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Eins und eins macht vier - caet.ch

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Gönnen Sie den gestressten Katzen (<strong>und</strong> si<strong>ch</strong><br />

selbst) au<strong>ch</strong> eine Vers<strong>ch</strong>naufpause, indem Sie<br />

die beiden anfangs na<strong>ch</strong>ts trennen, damit sie<br />

si<strong>ch</strong> etwas von der ungewohnten Situation<br />

erholen können. Foto: C. Kasper<br />

ausführli<strong>ch</strong> inspizieren bzw. «in Besitz nehmen»,<br />

ohne dabei vom angestammten Hausherrn/der<br />

angestammten Hausdame beäugt<br />

oder gar s<strong>ch</strong>ikaniert zu werden – der/die<br />

wiederum seinerseits/ihrerseits die Gelegenheit<br />

bekommt, mal wieder in Ruhe dur<strong>ch</strong>zus<strong>ch</strong>naufen.<br />

Eifersu<strong>ch</strong>t vermeiden<br />

Wer Glück hat, bei dem halten die Büsis<br />

ganz von alleine respektvollen Abstand zueinander<br />

<strong>und</strong> es passiert – abgesehen von<br />

einigen Fau<strong>ch</strong>ern, Maunzern <strong>und</strong> weiteren<br />

grummeligen Misstönen – ni<strong>ch</strong>ts weiter Aufregendes.<br />

In diesem Fall erledigen die beiden<br />

neuen WG-Partner die Eingewöhnungsphase<br />

weitgehend von selbst, <strong>und</strong> die<br />

Stubentiger sollten (Sti<strong>ch</strong>wort: «Mögli<strong>ch</strong>st<br />

wenig fals<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en») von ihren Besitzern<br />

ni<strong>ch</strong>t übermässig betüttelt <strong>und</strong> bestaunt werden,<br />

aber au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weniger Aufmerksamkeit<br />

erhalten, als dies sonst der Fall ist. Um<br />

keine Eifersu<strong>ch</strong>t aufkommen zu lassen, ist es<br />

sinnvoll, dass der jeweilige Besitzer si<strong>ch</strong> vorwiegend<br />

um sein eigenes Tier kümmert –<br />

dem jeweils «fremden» Kätz<strong>ch</strong>en dürfen von<br />

seinem «neuen» Mens<strong>ch</strong>en freili<strong>ch</strong> denno<strong>ch</strong><br />

einige Strei<strong>ch</strong>eleinheiten zukommen, allerdings<br />

sollte dies das eigene Tier zumindest<br />

in der ersten Zeit ni<strong>ch</strong>t unbedingt mitbekommen<br />

...<br />

Kleinere Zwis<strong>ch</strong>enfälle <strong>und</strong> Raufereien<br />

gehören ebenfalls zum normalen Kennenlern-Programm.<br />

Wem es dabei do<strong>ch</strong> etwas<br />

zu wild hergeht, der kann die beiden Streit-<br />

hähne dur<strong>ch</strong> Klats<strong>ch</strong>en in die Hände oder<br />

ein s<strong>ch</strong>wungvoll geworfenes Handtu<strong>ch</strong> ablenken.<br />

Lautes S<strong>ch</strong>impfen, Bestrafen oder<br />

gar Liebesentzug werden die Katzen weder<br />

verstehen no<strong>ch</strong> akzeptieren <strong>und</strong> eher mit gegenteiligem<br />

Verhalten quittieren, beispielsweise<br />

mit (no<strong>ch</strong>) stärkeren Aggressionen gegen<br />

die neue Katze <strong>und</strong>/oder den Besitzer<br />

oder au<strong>ch</strong> mit Protestpinkeln <strong>und</strong> regelre<strong>ch</strong>ten<br />

