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Stellungnahme zur Versorgungssituation hirngeschädigter Pa… - GNP

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Auch bei der wissenschaftlich fundierten Entwicklung und Optimierung von<br />

Versorgungsstrukturen für Patienten mit cerebrovaskulären Erkrankungen sind diese<br />

Kompetenzen von großer Bedeutung. Beispielsweise zeigt sich die Notwendigkeit einer<br />

besseren wissenschaftlichen Fundierung besonders bei der Outcome-Forschung. Hier ist<br />

nicht nur das methodische Design vieler Studien zu kritisieren, sondern auch die Auswahl<br />

der eingesetzten Messinstrumente. Es werden häufig testtheoretisch schlecht oder gar nicht<br />

fundierte und inhaltlich auf basale motorische Aspekte fokussierte Messinstrumente<br />

eingesetzt, die nur einen kleinen Ausschnitt des Krankheitsgeschehens erfassen. Gerade<br />

letzteres ist problematisch, da sich die Folgen einer Erkrankung oder Gesundheitsstörung<br />

auf verschiedenen Dimensionen abbilden (WHO, 2001). Zur Entwicklung, Durchführung und<br />

Auswertung entsprechender Messverfahren sind hierfür aber neue methodische Zugänge<br />

unbedingt notwendig (Granger, 1998; Melvin, 2001). Insbesondere die innerhalb der<br />

psychologischen Forschung schon vielfach eingesetzten probabilistischen Messtheorien<br />

liefern eine zwingend notwendige erweiterte methodische Perspektive für die Evaluation und<br />

Auswertung von Outcome-Studien (Bode & Heinemann, 2002; Gauggel, Peleska & Bode,<br />

2000; Linacre et al., 1994; Heinemann et al., 1993).<br />

Zusammenfassung<br />

Die Allianz der psychotherapeutischen Berufs- und Fachverbände begrüßt und unterstützt<br />

die Ausführung in dem Gutachten des Sachverständigenrates für das Gesundheitswesen<br />

zum Thema Über-, Unter- und Fehlversorgung von Patienten mit cerebrovaskulären<br />

Erkrankungen, insbesondere Schlaganfall. Die Allianz weist aber darauf hin, dass die in dem<br />

Gutachten vorgeschlagenen Maßnahmen <strong>zur</strong> Optimierung und Verbesserung der<br />

Versorgung ohne den Einbezug psychologischer Erkenntnisse und Methoden <strong>zur</strong><br />

Prävention, Diagnostik und Rehabilitation nicht erreicht werden können.<br />

Literatur<br />

Anderson, C., Rubenach, S., Mhurchu, C.N., Clark, M., Spencer, C., & Winsor, A. (2000a). Home or<br />

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Anderson, C., Mhurchu, C.N., Rubenach, S., Clark, M., Spencer, C., & Winsor A. (2000b). Home or<br />

hospital for stroke Rehabilitation? Results of a randomized controlled trial : II: cost minimization<br />

analysis at 6 months. Stroke, 31, 1032-1037.<br />

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Bengel, J. & Koch, U. (2001). Grundlagen der Rehabilitationswissenschaften. Themen, Strategien und<br />

Methoden der Rehabilitationsforschung. Berlin: Springer Verlag.<br />

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injury, and traumatic brain injury. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 83, 100-106.<br />

Braverman, S., Spector, J., Warden, D., et al. (1999). A multidisciplinary TBI inpatient rehabilitation<br />

program for active duty service members as part of a randomized clinical trial. Brain Injury, 13,<br />

405-415.<br />

Clancy, C.M & Eisenberg, J.M. (1998). Outcomes Research: Measuring the end results of health care.<br />

Science, 282, 245-246.<br />

Friedman, H.S. (2002). Health psychology (2nd ed.). Upper Saddle River, NJ: Prentice Hall.<br />

Gauggel, S. (2000). Organisationsformen und Therapiekonzepte für die ambulante Behandlung<br />

<strong>hirngeschädigter</strong> Patienten – Eine neuropsychologische Sichtweise. In W. Fries & C. Wendel<br />

(Hrsg.), Ambulante Komplex-Behandlung von Hirnverletzten Patienten (S. 1-11). München: W.<br />

Zuckschwerdt Verlag.<br />

Gauggel, S., Peleska, B. & Bode, R. K. (2000). Relationship between impairments and rated functional<br />

limitation in stroke patients. Journal of Head Trauma Rehabilitation, 15, 710-723.<br />

Granger, C.V. (1998). The emerging science of functional assessment: our tool for outcomes analysis.<br />

Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 79, 235-240.<br />

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