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4. Rolle <strong>de</strong>r InvestitionspoUtik<br />
In dieses Konzept <strong>de</strong>r strategischen Führung und<br />
die dabei benutzten Steuerungssysteme ist die<br />
Investitionspolitik einzuordnen. Im strategischen<br />
Sinn ist unter Investition mehr als nur die Sach<br />
investition zu verstehen. Am strategischen<br />
Steuerungssystem orientiert ist Investition die<br />
Bindung von Ressourcen jeglicher Art im Unter<br />
nehmen zum Schaffen, Erhalten o<strong>de</strong>r Aufbauen<br />
von Erfolgspotentialen. Unter diesen strategisch<br />
orientierten Begriff zählen:<br />
a) Sachanlageinvestitionen,<br />
b) Finanzanlageinvestitionen (Beteiligungen,<br />
Akquisitionen),<br />
c) Personalinvestitionen,<br />
d) Marktinvestitionen (Werbung, Marketing),<br />
e) Produkt- und Verfahrensinvestitionen<br />
(Forschung, Entvi^icklung).<br />
Investitionen sind zv^eckorientiert als Maßnahmen<br />
zur Erreichung strategischer Ziele zu sehen.<br />
3. Orientierungsqrundlaqen strategischer<br />
Investitionspolitik<br />
Strategische Investitionspolitik kann sich nicht an<br />
operativen Größen orientieren. Investitionsent<br />
scheidungen sind aaher auch nicht aus operativen<br />
Überlegungen abzuleiten, son<strong>de</strong>rn primär aus<br />
strategischen Unternehmenszielen und Rahmen<br />
bedingungen. Dennoch ist eine enge Beziehung<br />
zum operativen Management sicherzustellen, um<br />
eine bestmögliche Realisierung und spätere Um<br />
setzung in operative Ergebnisse zu erreichen.<br />
Folgen<strong>de</strong> Orientierungsgrundlagen haben einen<br />
ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Einfluß auf die Investitions<br />
politik:<br />
E rfahrungskurve,<br />
Substitutionszeitkurve,<br />
Kun<strong>de</strong>nproblem und Anwen<strong>de</strong>rproblem,<br />
Produktlebenszykluskurve.<br />
3. 1 Crf ahrungskurve<br />
Die Erfahrungskurve, auch als Boston-Effekt be<br />
zeichnet, hat aufgrund zahlreicher empirischer<br />
Untersuchungen erkannt, daß mit je<strong>de</strong>r Verdoppe<br />
lung <strong>de</strong>r kumulierten Menge ein Kostensenkungs<br />
potential von ca. 20 - 30 % auf die Wertschöp<br />
fung, je Stück o<strong>de</strong>r je Einheit, gerechnet zu kon<br />
stanten Preisen entsteht. Wichtig ist, daß diese<br />
Kostensenkung nicht automatisch mit <strong>de</strong>r Ver<br />
doppelung <strong>de</strong>s Ausstoßes kommt, son<strong>de</strong>rn daß<br />
dafür ständige Bemühungen <strong>de</strong>s Managements<br />
notwendig sind. Wenn diese potentiellen Einspa<br />
rungen nicht realisiert wer<strong>de</strong>n, ist es sehr wich<br />
tig, eine Ursachenforschung zu betreiben. In<br />
vestitionen haben sich daher zu orientieren<br />
an:<br />
a) Schaffung <strong>de</strong>r Produktionsvoraussetzungen, um<br />
die Produktionsmengensteigerung zu erreichen;<br />
b) Maßnahmen, um die Ursachen für die Nicht-,<br />
erreichung <strong>de</strong>s Erfahrungskurveneffektes zu<br />
beseitigen;<br />
c) Steigerung <strong>de</strong>r Wertschöpfung im Unternehmen,<br />
da die Wertschöpfung einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Einfluß auf die Höhe <strong>de</strong>s Erfahrungskurven<br />
effektes, d. h. <strong>de</strong>s Kostensenkungspotentials<br />
hat. :<br />
Es ist jedoch wichtig zu wissen, daß Investitionen<br />
nicht alleine ausreichen, um <strong>de</strong>n Erfahrungskurven<br />
effekt zu realisieren.<br />
5J. Substitutionszeitkurve<br />
Die strategische Investitionspolitik hat sich an <strong>de</strong>r<br />
zukünftigen Markt- und Technologieentwicklung<br />
zu orientieren. Die aktuelle Markt- und Techno<br />
logiesituation ist die Basis <strong>de</strong>r bisherigen Investi<br />
tionen und nicht die <strong>de</strong>r zukünftigen. Neue Tech<br />
nologien, neue Produkte und neue Prozesse er<br />
setzen alte Technologien, Produkte und Prozesse.<br />
Dies geschieht jedoch nicht auf einen Schlag,<br />
son<strong>de</strong>rn vollzieht sich teils kontinuierlich, teils in<br />
Schüben über einen längeren Zeitraum. Empirische<br />
Untersuchungen bestätigen, daß Substitutionen<br />
ein bestimmtes Verlaufsmuster haben, bis das<br />
alte Produkt völlig vom Markt verdrängt ist.<br />
Die Substitutionszeitkurve verläuft S-förmig und<br />
läßt sich in drei markante Phasen einteilen:<br />
Phase 1: M arkt eint r 111<br />
In <strong>de</strong>r ersten Phase <strong>de</strong>s Markteintritts <strong>de</strong>s neuen<br />
Produktes wächst <strong>de</strong>r Marktanteil sehr langsam.<br />
Das alte Produkt ist noch ein<strong>de</strong>utig am Markt<br />
beherrschend. Am En<strong>de</strong> dieser Phase wird das<br />
neue Produkt erst einen Anteil von ca. 10 %<br />
<strong>de</strong>s Gesamtmarktes haben.<br />
Phase 2: M a rk t penet ra t Ion<br />
In dieser zweiten Phase wird <strong>de</strong>r eigentliche<br />
Substitutionsprozeß in Bewegung gesetzt. Hier<br />
entschei<strong>de</strong>t sich, ob das alte Produkt abgelöst<br />
wird und schrittweise aus <strong>de</strong>m Markt verdrängt<br />
wird. Diese Marktpenetration erfor<strong>de</strong>rt entsprechen<br />
<strong>de</strong> Produktionskapazitäten, um die stark wachsen<strong>de</strong><br />
Nachfrage zu befriedigen. Die Investitionsentschei<br />
dungen müssen aber schon zuvor - in Phase 1 -<br />
getroffen sein. Am En<strong>de</strong> dieser Phase hat das<br />
neue Produkt ca. die Hälfte <strong>de</strong>s gesamten Mark<br />
tes erreicht. Gelingt dies nicht, so wird die alte<br />
Lösung dominant bleiben.<br />
Phase 3: Marktsättigung<br />
Die dritte Phase führt zu einem endgültigen Ver<br />
drängen <strong>de</strong>r bisherigen Problemlösung. Diese Phase<br />
<strong>de</strong>r Marktdurchdringung geht nicht mehr so schnell<br />
wie die Phase 2. Ab einem gewissen Substitutions<br />
niveau von 70 - 80 % wird das Verdrängen <strong>de</strong>r<br />
alten Lösung immer langsamer. Am En<strong>de</strong> wird