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Zeitschrift "Militärgeschichte"

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Deutsche Luftwaffe<br />

Fotosammlung Görigk<br />

Der Aufbau der<br />

deutschen Luftwaffe<br />

bis 1970<br />

5 Die ersten Freiwilligen der Luftwaffe in Nörvenich 1955/56<br />

LwM Berlin-Gatow<br />

Luftstreitkräfte sind immer eingebunden<br />

in die Entwicklung von Staat<br />

und Gesellschaft ihrer jeweiligen Zeit.<br />

Dies gilt auch für die deutsche Luftwaffe.<br />

Ihr Weg war geprägt vom<br />

Wechsel zwischen Nichtexistenz und<br />

hektischem Aufbau bzw. Einsatz. Ab<br />

1914 als Teil von Heer und Marine aufgebaut,<br />

1918 verboten und offiziell<br />

nichtexistent, ab 1933/35 bis 1939 als<br />

eigene Teilstreitkraft quasi aus dem<br />

Boden gestampft und dann in den<br />

Eroberungskampf geworfen, in die<br />

Defensive gedrängt und dann vernichtet,<br />

nach 1945 wieder nichtexistent,<br />

wurde sie 1955/56 im Zuge der<br />

Wiederbewaffnung der Bundesrepublik<br />

als Instrument zur Verteidigung<br />

der jungen Demokratie gegründet.<br />

Konzeptionelle Anfänge im Zeichen des<br />

entstehenden Ost-West-Konflikts<br />

Die Grundlagen für den Wiederaufbau<br />

entstanden schon<br />

direkt nach dem Ende des Hitler-Regimes.<br />

Im Westen verbreitete sich<br />

nach dem Zerbrechen der Kriegsallianz<br />

zunehmend die Furcht vor der militärischen<br />

Macht der Sowjetunion, vor<br />

allem vor ihren Panzerarmeen. Nachdem<br />

die USA nach 1945 ihre Streitkräfte<br />

in Europa zunächst erheblich<br />

reduziert hatten, beschlossen sie eine<br />

Wiederaufrüstung, um im Konfliktfall<br />

die angenommene Gefahr aus dem<br />

Osten abwehren zu können.<br />

Europa erhielt in der strategischen<br />

Perspektive Washingtons ein zentrales<br />

Gewicht. Nun hatte man jedoch in<br />

Europa abgerüstet, und die europäischen<br />

Verbündeten waren nach 1945<br />

am Ende ihrer Kräfte. Briten und<br />

Franzosen belasteten sich zudem noch<br />

durch vergebliche Versuche, ihre Kolonialreiche<br />

durch militärische Interventionen<br />

zu retten.<br />

Zunächst gingen westliche Militärplaner<br />

davon aus, dass es bestenfalls<br />

gelingen würde, Stützpunkte an der<br />

westlichen Peripherie Europas zu halten.<br />

Als einziges Mittel für einen Gegenschlag<br />

standen, wie schon 1940–1944,<br />

die schweren Bomber der Briten und<br />

Amerikaner zur Verfügung, diese nun<br />

allerdings mit Nuklearwaffen ausgerüstet.<br />

In der 1949 gegründeten NATO<br />

glaubte man Anfang der 50er Jahre<br />

einen Angriff der sowjetischen Streit-<br />

4<br />

Militärgeschichte · <strong>Zeitschrift</strong> für historische Bildung · Ausgabe 4/2005

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