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■ Bäuerinnentagung / Pro Filia Ein Ruhekissen für den Alltag Jährliche Bäuerinnentagung in Dussnang Ein abwechslungsreiches Programm erwartete die Teilnehmerinnen am diesjährigen «Bildungstag für Bäuerinnen und Interessierte». Unter dem Leitmotiv «Mein Gewissen – mein Ruhekissen» zeigte Cornelia Schinzilarz, Psychologin und Supervisorin aus Zürich, den Frauen Möglichkeiten auf, aus einem quälenden, schlechten Gewissen ein ruhiges, gutes und unterstützendes Gewissen zu machen. Wer kennt das nicht «Wenn ich doch nur…», «ach, hätte ich doch bloss…» und ähnliche Gedanken machen vielen Menschen im Alltag zu schaffen. Man hat das Gefühl, etwas unterlassen oder falsch gemacht zu haben. Ein Gefühl, dass sich nach und nach zu einem schlechten Gewissen steigern kann und dadurch das Denken und Handeln eines Menschen negativ beeinfl usst. Cornelia Schinzilarz erklärte, wie das schlechte Gewissen überhaupt funktioniert, was es bewirkt und wie man ihm gezielt entgegenwirken kann. Wichtig sind dabei eine bewusste Lebensgestaltung, selbstbewusstes Handeln und nicht zuletzt die Erkenntnis «Ich bin gut, so wie ich bin». 12 <strong>forumKirche</strong> | 8-2007 Blockierende Wirkung Die fachkundige Referentin wurde neben allgemeinen Fragen auch mit kritischen Einwänden konfrontiert. «Warum sollte ich meinen Kindern ein schlechtes Gewissen abgewöhnen, wenn sie unüberlegt handeln?», fragte etwa eine Mutter. Cornelia Schinzilarz zeigte noch einmal die blockierende, negative Wirkung eines schlechten Gewissens auf. Allerdings sei es wichtig, Kinder immer über die Konsequenzen ihres Handelns und Denkens aufzuklären. Frauenfreuden und Frauenleiden Auch am Nachmittag stand die Lebensgestaltung der Frauen im Vordergrund: Dr. med. Verena Geissbühler, leitende Ärztin und Chefarzt-Stellvertreterin der Frauenklinik Frauenfeld, zeigte, wie sich Frauen bewusst auf ihre jeweilige Lebenssituation vorbereiten können. Sie sollten auf ihren Körper achten, da Freuden und Leiden im Leben einer Frau von Umwelteinfl üssen geprägt werden. Ruth Jung/Simon Peter Schule fertig – was nun? Au-pair-Jahr für schulentlassene Jugendliche Der Verein Pro Filia Thurgau bietet Au-pair-Stellen für ein sinnvolles Zwischenjahr in der Westschweiz und im Tessin an. Es richtet sich an Jugendliche, die französisch oder italienisch lernen und in einer Familie im Haushalt und in der Kinderbetreuung mithelfen wollen. Das Au-pair-Jahr ist eine kostengünstige Alternative zu Schulangeboten. Die jungen Frauen und in zunehmendem Masse auch die jungen Männer, die ein solches Au-pair-Jahr absolvieren, erhalten einen Lohn und die Möglichkeit, einen halben Tag pro Woche einen Sprachunterricht zu besuchen. Angebot der Stellenvermittlerin Pro Filia Thurgau hat Angela Weber als Stellenvermittlerin angestellt. Sie besitzt ein reichhaltiges Angebot an Adressen von Arbeitgeberfamilien in der Westschweiz und im Tessin, denn Pro Filia Thurgau ist mit dem schweizerischen Verband Pro Filia verbunden. Insgesamt gibt es in der Schweiz Cornelia Schinzilarz, Referentin, Ursula Wiederkehr, Organisatorin des Bäuerinnentages, Rita Müller, Präsidentin des TKF (mit roter Jacke), und drei Teilnehmerinnen. Geschichte der Bäuerinnentagung Im Jahre 1929 wurde der Thurgauische Bauernverband gegründet. Die Bäuerinnen wirkten aktiv mit. Sie führten jedes Jahr einen Bäuerinnentag (heute Landfrauentag) an vier Orten im Thurgau durch: in Frauenfeld und Weinfelden, im Unter- und im Oberthurgau. Im Hinterthurgau wohnten damals zu wenige Bäuerinnen, um einen solchen Tag durchzuführen. In verschiedenen Ostschweizer Kantonen wurden in den Sechzigerjahren katholische Bauernvereinigungen gegründet. Im Thurgau bestand schon der Katholische Frauenbund, weshalb man auf die Gründung eines zusätzlichen Vereins verzichtete. Jedoch wurde ein Bäuerinnentag für katholische Bäuerinnen aus dem ganzen Kanton ins Leben gerufen. Man wollte damit die Landfrauentage keineswegs konkurrieren, sondern nur eine zusätzliche Möglichkeit anbieten. Es lag nahe, Dussnang im Hinterthurgau als Tagungsort zu wählen. Von Anfang an war der Bäuerinnentag gut besucht. 