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Sport in bw Nr. 01/10 - Badischer Sportbund Nord ev

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<strong>Sport</strong> <strong>in</strong> BW <strong>01</strong>|2<strong>01</strong>0<br />

DIETER SCHMIDT-VOLKMAR<br />

rden e<strong>in</strong>geschlagen<br />

Gesprächen konnte ich die Gewissheit<br />

mitnehmen, dass er den<br />

Interessen der <strong>Sport</strong>organisation<br />

aufgeschlossen gegenüber steht.<br />

Weitere Gespräche fanden <strong>in</strong> guter<br />

Atmosphäre mit Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Pfister und den Fraktionen im<br />

Landtag statt. Der <strong>Sport</strong> hat sicherlich<br />

auch davon profitiert, dass der<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident erstmals <strong>in</strong> der<br />

Geschichte e<strong>in</strong>en LSV-Präsidenten<br />

zu Delegationsreisen nach Südafrika<br />

und Israel e<strong>in</strong>geladen hat, um<br />

<strong>Sport</strong>kontakte aufzubauen bzw. zu<br />

<strong>in</strong>tensivieren.<br />

?<br />

Was diese Kontakte wert s<strong>in</strong>d, wird<br />

sich sicherlich auch an den zukünftigen<br />

Verhandlungen mit der Landesregierung<br />

<strong>in</strong> Sachen F<strong>in</strong>anzen bzw.<br />

Solidarpakt II erweisen. Auf welchem<br />

Stand s<strong>in</strong>d wir hier?<br />

Ich verrate Ihnen ke<strong>in</strong> Geheimnis,<br />

dass nach der Ankündigung von<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident Günther Oett<strong>in</strong>ger,<br />

nach Brüssel zu wechseln,<br />

für e<strong>in</strong>ige Wochen e<strong>in</strong> gewisses<br />

Vakuum herrschte. Das geschäftsführende<br />

Präsidium konnte sich<br />

Mitte Dezember zwar von Günther<br />

Oett<strong>in</strong>ger im Beise<strong>in</strong> von M<strong>in</strong>ister<br />

Rau und Staatssekretär Wicker verabschieden.<br />

Aber <strong>in</strong> Bezug auf den<br />

Solidarpakt muss man nun natürlich<br />

erst warten, bis der neue M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

<strong>in</strong> Amt und Würden<br />

ist.<br />

Dass die F<strong>in</strong>anzlage der öffentlichen<br />

Kassen mit Rekordverschuldungen<br />

nicht berauschend ist,<br />

dürfte mittlerweile jedem bekannt<br />

se<strong>in</strong>. Fakt ist, für 2<strong>01</strong>0 besteht der<br />

Solidarpakt weiter, für 2<strong>01</strong>1, den<br />

zweiten Teil des Landes-Doppelhaushaltes,<br />

wurde uns von der<br />

Landesregierung angeboten, die<br />

bisherigen 64,8 Mio. Euro fortzuschreiben.<br />

Angesichts von zahlreichen<br />

Kürzungen <strong>in</strong> anderen Politikfeldern<br />

ist dies anzuerkennen.<br />

Dem gegenüber steht jedoch der<br />

Beschluss des LSV-Präsidiums, zusätzlich<br />

7,8 Mio. Euro als Wertm<strong>in</strong>derung<br />

der vergangenen Jahre<br />

zu fordern. Diese Forderung ist<br />

gerechtfertigt, damit unsere Vere<strong>in</strong>e<br />

und Verbände ihre zielorientierte<br />

Arbeit im gleichen Umfang wie<br />

bisher fortsetzen können. An neue<br />

wichtige Maßnahmen ist dabei gar<br />

nicht zu denken. Zudem s<strong>in</strong>d wir<br />

e<strong>in</strong>er der wenigen freien Träger –<br />

vielleicht sogar der e<strong>in</strong>zige – der<br />

noch immer Mitgliederzuwächse<br />

zu verzeichnen hat. Die <strong>Sport</strong>organisation<br />

erfüllt anerkannterweise<br />

wertvolle gesellschaftspolitische<br />

Aufgaben – und dies größtenteils<br />

ehrenamtlich – die für das Land<br />

unbezahlbar s<strong>in</strong>d. Auf dieser Erkenntnis<br />

beruhte auch die Aussage<br />

des M<strong>in</strong>isterpräsidenten, dass e<strong>in</strong><br />

Ausgleich <strong>in</strong> der Festsetzung des<br />

neuen Solidarpaktes gerechtfertigt<br />

sei. Und dies sei immer wieder <strong>in</strong>s<br />

Gedächtnis gerufen: die <strong>Sport</strong>organisation<br />

fordert nicht nur, sondern<br />

sie br<strong>in</strong>gt sich gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend <strong>in</strong><br />

