Sport in bw Nr. 01/10 - Badischer Sportbund Nord ev

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Wertekongress
„Mit VORBILD SEIN! der Ze
Der WerteKongress hat wichtige Impulse gegeben für die Arbeit im Verein
Geburtstage kann man auf
verschiedene Arten feiern.
Die Württembergische
Sportjugend (WSJ) hat sich
für einen gehaltvollen Kongress
entschieden, anlässlich von fünf
Jahren VorBILD SEIN!, der Kampagne
für den Kinder- und Jugendsport
in Baden-Württemberg.
Werte und Vorbilder im Sport –
darum ging es am 11. Dezember
im Sport Stuttgart vor rund 350
Gästen. Gemeinsam mit den KooperationspartnernBaden-Württembergische
Sportjugend und
Bundesinnenministerium ging die
WSJ der Frage nach: „Wertevermittlung
im Verein: Was kann und
muss der Sport leisten?“
Der Kongress hat bestätigt, dass
die WSJ mit VORBILD SEIN! das
richtige Gespür hatte. „Wir wollten
eine Bewegung ins Land bringen
und über unsere Vorbilder im
Sport Werte transportieren und
leben“, sagte der WSJ-Vorsitzende
Uwe Gerstenmaier. „Mit VORBILD
SEIN! waren wir der Zeit voraus.
Und darauf sind wir stolz“.
Doping, Betrug, Korruption – angesichts
der aktuellen Entwicklungen
im Spitzensport besteht mehr denn
je Handlungsbedarf. Die Aufmerksamkeit
darf nicht nur den Vorbildern
im Profisport gelten, sondern
muss sich nach innen wenden. „Es
gibt Idole, aber gibt es auch noch
Ideale?“, fragte Klaus Tappeser. „Es
wird schwer, die richtigen Vorbilder
zu finden, wenn jeder nur nach
sich schaut“, appellierte der WLSB-
rund 350 teilnehmer
füllten das
Atrium im Sport
Stuttgart beim
Wertekongress
von WSJ und
BWSJ.
Fotos: Thomas Müller
WSJ-Vorsitzender
Uwe Gerstenmaier
(l.) und WLSBpräsident
Klaus
tappeser (r.) im
Gespräch mit Moderatorin
regina
Saur.
Präsident und LSV-Vizepräsident
an die Solidarität und betonte die
Notwendigkeit, Stellung zu beziehen,
auch in den Vereinen: „Verstöße
müssen gebrandmarkt werden.
Dafür müssen wir kämpfen,
denn wenn die Selbstorganisation
des Sports das nicht schafft, gefährdet
sie ihre Autonomie. Dann dürfen
wir uns nicht wundern, wenn
der Staat eingreift.“
Neun Vereine setzen
WerteLeitbild um
Was kann der Verein hierbei leisten?
Ausgehend von dieser Frage
hat die WSJ gemeinsam mit dem
Konstanz Institut für WerteManagement
(KIeM) und dessen Wissenschaftlichem
Direktor, Prof. Dr.
habil. Josef Wieland, das WerteManagement
Sport entwickelt. „Wir
haben erkannt, dass die Vereine
sich ein Leitbild nicht selbst oder
nicht ganz selbst geben können“,
begründete Uwe Gerstenmaier diesen
Schritt. „Wir wollen mit dem
WerteManagement Sport ein Moderator
sein“.
Der Wille, sich ein Leitbild zu geben,
verbindliche Werte aufzustellen
und diese mit Leben zu füllen,
ist eine Möglichkeit für Sportvereine,
sich aus der Rolle des passiven
Zuschauers zu befreien. Neun
Vereine – TV Baiersbronn, TV Belsen,
TSV Dormettingen, SV Hoffeld,
SC Korb, FC Leutkirch, SV Ein-
tracht Seekirch, TSV Weikersheim,
TSF Welzheim – haben das bislang
getan. „Die Reaktion in den
neun Vereinen auf das WerteManagement
Sport war ausschließlich
positiv“, wusste Andreas Schmid
zu berichten. Der stellvertretende
Vorsitzende der WSJ ist als so genannter
WerteTrainer im Einsatz
und bietet Hilfestellung bei der Erarbeitung
und bei der Umsetzung
des WerteLeitbildes.
Der SV Hoffeld hat seit rund drei
Jahren ein solches WerteLeitbild
und wurde damit zum einen plötzlich
für Eltern interessant. Zum anderen
blieb mit der Auseinandersetzung
im Verein selber – also die
Suche nach Antworten auf die Fragen
„wo stehen wir?“ und „wo wollen
wir hin?“ – auch eine Wirkung
in den Verein hinein nicht aus.
Und die ist durchaus erwünscht.
Denn, so der Bielefelder Sportpädagoge
Professor Dr. Dietrich Kurz
in seinem Vortrag, „der ideale Trainer
ist auch ein Erzieher, aber diese
Aufgabe benötigt Rückhalt“. Rückhalt
im Verein nämlich, beispielsweise
mit übergreifenden, verbindlichen
und Orientierung gebenden
Richtlinien für das Handeln.
Eltern und trainer
geben orientierung
Der Sport per se mache keine besseren
Menschen, so Kurz, aber er
habe mit dem Prinzip der Fairness
Sport in BW 01|2010