Wohnungs-Demolier-Feldzügen. Immer<br />

gilt zu bedenken: Für beide Katzen bedeutet<br />

die neue Situation enormen Stress – auf<br />

den sie zum Teil massiv reagieren können:<br />

sei es mit einer beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Verhaltensänderung<br />

oder sei es mit Krankheit dur<strong>ch</strong> eine<br />

ges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>te Immunabwehr.<br />

Sobald die erste Aufregung vorbei ist, können<br />

jedo<strong>ch</strong> zumindest die Mens<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong><br />

halbwegs entspannt zurücklehnen <strong>und</strong> den<br />

Anblick ihrer beiden neuerdings vereinten<br />

Büsis geniessen – s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> haben sie si<strong>ch</strong>,<br />

entgegen so man<strong>ch</strong>er Befür<strong>ch</strong>tung, ni<strong>ch</strong>t<br />

übergangslos umgebra<strong>ch</strong>t oder tierarztreif<br />

ges<strong>ch</strong>lagen.<br />

Von «Quasselstrippen» <strong>und</strong><br />

«Trockenfutter-Krümlern»<br />

Die w<strong>und</strong>ersame «Katzen-Vermehrung» hält<br />

einiges an Veränderungen <strong>und</strong> Überras<strong>ch</strong>ungen<br />

bereit: Na<strong>ch</strong>dem keine Katze<br />

Verhalten<br />

einer anderen glei<strong>ch</strong>t (siehe oben) kann es<br />

passieren, dass die beiden Fris<strong>ch</strong>-Vereinten<br />

völlig gegensätzli<strong>ch</strong>e Macken, Eigenarten,<br />

Vorlieben <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>urkereien aufweisen:<br />

Während der eine in einer Tour maunzt, ist<br />

der andere stumm wie ein Fis<strong>ch</strong>. Dieser<br />

wiederum liebt es mögli<strong>ch</strong>erweise, das fris<strong>ch</strong>e<br />

Brot auf der Kü<strong>ch</strong>enanri<strong>ch</strong>te in seine<br />

Einzelteile zu zerlegen (freili<strong>ch</strong> ohne einen<br />

Bissen davon zu verspeisen), daneben neigt<br />

er unter Umständen dazu, im Rahmen des<br />

Trockenfutter-S<strong>ch</strong>mauses die halbe Wohnung<br />

vollzukrümeln – alles «Unsitten», die<br />

wiederum der «Quasselstrippe» niemals<br />

einfallen würden. Während diese vorwiegend<br />

an ihrem Lieblingssessel festhält, also<br />

einem S<strong>ch</strong>lafplatz in Kniehöhe, liebt sein<br />

neuer Kumpel es viellei<strong>ch</strong>t, seine Mussest<strong>und</strong>en<br />

in luftiger Höhe (auf dem S<strong>ch</strong>rank,<br />

im Regal, auf der Hutablage, etc.) zu verbringen.<br />

Der eine s<strong>ch</strong>ü<strong>ch</strong>tern, der andere<br />

fre<strong>ch</strong>. Der eine frisst alles, der andere verhält<br />

si<strong>ch</strong> eher mäkelig, einer will am Bau<strong>ch</strong><br />

gekrault werden, der andere am Kopf. Und<br />

vor allem: Wenn einer s<strong>ch</strong>läft, ist der andere<br />

garantiert wa<strong>ch</strong>, um irgendetwas anzustellen<br />

– übrigens gilt dies au<strong>ch</strong> für das<br />

gem<strong>eins</strong>ame S<strong>ch</strong>lafgema<strong>ch</strong>, das nun von<br />

<strong>vier</strong> statt zwei Lebewesen genutzt wird, <strong>und</strong><br />

damit unter Umständen re<strong>ch</strong>t nah an seine<br />

Belastungsgrenzen kommt ... Eines steht<br />

fest: Langweilig wird es nie – wenn 1 <strong>und</strong> 1<br />

plötzli<strong>ch</strong> 4 ergibt.<br />

Die erste Aufregung ist vorbei. Das sieht do<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on ganz vielverspre<strong>ch</strong>end aus! Kennen lernen benötigt<br />

Zeit <strong>und</strong> Geduld. Soziale Katzen regeln das in der Regel untereinander. Foto: Tierfotoagentur/R. Ri<strong>ch</strong>ter<br />

© Katzen Magazin 3/07<br />

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