltgifte wie etwa Zigarettenrauch die<br />

Atemwegsepithelien (Schleimhaut) schädigen. Zigarettenrauchexposition kann zur Entstehung<br />

neuer Allergien führen (allergische Neusensibilisierung).<br />

Husten, pfeifendes Atemgeräusch <strong>und</strong> anfallsartige Atemnot<br />

<strong>Asthma</strong> bronchiale führt wiederkehrend zu anfallsartiger Verengung der Bronchien (Atemwegsobstruktion)<br />

<strong>und</strong> Atemnot. Typisch für <strong>Asthma</strong> bronchiale sind Episoden von Husten, auch nachts<br />

<strong>und</strong> ein pfeifendes Atemgeräusch. Die anfallsweise Atemnot kann geringfügig bis massiv sein. Je<br />

nach Schwere des <strong>Asthma</strong>s kommt es zu längeren beschwerdefreien Intervallen. <strong>Asthma</strong> bronchiale<br />

ist eine chronische Erkrankung, die <strong>bei</strong> schwereren Verläufen zu Einschränkung im Alltag <strong>und</strong><br />

der Ar<strong>bei</strong>tsfähigkeit führt. Insbesondere schweres <strong>Asthma</strong> bronchiale führt zu dauerhafter Schädigung<br />

der Bronchien (airway remodelling).<br />

Nach heutigen Schätzungen leiden fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung an <strong>Asthma</strong> bronchiale.<br />

Allergien sind die zweithäufigste Erkrankung der Bevölkerung. Von Allergien sind 25 Prozent<br />

der Frauen <strong>und</strong> 18,9 Prozent der Männer betroffen. An allergischem <strong>Asthma</strong> leiden 3,9 Prozent<br />

der Männer <strong>und</strong> 4,6 Prozent der Frauen. 1<br />

1 Statistik Austria (Abfrage: 16.März 2012)<br />

http://www.statistik.at/web_de/statistiken/ges<strong>und</strong>heit/ges<strong>und</strong>heitszustand/chronische_krankheiten/index.html<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

11/12


Zusammenhang zwischen Erkrankung der oberen <strong>und</strong> unteren Atemwege<br />

Es konnte mehrmals gezeigt werden, dass die Entwicklung von allergischer Rhinitis (allergischer<br />

Schnupfen) zu <strong>Asthma</strong> bronchiale führen kann, abhängig von der Schwere <strong>und</strong> insbesondere der<br />

Dauer der Rhinitis. Zusätzlich ist die Sensibilisierung auf ein perenniales Allergen wie die Hausstaubmilbe<br />

nötig, um die chronische Entzündungsreaktion so lange aufrecht zu erhalten, dass<br />

sich <strong>Asthma</strong> bronchiale entwickeln kann. Saisonelle Allergene lösen <strong>Asthma</strong> bronchiale weit seltener<br />

aus. Buben sind häufiger von allergischer Rhinitis betroffen als Mädchen.<br />

Virusinfekte <strong>und</strong> <strong>Asthma</strong><br />

Rezidivierende Infekte der unteren Atemwege mit Rhinoviren, eventuell auch RS Viren sind mit<br />

einem signifikanten <strong>Asthma</strong>risiko assoziiert. Ob die Virusinfekte allerdings per se <strong>Asthma</strong> auslösen<br />

können oder ob sie <strong>Asthma</strong> lediglich demaskieren ist nicht bekannt. Das <strong>Asthma</strong>risiko steigt<br />

nach einem viralen Infekt <strong>bei</strong> frühzeitiger allergischer Sensibilisierung. Kinder von Allergikern haben<br />

ein erhöhtes Risiko, selbst Allergiker zu werden. Rauchen <strong>und</strong> Passivrauchexposition stellt<br />

ein Risiko für Neusensibilisierungen dar. Wie Daten des Floridsdorfer Allergieambulatoriums in<br />

einem selektiven Patientenkollektiv zeigen, findet sich <strong>bei</strong> Buben häufiger eine allergische Sensibilisierung<br />

als <strong>bei</strong> Mädchen (64 Prozent versus 36 Prozent).<br />

Behandlungsmöglichkeiten: frühzeitige Diagnostik – frühzeitige Therapie<br />

<strong>Asthma</strong> bronchiale wird mittels Lungenfunktion diagnostiziert. Die state of the art Allergiediagnostik<br />

besteht aus Anamnese, Hautpricktest <strong>und</strong> Blutuntersuchung. Eine alleinige Blutuntersuchung<br />

ist nicht ausreichend, da der Hautpricktest die empfindlichste (=sensitivste) Untersuchungsmethode<br />

darstellt. Wahrscheinlich haben Frauen eine höhere Compliance als Männer, da sie die Medikamente<br />

regelmäßiger einnehmen.<br />

Therapieziel: <strong>Asthma</strong>kontrolle<br />

<strong>Asthma</strong> kann symptomatisch mit Controllern, Medikamente, die die chronische Entzündungsreaktion<br />

der Bronchien unterbinden, <strong>und</strong> Relievern, Medikamente, die die Bronchien erweitern – Bronchospasmolytika,<br />

behandelt werden. Das Therapieziel ist die <strong>Asthma</strong>kontrolle. Optimale <strong>Asthma</strong>kontrolle<br />

gewährt maximale Lebensqualität <strong>bei</strong> weitestgehender Beschwerdefreiheit. Die<br />

Medikation wird so lange erhöht, bis <strong>Asthma</strong>kontrolle erreicht ist. Bei längerfristig bestehender<br />

<strong>Asthma</strong>kontrolle wird die Medikation so weit reduziert, dass der Patient noch kontrolliert ist. Step<br />

up & step down: so viele Medikamente wie nötig, aber nicht mehr.<br />

Spezifische Immuntherapie als einzige kausale Therapie der Allergie<br />

Bei leichtgradigem allergischen <strong>Asthma</strong> kann die spezifische Immuntherapie das Fortschreiten<br />

des <strong>Asthma</strong> bronchiale bremsen, oder <strong>bei</strong> allergischer Rhinitis die Entwicklung von <strong>Asthma</strong> bronchiale<br />

verhindern (gezeigt in der PAT Studie = preventive allergy treatment). Meiner Erfahrung<br />

nach nehmen gleich viele Männer wie Frauen die Immuntherapie in Anspruch. Auch ist die Compliance<br />

<strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Geschlechtern gleich hoch.<br />

Eine Initiative<br />

von AstraZeneca<br />

Österreich<br />

Schwarzenbergplatz 7<br />

A-1037 Wien<br />

www.astrazeneca.at<br />

12/12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!