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Seite 6 – Schaufenster<br />

Mittwoch, 3. April 2013<br />

Mit Pilgern ins Gespräch kommen<br />

Wer pilgert, ist auf dem Weg zum inneren Frieden, sagte sich der Bildhauer Bernhard Lüthi<br />

aus Affeltrangen und schuf ein schneeweisses Pilgerkreuz aus Marmor, das zum Dialog einladen soll.<br />

Text und Bild:Ruth Bossert<br />

Bildhauer Bernhard Lüthi am Pilgerkreuz.<br />

Affeltrangen – Auf der einen Seite<br />

die schmucke St. Antoniuskapelle,<br />

gegenüber die stattliche, reformierte<br />

Dorfkirche und seit ein paar Tagen,<br />

fast mittendrin, ein schneeweisses,<br />

rund 600 Kilo schweres Marmorkreuz<br />

auf dem privaten Grundstück<br />

von Bernhard Lüthi und seiner Familie.<br />

Herr Lüthi, Sie müssen ein<br />

ganz besonders gläubiger Mensch<br />

sein, dass sie auf Ostern hin dieses<br />

Pilgerkreuz aufstellten? Der 46-jährige<br />

Bildhauer und Hausmann lächelt<br />

und nimmt aus seiner exklusiven<br />

Moccatasse am Stubentisch<br />

einen Schluck Kaffee, als müsste es<br />

kurz überlegen, was er antworten<br />

soll. «Ich fühle mich in meinem<br />

christlichen Glauben wohl, auch<br />

wenn ich bei weltlichen Themen<br />

dem Bodenpersonal nicht immer<br />

zustimmen kann und kein Kirchengänger<br />

bin», sagt er ganz ruhig und<br />

fügt gleich bei, dass er Menschen<br />

grundsätzlich liebe und ganz besonders<br />

die philosophischen Diskussionen<br />

rund um das Wohin und Woher<br />

schätze. Deshalb beschäftige er sich<br />

schon länger mit den Kernfragen der<br />

fünf Weltreligionen und habe festgestellt,<br />

dass im Grunde genommen<br />

alle das gleiche Ziel umschreiben:<br />

«Den inneren Frieden zu sich selber<br />

finden.»<br />

Der Stein wog 1,3 Tonnen<br />

Für sein Kunstwerk hat Bernhard<br />

Lüthi den türkischen, schneeweissen<br />

Marmor «Marmara» ausgesucht.<br />

1,3 Tonnen wog der wertvolle<br />

Brocken, als er ihn zu bearbeiten<br />

begann, heute wiegt das fertige<br />

Kreuz noch ungefähr die Hälfte.<br />

Auf der Vorderseite ziert die grosse,<br />

Eine Augenweide am Wegrand<br />

Da sein Haus am Pilgerweg liegt<br />

und sich dadurch regelmässig kürzere<br />

oder längere Diskussionen und<br />

Gespräche mit Pilgern aus aller Welt<br />

ergeben, habe er herausgefunden, dass<br />

sich die allermeisten Pilger auf einer<br />

Art Reise zu sich selbst befinden und<br />

sich deshalb gerne öffnen und mit anderen<br />

Menschen über den Glauben,<br />

den Frieden und den Weg dorthin diskutieren.<br />

Deshalb habe er schon länger<br />

den Wunsch gespürt, mal wieder eine<br />

bildhauerische Arbeit ganz für sich zu<br />

alleine machen und das Kunstwerk<br />

dann aber nicht in seinen eigenen vier<br />

Wänden verschwinden zu lassen, sondern<br />

der breiten Öffentlichkeit, allen<br />

voran aber den Pilgern zu zeigen und<br />

ihnen damit etwas Schönes, eine Freude<br />

am Wegrand, sozusagen eine nährende<br />

Zwischenmahlzeit, mit auf den<br />

eigenen Weg zu geben. «Viele Pilger<br />

weichen vom ursprünglichen Pilgerweg,<br />

der nur wenige Hundert Meter<br />

von unserem Haus vorbei führt ab<br />

und machen diesen kleinen Umweg<br />

zur St. Antoniuskapelle, deshalb finde<br />

ich den Platz ideal.»<br />

markante Pilgermuschel die Kreuzmitte.<br />

Auf dem oberen Sockelbereich<br />

steht das Wort Friede, blau<br />

eingefärbt in hebräisch, chinesisch,<br />

hindi, deutsch und arabisch und im<br />

unteren Bereich hat Lüthi die entsprechenden<br />

Symbole der Religionen<br />

in den Stein gehauen. Auf der<br />

Bildhauer und Hausmann<br />

Bernhard Lüthi, aufgewachsen<br />

in Weinfelden arbeitet bereits seit<br />

20 Jahren als selbständiger Bildhauer<br />

im eigenen Atelier und betreut<br />

im Jobsharing mit seiner Frau die<br />

beiden Kinder Annamaria (12) und<br />

Romeo (6) wobei er betont, dass er<br />

zurzeit emotional mehr Hausmann,<br />

denn Bildhauer sei. «<strong>Die</strong> Kombination<br />

der beiden Passionen finde ich<br />

spannend.» Als Unternehmer fertige<br />

er hauptsächlich Grabsteine an und<br />

dürfe als Bildhauer als letzter für den<br />

Verstorbenen etwas Bleibendes herstellen.<br />

Auch wenn sich Lüthi nicht als<br />

Trauerbegleiter sieht, wird er öfters in<br />

die Trauerarbeit eingebunden. Seines<br />

Erachtens müsste jeder Grabstein die<br />

Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegeln,<br />

doch nicht immer sei das<br />