16 Pro-Filia-Stellenvermittlungsbüros, die gut zusammenarbeiten. Jugendliche, die ein Au-pair-Jahr als Zwischenjahr einschalten wollen, können sich bei der Stellenvermittlerin melden, erhalten dann Anmeldeformulare und werden anschliessend zu einem Vermittlungsgespräch in Begleitung der Eltern eingeladen. Die Stellenvermittlerin unterbreitet Vorschläge von Familien, angepasst an die Wünsche der Jugendlichen. Um Einblick zu erhalten, werden Schnuppertage in der ausgewählten Familie angeboten. Adresse und Bürozeiten Weitere Informationen erhalten Sie bei: Angela Weber-Burri, Im Gehren 11, 8372 Wiezikon, Tel. 071 966 31 30, Fax 071 966 31 29, E-Mail: tg@profi lia.ch Büro-Öffnungszeiten: Montag, 16.00 bis 18.00 Uhr, Dienstag, 10.00 bis 12.00 Uhr, Donnerstag, 14.00 bis 16.00 Uhr.
Thurgau ■ Perlen der Stille, der Nacht und der Auferstehung Schulendkurse sind bei Jugendlichen nach wie vor beliebt Der Schulendkurs gehört zu den ältesten Angeboten der Juseso Thurgau. Und dennoch ist er nach wie vor beliebt. In diesem Jahr erlebten 85 Jugendliche aus dem Thurgau an zwei Kursen ein ereignisreiches und unterhaltsames Weekend. Mitgeleitet wurden die Schulendkurse von 40 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Schulendkurs ist ein Wochenende für Schülerinnen und Schüler von der 3. Oberstufe aus dem ganzen Thurgau. Die Jugendlichen stehen am Ende ihrer Schulzeit und somit auch vor einem neuen Lebensabschnitt − eine schwierige und dennoch spannende Phase ihres Lebens. Am Schulendkurs haben sie die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen über ihr Leben, über Freuden, Ängste und Zukunftsvisionen zu reden. Schulendkurs heisst auch «Jugendliche für Jugendliche». So trafen sich bereits im November acht Neuleiterinnen zum Ausbildungssonntag und lernten Grundlagen über das Leiten am Schulendkurs kennen. Sie selber erlebten den «SEK» im letzten Jahr so positiv, dass sie nun – in einer anderen Rolle – wieder dabei sein wollten. Im Januar kamen dann auch die «alten Hasen» dazu. Rund 40 Jugendliche und junge Erwach- sene bereiteten sich an einem Wochenende auf die Kurse vor. «Perlen des Glaubens» Neu und wie ein roter Faden führten die «Perlen des Glaubens» durch die beiden Kurswochenenden. Das Perlenband ist mit verschiedenenBeziehungspunkten bestückt. Anfang und Ende des Bandes bildet die Gottesperle, und in ihr spiegelt sich die Ich-Perle. Dazu kommen die Perlen der Stille, die zwei Liebesperlen, die Perle der Nacht oder die Perle der Auferstehung. Alle diese Perlen wurden mit verschiedenen Zugängen betrachtet. Ein besonderes Highlight war eine Begegnung mit einer jungen Frau, die den Jugendlichen ihre ganz persönliche Geschichte mit der Drogensucht und ihrer Zeit im Gefängnis erzählte. Das ging allen unter die Haut. Provisorisch zur Leiterausbildung Einen grossen Teil des Kurses verbrachten die Schülerinnen und Schüler der 3. Oberstufe in Kleingruppen, die von den jugendlichen Leitern betreut wurden. Dort wurden Diskussion und Austausch gross geschrieben. Denn am Schul- endkurs geht es um ihre Meinungen und Gefühle. Im Plenum hingegen wurde miteinander an der mitreissenden Disco gefestet und an einer stimmungsvollen Besinnung gefeiert. Und auch in diesem Jahr kam der Schulendkurs sehr gut an – und viele haben sich schon einmal provisorisch für die Ausbildung als Leiterin oder Leiter gemeldet. Text und Bilder: Manuel Bilgeri Diskussion und Austausch gross geschrieben: Der Schulendkurs 2007 in Mannenbach. <strong>forumKirche</strong> | 8-2007 13
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