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Liebe Brüder 1. Im programmatischen Brief zu Beginn dieses ...

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14<br />

Entzünden wir von neuem die Flamme unseres Charismas!<br />

entscheidet, dann entscheidet er sich in erster Linie da<strong>zu</strong>, ein<br />

Minderer Bruder <strong>zu</strong> werden. Das ist die fundamentale Entscheidung<br />

eines jeden Einzelnen, die jeder weiteren Festlegung vorausgeht. <strong>Im</strong><br />

Orden, den Franziskus gegründet hat, gibt es nicht in erster Linie<br />

Kategorien und Strukturen, sondern es gibt <strong>Brüder</strong> und es gibt den je<br />

einzelnen Bruder. Daraus können wir den Schluss ziehen, dass das<br />

Leben in brüderlicher Gemeinschaft und die Fähigkeit, uns mit<br />

jedem anderen Bruder - ohne Unterschiede <strong>zu</strong> machen - in<br />

Beziehung <strong>zu</strong> setzen, im Alltag unseres Lebens eine herausragende<br />

Stellung haben muss. Meine Vorgänger haben darüber eingehende<br />

Seiten verfasst und die Plenarräte (Vgl. I, 20-22; II, 22: IV, 14; 22;<br />

VII, 7) haben diesen Aspekt mehrfach deutlich herausgestellt.<br />

Gleichwohl zeigt die Praxis, dass der Orden noch in hohem Mass<br />

da<strong>zu</strong> neigt, in erster Linie die Ausbildung von<br />

Priesteramtskandidaten <strong>zu</strong> fördern. In der Grundausbildung, vor<br />

allem im Postnoviziat, führt die dort angesetzte Ausbildung in<br />

Philosophie und Theologie da<strong>zu</strong>, dass faktisch die klerikale<br />

Ausbildung begünstigt wird. Nach der „Offenbarung“, die der Herr<br />

dem Bruder Franziskus <strong>zu</strong>kommen liess, sind wir ein Orden von<br />

<strong>Brüder</strong>n: Der Herr hat Franziskus <strong>Brüder</strong> gegeben und ihm gezeigt,<br />

dass er nach der Weise des Heiligen Evangeliums leben müsse (14).<br />

Unsere Sat<strong>zu</strong>ngen halten deshalb ausdrücklich fest: „Es ist ein<br />

grundlegendes Element unserer franziskanischen Berufung, als<br />

Mindere <strong>Brüder</strong> miteinander <strong>zu</strong> leben. Daher ist das Leben als<br />

<strong>Brüder</strong>gemeinschaft immer eine wesentliche Vorausset<strong>zu</strong>ng für den<br />

Bildungsprozess“ (Satz 23,4).<br />

16. Franziskus führt den Weg der Bekehrung, den er<br />

gegangen ist, und den Anfang seiner neuen evangelischen<br />

<strong>Brüder</strong>gemeinschaft von Minderen darauf <strong>zu</strong>rück, dass Gott selbst in<br />

das Geschehen eingegriffen hat. Darum hat Franziskus nie aufgehört,<br />

Gott <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>erstatten, was ihm gehört. Er hat es getan in einer<br />

Haltung des Gebetes, das gekennzeichnet ist von Lob, Ehrerweis,<br />

Segen, Dank und Anerkennung der Herrlichkeit Gottes. Franziskus<br />

ist nie müde geworden, seine <strong>Brüder</strong> ein<strong>zu</strong>laden, es ihm gleich <strong>zu</strong><br />

tun; die Einladung hat er dann ausgeweitet auf alle Völker, auf die<br />

Regierenden und schliesslich auf alle Geschöpfe. Franziskus war

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