Interface 01/2010 - FEM - Berechnung
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der Beuth Hochschule für Technik Berlin<br />
Der Wasserbus im<br />
virtuellen Einsatz<br />
Die Zeit sowie die Bereitschaft, neue methodische<br />
Vorgehensweisen zur optimalen<br />
Nutzung der funktionsstarken Software-<br />
Werkzeuge zu entwickeln, ist nur selten<br />
vorhanden und für die Unternehmen oft<br />
nur schwer mit eigenen Ressourcen umzusetzen.<br />
Hier können die Hochschulen Hilfestellung<br />
leisten. Den Studierenden können<br />
die neuen Funktionen der Software in der<br />
Lehre so nahegebracht werden, dass sie<br />
bereits in der Ausbildung verinnerlicht<br />
werden. Darüber hinaus ist es möglich,<br />
Vorgehensweisen für eine integrierte Entwicklung<br />
von Design- und Konstruktion<br />
an der Hochschule zu erarbeiten, zu generalisieren<br />
und diese dann für die industrielle<br />
Anwendung zur Verfügung zu stellen.<br />
Um derartige Vorgehensweisen zu entwickeln,<br />
werden an der Beuth Hochschule<br />
in Berlin im Fach rechnerintegrierte Produktentwicklung<br />
gezielt Designprojekte<br />
an Studierende der Konstruktionstechnik<br />
vergeben. Ein typisches Beispiel hierfür ist<br />
die Aufgabe ‘Future Vehicle Concept‘, in<br />
deren Rahmen ein Fahrzeugkonzept für<br />
dreißig Jahre in die Zukunft erstellt werden<br />
sollte. Prämisse waren drei fiktive, zukünftige<br />
Umweltszenarien für die Stadt<br />
Berlin. Vorgegeben wurden das Szenario<br />
arktischer Winter, das Szenario Wüste/<br />
Steppe sowie das Szenario Venedig, in welchem<br />
davon auszugehen war, dass das<br />
Wasser kontinuierlich steigt und der Straßenverkehr<br />
verstärkt durch Wasserverkehr<br />
ersetzt werden muss.<br />
Ein derartiges Szenario gibt an dieser<br />
Stelle lediglich den Rahmen vor. Die eigentliche<br />
Aufgabe war es vielmehr, an<br />
einem konkreten Beispiel verschiedene<br />
Funk tionalitäten im CAx-System zu testen,<br />
Erfahrungen zu sammeln und erste grobe<br />
Vorgehensweisen zu erkunden. Dabei<br />
wur de als Basis eine in der Industrie bereits<br />
genutzte Methode verwendet, in der<br />
Design-Skizzen der Front- und Seiten-Ansichten<br />
erstellt und digitalisiert werden.<br />
Diese Ansichten wurden von den Studierenden<br />
in NX übernommen, dort dann die<br />
charakteristischen Kurven abgeleitet und<br />
mit Hilfe von räumlichen Kurven modelliert.<br />
Über einen Flächenplan wurden dann<br />
weitere zu modellierenden flächenbegrenzende<br />
und -definierende Linien ermittelt<br />
und im CAx-System modelliert. Über die<br />
erstellten Kurven wurden dann in einem<br />
weiteren Schritt die Flächen modelliert. In<br />
hier gezeigten Beispielbildern sieht man<br />
die Entstehung eines der Ergebnisse – das<br />
Designkonzept für einen Wasserbus (Szenario<br />
Venedig).<br />
Zukünftiges Ziel ist es an der Beuth Hochschule<br />
Vorgehensweisen zu untersuchen<br />
und zu entwickeln, in denen der Designer<br />
selbst das CAD-System nutzt, um seine<br />
Entwürfe umzusetzen. Dadurch entfällt<br />
der Digitalisierungsschritt von der Skizze<br />
ins CAD-Modell, was die Integration der<br />
bisher getrennten Entwicklungsprozesse<br />
Design und Konstruktion einen weiteren<br />
Schritt voranbringt. +<br />
KONTAKT:<br />
+ www.beuth-hochschule.de<br />
AUTOREN:<br />
+ Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer<br />
+ Jan Peters<br />
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