eine ganz einfache Aufgabe, verrät<br />

er. Als Ausgleich zu den Grabsteinen<br />

und dem Hausmann gibt er seit zehn<br />

Jahren Bildhauerkurse, wo aber nicht<br />

nur Steine behauen werden, sondern<br />

auch über Gestaltung, Schönheit, Gefühle<br />

und vieles mehr philosophiert<br />

und diskutiert werde. Auch hier findet<br />

Lüthi die respektvollen Diskussionen<br />

überaus wertvoll. Und wenn<br />

der Künstler mal weder über Grabsteine,<br />

noch Kindererziehung oder<br />

Kunst sprechen will, dann setzt er<br />

sich ans Klavier und lässt sich einfach<br />

treiben. Am 31. Mai spielt seine Band<br />

«Funkollective in der Sound-Industrie<br />

in Münchwilen. <br />

n<br />

Rückseite, sozusagen zum Abschied<br />

steht das Wort Danke wiederum in<br />

den fünf Sprachen der fünf Weltreligionen.<br />

Der Bildhauer sieht in den<br />

beiden Wörtern Friede und Danke<br />

und den Zeichen der Weltreligionen<br />

die Basis von unserem Denken und<br />

Handeln. rb<br />

Wechsel im Vorstand<br />

Ettenhausen – An der 18. Generalversammlung<br />

des Einwohner-<br />

Vereines Ettenhausen erforderten<br />

zwei Rücktritte aus dem Vorstand<br />

zwei Ersatzwahlen. Patricia Töngi<br />

und Franz Nydegger wünschten,<br />

sich zu entlasten. Mit individuellen<br />

Abschiedsgeschenken wurde ihnen<br />

die sechs- und zwölfjährige Arbeit<br />

bestens verdankt. Einstimmig neu<br />

gewählt wurden Esther Brütsch<br />

und Lilo Germann. Zwei Frauen,<br />

die sich im Dorf auskennen und<br />

mit ihren Ideen und Umfeldern die<br />

Vorstandstätigkeiten bereichern<br />

werden. Auch die Vertretung aus<br />

dem Gemeinderat ging von Roman<br />

Engeler an Sabina Peter. Der<br />

restliche Vorstand und die Rechnungsrevisoren<br />

wurden für eine<br />

Amtsperiode von drei Jahren wieder<br />

gewählt.<br />

mgt<br />

<strong>Die</strong> neuen und die scheidenden Vorstandsmitglieder: Lilo Germann, Esther Brütsch, Franz<br />

Nydegger und Patricia Töngi (von links).<br />

Vortragsübungen der Musikschule Aadorf<br />

In vier Konzerten demonstrierten über 140 Musikschülerinnen und Musikschüler<br />

der Musikschule Aadorf ihr Können. Das Publikum wusste es zu danken<br />

mit kräftigem Applaus und Spenden für den Fonds für Schulgeldermässigung.<br />

Text: mgt/Bild: zVg<br />

Der Musikernachwuchs am Marimbaphon<br />

Aadorf – Der neue Musikschulleiter<br />

Christoph Probst lenkt mit vielen<br />

neuen Ideen die Musikschule in die<br />

Zukunft. <strong>Die</strong> Vortragsübungen, welche<br />

traditionell an den letzten beiden<br />

Samstagen vor den Frühlingsferien<br />

stattfinden, wurden in einen «klassik<br />

event» und einen «rock pop jazz<br />

event» unterteilt. Jeder Musiklehrer<br />

konnte sich nun überlegen, wo sein<br />

Schüler hingehörte und seine Schülerin<br />

besser passte.<br />

In der Atmosphäre des Konzertes<br />

war es aber letztendlich nicht<br />

mehr so wichtig, ob das Stück nun<br />

poppig, romantisch, klassisch, pompös<br />

oder rockig daherkam. Einzig<br />

die elektronisch verstärkten Gruppen<br />

mit Schlagzeug und E-Gitarren<br />

liessen die sitzenden Zuhörer nicht<br />

ganz richtig erscheinen. <strong>Die</strong> Knaben<br />

und Mädchen musizierten auf hohem<br />

Niveau und waren professionell<br />

vorbereitet für ihre Aufgabe. Sehr<br />

schön waren auch die Gruppenaufführungen<br />

anzuhören. Im Speziellen<br />

stach ein 18 Mädchen starkes<br />

Ensemble heraus, welches mit dem<br />

Regenbogenlied den Chorklang der<br />

Blockflöten aufs Beste zum Klingen<br />

brachte. Viel Applaus ernteten<br />

auch die Schlagzeuger, die Marimbaphon,<br />

Djembe und allerlei kleine<br />

Klangkörper mit viel Schwung aufführten.<br />

Info-Nachmittag im Juni<br />

Zu den weiteren <strong>Neue</strong>rungen<br />

in der Musikschule Aadorf gehören<br />

ein Herbstkonzert und ein Adventskonzert.<br />

<strong>Die</strong>se bieten weitere<br />

Gelegenheit für die Muikantinnen<br />

und Musikanten, einen öffentlichen<br />

Auftritt zu üben oder einfach Musik<br />

zu geniessen.<br />

Für alle, die nun «glustig» geworden<br />

sind, bietet die Musikschule<br />

einen Informations-Nachmittag an.<br />

<strong>Die</strong>ser findet am 8. Juni 2013 statt<br />

und wird nebst den herrlichen Klängen<br />

der Instrumente, welche ihnen<br />

dann die Musiklehrer entlocken<br />

werden, auch alle Tanzangebote präsentieren.<br />

n

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