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Bildklassifikation unter Verwendung kompressionsbasierter Methoden

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2.3. Kolmogorov-Komplexität<br />

existiert, so dass für jede andere partiell rekursive Funktion ϕ gilt<br />

C A (y|x) C ϕ (y|x) + c ϕ . (2.8)<br />

Die Konstante c ϕ ist dabei unabhängig von x und y. Kolmogorov definiert ferner<br />

C A (y) = C A (y|1). (2.9)<br />

Dieses Maß ist heute als Kolmogorov-Komplexität bekannt.<br />

Die oben genannte Funktion A können wir durch eine universelle 1-Band-<br />

Turingmaschine modellieren [Rei99, S.195].<br />

Definition 2.1. Die Kolmogorov-Komplexität entspricht der Länge der kürzesten<br />

Eingabe p für eine universelle 1-Band-Turingmaschine U, die als Ausgabe<br />

eben diesen String x erzeugt. Sei U(p) die Ausgabe von U auf Eingabe p, dann<br />

gilt<br />

Ferner ist in Analogie zu (2.7)<br />

C(x) := min {|p| | p ∈ {0, 1} ∗ , U(p) = x} . (2.10)<br />

C(x|y) := min {|p| | p ∈ {0, 1} ∗ , U(p#y) = x} (2.11)<br />

die Kolmogorov-Komplexität von x gegeben y.<br />

Definition 2.2. Ein String x wird als zufällig oder auch als nichtkomprimierbar<br />

bezeichnet, wenn für seine Kolmogorov-Komplexität C(x) |x| − log |x| gilt. Er<br />

heißt zufällig gegeben y wenn C(x|y) |x| − log |x|.<br />

Lemma 2.3. Bis auf o(2 n ) viele Strings sind alle Strings der Länge n zufällig.<br />

Beweis. Bekanntermaßen existieren 2 n verschiedene Strings der Länge n. Um<br />

einen dieser Strings x zu erzeugen, benötigt eine UTM einen Eingabestring p.<br />

Wenn x nicht zufällig ist, dann ist |p| < n − log n. Sei m die Anzahl der Strings<br />

p, die das Kriterium erfüllen. Offensichtlich ist<br />

m = |{p | |p| < n − log n}| = 2 n−log n =<br />

2n<br />

2 log n = 2n n 2n .<br />

Damit ist die Anzahl möglicher Eingaben zur Erzeugung eines nichtzufälligen<br />

Strings durch o(2 n ) beschränkt.<br />

Für die bedingte Kolmogorov-Komplexität C(x|y) gilt das Gleiche. Die Komplexität<br />

reduziert sich im Vergleich zu C(x) drastisch, wenn man y = x wählt.<br />

Die UTM hält dann sofort, da die Eingabe bereits der gewünschten Ausgabe<br />

entspricht. In diesem Fall gilt C(x|x) O(1). Trotzdem können nur höchstens<br />

2 n−log n = 2n n<br />

nichtzufällige Strings gegeben x existeren. Es gibt einfach nicht<br />

mehr mögliche Eingabestrings p#x, die das Nichtzufälligkeitskriterium erfüllen<br />

(vgl. [Rei99, S.196]). Genau diese Eigenschaft kann man nutzen, um die Nichtberechenbarkeit<br />

der Kolmogorov-Komplexität zu beweisen.<br />

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