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Die Ableitung zervikaler und okulärer vestibulär evozierter ...

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-20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 [ms]<br />

Abb. 2 8 AC-cVEMP-Untersuchung (500 Hz, Burstreizung): Verzögerung der „n13-Komponente“ links (untere Kurve).<br />

Interaurale Latenzdifferenz von etwa 5 ms. Gleichzeitig liegt ein pathologisches interaurales Amplitudenverhältnis<br />

von etwa 35% vor. Verdacht auf eine neurogene (zentrale) Störung. Rot rechte Seite, blau linke Seite<br />

Tierexperimentelle <strong>und</strong> klinische Studien bei Patienten mit akuten <strong>vestibulär</strong>en Störungen sprechen<br />

derzeit für die Hypothese, dass eine vordergründige Stimulation 7 utriculärer Afferenzen mit<br />

einem Knochenleitungsreiz (BC) bei der <strong>Ableitung</strong> der oVEMP erreicht wird. Geeignet sind Stimulationen<br />

an der Stirn-Haar-Grenze in Kopfmitte, BC-oVEMP (Fz), <strong>und</strong> über dem Mastoid, BCoVEMP<br />

(Ma), unter Verwendung eines Minishakers Typ 4810 (Fa. Bruel & Kjaer, Naerum, Dänemark).<br />

Aus klinischer Sicht zeigt sich eine vordergründige utriculäre Affektion in einer Verminderung<br />

oder einem Fehlen der Amplitude der jeweiligen BC-oVEMP. Noch effektiver soll diese Reizung<br />

ausfallen, wenn besonders geringe Frequenzen (100–250 Hz) in Verbindung mit schockwellenartigen<br />

Linearbeschleunigungsreizen, die der Minishaker generiert, eingesetzt werden. Ein standardisierter<br />

klinischer Einsatz wie bei den AC-cVEMP steht bevor. In welchem exakten Ausmaß bei<br />

der <strong>Ableitung</strong> der BC-cVEMP <strong>und</strong> AC- bzw BC-oVEMP sacculäre Afferenzen in den Hintergr<strong>und</strong><br />

treten bzw. utriculäre Afferenzen dominieren, ist bisher nicht exakt geklärt [17, 20–22, 33, 43, 44, 54,<br />

55, 70, 81–83]. Über die bevorzugte Stimulation von Utriculus <strong>und</strong> Sacculus im Rahmen der Anwendung<br />

unterschiedlicher Reize herrscht derzeit im internationalen Schrifttum kein Konsens [17, 19–<br />

22, 33, 43, 44, 45, 54, 55, 58, 68, 70, 76, 81–83].<br />

Krankheitsbilder<br />

<strong>Die</strong> Otolithenorgane sind bei einer Reihe von Funktionsstörungen aufgr<strong>und</strong> ihrer zentralen Lage früher<br />

<strong>und</strong> wahrscheinlich häufiger betroffen als die Bogengänge. Isolierte Otolithenfunktionsstörungen<br />

oder eine Otolithenbeteiligung bei Bogengangfunktionsstörungen finden sich bei labyrinthären Störungen<br />

in etwa 50% der Fälle [93, 94]. Daher ist eine differenzierte Beurteilung der Otolithenfunktion<br />

bei jeder <strong>vestibulär</strong>en Störung von Bedeutung. <strong>Die</strong> VEMP-Diagnostik leistet hierbei einen entscheidenden<br />

Beitrag. Funktionsstörungen der Otolithenorgane kommen isoliert, aber auch kombiniert<br />

mit cristären Störungen, uni- <strong>und</strong> bilateral, vor.<br />

Bogengangfunktionsstörungen mit Otolithenbeteiligung<br />

„Vestibularisausfall“<br />

Mittels der VEMP-Diagnostik kann heute geklärt werden, ob Otolithenstörungen bei einer Affektion<br />

der Bogengänge vorliegen. Weisen Patienten die typischen Symptome eines „Vestibularisausfalls“<br />

CME<br />

7 Utriculäre Afferenzen<br />

Klinisch zeigt sich eine vordergründige<br />

utriculäre Affektion in einer Verminderung<br />

oder Fehlen der Amplitude<br />

der jeweiligen BC-oVEMP<br />

Funktionsstörungen der Otolithenorgane<br />

kommen isoliert, aber auch<br />

kombiniert mit cristären Störungen,<br />

uni- <strong>und</strong> bilateral, vor<br />

HNO 2010 |

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