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Hamminkeln Ruft, Ausgabe Nr. 52 - Dezember ... - HVV Hamminkeln

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Fotosammlung: E.H.<br />

Briefkasten an einem Bahnpostwagen. Briefkästen sollten bis<br />

zum Ende der Bahnpost ein wichtiges Merkmal der<br />

Bahnpostwagen bleiben. Um sowohl den meist eiligen Reisenden<br />

am Bahnsteig die Orientierung als auch den Bahnpostlern die<br />

Sortierarbeit zu erleichtern, wurden über dem Einwurfschlitz<br />

Schilder mit dem Bestimmungsort der Bahnpost angebracht.<br />

Bereits am dritten Mobilmachungstag wurden die bestehenden<br />

Fahrpläne außer Kraft gesetzt und den militärischen<br />

Bedürfnissen geschuldete Linien traten an ihre Stelle.<br />

Zudem wurden einige wichtige Bahnhöfe wie der in<br />

Frankfurt am Main wegen großer Truppenaufmärsche gesperrt<br />

und standen vorübergehend nicht mehr für den<br />

Umschlag von Postgütern zur Verfügung. Neben dem Postverkehr<br />

im Reichsgebiet war künftig nur noch der umfangreiche<br />

Feldpostverkehr zu bewältigen.<br />

Mit Reichsgesetz vom 30. April 1920 wurden die Länderbahnen<br />

zur Reichsbahn vereinigt. Das Deutsche Reich<br />

wurde dadurch Besitzer der bisherigen Staatsbahnen. Die<br />

sei 1875 geltende unentgeltliche Beförderung von Bahnpostwagen,<br />

Postgut und Personal entfiel, die Beförderungsleistungen<br />

der Reichsbahn waren künftig angemessen<br />

durch die Reichspost zu vergüten. Es erlosch auch der<br />

Zwang für die Bahn, in jedem von der Post gewünschten<br />

Zug einen Postwagen mitzuführen. Künftig waren vor<br />

jedem Fahrplanwechsel Vereinbarungen zwischen Bahn<br />

und Post darüber zu treffen, in welche Züge Bahnpostwagen<br />

eingestellt werden sollten.<br />

Die Nationalsozialisten veranlassten weitgehenden<br />

Umbau der Ämter und Behörden. Am 1.April 1934 ,erfolgte<br />

die Umbenennung der Oberpostdirektion in Reichspostdirektion.<br />

Ab 1935 erhielten die Bahnpostwagen eine<br />

reichseinheitliche Nummerierung. Als 1937 der Reichsadler<br />

mit Hakenkreuz zum Emblem der Reichsbahn wurde,<br />

wurden auch die Bahnpostwagen mit diesem Zeichen versehen.<br />

Da es in der Nachkriegszeit noch an Fernstraßen und<br />

Straßenfahrzeugen mangelte, war die Bahnpost wie schon<br />

in den Vorkriegsjahren das elementare Transportnetz der<br />

Post.<br />

In der Bundesrepublik kam es am 1.April 1950 zur Gründung<br />

der Deutschen Bundespost, den Bahnverkehr besorgte<br />

seit dem 11.Oktober 1949 die Deutsche Bundesbahn<br />

(DB). Der Zugverkehr wurde beständig schneller.<br />

36 <strong>Hamminkeln</strong> <strong>Ruft</strong> · <strong>Ausgabe</strong> <strong>52</strong> · <strong>Dezember</strong> 2009<br />

1955 begann man deshalb den Posttransport auf Expresszüge<br />

der Bundesbahn mit hauptsächlicher Postbenutzung<br />

zu verlagern, und nahm schließlich auch den Betrieb von<br />

reinen Postzügen auf. Das Verladegeschäft auf den Bahnhöfen<br />

wurde verbessert, so kamen 1959 so genannte Rollplatten<br />

zum Ladungstausch zum Einsatz.<br />

Über Postreform I und II ging aus dem Postdienst der<br />

Deutschen Bundespost zum 1.Januar 1995 die Deutsche<br />

Post AG hervor. Eine entsprechende Privatisierung erfuhr<br />

auch die Bahn:<br />

Im Januar 1994 entstand aus der Deutschen Bundesbahn<br />

und der Reichsbahn der ehemaligen DDR die Deutsche<br />

Bahn AG.<br />

Am Freitag, dem 30. Mai 1997 endete mit dem<br />

Wechsel vom Winter- zum Sommerfahrplan nach<br />

fast 150 Jahren die traditionsreiche Bahnpostbeförderung<br />

in Deutschland.<br />

Quelle: „Die Post auf der Schiene“<br />

Herausgeber Deutsche Post AG, Bonn 2006<br />

Fotosammlung: E.H.<br />

Der Postbote Wilhelm Dahlhaus bringt in den 1930er Jahren mit<br />

der “Treckkarr” die aufgegebenen Sendungen von der Postagentur<br />

Schmidthals zum Bahnhof <strong>Hamminkeln</strong>. Auf die Frage,<br />

warum die Briefe in einem versiegelten Sack waren, sagte er einmal:<br />

“Dat sönnt Sakes van de Post, die de Bahn nex<br />

angoht.”<br />

Das abgebildete Haus stand wo heute die Brüner Straße in die<br />

Blumenkamper Straße mündet. Es wurde 1940 abgerissen.

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