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Népi építkezés – A Magyar Népművészet Évszázadai III. – Szent ...

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Andere gingen von der Kunstgeschichte aus. Später beteiligte<br />

sich auch die Archäologie an der Erforschung der<br />

Entwicklungsgeschichte des Hauses, In den Antworten auf<br />

die aus imimer neuen Gesichtspunkten gestellten Fragen<br />

fand die Ethnologie zahlreiche grundsätzliche Feststellungen<br />

über die Entwicklungsgeschichte des Hauses, seine Verbindung<br />

mit den benachbarten Völkern und Kulturströmungen,<br />

über die ortsbedingten regionalen Typen, die durch die<br />

Varianten der Heizanlage und der Rauchabführung determiniert<br />

werden. Zwar haben sich die Forscher auch mit den<br />

einzelnen Bauelementen, mit ihrer chronologischen und<br />

geographischen Verbreitung befasst, doch ist deren bauliche<br />

Rolle ihrem Interesse entgangen, sie blieben zwischen dem<br />

Rahmen der Formtypologie.<br />

Die sezessionistische Stiltendenz der Jahrhundertwende<br />

erweckte auch das Interesse der Architekten für die bäuerlichen<br />

Bauwerke. Mit der Zeit machte sich gerade diese von<br />

der Völkerkunde unabhängig ansetzende Forschungsrichtung,<br />

die Bewegung zur Schaffung einer national geprägten<br />

ungarischen Baukunst, in der Entdeckung des Bauernhauses<br />

am meisten verdient. Die sich um die Erschaffung des<br />

nationalen Baustils 'bemühenden Architekten wandten sich<br />

an die Vollksüiberlieferungen uim Elemenite und Motive<br />

für die Bauentwürfe von öffentlichen Gebäuden und<br />

Mietshäusern, obwohl diese sowohl in bezug auf Dimensionen<br />

als auch auf Funktion von den Bauernhäusern weit entfernt<br />

waren. Ödön Lechner trachtete für seine modernen<br />

Eisenbetonbauten volkstümliche ornamentale Verzierungselemente<br />

zu finden. Unter seinen Nachfolgern Hessen sich<br />

Ede Thoroezkay Wigand und Károly Kos von ländlichen<br />

Bauformen, vor allem von den Tunmhelmen und Proportionen<br />

siebenbürgáscher Kirchen und alter Herrensitze<br />

inspirieren. Károly Kos trachtete die „ungarische Stilvariante<br />

der modernen Architektur aufgrund der ungarischen<br />

baulichen Traditionen, im Geiste der baulichen und<br />

formenden Praxis des ungarischen Volkes" herauszugestalten.<br />

In seiner Tätigkeit folgte er dem Beispiel der Engländer<br />

Ruskin und Morris sowie dem Finnen Saarinen, und betonte,<br />

„auch die Architektur unseres Volkes trägt jene<br />

Merkmale, die sowohl nach den Stilepochen als auch nach<br />

den lokalen Eigenarten ihren Platz in der Kultur Mitteleuropas<br />

abstecken".

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