Ausgabe April/Mai 2010 - Martin-Luther-Kirche

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KULTUR Er ist´s von Eduard Mörike KALENDERBLATT 20.05.1873 | Die Denim Blue Jeans wird patentiert Erfunden wurde sie von Löb Strauss (1829- 1902). Geboren im unterfränkischen Buttenheim, wanderte er aufgrund der bedrängten wirtschaftlichen Lage der Familie 1847 nach Amerika aus, wo er seinen Namen in Levi Strauss umänderte. Im Zuge des Goldrausches ging er 1853 nach San Francisco, wo er zunächst einen Handel mit Kurzwaren betrieb. Kunden waren hauptsächlich die Arbeiter aus den Goldminen, die Bedarf an strapazierfähiger Kleidung hatten. Schon bald entwickelte Levi Strauss die erste Goldgräberhose. Diese hüfthohen „waist overalls“ waren aus braunem Hanfstoff und wurden von Hosenträgern gehalten. Später stieg Strauss auf blauen Denimstoff um, einen besonders robusten Baumwollstoff, der als „Serge de Nîmes“ im 16. Jahrhundert in Frankreich erfunden worden war. 10 Gemeindezeitung April|Mai 2010 Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist‘s! Dich hab ich vernommen! Blau gefärbt wurde der Stoff mit Indigo. Eine Schwachstelle waren die Hosentaschen, die häufig ausrissen, weil die Goldgräber die Angewohnheit hatten, die Taschen mit allerhand schwerem Material aus den Minen vollzustopfen. Die zündende Idee hatte Jacob Davis, ein Schneider aus Reno. Zur Verstärkung befestigte er kleine Metallnieten an den Ecken der Taschen. Da Davis nicht genug Geld hatte, um eine Patentierung zu finanzieren, bat er Strauss um Unterstützung. Am 20. Mai 1873 wurde das Patent auf Levi Strauss und Jacob Davis ausgestellt. Jeans heißen die Hosen, weil die Form auf eine Baumwollhose aus der Gegend von Genua zurückgeht, die in Frankreich Gênes genannt wurde. mk THEATERTIPP Blue Man Group Wer einmal etwas ganz Besonderes erleben möchte, muss einfach nur die Blue Man Group besuchen. Dort gibt es verrückte Musik, drei blaue Männer, die auf der Bühne herumlaufen, mit dem Publikum spielen und unter anderem mit Pudding werfen. In den ersten fünf Reihen werden Plastikponchos verteilt, die man zum Schutz vor umherfliegenden Farben benutzt. Wer also noch ein schönes Geburtstagsgeschenk sucht oder sich selbst mal ein schönes Erlebnis gönnen will, kann dieses verrückte Schauspiel im Bluemax Theater miterleben. Es lohnt sich! Charlotte Weber-Spanknebel Bluemax Theater Marlene Dietrich Platz 1, 10785 Berlin BUCHTIPP Der Weltensammler | Ilija Trojanow Das Leben des britischen Offiziers und Entdeckers Richard Burton (1821-1890) bildet den Hintergrund für diesen Roman. In drei Abschnitten werden Burtons Abenteuer erzählt: als Offizier in Indien und dem heutigen Pakistan, als Araber verkleidet auf einer Pilgerfahrt nach Mekka und als besessener Entdecker in Afrika auf der Suche nach der Quelle des Nils. Das Buch ist sehr spannend zu lesen und in seiner Schilderung der verheerenden Folgen der Kolonialpolitik und des Aufeinandertreffens völlig unterschiedlicher Kulturen auch sehr aktuell. Alle Episoden werden jeweils aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, was die Lektüre sehr abwechslungsreich macht. mk dtv Taschenbuch, 9,90 Euro
AUS LUTHER´S BACKSTUBE Heidelbeermuffins Zutaten für 12 Stück: 200 g Mehl 60 g feine Haferflocken 2 TL Backpulver ½ TL Natron 200g Heidelbeeren (aus dem Glas, abgetropft; tiefgefroren, aber nicht aufgetaut; oder frisch) 2 Eier 180 g brauner Zucker 150 g weiche Butter 1 Päckchen Vanillezucker 300 g saure Sahne AUSFLUGSTIPP Frühling im Bredower Forst Während ich das hier aufschreibe, hält uns der Winter noch fest in den Klauen. Aber einmal muss er doch weichen. Und wenn – hoffentlich im April – die Knospen sprießen, lohnt sich ein Ausflug in den Bredower Forst. Das ist ein altes Schutzgebiet zwischen Finkenkrug und Brieselang. Leider wird der Wald durch die Bahntrasse des ICE nach Hannover durchschnitten, aber ein Besuch lohnt sich trotzdem. Allein schon wegen der Teppiche weiß blühender Buschwindröschen. Wir beginnen am Bahnhof Finkenkrug. Den erreichen wir mit der Regionalbahn, RB 10 ab Charlottenburg oder RB 14 ab Alexanderplatz. Den Bahnhof verlassen wir in Ortsrichtung und biegen dann nach rechts in die Ringstraße ein. Die Restaurants, die wir hier Zubereitung: Ein Muffinblech einfetten oder Papier-Backförmchen hineinsetzen. Das Mehl mit den Haferflocken, dem Backpulver und dem Natron vermischen. Die Eier verquirlen. Dann den Zucker, die Butter, den Vanillezucker und die saure Sahne dazu geben. Zuletzt die Mehlmischung unterrühren. Den Teig nicht zu lange rühren, damit die Muffins schön locker werden. Zuletzt die Heidelbeeren vorsichtig unterheben. Den Teig sofort in die Vertiefungen des Backblechs einfüllen und im vorgeheizten sehen, können am Schluss der Wanderung unsere Einkehrmöglichkeit sein. Kurz vor der Feuerbachstraße, die nach links abzweigt, geht es nach rechts ins offene Feld Richtung Wald, über einen Graben hinweg. Wir bleiben nun am Waldrand, gehen den schmalen Weg nach links und genießen die Wanderung. Wir halten Ausschau nach den Buschwindröschen, nach Leberblümchen, nach Frühlingsplatterbse und Echtem Lungenkraut. Das alles blüht hier, solange der Wald sein Blätterdach noch nicht entfaltet hat. Ein wahres Eldorado für den Pflanzenliebhaber. Leider breitet sich auch ein Störenfried aus: der falsche Lauch, den viele für Bärlauch halten, aber er ist es nicht. Einstmals sprang er aus einem Botanischen Garten in die freie Backofen bei 180° (Umluft 160°) 20-25 Minuten goldgelb backen. Die Muffins können noch warm verzehrt werden. Guten Appetit! Gemeindezeitung April|Mai 2010 KULTUR Natur, und nun verdrängt er alles andere. mk Der Weg führt an dem Waldfriedhof vorbei. Jetzt könnte man auf breitem Weg nach rechts zurück nach Finkenkrug wandern – dem Brieselanger Weg. Wer aber noch etwas bleiben möchte, kann die Bahntrasse überqueren, bis zum Forsthaus Bredow gehen und dort noch den Wald durchstreifen. Rechts im Wald, schon nahe der Finkenkruger Straße, liegt ein romantischer Teich, der umrundet werden kann. Schließlich gehen wir denselben Weg zurück, den wir gekommen sind und wandern über den breiten Brieselanger Weg zurück nach Finkenkrug. Eckehard Kunz 11
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