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Druckversion - US-Sportstipendien: Muskelkraft schlägt Hirnschmalz - ...<br />
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,druck-417888,00.html<br />
SPIEGEL ONLINE - 31. Juli 2006, 09:51<br />
URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,417888,00.html<br />
US-Sportstipendien<br />
Muskelkraft schlägt Hirnschmalz<br />
Von Julian J. Rossig<br />
Stipendien für Top-Sportler sind ein exzellenter Weg, um sich ein Studium in den USA<br />
zu finanzieren. Die Hochschulen suchen nicht unbedingt intellektuelle Schwergewichte -<br />
solange die sportliche Leistung stimmt. In Prüfungen drücken die Profs die Augen zu.<br />
Vier Jahre lang studierte Dexter Manley an der renommierten Oklahoma State University - und<br />
konnte doch bis zum Schluss weder lesen noch schreiben. Für die Coaches zählte nur eines:<br />
Dexter war der beste Defensiv-Footballer, den sie seit langer Zeit gesehen hatten. Sobald der<br />
120-Kilo-Protz auflief, schlotterten die Gegner vor Angst, an Manley kam keiner vorbei. Im<br />
Hörsaal waren seine Leistungen allerdings wenig überragend. Wenn es an Quadratwurzeln und<br />
Allegorien ging, mussten die Profs beide Augen zudrücken, sonst wäre der Football-Gott durch die<br />
Prüfung gerasselt.<br />
Dexter Manleys Geschichte ist beinahe ein Vierteljahrhundert alt - und ist doch ein zeitloses<br />
Beispiel. Geschätzte 450 Millionen Dollar geben US-Unis Jahr für Jahr alleine für<br />
Football-Stipendien der beiden größten Ligen, NCAA I und II, aus. Zählt man andere Sportarten<br />
mit, die an amerikanischen Universitäten aktiv gefördert werden, kommt man schnell auf<br />
Milliarden-Beträge.<br />
COLLEGE-SPORT: WETTKAMPF DER SPITZENATHLETEN<br />
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Gesucht werden dabei professionelle Sportler und Entertainer, keine intellektuellen Überflieger.<br />
Die Coaches haben weitestgehend freie Hand, wen sie in ihr Programm aufnehmen. Die<br />
Hauptsache ist, dass die Uni am Jahresende möglichst weit oben auf der Bestenliste steht.<br />
Dickes Regelwerk gegen Dünnbrettbohrer<br />
Fälle wie die von Dexter Manley oder dem Baseball- und Footballstar Deion Sanders ("Ich war in<br />
vier Jahren nicht ein einziges Mal in einer Vorlesung!") sind trotzdem ein PR-Desaster. Um<br />
Ähnliches in Zukunft zu vermeiden, hat der Ligadachverband NCAA ein dickes Regelwerk<br />
aufgestellt. Es ist beeindruckende 510 Seiten stark.<br />
"Die National Collegiate Athletic Association wacht sehr aufmerksam über die Anzahl der<br />
Stipendien, die wir vergeben, und das Bildungsniveau der Universität", sagt Star-Coach Ronald E.<br />
Guenther von der University of Illinois. So sei etwa genau vorgegeben, wie viele Kurse in Englisch,<br />
Mathe und Naturwissenschaften ein Sportler belegen müsse. Für den Fall, dass sein Platz im<br />
aus Zeitungen<br />
90<br />
Ein Sommer in Dresden<br />
Ein Sommer in DRESDEN