Hannover und Region - Blickpunkt Hannover

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Magazin
Bevern – Berlin – Warschau –
Krakau – Lublin
Das silberne Pferd
Ganz dicht dran: Historische Lebenswelten erleben bei der
Finissage von Das Silberne Pferd
Seit sechs Monaten läuft sie nun
schon, die internationale Ausstellung
Das Silberne Pferd im Weserrenaissance
Schloss Bevern, die erstmals
in Europa unbekannte Schätze aus
der Frühzeit archäologischer Forschung
zwischen Schwarzem Meer
und Kaukasus der Öffentlichkeit
zugänglich macht. Auf der Suche nach
Abenteuern zog es gegen Ende des
19. Jahrhunderts Ingenieure, Geologen,
Naturforscher und Ärzte in den
unbekannten Süden Russlands, wo
sie den Zaren als Fachkräfte zum Landesausbau
dienten. Von ihren Reisen
als Souvenir mitgebrachte Altertumsfunde
veranlassten in der Folge die
Archäologen dazu, den versunkenen
Kulturen in diesem weitgehend noch
unerforschten Land erste Geheimnisse
zu entlocken. Zutage kamen dabei beeindruckende
Schätze der Koban-Leute,
Skythen, Sarmaten und Hunnen.
Welche inneren Impulse vermittelt uns
heute diese Dingwelt etwa der skythischen
Reiterkriegernomaden, die
vor über 2.500 Jahren auf ihren gerade
erst domestizierten Pferden fast
lebten und deshalb kriegerisch kaum
zu schlagen waren? Von den kulturell
zumindest nach deren eigenem
Verständnis überlegenen Griechen
wurden sie skeptisch beäugt und ihre
Sitten für barbarisch erklärt.
Welches Weltverständnis gab den faszinierenden
Plastiken im skythischen
Tierstil ihre Form? Was unterschied
den Lebensalltag der Steppennomadenfrauen
von dem ihrer sagenumwobenen
kriegerischen Verwandten, den
Amazonen? Was bedeutete das Nebeneinander
und Aufeinanderstoßen
der unterschiedlichen Kulturen – von
den bronzezeitlichen Koban-Leuten
bis zu Attilas Hunnen – zwischen
Schwarzem Meer und Kaukasus aus
der Innenperspektive?
Was waren das für Erlebnisse des
Reisens, die die ersten Archäologen
beinahe 3.000 Jahre später auf
ihren Forschungsreisen durch Europa
sammelten, als sie jene beeindruckenden
archäologischen Funde
machten, die das heutige Bild von
den Reitervölkern Eurasiens plastisch
werden ließen?
Diesen Fragen widmen sich die
Aktionen rund um die Finissage der
Ausstellung am 24. Oktobern 2010
zwischen 11 und 13 Uhr. Die Ausstellungsgäste
haben dabei Gelegenheit,
Lebensraum und Lebenszeit
der thematisierten Kulturen in sehr
eindrücklicher Weise kennenzulernen.
Dabei entspinnt sich ein interaktives
Handlungsgeschehen, das
eine erlebnisintensive Perspektive
auf den Sachzusammenhang der
Anzeige
Exponate erschließt. Heraus kommt
dabei ein neues Erleben historischer
Geschichte – intensiv, authentisch und
erhellend. Der Blick auf die Exponate
der Ausstellung Das Silberne Pferd
– Amulette, Schmuck, Bewaffnungen
und Gefäße – wird danach ein anderer
sein als zuvor. Die Ausstellungsgäste
sind beinahe selbst: Akteure im Spiel
der Geschichte geworden.
Interessierte können sich telefonisch
(05531 994015) oder per E-Mail (kultur@schloss-bevern.de)
einen Platz
zur Finissage reservieren. Veranstaltungszeit
ist Sonntag, 24.10.2010,
11-13 Uhr. Geöffnet ist die Ausstellung
Das Silberne Pferd, Archäologische
Schätze zwischen Schwarzem Meer
und Kaukasus noch bis zum 24. Oktober
2010 montags bis sonntags von
10 bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr.
Dann macht sie sich auf die Reise zum
nächsten Ausstellungsstandort: dem
Pergamonmuseum auf der Museumsinsel
Berlin. Weitere Informationen:
www.dassilbernepferd.info.
Text und Fotos: Kulturzentrum Weserrenaissance
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