Die Ableitung zervikaler und okulärer vestibulär evozierter ...

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7 Sacculusfunktionsstörung 7 Utriculusfunktionsstörung VEMP-Untersuchungen dienen der Objektivierung einer Otolithenfunktionsstörung beim beim M. Menière 7 Endolymphatischer Hydrops | HNO 2010 100 100 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 [ms] Abb. 4 8 Amplitudenverminderung bei einem Patienten mit M. Menière rechts. Obere Kurve AC- cVEMP. 500-Hz- Burstreizung bei 100 dB nHL. Rot rechte Seite, blau linke Seite Isolierte Otolithenfunktionsstörungen Schwindelbeschwerden können sich bei einer intakten Bogengangfunktion auch im Sinne einer isolierten ein- oder beiderseitigen Otolithenfunktionsstörung manifestieren [37, 39, 72]. Die VEMP- Diagnostik trägt gegenwärtig zur Aufklärung solcher isolierten uni- oder bilateralen Störungen bei. Die klinische Symptomatik bei isolierten Otolithenfunktionsstörungen ist jedoch nicht richtungweisend. Das Symptom „Schwankschwindel“ deutet nicht nur auf eine nichtvestibuläre, sondern offenbar auch auf eine vestibuläre, otolithäre Störung hin [37, 39, 72]. Bei einer 7 Sacculusfunktionsstörung liegt sowohl eine normale thermische Erregbarkeit als auch ein regelrechter Kopfimpulstest bei der Prüfung des horizontalen vestibulookulären Reflexes beidseits vor. Das interaurale AC-cVEMP-Amplitudenverhältnis ist bei einer partiellen Läsion pathologisch oder die „n13-Komponente“ fehlt bei einer kompletten Funktionsstörung. Angenommen, die BC-oVEMP (Fz) spiegeln die Utriculusfunktion im Wesentlichen wider, ist das interaurale Amplitudenverhältnis bei einer 7 Utriculusfunktionsstörung im Seitenvergleich pathologisch oder die „n10 Komponente“ ist bei einem Funktionsverlust nicht nachweisbar [54, 55]. Auch hier werden ergänzende Otolithenfunktionsprüfungen empfohlen, um die Diagnose zu stützen [16, 30, 37, 39, 61, 62, 72, 93, 94]. M. Menière Im zeitlichen Verlauf eines M. Menière werden die Otolithenorgane frühzeitig geschädigt. Dabei tritt eine Funktionsstörung des Sacculus vermutlich eher ein als im Utriculus [24]. Die thermische Erregbarkeit ist im frühen Stadium nicht verändert. Im weiteren Verlauf kommt es dann auch zu einer Beeinträchtigung der Bogengangfunktion. VEMP sind aufgrund ihrer hohen Sensitivität und Spezifität zur Diagnostik des M. Menière geeignet [6, 23, 48, 63]. VEMP-Untersuchungen dienen der Objektivierung einer Otolithenfunktionsstörung beim M. Menière. VEMP können bereits pathologische Veränderungen aufweisen, selbst wenn sich bei der Prüfung des VOR oder der thermischen Erregbarkeit noch keine vestibuläre Funktionsstörung objektivieren lässt. In der Akutphase kommt es im Rahmen eines 7 endolymphatischen Hydrops durch fluiddynamische Veränderungen im Endolymphbereich zur Druckschädigung des Neuroepithels der Otolithenorgane. Offenbar sind die akustisch sensitiven vestibulären Haarzellen besonders empfindlich auf Druckveränderungen der Innenohrflüssigkeiten. Die VEMP-Amplituden sind beim Hydrops nur
100 100 [ms] -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 Abb. 5 8 AC-cVEMP-Untersuchung nach intratympanaler Gentamicintherapie bei rezidivierenden Schwindelattacken (M. Menière) links. Kein Nachweis einer Amplitude links. Hinweis auf eine Funktionsstörung des Sacculus nach der Therapie. Rechts normale „n13-Komponente“. 500-Hz-Burstreizung bei 100 dB nHL. Rot rechte Seite, blau linke Seite kurzzeitig erhöht und nehmen dann im Zeitverlauf über Stunden stetig ab (. Abb. ). Eine Regeneration ist bei kurzzeitiger Affektion möglich. Bei längerfristigen Störungen stellen sich irreversible Veränderungen ein. Eine 7 Amplitudenverminderung ist hierfür ein objektives Kriterium [47, 49, 51]. Ob VEMP mit dem Hörvermögen korrelieren, ist gegenwärtig nicht vollständig geklärt. Die Ergebnisse mehrerer Studien sprechen im Moment dagegen [6, 23, 63, 71]. Intratympanale Gentamicinapplikation Nach einer intratympanalen Gentamicintherapie bei Patienten mit einem M. Menière lässt sich nach aktuellen Erkenntnissen mittels AC-cVEMP keine Sacculusfunktion mehr nachweisen [38]. Bisherige Untersuchungen deuten auf eine hohe Empfindlichkeit der Rezeptoren des Sacculus auf Gentamicin hin, während die Utriculusfunktion nur teilweise beeinträchtigt ist. Die Degeneration der vestibulären Typ-1-Haarzellen, die parastriolär gelegen eine akustische Sensitivität aufweisen, ist nach einer Gentamicinapplikation stärker ausgeprägt als die Schädigung der vestibulären Typ-2-Haarzellen [6, 23, 38, 52, 60, 63, 66]. Wir führen vor und im Verlauf nach intratympanaler Gentamicinapplikation beim M. Menière VEMP-Untersuchungen (AC-cVEMP, AC-oVEMP) durch, um die Auswirkungen auf die Otolithenorgane zu objektivieren (. Abb. , ). Symptomkomplex bei der Dehiszenz der oberen Bogengänge Bei dem 1998 erstmal von Minor beschriebenen Krankheitsbild fehlt die knöcherne Bedeckung des oberen (vorderen) Bogengangs im Bereich der kranialen Zirkumferenz [57]. Das exponierte membranöse Labyrinth kann, je nach Ausprägungsgrad der knöchernen Dehiszenz und dem Eintritt des Schalls in das Innenohr, zu einer Reihe von audiologischen und vestibulären Symptomen führen, die auf das Vorhandensein eines „3. Fensters“ schließen lassen (. Abb. , [1, 7, 8, 11, 57, 65, 80, 86]). Symptome der Bogengangdehiszenz sind: 7 Autophonie, Schallleitungsschwerhörigkeit sowie Schwindel bei überschwelligen und pressorischen Reizen. Dehiszenzen der oberen Bogengänge können den vorderen sowie selten auch den hinteren Bogengang betreffen. CME 7 Amplitudenverminderung Gentamicin wirkt in erster Linie auf die vestibulären Typ-1-Zellen des Sacculus Die Bogengangdehiszenz führt zu audiologischen und vestibulären Symptomen 7 Autophonie HNO 2010 |
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