30.10.2013 Aufrufe

Interface 01/2010 - FEM - Berechnung

Interface 01/2010 - FEM - Berechnung

Interface 01/2010 - FEM - Berechnung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lösungen<br />

Abb. 2:<br />

Daten Visualisierung<br />

chend genaue Ermittlung der Erdvolumina<br />

ist dabei eine große Herausforderung. Um<br />

die Massenermittlung im Erdbau zu erleichtern,<br />

wurde an der TU München ein<br />

Tool geschaffen, mit dem das Untergrund-,<br />

das Oberflächen- sowie das Bauwerksmodell<br />

über das Austauschformat LandXML<br />

eingelesen werden können. Dabei werden<br />

die Massen als gleichförmige Quader<br />

(Voxel) gespeichert, die Informationen<br />

über Position, Volumen und Bodenart enthalten.<br />

Die Voxelstruktur der ab- und aufzutragenden<br />

Volumina wird als XML-Datei<br />

in die Simulationsumgebung eingelesen.<br />

Weitere Datenquellen für die Simulation<br />

sind 3D-CAD-Modelle im JT-Format. Um<br />

einzelne, zeitlich veränderliche Bauwerkteile<br />

in das System zu übernehmen, muss te<br />

eine neue Schnittstelle geschaffen werden.<br />

Diese Schnittstelle analysiert vor der Übergabe<br />

die Bauwerksstruktur im CAD.<br />

Ein neu entwickeltes Plugin für NX erfasst<br />

die Struktur der Einzelbauteile und<br />

bestimmt ihre Lage zum Ursprung der Gesamtbaustelle.<br />

Aufgeschlüsselt bis in die<br />

tiefste Unterbaugruppenebene liegen nun<br />

für jedes Bauteil<br />

+ Position (X,Y,Z)<br />

+ Rotationsmatrix<br />

+ Pfad zum Bauteil im JT-Format<br />

als XML-Datei vor und werden in eine hierarchische,<br />

objektorientierte Bauwerksstruktur<br />

überführt. Dadurch kann der jeweilige<br />

Baufortschritt bis in die tiefste<br />

Bauwerksebene visualisiert werden.<br />

Eine Baumaschinendatenbank, in der<br />

Daten von über 2000 Baugeräten mit ihren<br />

jeweiligen Eigenschaften abgelegt sind,<br />

vervollständigt das System. Mit wenig Aufwand<br />

können dort geeignete Maschinen<br />

inklusive Leihgeräte gefunden und deren<br />

spezifische Eigenschaften in das Simulationstool<br />

übertragen werden.<br />

Alle Daten werden anschließend miteinander<br />

verknüpft und eine ereignisgesteuerte<br />

Ablaufsimulation erzeugt. Ein Erstlauf<br />

ohne Betrachtung der Detailvorgänge<br />

auf der Baustelle kann sofort gestartet<br />

werden, um statistische Schwankungen<br />

der Prozesse mit ihren Auswirkungen auf<br />

die Gesamtprozessdauer zu betrachten.<br />

Sind Prozesse schwer vorherzusehen oder<br />

stark baustellenabhängig, werden sie im<br />

Detail simuliert. Hierzu wird die Vorgangsdauer<br />

in Abhängigkeit der Spielzeiten der<br />

beteiligten Ressourcen und der gegebenen<br />

Baustellenrandbedinungen ermittelt. Besondere<br />

Beachtung findet die Transportlogistik,<br />

da sie für einen Großteil der Erdbaukosten<br />

verantwortlich ist.<br />

Das Ergebnis der Simulation ist ein verbesserter<br />

Projektplan, mit dem auch feingranular<br />

aufgeteilte Vorgänge betrachtet<br />

werden können. In der Ausführungsphase<br />

selbst dient er als Basis zu Bedarfsermittlungen<br />

und zur Steuerung der Anlieferungen.<br />

Außerdem wird eine 4D-Baustellenvisualisierung<br />

erzeugt. Wie in Abb. 2<br />

dargestellt, verfeinert die Simulation die<br />

Zeitinformationen für den Bauablauf um<br />

die Ebenen der Teilprozesse und der Elementartätigkeiten.<br />

Fazit<br />

Im Forschungsprojekt ForBAU konnte gezeigt<br />

werden, dass der Einsatz von Ablaufsimulationen<br />

in der Baubranche möglich<br />

ist. Durch die detaillierte Betrachtung<br />

von Baustellen werden die Abläufe für alle<br />

sichtbar und nachvollziehbar. Die Wiederverwendung<br />

von vorhande nen Planungsdaten<br />

reduziert den Aufwand für die Modellerstellung.<br />

Mit der geschaffenen Bausteinbibliothek<br />

für die Ablaufsimulation von Tiefbaustellen<br />

können verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen<br />

Maschinen und Abläufen<br />

untersucht und ihre Ergebnisse miteinander<br />

verglichen werden.<br />

Qualitativ hochwertige Solldaten, die<br />

durch die Simulation entstehen, bilden<br />

eine gute Basis für die Ausführungsphase<br />

einer Baumaßnahme und können helfen,<br />

die Bauzeiten zu verkürzen sowie die Baukosten<br />

zu senken. +<br />

AUTOREN:<br />

+ Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing.<br />

Willibald A. Günthner<br />

+ Dipl.-Ing. Johannes Wimmer<br />

34 interface | 1-2<strong>01</strong>0

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!