unsere Gesellschaft e<strong>in</strong>.<br />

?<br />

Aber wie wird hier nun weiter vorgegangen?<br />

Wir werden das Gespräch mit dem<br />

neuen M<strong>in</strong>isterpräsidenten Stefan<br />

Mappus, M<strong>in</strong>ister Rau und den<br />

Fraktionen so schnell wie möglich<br />

suchen. Wir drängen darauf.<br />

Und ich hoffe auf die E<strong>in</strong>sicht der<br />

politischen Führung im Land, sich<br />

hier auf uns zuzubewegen. Ich<br />

möchte zu schnellen Abschlüssen<br />

kommen, was den Haushalt 2<strong>01</strong>1<br />

» Die <strong>Sport</strong>organisation<br />

erfüllt anerkannterweise<br />

wertvolle gesellschaftspolitische<br />

Aufgaben,<br />

«<br />

und<br />

dies größtenteils<br />

ehrenamtlich, die<br />

für das Land unbezahlbar<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Foto: GES-<strong>Sport</strong>foto<br />

und die Fortsetzung e<strong>in</strong>es Solidarpaktes<br />

II anbetrifft. Die Ergebnisse<br />

des Solidarpaktes II sollten spätestens<br />

Anfang 2<strong>01</strong>1 abgeschlossen<br />

se<strong>in</strong>.<br />

?<br />

Zurück zum LSV. Ihre Bestrebungen<br />

<strong>in</strong> Sachen neuer und qualitativ besserer<br />

Öffentlichkeitsarbeit stoßen auf<br />

große Zustimmung.<br />

Das sehe ich genauso. Dies betrifft<br />

nicht nur unser neues Magaz<strong>in</strong><br />

„<strong>Sport</strong> <strong>in</strong> BW“, welches bundesweit<br />

auf Beachtung stößt. E<strong>in</strong> neuer<br />

Newsletter, die erwähnte Datenbank<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es komplett<br />

neuen Internetauftritts, die Pressedämmerschoppen<br />

– ja, ich denke,<br />

wir s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>em guten Weg, der<br />

fortgesetzt wird.<br />

?<br />

E<strong>in</strong>e abschließende Frage betrifft die<br />

<strong>Sport</strong>wetten bzw. die Liberalisierung<br />

des Marktes. Hier wurde <strong>in</strong>nerhalb<br />

des DOSB zuletzt heftigst diskutiert.<br />

Welche Prognose wagen Sie hier?<br />

Das ist e<strong>in</strong>e ganz schwierige Baustelle.<br />

Fakt ist, der organisierte<br />

<strong>Sport</strong> <strong>in</strong> Deutschland ist auf die<br />

Wettmittelerträge von Toto-Lotto<br />

mehr denn je angewiesen. Wir<br />

müssen die Entscheidungen der<br />

Gerichte a<strong>bw</strong>arten. E<strong>in</strong>e Liberalisierung<br />

bzw. Öffnung des Marktes<br />

bei <strong>Sport</strong>wetten halte ich für bedenklich,<br />

wenngleich ich aus Sicht<br />

des Fußballs bzw. speziell der Bundesligen,<br />

deren Argumente verstehe.<br />

Fakt ist aber auch, dass bisher<br />

bei e<strong>in</strong>er Öffnung ke<strong>in</strong> Konzept<br />

vorliegt, das e<strong>in</strong>e Verbesserung der<br />

Wettspiele<strong>in</strong>nahmen und damit<br />

e<strong>in</strong>e Absicherung der <strong>Sport</strong>förderung<br />

der Landessportbünde garantiert.<br />

Für mich gilt der bestehende<br />

Staatsvertrag. Das mögen andere<br />

Landessportverbände anders sehen,<br />

wir s<strong>in</strong>d uns mit den Kollegen<br />

<strong>in</strong> Hessen, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />

dem Saarland und weiteren e<strong>in</strong>ig,<br />

dass das Risiko e<strong>in</strong>er Öffnung groß<br />

ist, ganz zu schweigen von der Problematik<br />

der Spielsucht bzw. der<br />

Verh<strong>in</strong>derung von Wettmanipulationen.<br />

Die jüngsten Ereignisse<br />

spielen e<strong>in</strong>er Öffnung des Marktes<br />

aus me<strong>in</strong>er Sicht nicht gerade<br />

<strong>in</strong> die Karten.<br />

Das Gespräch führte<br />

Joachim Spägele<br />

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